Drehmoment

Diskutiere Drehmoment im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo, sollte man die Drehmomente von LSS, Fi und Fi/LS speziell von Hager die laut PDF aufgeführt sind einhalten, oder reicht es einfach...
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Sven0579

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Hallo,

sollte man die Drehmomente von LSS, Fi und Fi/LS speziell von Hager die
laut PDF aufgeführt sind einhalten, oder reicht es einfach mit Schraubendreher
fest ziehen. Wenn ja was benutzt ihr für ein Werkzeug dafür?? Denn meine
Drehmomentschlüssel würde ich zu globig finden.

MfG Sven
 
#wozu wären die Drehmomente angegeben wenn sie nicht dazu dienen sollen eingehalten zu werden?

Allerdings wird kein Elektriker einen Drehmomentschraubendreher verwenden, hierzu zählt die Erfahrung.

Du kannst ja einmal mit einem Drehmomentdreher die Schrauben nach Vorgabe anziehen dann weißt Du etwa wie fest das sein muß.

Wo es allerdings unablässig ist mit Drehmoment zu arbeiten ist bei den Sammelschienenklemmen und den ganzen Verbindungen im NSHV Bereicht.
 
Zu meiner Zeit im Schaltschrankbau hatte wir kleine handliche Akkuscharuber mit Drehmomenteinstellung.
 
Die gibt es in Schraubendreher-Form mit Wechselklingen z.B. von wiha - auch mit Zulassung Bis 1000V.
 
Supi, und danke für die schnellen Antworten.

@T.Paul: Danke für den Tip, hab mir jetzt den Wiha 2872 Torque Vario-S angeschaut. Werd den mal mit den 7tlg. VDE Bits + Bithalter bestellen.

Achso: hat jemand erfahrung mit der Knipex 975309
zwecks händling, und der Vierkantpressung, ob sie wirklich so gut ist, wie es laut Knipex heißt. Mir geht es speziell um die Pressung von Twin AEH in 10mm².
Oder bevorzugt ihr andere Hersteller??

MfG Sven :D
 
Habe noch nie eine Schraube mit einem Drehmomentschlüssel angezogen - außer beim Reifenwechsel am Auto - und kenne auch niemanden, der das macht. Bei LSS und so ziehe ich die Schrauben einfach so fest an, wie es geht, ohne irgendws kaputt zu machen.

Ich bau aber auch keine Schaltschränke ..
 
Max60 schrieb:
Habe noch nie eine Schraube mit einem Drehmomentschlüssel angezogen - außer beim Reifenwechsel am Auto - und kenne auch niemanden, der das macht. Bei LSS und so ziehe ich die Schrauben einfach so fest an, wie es geht, ohne irgendws kaputt zu machen.

Ich bau aber auch keine Schaltschränke ..

Hi,

aber es muss doch ein Grund geben warum z.b. Hager schreibt mit 2,8 und 2,1 Nm
anzuziehen. Beim Auto oder Motorrad macht man das ja auch, warum also nicht auch bei LSS, FI und FI/LS. Und der Wiha drehmoment ( dank an T.Paul) sieht auch nich so globig aus, das das arbeiten mit dem Teil umständlich ist.

MfG Sven
 
Naja, die Frage ist, was will ich erreichen.

-> Gute Kontaktierung um den Übergangswiderstand minimal zu halten. Das ist auf jeden Fall gegeben, wenn ich die Schraube "einfach nur so" fest anziehe. (Nach fest kommt ab!)

Wichtiger fände ich es, die Schrauben nach 4 Wochen nochmal nachzuziehen. Macht ja auch niemand. Oder vorschriftsmäßige VDE0100-Messungen zu machen. Das sind alles Sachen, um die man sich meiner Meinung nach kümmern sollte, bevor man sich übers Drehmoment bei LSS Gedanken macht ..
 
Ihr habt alle Glück, dass ihr vermutlich nur so Kleinanlagen wie einen Kleinverteiler für die 3-Zimmer-Wohnung zusammen schraubt ... Ich hab Kontakte schon abbrennen sehen weil falsch angezogen (das Ding hatte aber eine 800A (2x400) Einspeisung) ... Solche Aussagen kommen nur von Leuten, die auch noch nie eine Lichtbogenlöscheinrichtung in einem Schaltschrank verbaut haben ...

Das Problem ist das selbe wie mit den Lüsterklemmen -> http://www.elektrikforum.de/viewtopic.p ... 287#176287

Habe ich keine Dauerhafte Vollast auf den Kontakten, habe ich ggf. kein Problem -> Das macht es aber nicht richtig, das nennt man dann einen glücklichen Umstand!
 
Sven0579 schrieb:
Achso: hat jemand erfahrung mit der Knipex 975309 zwecks händling, und der Vierkantpressung [...]. Mir geht es speziell um die Pressung von Twin AEH in 10mm².
Glückwunsch! Gute Wahl. Diese Zange ist die Bombe. Besonders bei Durchmessern von 4-10mm² ist das Ergebnis hervorragend.

Wenn du auch mit sehr kleinen Querschnitten arbeitest (0,5-1mm²) must du berücksichtigen, dass die Aderendhülsen etwas stark deformiert werden. Wenn man wenig Platz in der Klemme hat, etwas unpraktisch.
Aber ansonsten rundum hervorragend! Auch wenn eine Nummer teurer: Jeden Cent wert.
 
T.Paul schrieb:
Ihr habt alle Glück, dass ihr vermutlich nur so Kleinanlagen wie einen Kleinverteiler für die 3-Zimmer-Wohnung zusammen schraubt ... Ich hab Kontakte schon abbrennen sehen weil falsch angezogen (das Ding hatte aber eine 800A (2x400) Einspeisung) ... Solche Aussagen kommen nur von Leuten, die auch noch nie eine Lichtbogenlöscheinrichtung in einem Schaltschrank verbaut haben ...

Da reden wir ja auch über ganz andere Dimensionen. Aber schätz mal, wie viele Drehmomentschraubendreher du findest, wenn du in 100 Werkzeugkoffern von handelsüblichen Elektroinstallateuren nachguckst ..

Klar, ich bin auch ein Fan davon, die Arbeit 100% korrekt auszuführen. Nur muss man dann auch erstmal eine Firma haben, die das auch will - weil sonst muss man schon ums VDE 0100-Messgerät betteln ..
 
Max60 schrieb:
von handelsüblichen Elektroinstallateuren

Also wir handhaben das immer noch Sozial per Arbeits-Anstellung und nicht Einkauf bei den Installateuren ... ;)

Wenn ich raten soll: <1%

Bei uns im Betrieb im Fahrzeug: etwa 20%

Bei uns in der Werkstatt und bei anderen Schaltschrankbauern: >70%

Die (Mehrzahl !) Installationstester sind täglich im Einsatz ...

Es hilft ja nichts auf andere zu zeigen und zu sagen: "Der machts aber auch nicht *mimimi*" - Einfach besser machen. Du schraubst die Schraube eh fest - das dauert mit einem Drehmomentschraubendreher nicht sonderlich länger (bei einem variablen einige male verstellen ...).

Für die Werkstatt lohnt sich dann evtl. die Anschaffung von fixen Drehmomentschraubern - man kommt in einem Kleineren und mittleren Verteiler mit etwa 4-5 Drehmomenten und ebensovielen Antrieben aus, das spart dann die Zeit nachzudenken und den Dreher einzustellen und bei Drehmomenten > 5Nm hast du dann eh mehr Zeitaufwand, wenn das Lamellenband vom 250A-Trenner zur Sammelschiene soll, da nimmt man dann den variablen Schlüssel ...

Ich zieh z.B. die PZ2-Antriebe von den LSS mit der kleinsten Drehmomentstufe des Akkuschraubers an und am Ende einmal alle mit x,x Nm nach - das sind meist nur Viertel Umdrehungen ...
 
Und wie oft werden sie geeicht bei euch ;)
Und du hast bestimmt keine Torsionsstange am Schrauber bzw. geeichte Drehmomentstufen
 
Ich zwar schon nen Drehmomentschlüssel verwendet, sowohl beim Schaltschrank bauen, als auch beim Anschließen, bin aber der Meinung, daß man darauf auch durchauß verzichten kann. Als guter Monteur hat man das doch im Gefühl. Und außerdem ist es in der Regel so, das Schrauben von Hand eher zu fest als zu lose angedreht werden.

Allerding hab ich auch noch nie eine dieser tollen hier genannten Lichtbogenlöschanlagen verbaut, sondern nur auf der Messe gesehen. Können sich unsere Kunden(wozu durchaus einige Weltkonzerne gehören) leider wohl durch die Bank nicht leisten.

Disqualifiziert mich das jetzt, T.Paul?
 
ego1 schrieb:
Und außerdem ist es in der Regel so, das Schrauben von Hand eher zu fest als zu lose angedreht werden.

Das ist ja das Problem ...

ego1 schrieb:
Können sich unsere Kunden(wozu durchaus einige Weltkonzerne gehören) leider wohl durch die Bank nicht leisten.

Können, Wollen oder Müssen ... Auch ein Multinationaler Konzern kann aus Konzernunternehmen bestehen, die nicht viel mehr als 20 PCs und Telefone zur Abwicklung ihres Geschäftsbetriebes benötigen und nicht zwingend (was dem Begriff "Weltkonzern" anhaftet) über eine enorme Investitionssumme verfügen, die das Maß eines großen Einzel-Unternehmens übersteigt ...

Zum Thema: http://www.elektrofachkraft.de/fachwiss ... ltgeraten/
 
soweit ich mich noch erinnern kann, war es bei den Schütz, LS und Co weniger Problem als bei den Reihenklemmen. Hier achtete meine Firma sehr genau, dass diese mit dem Akkuschrauber mit eingestelltem Drehmoment angezogen wurden.

Die hatte man bei zu Fest angezogen relativ kleicht zerstört. Aber ich denke in 25 Jahren hat sich hier bei den Klemmen auch einiges getan.
 
Mittlerweile wird ja eh vieles auch nur noch gesteckte ..
 
fuchsi schrieb:
...
Hier achtete meine Firma sehr genau, dass diese mit dem Akkuschrauber mit eingestelltem Drehmoment angezogen wurden.
...

Leider hat der eingestellte "Drehmoment" an einem Akkuschrauber oder Schrauber in den allerwenigsten Fällen mit konkreten Werten zu tun.

soll soviel heißen daß der Zahl x am Schrauber nicht der Wert in y Nm gegenübergestellt werden kann.
Letztendlich handelt es sich dabei nur um eine simple Rutschkupplung mit unterschiedlichen Ansprechschwellen.
 
Hi,
danke für die hilfreichen Antworten. Der Wiha und die Knipex sind bestellt.

MfG
 
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