Drehstrommotor Drehzahl regeln

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erdem83

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Hallo ich hab heute ein Drehstrommotor gesehen für eine bandsteuerung.
Den haben die per Hand am Motor schneller und langsamer gedreht.da war so ein rad oben am Motor.
Kann mit jemand erklären wie das funktioniert.
Hab sowas noch nicht gesehen.
Ich kenn nur die FU s für Drehzahlregelung
Danke im vorraus für die Antworten
 
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Es handelt sich um eine mechanische Drehzahlverstellung.

Das Grundprinzip beruht darauf, dass ein Kegel entlang seiner Mantelfläche unterschiedliche Umfangsgeschwindigkeiten hat. An der Spitze des Kegels steht die niedrigste Umfangsgeschwindigkeit zur Verfügung, während am Fuße des Kegels die höchste Umfangsgeschwindigkeit abgreifbar ist.

Eine bessere Vorstellung kann man sich von der Sache machen, wenn man die Spitze des Kegels als kleinstes Rad betrachtet, und man sich am Fuße des Kegels folgerichtig ein großes Rad angebracht denkt.

Mit einem Reibrad wird die Umfangsgeschwindigkeit auf die nächste "Getriebestufe" weitergeleitet. Je nachdem in welcher Höhe des Kegels man das Reibrad positioniert, erhält man eine andere Drehzahl.

Der Schwachpunkt dieser Antriebsart ist die Übertragung der Kräfte zwischen Kegel und Reibrad ...

P.
 
Es kann auch ein Repulsionsmotor (Edit: Nein, ich meinte Drehstrom-Kommutatormotor!) sein. Unter dem Begriff dürftest du was finden (evtl. Buch über el. Maschinen). Die wurden früher auch für Drehstrom gebaut.

Martin
 
martin02 schrieb:
Es kann auch ein Repulsionsmotor sein. Unter dem Begriff dürftest du was finden (evtl. Buch über el. Maschinen). Die wurden früher auch für Drehstrom gebaut.

Martin
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Diese Erklärung ist viel wahrscheinlicher als der aus dem letzten Jahrhundert stammende Reibrad-Antrieb.

Das Handrad dient beim Repulsionsmotor zur Änderung der Bürstenstellung, was eine Änderung der Drehzahl bewirkt.

P.
 
Das wäre dann aber kein Drehstrommotor sondern ein Wechselstrommotor.
 
martin02 schrieb:
Es kann auch ein Repulsionsmotor sein. Unter dem Begriff dürftest du was finden (evtl. Buch über el. Maschinen). Die wurden früher auch für Drehstrom gebaut.

Martin
Ein Repulsionsmotor in Drehstrom-Ausführung ist mir allerdings noch nicht untergekommen, würde mich auch interessieren wie da der Kollektor und das Bürstengestell aussehen sollten, diese Teile machen ja bei der Motorentype die Wahl der Drehrichtung und die Drehzahlsteuerung erst möglich.
Die Welt ist aber groß, man hat nicht alles gesehen.
Wir hatten seinerzeit aber Drehstrommotore, auch bei einem Bandantrieb (Netzband eines großen Backofens), die waren derart gewickelt, dass verschiedene Polpaare zum Klemmbrett geführt waren (1-2-3 Polpaare), vier mal drei Klemmbolzen und demzufolge konnte je nach Ansteuerung eine Grunddrehzahl gefahren werden.
Getreu der Formel: n=fx60/p waren das dann
~2880-1440-975 min/-1
Das Ganze war zwar mit vier Schützen angesteuert, aber warum sollte das nicht auch mit einem mechanischen Schalter direkt am Motor klappen, ähnlich Stern/Dreieck.
Und @martin02 hat ja auch nicht so genau geschrieben ob dort die Drehzahl nun kontinuierlich stufenlos geregelt wurde oder eben auch nur wie von mir beschrieben.
Bei uns kam dann noch ein stufenloses Kegelgetriebe dahinter, sodass das Band von 10Minuten Durchlauf (kleine Weizenbrötchen) bis zu 65Minuten (dickes feuchtes Graubrot) geregelt werden konnte.
Alles mit ein und demselben Motor.
 
:!:

Bitte Anfragetext genau lesen und verstehen.

... die haben per Hand am Motor schneller und langsamer gedreht. da war so ein rad oben am Motor. ...

Mit einem Handrad bedient man keine Schützensteuerung und von einem Drehzahlumschalter, weder bei Dahlander noch bei PAM-Schaltung.

Man muss sich allerdings wundern, dass der Fragesteller nicht vor Ort direkt die Monteure gefragt hat, was Sache ist ...

P.
 
Elektro-Blitz schrieb:
martin02 schrieb:
Es kann auch ein Repulsionsmotor sein. Unter dem Begriff dürftest du was finden (evtl. Buch über el. Maschinen). Die wurden früher auch für Drehstrom gebaut.

Martin
Ein Repulsionsmotor in Drehstrom-Ausführung ist mir allerdings noch nicht untergekommen, würde mich auch interessieren wie da der Kollektor und das Bürstengestell aussehen sollten, diese Teile machen ja bei der Motorentype die Wahl der Drehrichtung und die Drehzahlsteuerung erst möglich.
Die Welt ist aber groß, man hat nicht alles gesehen.
Wir hatten seinerzeit aber Drehstrommotore, auch bei einem Bandantrieb (Netzband eines großen Backofens), die waren derart gewickelt, dass verschiedene Polpaare zum Klemmbrett geführt waren (1-2-3 Polpaare), vier mal drei Klemmbolzen und demzufolge konnte je nach Ansteuerung eine Grunddrehzahl gefahren werden.
Getreu der Formel: n=fx60/p waren das dann
~2880-1440-975 min/-1
Das Ganze war zwar mit vier Schützen angesteuert, aber warum sollte das nicht auch mit einem mechanischen Schalter direkt am Motor klappen, ähnlich Stern/Dreieck.
Und @martin02 hat ja auch nicht so genau geschrieben ob dort die Drehzahl nun kontinuierlich stufenlos geregelt wurde oder eben auch nur wie von mir beschrieben.
Bei uns kam dann noch ein stufenloses Kegelgetriebe dahinter, sodass das Band von 10Minuten Durchlauf (kleine Weizenbrötchen) bis zu 65Minuten (dickes feuchtes Graubrot) geregelt werden konnte.
Alles mit ein und demselben Motor.

In dem Falle geht das sicher mechanisch. Wir haben solche Getriebemotoren auch im Einsatz.
Es gibt aber auch Drehstrommotoren mit Bürstenverstellung. Sowas gab es zumindest mal in der Textilindustrie. Läufergespeißte Drehstrom Nebenschlussmotoren. Die waren an Spinnmaschinen. Der Wickel des Garns auf der Spule war in der Mitte dicker als an den Rändern der Spule und deshalb lief die Maschine in der Mitte nur halb so schnell wie an den Enden und das ging über mechanische Verstellung der Bürsten. Wunderwerke der Technikgeschichte :)
 
Entschuldigt, ich habe die Begriffe verwechselt. Gemeint war: Drehstrom-Kommutatormotor.

Siehe auch Antwort von bigdie.

Grüße
Martin
 
patois schrieb:
:!:

Bitte Anfragetext genau lesen und verstehen.

... die haben per Hand am Motor schneller und langsamer gedreht. da war so ein rad oben am Motor. ...

Mit einem Handrad bedient man keine Schützensteuerung und von einem Drehzahlumschalter, weder bei Dahlander noch bei PAM-Schaltung.

Man muss sich allerdings wundern, dass der Fragesteller nicht vor Ort direkt die Monteure gefragt hat, was Sache ist ...

P.


Hallo @patois,
ob nun Deine Lehrmeistermäßigen Ausrufezeichen hier im Forum immer rechtens und an der richtigen Stelle platziert sind, darüber denke doch bitte mal in einer Mußestunde selbst nach, denn dass ich den ursprünglichen Text zum Thema wohl gelesen und auch verstanden haben könnte, war wohl aus meinen Worten zu entnehmen:

@Elektro-Blitz
Und @martin02 hat ja auch nicht so genau geschrieben ob dort die Drehzahl nun kontinuierlich stufenlos geregelt wurde oder eben auch nur wie von mir beschrieben.
Und am Anfang meines Beitrages hatte ich ja eigentlich nur den Repulsionsmotor in Drehstromausführung in Frage gestellt, was sich ja nun auch erledigt hat. Das hattest Du in Deinem zweiten Beitrag (27.02.-09:01) aber auch anstandslos durchgehen lassen !!
Und, lieber @patois Dein Satz
Mit einem Handrad bedient man keine Schützensteuerung und von einem Drehzahlumschalter, weder bei Dahlander noch bei PAM-Schaltung.
ist ja nun auch nicht gerade ein Diamant der Syntax.
Auch hatte ich nicht geschrieben, dass man eine Schützsteuerung per Handrad bedienen könne, sondern
Das Ganze war zwar mit vier Schützen angesteuert, aber warum sollte das nicht auch mit einem mechanischen Schalter direkt am Motor klappen, ähnlich Stern/Dreieck.
Lesen, lieber@patois, lesen und verstehen

Ich habe schließlich auch nicht von einer Dahlander-Schaltung geschrieben, bei der nur zwei Drehzahlen wählbar sind, sondern von einem Motor bei dem drei mal die Wicklungspaare raus geführt worden waren, und zur weiteren Erweiterung des Kenntnisstandes: Dieser Motor bildete mit dem stufenlosen Getriebe dort am Backofen eine derartige "Einheit" dass es für unbedarfte Zuschauer schwierig gewesen wäre zu erkennen, dass dies zwei Geräte waren. Und im übrigen wurde dort der "Motor-Getriebekasten" dann mit einem Handrad zur Feinsteuerung bedient, natürlich nachdem zuvor die Grunddrehzahl per Knopfdruck am Schaltschrank (Schützsteuerung!) geschaltet worden war.
Und die Bürsten eines Repulsionsmotors zur Drehrichtungsänderung und Drehzahlverstellung kann ich sehr wohl mit einem Handrad verstellen, findige Bastler kriegen das auch mit einem abgebrochenen Besenstiel hin, natürlich kann ich das auch mit einem elektronisch angesteuerten Schrittmotor bewerkstelligen.
Auch die großen Drehrohröfen in der Zementindustrie hatten Drehstrommotore (weit über 100kW) und waren drehzahlgesteuert, da weiß ich aber nicht mehr "wie", nur Schleifringe und Widerstände waren es jedenfalls nicht.-

Ist nun doch ein bischen viel geworden, aber immerhin doch ziemlich beim Thema geblieben.
 
Elektro-Blitz schrieb:
..............

Auch die großen Drehrohröfen in der Zementindustrie hatten Drehstrommotore (weit über 100kW) und waren drehzahlgesteuert, da weiß ich aber nicht mehr "wie", nur Schleifringe und Widerstände waren es jedenfalls nicht.

...............

Schade, dass du nicht mehr weißt "wie". :(

Wenn ich im letzten Jahrhundert Antriebe zwischen zwischen 100kW und 360kW projektierte, waren da immer WARD-LEONARD-Aggregate im Spiel.

P.
 
Schleifringläufer mit Widerständen gab es noch viel größer als 100kW. Bandanlagen im Braunkohletagebau (1100m lang Bandbreite ca. 3-4m Geschwindigkeit ca. 20-30 km/h) hatten 2 Schleifringläufermotoren a 630kW und Schränke voll Widerstände. Vermutlich liefen dort auch beide Motoren am gleichen Widerstand und wenn man diesen nicht ganz brückt, dann kann man mehrere Motoren synchron laufen lassen und das auch während der Beschleunigung und beim anhalten. Zumindest in der Textilindustrie wurde das bei kleineren Motoren (5kW) so gemacht um zu verhindern, das das Fließ oder der Faden bei mehreren gekoppelten Maschinen reißt.
 
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Noch eine letzte Bemerkung:
Es gibt mehr Ding’ im Himmel und auf Erden, als Eure Schulweisheit sich träumt, Horatio.
Hamlet, 1. Akt, 5. Szene, Hamlet, William Shakespeare
 
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