Drahtloses Schalten über Netzleitung oder Funk

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Karlus Friz

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Hallo,
ich habe die ehrenvolle Aufgabe, mich um die Klingelanlage in einem 70er Jahre Wohnblock mit 28 Parteien zu kümmern. Etagenruf gibts keine.

Bei Bestandsaufnahme stellt sich heraus, dass 5 Wohnungen offenbar seit Jahren über keine Klingelfunktion aufgrund Leitungsunterbrechnung verfügen. bei einer geht auch der Türöffner nicht.

Die Leitungsführung ist relativ unbekannt, freie durchgebrückte Adern innerhalb der Wohnungen sind nicht vorhanden, Klemmkästen befinden sich irgendwo unter dicken Putz/Tapetenschichten. Habe schon 3 Stunden mit Leitungssucher (Sender/Sonde) verbracht. Zudem wurden Stich-Flure vom Treppenhaus gerade renoviert.

Kennt jemand als vernünftige Lösung modulares System zur Übertragung durch Netzleiung? Im Klingelfach Haustür ist genügend Platz und 230V vorhanden. Phasenkoppler wären nicht das Problem.

Funk wäre bei 5 Stockwerken/Stahlbetondecken schwierig (Repeater nötig). Als einzigen Hersteller von Funkmodulen mit beidseitig 230V kenne ich Schalk-Steuerungstechnik.

Klingelanlage komplett neu steht nicht zur Diskussion!

Bin für jeden Hinweis auf Bezugsquellen sehr dankbar!

Thomas
 
Prinzipiell ist das möglich, wird bei 28 Parteien aber SEHR teuer werden und wenn man noch Sprechanlagenfunktionalität möchte, was teilweise garnicht möglich ist, kann man den Betrag locker nochmal mit 3 multiplizieren...

Zumindest wäre mir nicht bekannt, dass es eine kostengünstige Lösung für vielparteienhäuser gibt.

Fraglich ist indes auch, ob das überhaupt möglich ist, da die Zähler in den Wohnungen durch ihre Spulen einen Tiefpass darstellen und Steuersignale da auf normalem Weg nicht durchkommen.

Ein Funksystem ist prinzipiell machbar, benötigt aber wahrscheinlich auch ber Leitung angebundene zusatzantennen/verstärker oder Funkrepeater, soweit das möglich ist. Wird auch eine stange Geld kosten bei soviel parteien und die Störempfindlichkeit ist auch nicht immer gegeben.

Was spricht denn gegen die kostengünstigste und einfachste Lösung, die Klingelanlage Basismäßig zu erneuern? Ein paar hundert meter Leitung, ein paar Klingelterminals und je nachdem ob Sprechanlagenfunktionalität gewünscht wird, innenstationen für die Parteien. Andernfalls reichen ein paar neue Klingeln, falls welche kaputt sind.

Dürfte mit Abstand die billigste Lösung werden!

MfG; Fenta
 
Mein Fehler in der Beschreibung: Es ist beabsichtigt die ausgefallenen fünf Parteien wieder mit Klingel zu versorgen. Ansonsten bleibt Anlage unverändert. Ich benötige also Sendermodul mit Potentialfreien Eingängen für die Klingeltaster und eben entsprechende Empfänger mit Relaiskontakt bzw. gleich inkl. Läutwerk.

Überall erhältliche Funkgongs haben das Problem des Batteriebetriebes (zumindest Senderseitig). Bliebe also Netzteil + Tasterleitungen anzulöten. Aber mit Bastellösungen aus solchem Komponenten möchte ich meinen Ruf nicht aufs Spiel setzen

Falls hier jemand eine Idee hat: Hersteller bzw. Händler würde schon reichen. Google hat bisher nicht geholfen
 
meines Erachtens ist nur die Erneuerung des defekten Kabels eine Sinnvolle Lösung.

1. Es ist nicht auszuschließen, daß in kurzer Zeit auch andere Adern den Geist aufgeben. (eher sogar sehr wahrscheinlich)
2. Die alte Anlage mit Hilfe von irgendwelchen Funkübertragern zu "flicken" endet nur in einer Bastellei und die ganzen Funk-übertrager sind bestimmt auch nicht billig. zudem wird in den Wohnungen auch nicht gerade dort eine Steckdose sein wo man das Gegenstück installieren kann.

Besteht nicht die Möglichkeit im Flur einen Sichtkabelkanal zu ziehen und direkt von den Dosen der Haustelefone in den Flur zu bohren?
 
Das kann ins Auge gehen und kostet dann Zeit, Zeit, Zeit und bei besonderem Pech noch mal 100xZeit. Ich bin nun wirklich nicht der einzige Elektriker, der bei Fehlersuche in banalsten super einfachst Klingelanlagen Stunden verliert, am besten noch zu zweit, bis irgendwo im fünften Stock eines superschick sanierten Altbaus ein dämlicher Türöffnerkreis wieder funktioniert. Und wann fällt die eklige Endscheidung "na dann gehen wir halt mit neuer Leitung durchs perfekt gestylte Treppenhaus"? Nach zwei Stunden erfolgloser Fehlersuche? Nach drei, nach vier? Wieviel kann man davon in Rechnung stellen um einen guten Kunden nicht zu verlieren?

Es sollte auch anders gehen. Suche schon länger nach passender Lösung. Aber welchen Kollegen ich auch frage: Immer nur Schulterzucken.
 
Danke, das sieht sehr gut aus!
Als kleiner Wehrmutstropfen bleibt halt, daß die Sender beim Remoswitch keine potentialfreien Eingänge haben.
Erfahrungsbericht folgt!
 
Hallo,

Ich möchte noch hineinwerfen, das bei 28 Wohnungen eine Netzübertragung auch zu Schwierigkeiten führen könnte. Es bräuchte nur jemand einen nicht entstörten alten Staubsauger anschließen und schon werden Netzsignale gestört. Wenn genügend Geräte angeschlossen sind, die einen eingebauten Netzfilter haben, kann das Signal, stark abgeschwächt werden. Ich weiß zumindestens das es bei Babyfon und Internet über Netz da zu Problemen kommen kann. Vielleicht ist ein Klingelsignal aber ja so "einfach" gestrickt, das alles ohne Probleme funktioniert.

Gruß
benjamin
 
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