Drehfeld-Norm?

Diskutiere Drehfeld-Norm? im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo zusammen. Ich heisse Jens,Betriebselektriker (bald gehts auf die E-Technikschule), und habe eine nicht ganz uninteressante Frage zum Thema...
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Hallo zusammen. Ich heisse Jens,Betriebselektriker (bald gehts auf die E-Technikschule), und habe eine nicht ganz uninteressante Frage zum Thema Drehfeld.
Ich arbeite viel an D-Asy Mot´s und diese brauchen bei uns immer linke Drehfelder da diese Pumpen antreiben und einen linkslauf fordern. Letztens musste ich an einer Anlage arbeiten an der mit rechtem Drehfeld eingespeisst wurde und im Schrank dann am Hauptschütz des Motors der Linksdreher vorgenommen wurde. Auch völlig korrekt wie ich meine. Aber in fast allen unserer Anlagen wird schon die 10KV Mittelspannung mit linkem Drehfeld eingespeisst und dieses wird dann auf der Niederspannungsseite auch soweit beibehalten. Ich mein es macht ja Sinn denn fast alle unserer Anlagen brauchen Linksdrehfeld. Ich konnte mir das erst garnicht vorstellen als mein Meister mir sagte das alle unsere Anlagen 10 KV seitig links eingespeisst werden. Ich ging also einfach auf die Homepage des Versorgers und hab mir die Anschlussbedingungen bei Neuanlagen mal reingezogen. Tatsächlich der Versorger speisst sein 10 KV Netz immer mit linkem Drehfeld ein. Die Nachbarstadt tut dies ebenfalls.

Ehrlich gesagt versteh ich die Welt nichtmehr. Nach meinen Kenntnissen gibt doch ne Norm für eine festgelegte Einspeisefolge undzwar immer mit rechtem Drehfeld. Sogar damals während meiner Ausbildung haben wir alle Anlagen immer mit rechtem Drehfeld angeschlossen von Hausanschlusskasten bis zur Cee Steckdose. Natürlich Niederspannung. Aber es gibt doch soviele Anlagen die auf Rechtsdrehfeld aufgebaut worden sind wie Krananlagen die Rechtsdrehfeld fordern es wäre ja blöde wenn man auf Ab drückt und er fährt rauf. Also muss es doch ne Norm geben da es sonst zu Missverständnissen kommen könnte. Selbst Drehfeldmessgeräte sind doch auf Rechtsdrehfeld genormt. Misst man ein linkes Drehfeld wird dies zwar angezeigt aber es wird trotzdem ein Fehler beschrieben da die Norm ein rechtes vorschreibt.
Also ich bin mir sicher das zumindest in der Niederspannung ein Rechtsdrehfeld vorgeschrieben ist.

Nun aber zum eigendlichen!Warum wird den sogar bei der 10 KV bei der besagten Stadt mit Linksdrehfeld eingespeisst. Gibts da etwa keine wirklich Norm oder gar Richtlinie für? Ich mein eigendlich ist es ja egal denn die Stadtwerke stellen uns im eigendlichen ja eh 3 "gleiche Strippen" welche ja jeweils in ihrer Frequenz nur um 120° verschoben sind. Sagen wir mal die schieben uns 3 unbeschriftete Kabel in den Keller. Eigendlich gibt es ja keinen festen l1 l2 l3 diese Bilden sich ja genaugenommen erst wenn ich diese beschrifte und damit zuordne. Ich nehm mir jetzt einen beliebigen Aussenleiter und sage "das ist mein L1" dann bleiben zwei über mit denen ich jetzt mein Drehfeld auswähle. Ich nehm wieder eine von den zwei übrigen Ausseleitern und sage mir das ist mein L2. Jetzt habe ich ein linkes oder rechtes Drehfeld. Die dritte übrige Ader ist mein L3. Hat sich jetzt ein rechtes Drehfeld bezogen auf L1 L2 L3 gebildet und ich möchte es umtauschen dann muss ich ja bekanntlich nur zwei Aussenleiter vetauschen. Wie gesagt den Stadtwerken müsste es doch egal sein wie die 3 Ausseleiter nun eingespeisst werden also mit linkem oder rechtem Drehfeld. Das ist doch egal die stellen uns drei Aussenleiter die eh alle gleich sind bis auf die Phasenverschiebung. Eine Symetrie ist ja vorhanden. D.h die legen in der Kabelmuffe drei Leiter auf und was in unserem Gebäude damit passiert kann denen ja im "prinzip" eagal sein. " Nur für den Abnehmer ist das Drehfeld "wichtig"

Nur wundert es mich wenn man, da es doch eine Norm gibt welche Rechtsdrehfeld vorschreibt, die 10 KV mit linkem Drehfeld einspeisst also die Kabel mit L1 L2 L3 bezogen auf ein linkes Drehfeld. Was kann das für ein Grund haben andere Städte machen das auch nicht. Ich habe ja schon bei anderen Versorgern nachgesehn und die speisen egal ob Nieder,Mittel oder Hochspannung mit rechtem Drehfeld ein.

Wie gesagt das ist ja alles nicht schlimm nur wundert es mich da unser "normen-Deutschland" hier wie es scheint noch keine Richtlinie herausgegebn hat.

Also wenn man mit linkem Drehfled einspeisst kann ich auf der Trafoabgangsseite ja nichz mal so eben das Drehfeld tauschen ich meine das muss man immer kurz vor dem Verbraucher machen. Also wenn meine Anlagen mit 10 KV Linksdrehfeld eingespeisst werden muss ich ja auf der Niederspannungsseite das Feld beibehalten und z.B. für nen Kran das Drehfeld auf Rechts umkehren. Also ist das Linksdrehfeld doch meiner Meinung nach Unsinn da viel zu viele Verbraucher immer Rechtsdrehfeld fordern.

Also meine Frage ist jetzt eigentlich ob sich jemand schonmal mit den Normen befasst hat und mir vielleicht ne grosse Wissenslücke stopfen könnte
 
Hallo, laut TAb 2000 hat der Errichter der E-Anlage für rechtsdrehfeld zu sorgen.

mfg
 
versteh ich nicht!

Hallo,

ich würde Dir ja gerne helfen, aber was Du da schreibst, ist mir ein Rätsel.

1. TAB - Punkt Hauptstromversorgung - Aufbau und Betrieb: "Der Errichter schließt Hauptstromversorgungssysteme so an, dass an den Zähl und Messeinrichtungen ein Rechtsdrehfeld besteht"

2. Worin besteht der Sinn, die Forderung nach einem generellen Rechtsdrehfeld zu kippen? Die Probleme kennen wir doch noch aus der Zeit, als Drehfeldmesser Exoten waren. Jeder hat irgendwie angeschlossen, und wenns nicht gepasst hatte wurde irgend wo gedreht - bis die Kreissäge zum Nachbar kam, und dann wurde wieder irgendwo gedreht. Gepasst hats dennoch nie! Heute hat jeder Duspol eine Drehfeldanzeige, und es sollte keine Schwierigkeit mehr darstellen, ein Rechtsdrehfeld an Steckdosen bereitzustellen.

3. Sollt ein Verbraucher dennoch mal ein Linksdrehfeld benötigen, wird - so habe ich es mal gelernt - das Rechtsdrehfeld bis zum Verbraucher beibehalten, und erst am Verbraucher der Anschluss im Linksdrehfeld gemacht.
 
@emeister1...

Also nochmal ist ja nicht schlimm wenn du meinen text nicht verstanden hast(verstehe den ja selbst kaum pff)

Also ich versuch mich mal kürzer zu fassen und ein bisl direkter. wie gesagt nur ein versuch :)

Also in unseren Anlagen wird die komplette Spannungsversorgung über ein 10 KV Netz eingespeist. Alle unseren grossen Verbraucher,Drehstrom Asynchronmotoren mit Kurzschlussläufer, fordern ein linkes Drehfeld da die Pumpenräder sich linksherum drehen müssen da die Maschinentechnik es halt fordert,baubedingt. Diese haben teilweise eigene Trafos da die Motoren bis nen halben Megawatt Leistung haben. Auch diese drehen sich linksherum. Trotzdem bin ich der Meinung das die Einspeisung des Versorgers mit rechtem Drehfeld vorgenommen werden muss! Auch wenn unsere Maschinen bis auf die Steuerung, Nachrichtentechnik und andere Verbraucher alle ein linkes Drehfeld fordern mus trotzdem eine 10 KV einspeisung mit rechtsdrehfeld erfolgen. Man kann das drehfeld ja immernoch am Motor, Hauptschütz des Motors oder bei Trafoblockmachinen am 10 KV Leistungsschalter oder direkt am Trafo tauschen. Allerdings ist das bei uns nicht nötig da alle unsere Anlagen schon 10kv seitig mit linkem Drehfeld eingespeist werden! Ich wollte es ja auch nicht glauben aber der Versorger speist die gesamte Mittelspannung in der Stadt immer mit linkem Drehfeld ein. Warum? Das ist ja meine Frage! Ich selber kenn ja auch nur die Aussage die du dazu gemacht hast. Der Errichter hat für Rechtsdrehsinn zu sorgen. Ganz deiner Meinung! Ich kenn die aus der Niederspnnung denn dort wird das ja schon von einigen Geräten vorgeschrieben wie CEE Steckdosen, Handwerksgeräte mit Drehstromanschluss etc. Nur weiss ich nicht ob in der Mittelspannung gleiche Richtlinien gelten. Kann ja sein daß den Stadtwerken das hier frei nach Schnauze überlassen wird. Wie gesagt ich würde wenn ich Versorger wäre immer mit rechtem Drehfeld einspeisen egal welche Spannung da dies gängig und bekannt sein sollte. Ich wollte damit eigendlich nur Fragen ist das korekt was der Versorger da macht oder dürfen die sich bei der Einspeisung den Drehsinn selbst aussuchen? Hoffentlich hab ich mich jetzt versändlicher ausdrücken können. Würd mich auf eine weitere Antwort von dir freuen :)

Ach ja und alle unsre Messgeräte also 10 KV Spannungsmesung etc. sind alle auch an linkem Drehfeld angeschlossen. Und zu den Drehfeldmessgeräten und Duspol. Ich hab ja selbst schon oft genug mit nem Duspol ein Drehfeld gemessen. Die Adern können von mir aus alle Schwarz sein und unbeschriftet. Ein Drehfeld lässt sich immer messen. Der Duspol ist ja an beiden Messspitzen beschriftet also mit l1 l2 ich meine der L1 ist bei Benning Duspol die Spitze in dem auch die Anzeige mit dem "R" integriert ist. Wenn ich nun diese L1 Messspitze an eine Ader lege und den L2 an die danebenliegende halte und es wird kein R angezeigt ist die andere Ader der L3 und weil ich zwischen L1 und L2 kein "R" angezeigt bekomme habe ich ein linkes Drehfeld. Steht aber ein "R" da so habe ich ein rechtes Drehfeld angeschlossen. Es gibt ja aber auch richtige Drehfeldmessgeräte wie du schon sagtest. Aber auch die sind ja so aufgebaut das sie immer ein gemessendes rechtes Drehfeld als technisch korrekt anzeigen. Würde ich ein linkes messen so zeigt mir das Messgerät dies an sagt mir aber das ich 2 adern tauschen muss da nur ein rechtes die einzig korrekte Einspeisefolge ist. Damit sieht man ja schon das es ne norm für Rechtsdrehsinn geben muss. Nur verstehe ich unseren Versorger nicht warum dieser immer mit linkem Drehfeld einspeist. Das ist 100%ig sicher und auch nochgemessen. Also mich würde es schon interessieren ob bei 10 KV die TAB noch interessant sind in Bezug auf Drehfeldvorgabe.
und schau dir das mal an hier sind allgemeine TAB für niederspannung mittel und hochspannung http://www.enbw.com/content/de/netznutz ... entlic.pdf
 
Also mich würde es schon interessieren ob bei 10 KV die TAB noch interessant sind in Bezug auf Drehfeldvorgabe.

Nein , den die TAB heissen ja :
Technische Anschlußbedingungen für den Anschluß
an das Niederspannungsnetz.

Als " Industriebetrieb " habt Ihr-wenn ich das richtig verstanden habe- eine eigene Einspeisung.
Da spielen viele der Vorschriften aus der TAB keine Rolle. ( z.B Drehrichtung , Anlaufstrombegrenzung ,Leistungsbegrenzung für Oberwellenvererzeuger usw.... )
 
Hmm ok danke für deine Antwort. Also so hat ich mir das schon fast gedacht und mich freuts das man mir das jetzt bestätigt hat. Und ja wir haben an jeder unsere Station eine bzw. zwei 10 KV Einspeisungen über Ringnetze. Mit dem Anlaufstrom hast du natürlich recht denn auf der 10 KV Seite machen sich Einschaltströme nicht mehr so stark bemerkbar da der Strom auf der 10 KV Seite des Trafos nicht so hoch ist wie der auf der Niederspannungsseite hinter dem Trafo. Da bricht die Spannung dann beim einschalten nicht so stark ein und wird somit aufgrund des Trafos auch ein bisl "gedämpft"
Nur beim Drehsinn war ich mir nicht sicher ich wusste jetzt nicht ob die Rechtsdrehfeld-Norm auch für Mittel-Hoch und Höchstspannung gilt. Nunja wie gesagt alle Anlagen werden mit Linksdrehfeld eingespeisst und das nicht weil unsere Maschinen eh ein linkes Drehfeld brauchen sndern weil der Versorger die Grundsätzlich macht egal ob der Kunde dieses braucht oder nicht. Nur eines ist komisch ich habe gerade gelesen daß in Mittel-Hoch und Höchstspannungsnetzen die Messgeräte bzw. Zähler für HT und NT trotzdem mit Rechtsdrehfeld angeschlossen werden müssen. Ich gehe mal davon aus da diese daruaf geeicht sind bzw. die verbaute Elektronik im Zähler dies fordert
 
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