DIN VDE 0100 Teil 520

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yberion2

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Hallo zusammen,

ich möchte den zulässigen Spannungsabfall von 4% (DIN VDE 0100 Teil 520 ) in meinem Haus messen.

Steckdose im Raum mit 16 A gesichert. Bedeutet für mich, dass ich einen Verbraucher mit ca. 3600W (230V x 16A) anschließe und dann die Spannung an der Dose messe. Sollte dort unter 220 Volt 230/100 x 4= 9,2 Volt zulässiger Abfall) anliegen ist doch eigentlich die Norm nicht erfüllt (eventuell zu kleiner Leitungsquerschnitt).

Ist meine Theorie richtig? Vielen Dank...
 
Wäre eine schöne Theorie, wenn du sicher wärest, dass am HAK auch ganz exakt 230V anliegen - das ist aber selten der Fall. Die richtigen Messgeräte dafür ermitteln also den Netzinnenwiderstand am HAK und an der Steckdose, und errechnen anhand der Differenz und dem angegebenen Strom den prozentualen Spannungsfall.
 
Hallo,

also mein Energieversorger war vor kurzem da und hat am HAK überall 231V gemessen. Demnach könnte meine Rechnung doch aufgehen oder?

Wie ist es eigentlich wenn ich den Abfall an einer 10A abgesicherten Dose messen will? Eigentlich doch genauso 4%. Also 2300 Watt anlegen und messen. Wenn Delta U dann größer als 9,2 Volt ist, dann ist nicht normgerecht oder?
 
Hallo!

yberion2 schrieb:
Hallo,
also mein Energieversorger war vor kurzem da und hat am HAK überall 231V gemessen. Demnach könnte meine Rechnung doch aufgehen oder?

Die Spannung ist aber nie konstant sondern ändert sich je nach Netzauslastung. Daher ist dieser Wert überhaupt nicht aussagekräftig. Miss den Netzinnenwiderstand, alles andere ist Quark...
 
Warum willst Du überhaupt prüfen, ob der Spannungsfall im VDE-gerechten Rahmen ist? Das ist meiner Meinung nach der unwichtigste aller Parameter einer Anlage.
 
Hallo,

also das sehe ich anders. Die verlorengegangene Spannung ist ja nicht einfach weg. Gemäß Energieerhaltungsgesetz wird das delta u 1:1 in Wärme umgewandelt. Da können schnell mal 100 Watt Wärmeleistung entstehen. An ungünstigen Stellen kann diese Wärme schon zur Gefahr werden.

Den Abfall will ich messen weil unsere Beleuchtung deutlich dunkler wird wenn Verbraucher (schon ab 0,7kW) eingeschaltet werden. Ich brauche also Messwerte um den E- Installateur das Geld zu kürzen, bzw. um Nachbesserungen zu fordern.

Ich sehe das mal ganz pragmatisch:

Vor dem Einschalten des Verbrauchers habe ich 230v auf der Dose, nach dem Einschalten nur noch 218V. Also sind ganz klar 12V Spannung abgefallen. Da ist nicht dran zu rütteln. Mir ist erstmal sch... egal wo die Spannung abgefallen ist. Fakt ist das sie abgefallen ist.
 
Warum forderst du von dem Installations-Unternehmen nicht das Prüfprotokoll, dass nach Erstellung der Anlage erstellt worden sein muss? Zumindest die Schleifenimpedanz muss gemessen worden sein, die bei fehlerfreier Installation im TN-System bis auf Abweichungen unter 0,05% dem Netzinnenwiderstand entsprechen müsste ... wäre zumindest ein Anhaltspunkt.

Die von mir beschriebene Methode über den Netzinnenwiderstand ist genau die Messung, die man mit einem Installationstester durchzuführen hat, alles andere ist nur ne grobe Schätzung - die Spannung schwankt extrem im Vergleich zum Netzinnenwiderstand ...

Wenn du wirklich in der Beweislast liegst musst du eh in den sauren Apfel beissen, einen anderen Sachverständigen die Anlage prüfen lassen und die Mängel protokollieren lassen - das ist aber nicht der erste Schritt - der wäre das Unternehmen erst einmal mit deinen Beobachtungen zu konfrontieren und die fachgerechte Ausführung anzuzweifeln - diese muss das Unternehmen dann erst einmal beweisen und dafür sind Prüfprotokolle der übliche Weg ...
 
Also dem Installateur habe ich schon vor Wochen den Missstand mitgeteilt. ER hat dann einmal kurz an einer Steckdose gemessen und gesagt er würde sich wieder melden. Irgendwann kam dann eine e mail, nach dem Motto: Er hat keinen Fehler gemacht und alles ist ok.

Das habe ich damals so nicht hingenommen und mit einem Gutachter gedroht. War ihm aber egal.

Erst als ich ihn letzte Woche nach dem Inbetriebnahme Messprotokoll gefragt habe, würde er wieder freundlicher und sagte er würde Anfang Mai kommen und lieber alles nochmal messen und ein "neues" Protokoll erstellen.

Da war mir klar, dass er bei Inbetriebnahme nie ein Protokoll erstellt hatte.

Bevor ich einen Gutachter kommen lasse, will ich erstmal grob messen. Nicht das später doch alles ok ist und ich auf den Gutachterkosten sitzen bleibe.
 
Betrifft es denn überhaupt den selben Stromkreis, an dem dein Verbraucher und die Leuchte installiert sind, bei denen du ein absinken beobachtet hast oder sind es unterschiedliche? Tritt das in der gesamten Anlage auf?
 
Der maximal zulässige Spannungsfall von HAK bis Ende beträgt aber nur 3,5%
0,5% von HAK bis Zählerkasten
3% von Zähler bis zum Schluß

Der Spannungsfall müsste dann auch unter maximallast gemessen werden wenn man nur ein Multimeter hat.

Möglichkeit 2 wäre Sicherungen im HAK rausnehmen und den Leitungswiderstand messen. Dann Spannung messen und mit hilfe des Sicherungsnennstromes den Spannungsfall errechnen.
 
Die Messerei mit einem Multimeter erscheint mir zur Ermittlung des Leitungswiderstands doch eigentlich möglich, wenn man wie folgt vorgeht:
Steckdosenspannung messen ohne Last und dann bei Belastung, z.B. mit Heizlüfter. Es ergibt sich eine Spannungsdifferenz von x V.
Dann an der UV direkt am LS das Gleiche nochmal messen, einmal ohne den Heizlüfter in der Steckdose und dann mit Belastung.
Hier bekommt man Spannungsdifferenz y V.
Der Spannungsabfall auf der Leitung vom LZ zur Steckdose wäre dann x-y V.
Den Strom des Heizlüfters kann man ebenfalls problemlos messen.
Das Gleiche könnte man auch noch zwischen UV und HAK messen, dann hätte man den Spannungsabfall der Leitung HAK -> UV.

Und selbst wenn während der gesamten Messerei die Spannung leicht schwankt (selbst um 5%), für eine überschlägige Bestimmung des Widerstands sollte das eigentlich reichen, der hat dann auch nur max. 5% Fehler, oder liege ich hier falsch?

Ciao
Stefan
 
Morgen,

also nach VDE sind doch 4% für die gesamte Anlage zulässig!?

Ja es sind die gleichen Kreise und es ist im ganzen Haus das Problem vorhanden.

Es kann natürlich auch an der Zuleitung zum Haus liegen, aber das halte ich eher für unwahrscheinlich. Vielleicht sollte man mal einen Spannungsschreiber am HAK anklemmen und mal ein paar Tage mitplotten.

Stichwort Beweislast: Muss ich, als Laie, dem Installateur beweisen das die Anlage nicht in Ordnung ist oder muss er belegen das alles in Ordnung ist.
 
Wenn du in einem Stromkreis einen Verbraucher nutzt und es in einem anderen (auch) dunkler wird, liegt es im Bereich vor deiner Verteilung, möglicherweise auch am Netz.

Für den Spannungsfall gibt es verschiedene Grenzwerte, abhängig von der zugrunde liegenden Norm/Vorgabe.

Die DIN VDE 0100-520 gibt 4% zwischen HAK und Anschlusspunkt/Steckdose vor.
Die TAB wie die NAV 0,5% zwischen HAK und Zähler, bei großen Leistungen ist aber mehr erlaubt.
Die DIN 18015 begrenzt den Spannungsfall zwischen Zähler und Anschlusspunkt/Steckdose auf 3%.

Ob du in der Beweislast bist ist eine rechtliche Frage, dazu helfen Rechtsberatung/Anwalt weiter. Wenn dem so wäre bist du als Laie aber schlichtweg nicht imstande dazu, weswegen du einen Sachverständigen respektive ein qualifiziertes E.-Unternehmen beauftragen müsstest.
 
Es wird nur in dem Raum(Kreis) dunkler, in dem auch ein Verbraucher angeschaltet wird.
 
Man müsste aber zunächst klären was vertraglich vereinbart worden ist.
Irgendeinewert anzunehmen ist zwar schön aber hilft bei der Entscheidung nicht weiter.
 
Man müsste aber zunächst klären was vertraglich vereinbart worden ist.

Also, wenn beim Einschalten eines 700W-Verbrauchers im Raum das Licht dunkler wird, dann hat der Installateur offensichtlich a) gepfuscht und b) vor Inbetriebnahme nicht vorschriftsgemäß gemessen. Um das zu erkennen, braucht man weder selbst ein Messgerät noch muss man klären, was vertraglich vereinbart wurde. Ein Privatkunde, der einen Elektrobetrieb beauftragt, kann erwarten, dass er bei Inbetriebnahme eine funktionsfähige und sichere Installation übergeben bekommt. Das ist hier augenscheinlich nicht der Fall.

Betrieben wie diesem hier, die schlechte Arbeit liefern, ihren Pfusch nicht mal durchmessen (klar, dann würd's ja auffliegen) und den Kunden zum Schluss auch noch zappeln lassen, wenn es ums Nachbessern geht, gehört in meinen Augen die Konzession entzogen.

Wenn der Installateur hier nicht zügig in die Gänge kommt, würde ich nicht nur mit einem Gutachter sondern auch mit einer Meldung beim zuständigen Netzbetreiber drohen.

Bernd
 
So Freunde,

habe gerade noch mal gemessen.
Eine Steckdose (16A abgesichert) habe ich Verbraucher vin insg ca. 3600W angeschlossen. Die Spannung ist von 228V auf 203V gesunken (mit Duspol gemessen).
Das sind dann ca. 11% Spannungsabfall. Das sollte eindeutig genug sein oder?
Habe aus spaß nochmal 400W mehr angeschlossen (also insg. 4000W) aber die 16A Sicherung ist nicht geflogen. Ist das normal? Die Wattzahlen habe ich von unserem Zähler (Digital mit Wattangabe) abgeleitet.
 
yberion2 schrieb:
Habe aus spaß nochmal 400W mehr angeschlossen (also insg. 4000W) aber die 16A Sicherung ist nicht geflogen. Ist das normal?

Ja. Der Strom bei einer Leistungsaufnahme von 4000W liegt unter dem kleinen Prüfstrom von 1,13*In und muss folglich mindestens 1 Stunde lang von der Sicherung gehalten werden. Erst bei einem Strom größer gleich 1,45*In (sog. großer Prüfstrom) muss der B16A-Automat in weniger als einer Stunde auslösen. Kaum zu glauben, was? :shock: Ist aber wahr.

Grüße,
Bernd
 
Die Messung kann man leider so nicht berücksichtigen.
Sie bringt einem im Falle eines Rechtsstreit auch nicht weiter, da normativ anders gemessen wird.
An die normative Messung hält sich der Gutachter.

Was immer wieder anzutreffen ist das bei der Vergabe immer wieder Preise gedrückt werden bis keine Marge mehr da. Hinterher wird versucht mit Mängeln weiteres Geld veruscht herauszu holen.

Da kommt ein "ordentlicher" Betrieb daher und baut in jedes Stockwerk eine UV um den Spannungsfall nach Norm einzuhalten. Ein billig Anbieter zieht die 50m mit 3x1,5 qmm von der Zählerverteilung in das Dachgeschoss.
Klar das das nicht mehr passt.
Wenn das so im Angebot steht kann man nichts anderes erwarten.
Zum bauen braucht man eben Geld.
 
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