Drehstromasynchronmotor

Diskutiere Drehstromasynchronmotor im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo ich hab mal noch ein paar Fragen zu Motoren. Auf dem Leistungsschild findet man ja die zwei Angaben der Spannungen in Stern meist 380V...
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Kaine16

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Hallo ich hab mal noch ein paar Fragen zu Motoren.

Auf dem Leistungsschild findet man ja die zwei Angaben der Spannungen in Stern meist 380V und in Dreieck 220V. Die Netztspannung in Deutschland ist doch aber 400V bzw. 230V. Möchte man hier die konkrete Scheinleistung ausrechnen setzt man doch ein S=Wurzel(3)*400V*Nennstrom in Stern.
Und nicht die Angabe auf dem Leistungsschild.

Kann man bei Drehstrom auch ein Modell des einfachen Stromkreises aufstellen. Nehmen wir an wir wollen einen Motor in Sternschaltung betreiben. Einspeisung U=400V. Spannungsabfall bei Drehstrom beträgt
delte U= (Pzu*Kabellänge)/(kappa*Querschnitt*Netzspannung)
Diese Spannung delta U geht auf der Leitung verloren.
Ist die Spannung am Motor die tatsächlich ankommt dann Uverbraucher=Netzspannung- Spannungsabfall oder ist das verkehrt.

Möchte man dann die elektrische Leistung am Motor ausrechnen ist, wird dies dann zu Pel= Wurzel(3)*Uverbraucher*Nennstrom*cos (phi)
Ich meine die elektrische Leistung muss ja mitzunehmender Entfernung kleiner werden aufgrund des größeren Spannungsabfalls auf der Leitung oder ist meine Annahme verkehrt?

lg
kaine
 
Hallo Kaine16,

also, Drehstrommotore haben heute überwiegend 400V/230V auf dem Typenschild. Bestenfalls historische Motore haben noch 380V/220V auf dem Typenschild.
Die Netzspannung wurde in Deutschland vor einigen Jahren von 380V/220V auf 400V/230V geändert und natürlich haben die Motorenbauer Ihre Motore angepasst.

Deinen 2. und 3. Punkt habe ich nicht richtig verstanden. Es ist offensichtlich eine theoretische Frage oder? Der Spannungsabfall in der tatsächlichen Installation ist nach Vorschrift der EVU auf max. 3% begrenzt. Werden längere Leitungen benötigt, steigt nicht der Spannungsabfall sondern der Leitungsquerschnitt. In praxi werden die Leitungsverluste auch nicht nach Verbrauchern gerechnet, sondern nach den Vorsicherungen, also nach theoretisch möglicher Leistung.

Oder musst du diese Dinge für eine Schulaufgabe rechnen?

Gruß Fachmann
 
Möchte man dann die elektrische Leistung am Motor ausrechnen ist, wird dies dann zu Pel= Wurzel(3)*Uverbraucher*Nennstrom*cos (phi)
Ich meine die elektrische Leistung muss ja mitzunehmender Entfernung kleiner werden aufgrund des größeren Spannungsabfalls auf der Leitung oder ist meine Annahme verkehrt?


.....wenn weniger Spannung am Motor ankommt , wird sich auch die Leistung vermindern......
 
Ein Motor verhält sich grundsätzlich anders als ein ohmscher Verbraucher.

Er benötigt induktive Blindleistung, diese ist nur bedingt abhängig von der abgegebenen Leistung, somit in weiten Bereichen quasi konstant.
Und er benötigt Wirkleistung. Diese hängt primär erst einmal von seiner Belastung ab.

Sinkt die Spannung am Motorklemmbrett bei konstanter Belastung, so nimmt der Motor mehr Strom auf, um seine Drehzahl zu halten, und zwar solange, bis der Motorschutzschalter sagt, jetzt ist Schluss.

Ein Motor, der ein Schild mit 380 V trägt, wird also bei 400 V weniger Strom aufnehmen, solange die gleiche mechanische Belastung vorliegt.

Die Leistungsangabe auf dem Typenschild bezieht sich sich normalerweise auf die Wellenleistung. Sie unterscheidet sich von der aufgenommenen Wirkleistung noch um den Wirkungsgrad "eta".
 
Das ein 380V Motor an 400V bei gleicher mechanischer Belastung weniger Strom aufnimmt halte ich für ein Gerücht!

Er wird etwas mehr Strom verbrauchen und die Drehzahl an der Welle wird sich erhöhen.

Außerdem bezeiht ein Motor keine Blindleistun aus dem Netz sonderen erzeugt diese.
Deshalb nennt man dies auch Netzrückwirkung.
 
Hallo Octavian1977,

da siehst du wohl etwas falsch. Ein Drehstrommotor benötigt neben dem Wirkstrom natürlich auch noch den Blindstrom. Die Ursache für den Blindstrom, insoweit hast du recht, sind die Ständerwicklungen. Der Blindstrom wird zur Aufrechterhaltung der Magnetfelder benötigt. Die geometrische Summe aus Wirkstrom und Blindstrom, der Scheinstrom, muß natürlich vom speisenden Netz bereitgestellt werden.
Die kleinere Spannung auf dem Typenschild eines Motors gibt immer die Spannung an, die maximal über einer Strangwicklung liegen darf. Wenn z.B. auf einem Leistungsschild 230V / 400V steht muß dieser Motor am 230V / 400V - Netz immer in Stern betrieben werden. An einem 127V / 230V - Netz müßte dieser Motor in Dreieck angeklemmt werden.

Gruß Jürgen
 
@ octavian:
Tut mir leid, aber du hast den Asynchronmotor noch nicht verstanden.
 
Ich hab den Assyncronmotor schon verstanden.
rein Theoretisch lässt sich die Drehzahl nur mir der Netzfrequenz ändern.

Praktisch erhöht sich die Drehzahl auch wenn die Spannung sich erhöht, indem der Motor einfach mehr Kraft hat und der Schlupf kleiner wird. Über die Syncrondrehzahl geht diese selbstverständlich nicht hinaus!
Warum man die Drehzahlt von Assyncronmotoren trotzdem nicht über eine Spannungsänderung regelt, hat den Grund, daß bei abnehmender Belastung die Drehzahl wieder steigt. Das hätte zur folge, daß ein Motor umgehend wieder auf seine Nenndrehzahlt hochlaufen würde wenn z. B ein Antriebsriemen reißt.
Außerdem kann es zu einer höheren Belastung des Motors führen-> Motorschaden

Die Blindleistung ist ein Produkt der Netzspannung und dem Blindstrom den die Spulen des Motors erzeugen!
Beim Absinken und Ansteigen des Magnetfeldes der Motorspule (oder einer sonstigen Induktivität) wird ein Strom in die Spule induziert und dieser an das Netz abgegeben. Folglich wird Blindstrom im Motor produziert und in das Netz eingespeist.
Würde der Blindstrom vom Kraftwerk erzeugt werden wäre es ja unsinnig Kompensationsmaßnahmen am Motor zu ergreifen, sondern müsste diese im Kraftwerk vornehmen
 
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