Dimensionierung Leitung Baustromverteiler

Diskutiere Dimensionierung Leitung Baustromverteiler im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Guten Morgen zusammen, ganz kurz zu mir: Bin gelernter "Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik", war jedoch die letzten Jahre nicht mehr...
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Guten Morgen zusammen,

ganz kurz zu mir: Bin gelernter "Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik", war jedoch die letzten Jahre nicht mehr in dem Bereich tätig und habe daher ein wenig Wissenslücken bzw. ein wenig Bedenken, ob ich das alles richtig in Erinnerung habe.

Folgende Fragestellung:

Ich soll einen Baustellenverteiler für einen provisorischen Anschluss zweier Müllpressen (Anschlussleistung je 5,5 kW, Anschluß 32A CEE) + Lager (Anschlussleistung unbekannt, Anschluß 16A Cee)dimensionieren.

Die Leitungslänge beträgt 100m.

Wie wäre hier eure Vorgehensweise :?:
Welche Zuleitung für den Verteiler würdet ihr nehmen und wie wird sie abgesichert :?:

Ich persönlich hätte jetzt H07 RNF 4 x 35mm² genommen und dies mit 80A abgesichert. Das dürfte doch, wenn ich nicht alles verlernt habe, bedeuten, dass ich ich round about 55 kW zur Verfügung habe. Dies ist ja mehr als genug. Spannungsfall dürfte auch kein Problem sein (kam bei meiner Rechnung auf 1,77%).
 
Abschaltbedingungen?
Auslegung und Zählerantrag durch eingetragenen Betrieb mit Meister in Abstimmung mit dem Neztbetreiber!

Anschluss an Trafo oder VK?
Garantierte Netzimpedanz?

Nach Angabe der Werte können wir rechnen.
 
Das ist alles komplett auf privatem Gelände, wird auf private Trafostation aufgelegt und muss auch nicht gezählt werden.

Garantierte Netzimpedanz? :? :?:
 
Bei Sondertarifkunden benötigt man keine eingetragene Firma. Jedoch benötigt man dann mindestens Elektrofachkräfte nach VDE01000 und TRBS 1203.

Welche Schleifenimpedanz habt ihr am Trafo?
 
Bin ich ganz ehrlich - hab ich keine Ahnung. In wie fern spielt das eine Rolle ?
 
also da einige Angaben fehlen hier mal mit Annahmen gerechnet.

ich gehe mal davon aus dass beide Müllpressen gleichzeitig laufen können und im Worst Case auch im Lager die vollen 16A gezogen werden können und vielleicht auch noch dort irgendwelche Motoren angeschlossen sind , also Wirkungsgrad 0,9 und cos 0,9, damit wärst du auf der sicheren Seite.
daraus ergibt sich dann bei 20 KW aufgenommener Leistung ein Strom von 35,68 A also Absicherung 35A Träge ( NH oder C automat o.ä ).
bei 100 m Leitungslänge und Querschnitt von 10mm² von 6,35 V und liegst somit in der VDE geforderten Toleranz.
Zu sagen wäre natürlich noch dass die 32 A Steckdosen nicht auf den maximal möglichen Strom ausgelegt sind sondern auf die Müllpressen.
Gruß Peter
 
Danke für eure Antworten.

@Toskalone: Es ist mir bewusst, dass dann die Leitung auf die momentan angeschlossenen "Verbraucher" ausgelegt ist und nicht auf die 2x 32A + 2x 16A. Dies ist doch aber völlig legitim oder gibt es eine Vorschrift, die besagt, dass eine 32A CEE-Dose immer mit 32A und eine 16A immer mit 16A abgesichert werden muss ? Um keine Irreführung oder was auch immer herbeizuführen ?

Vielleicht könntet ihr mir noch die Frage zu der Erdung des Verteilers beantworten ? Welche Vorgaben gibt es dort ? In der Praxis habe ich schon einige angetroffen, die meinten "Wenn der FI-Testknopf funktioniert reicht es aus". Denke aber nicht, dass das so in der VDE drinnen steht ;)
 
Du kannst die Steckdosen im Verteiler mit 2 x 35 A absichern, dann musst du aber auf die Selektivität der Sicherungen achten, d.h. die Vorsicherung zum Kabel die zum Verteiler führt sollte dann höher sein also z.B 50A
was dann bei der Länge mit 10 mm² grade mal so reicht.

Eine andere Möglichkeit wäre ja noch die Anschlüsse der Müllpressen in CEE 16 A auszuführen würde ja bei der Leistung reichen !
Es sei den die Anlaufströme wären zu hoch ?
Ist aber bei einer Hydraulikpresse eher unwahrscheinlich.

Die Erdung kannst du entweder über das Speisekabel machen ( gemessen werden muss ja sowieso, oder ggf auch mit Erdleitung / Spieß vor Ort.
Der Erdwiderstand sprich die Auslösespannung des FI muss immer gemessen werden ( Messung der Schutzmaßnahme ) Der Knopf am FI dient nur der Eigenprüfung des FI selbst.


Gruß Peter
 
Also so einfach machen ist das nicht.
schon gar nicht ist es auswählbar ob man eine Erdung am Verteiler hat oder nicht.
hierzu muß erst einmal die Netzform genannt werden.

PE der Anlage und PE des Verteilers müssen verbunden werden. beim TT Netz muß möglicherweise ein Erdspieß gesetzt werden.

Der minimale Kurzschlußstrom muß berücksichtigt werden, dazu mß der Netzinnenwiderstand bekannt sein.

Für den Spannungsfall ist es wichtig, zu wissen wie hoch dieser bereits am Anschlußpunkt der Zuleitung ist.
Die maximalen deelta u sind nach aktueller Vde etwas wirr, früher waren es 7% für Gebäude mit eigenem Trafo, ab Trafo gerechnet.

Von den anzuschließenden Geräten ist auch der Anlaufstrom zu berücksichtigen und danach die Charakteristik der Sicherung.
Daraufhin ist die Selektivität zu prüfen, dazu gibt es von Eaton ein schönes Excel Ding auf deren Heimseite.
 
Es ist doch kein TT-System. Er hat doch eine eigene Trafostation.
Höchstens währe denkbar, ein lokales solches zu erichten.

Ist das ganze nun ein Baustromanschluß, also temporär, oder eine festverlegte, dauerhadfte Geschichte?
 
5,5kW mit 32A-Stecker verstehe ich auch nicht so ganz - sind die Daten sicher?

Nach bisherigen Angaben ist eine Vorsicherung D03-35A gG/gL o.ä. denkbar, die dafür benötigte Leiterquerschnitt wird bei 100m Länge vermutlich zwischen 4mm² und 10mm² Kupfer liegen - abhängig vom zulässigen Spannungsfall und den Verlegebedingungen.
 
Das ganze ist nur eine Interimslösung. Soll ein paar Monate bestehen.

@T.Paul:
Ja, die Pressen haben eine feste 32A CEE Dose (vl. ist das bei dem Hersteller ja einfach Größen unabhängig der Standart, um die Lagerware etc. zu vereinfachen). Das Typenschild besagt: "Leistungsaufnahme: 5,5kW , Vorsicherung bauseits 3x25A, 380 - 415V 3~"

Deine Lösung mit 4mm² - 10mm² ist jetzt aber rein rechnerischer Natur oder wäre es tatsächlich eine Lösung ? Muss lt. VDE die Anschlußleitung eines eines Verteilerschranks nicht mindestens 16mm² CU sein oder gilt das bei Baustromverteilern nicht ?

@Ovtavian1977:
Also muss ich in der Tat ein 5x legen und den PE verbinden ? Aus meiner Erfahrung heraus wird doch meistens nur 4x gelegt und dann entsprechend ein Kreuzerder gesetzt.

Entschuldigung für meine Unkenntnis und nochmal danke an alle, die weiterhelfen wollen.
 
Die Frage nach der Netzform und damit der einhergehenden Schutzmaßnahmen wurde nicht beantwortet.

Ein Baustromverteiler, der nicht für Bauzwecke genutzt wird, ist einfach ein Endstromkreisverteiler - aber auch für den Baustrom gibt es keinen Mindestquerschnitt.

Die Vorsicherung ist vermutlich aufgrund von längeren Anlaufströmen oder starker Aufnahme unter Last bedingt - bei letzterem stellt sich erneut die Frage nach dem zulässigen Spannungsfall, was einen höheren Querschnitt bedingen würde.
 
In der Trafostation ist TN-C.


Was den Mindestquerschnitt angeht kam ich nur darauf, weil ich bei meinen Suchergebnissen auf ein paar Sachen gestoßen bin:

"Querschnitt der Kabel/Leitungen mindestens 10 mm⊃2; Cu oder 16 mm⊃2; Al (TN-C-System)"

Quelle:
http://www.saa-online.de/produkte/0428c ... index.html

"Das TN-C-System darf nur angewendet werden, wenn Leitungsquerschnitte von
mindestens 10 mm² Cu oder 16 mm² Al verwendet werden"

Quelle:
http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=& ... GU&cad=rja
 
Siehst du, darum ist es wichtig Rückfragen zu Details zu beantworten - der Mindestquerschnitt im TN-C-System ergibt sich aus der Forderung, dass der PEN min. 10mm² CU oder 16mm² Alu sein muss ... Du kannst aber auch vom TN-C ein TN-S abgreifen mit kleinerem Querschnitt.
 
Außerdem darf ein PEN nur festverlegt installiert werden.

Und meiner Meinung nach gehört deshalb ein Ortsveränderlicher Baustromverteiler über ein TT- bzw. TN-S System versorgt.
 
Der PEN ist so früh wie möglich aufzuteilen.
die Versorgung des Verteilers mit einem TN-C Netz (also mit PEN) ist nicht zulässig.

siehe hierzu VDE 0100 teil 444
 
Ich stelle mal meine Frage anders herum:

Ich bestelle jetzt folgende Komponenten:

Verteiler:
- NH00-Sicherungslasttrennschalter 63A mit
Bügelklemmen 10-50mm²
- FI-Schutzschalter 4-polig 63A/30mA
- 2x CEE-Steckdosen 5/32A 400V/6h mit je 1 Leitungsschutzschalter 3/16A -C-
- 2x CEE-Steckdosen 5/16A 400V/6h mit je 1 Leitungsschutzschalter 3/16A
- FI-Schutzschalter 4-polig 40A/30mA
- Schutkontaktsteckdosen 2/16A 230V mit je 1 Leitungsschutzschalter 1/16A -C-

Leitung
- H07RN-F 4G35 schwarz

Staberder Kreuzprofil 1,5m


mal ganz davon abgesehen, ob es jetzt überdimensioniert ist....mache ich damit etwas grundsätzliches falsch ? Wie würdet ihr Verteiler und Leitung absichern ?
 
Grundsätzlich würde ich keinen Meter 4adrige Leitung mehr anschaffen. Warum, wurde schon besprochen.

Ich würde max. eine Leitung 5x25 bzw. 4x25/16 legen.
Absicherung mit 63A gG in der NSHV.

In den Verteiler ein 63A Hauptschalter, dahinter 3 4pol. 40/0,03A FI.

Hinter FI1 einen C16 3pol. für die 16A CEE, und drei B16 für die Schukos.

Hinter FI 2 und 3 je einen C32 3pol. für die 32A CEE.
 
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