Drei Phasen Leitung für Wallbox oder Autosteckdose nutzen

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Patrick1991

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Hallo Zusammen,

mein Haus wurde 2016 gebaut. Der Vorbesitzer war Elektriker und hat die Verkabelung selbst vorgenommen und darüber keinerlei Aufzeichnungen gemacht.

Ich möchte gerne einen Plug-In-Hybriden (PHEV) auf meiner Auffahrt laden. Dazu möchte ich an meinem Schuppen entweder eine Wallbox oder eine extra Steckdose einrichten. Die Leitungen für den Schuppen führen über den Sicherungskasten im Haus. Dort sind drei Sicherungen mit je 32A für den Schuppen. In den Schuppen führt ein Kabel mit 5 Adern, welche einen Querschnitt von 6mm2 haben. Nur eine der Phasen ist benutzt. An dieser hängt eine Gartenpumpe und ein paar kleinere Verbraucher.

Nun zu meinen Fragen:

1. Kann man eine Wallbox an diese drei Phasen anschließen und gleichzeitig noch die vorhanden Elektrogeräte verwenden, oder muss eine Wallbox immer zwangsläufig vom Verteiler aus angeschlossen werden?

2. Statt einer Wallbox könnte man einen Starkstromanschluss aus den drei Phasen machen und dann eine mobile Wallbox verwenden? Dürfte dies ein Elektriker meiner Wahl machen (mein Onkel)?

3. Mir würde für dieses Auto auch eine extra Schuko-Steckdose reichen. Ich würde eine der unbenutzten Phasen in einen eigenen Sicherungskasten führen lassen und von dort eine hochwertige Steckdose betreiben und diese mit 10A absichern. Dann lädt das Auto mit 2300W für fünf Stunden. Ist dies ohne Brandgefahr möglich?

Ich bin für jede Anregung dankbar!
 
zu 1, Nein die Wallbox benötigt einen eigenen Stromkreis wobei erst mal zu kläen ist was denn "die Wallbox" für eine ist über 12kVA ist die genehmigungspflichtig, zwischen 3,6 und 12kVA langt die Mitteilung an den Netzbetreiber (gilt auch für Steckdosen die zum Laden genutzt werden)
zu2. Wenn es so was gibt geht das, das Darf eine Fachmann eines eingetragenen Fachbetriebes, wenn das auf deinen Onkel zutrifft auch der.
zu 3. Eine Schuko Dose ist dafür nicht zu empfehlen, CEE Dosen sind für Dauerlasten besser geeignet.

Werden Steckdosen zum Laden eingesetzt ist zwingend ein FI Typ B davor zu setzen!!!
 
Ein Typ B ist nicht grundsätzlich erforderlich (je nach Ladeequipment).
Ich würde im Schuppen eine kleine UV setzen mit FI für die Wallbox und weiteren Sicherungen/FI für andere Geräte/Steckdosen.

PS: Es müsste im Schuppen jetzt schon eine UV sitzen, denn die "kleineren Geräte" dürfen sicher nicht mit 32A abgesichert sein!
 
Bei einer Absicherung der Leitung z.B. weiterhin mit 32A (das müssen/sollten dann aber Schmelzsicherungen sein!), wären 16A für eine 11kW Wallbox drin, und weitere 3x16A für die Verbraucher in deinem Schuppen.
 
Normalerweise haben alle Wallboxen eine eigenständige Gleichstrom-Fehlererkennung
daher ist in die separate Zuleitung der Wallbox ein RCD 40/0,030 A und ein Sicherungs-
automat C 16A 3 pol. ausreichend (11 kW) und werden sinnvollerweise fest angeschlossen
Prüfmodus entsprechend
 
Statt einer Wallbox könnte man einen Starkstromanschluss aus den drei Phasen machen und dann eine mobile Wallbox verwenden?

Eine mobile Wallbox hätte den großen Vorteil, dass man überall an vorhandenen Steckdosen laden kann. (Vorausgesetzt, die sind solide errichtet)

Zum Beispiel bei einem privaten Besuch bei Bekannten.

Mir würde für dieses Auto auch eine extra Schuko-Steckdose reichen. Ich würde eine der unbenutzten Phasen in einen eigenen Sicherungskasten führen lassen und von dort eine hochwertige Steckdose betreiben und diese mit 10A absichern. Dann lädt das Auto mit 2300W für fünf Stunden. Ist dies ohne Brandgefahr möglich?

Das ist auch eine praktikable Möglichkeit, je nach Fahrgewohnheiten reicht das auch in vielen Fällen.
Wie gesagt, wirklich hochwertige Schukosteckdose an separatem Stromkreis, 30mA RCD geschützt, mit 3x2,5mm² angespeist, ohne diverse Abzweigdosen dazwischen. Aber dann mit B16A abgesichert, denn 10A wäre bei 2300 Watt schon an der Grenze.

Wenn einem die langsamere Ladung mit 2300 Watt ausreicht, ist das sogar akkuschonender, als 11 kW oder gar 22 kW.


Kann man eine Wallbox an diese drei Phasen anschließen und gleichzeitig noch die vorhanden Elektrogeräte verwenden, oder muss eine Wallbox immer zwangsläufig vom Verteiler aus angeschlossen werden?

Die Zuleitung zum Schuppen ist mit 32A abgesichert und in 5x6mm² ausgeführt. Da kann man neben der 11kW Wallbox auch noch andere Geräte im Schuppen betreiben. Die Wallbox braucht keine eigene Zuleitung von der Hauptverteilung. Die 11 kW Box würde maximal 16A pro Phase ziehen. Die Differenz zu 32A kann man noch für anderes nutzen. Aber nicht ganz an die Grenze gehen, bei Dauerlasten.


Wenn man im Schuppen eine neue Unterverteilung errichtet, wäre ein Überspannungsschutz darin eingebaut, sehr nützlich.
 
Die Wallbox braucht keine eigene Zuleitung von der Hauptverteilung.
Das klingt in Online-Webinaren auch von anderen Veranstaltern aber anders:

Mitegro-Mennekes_E-Mobility_2022-01-27_Fo61.jpg

DIN VDE 0100-722 habe ich nicht aber den fast noch druckfrischen Artikel von Sven Bonhagen "Wallbox an ältere Zähleranlage": in der de 1-2/2020 mit Bezug auf VDE-AR-N 4100. Danach kann die Nachrüstung von Ladepunkten je nach Zustand der Zählertafel/Zählerschrank noch komplexer sein und die LAR kann auch noch teure Tücken enthalten.
 
Moin,
die haushaltsüblichen Steckdosen werden zweckmäßig zeitlich begrenzt mit
max. 13 A belastet und auch nur mit einem 1B13A (FI/LS) abgesichert (VdS 3471:2021-02).
Wer auf Nummer sicher gehen will, nimmt für die Ladeziegel 230 V mit Schukostecker
auf Typ 2 die Legrand GreenUp-Schukosteckdose SAT 00194 mit Zuleitung (FI/LS) direkt von
einer Verteilung. Mit dieser Steckdose und speziellen Ladeziegeln der PSA-Group (auch Opel)
sind sogar 16 A Dauerlast möglich.
MfG
 
Eine mobile Wallbox hätte den großen Vorteil, dass man überall an vorhandenen Steckdosen laden kann. (Vorausgesetzt, die sind solide errichtet)

Zum Beispiel bei einem privaten Besuch bei Bekannten.
Also ich würde mich freuen, wenn mein Besuch bei mir regelmäßig laden würde. Ich fahre auch immer nur zu denen, um die Reservekanister zu leeren.
 
Also ich würde mich freuen, wenn mein Besuch bei mir regelmäßig laden würde.

Von regelmäßig war auch keine Rede. Eigentlich mehr im Ausnahmefall und auch nur, wenn man es finanziell ausgleicht. Wäre ja eigentlich logisch, wenn man jemand besucht, dass man dann in dieser Zeit das Auto aufladen lässt, wenn die Entfernung das notwendig macht. Und nicht erst nachher zeitaufwändig eine öffentliche Ladesäule aufsucht.

Für solche Fälle wären zwischensteckbare Energiemessgeräte nützlich, wenn man es nicht nur abschätzen, sondern exakt abrechnen will.



Ich verstehe nicht, warum man das Laden von E-Fahrzeugen so kompliziert gestalten muss?

Hat wahrscheinlich politische Gründe. Man meint zwar, der E-Mobilität Priorität geben zu wollen. Aber an der praktischen Umsetzung hapert es wieder mal.

Zu wenig Leistung verfügbar? Dann braucht man eine zeitliche Rationierung der Ladung, was eben nur mit komplizierter Infrastruktur an jeder Ladestation möglich wäre.
Aber mit all diesen Schikanen wird das nicht funktionieren, wie sich das manche blauäugig vorstellen. Wenn schon das "Tanken" in Form von Laden lange dauert und dann noch Sperrzeiten hinzukommen, wie soll das für die Leute akzeptabel werden?
 
Sehe ich auch kein Problem mit

Eigentlich, wenn man das mit den 16A wörtlich nehmen würde, was die Hersteller versprechen, müsste es im Prinzip klappen...

Aber in der Praxis, mit 16A Dauerlast, genau wie bei den Schukos, die ja die gleich dimensionierten Kontakte haben, lieber nicht. Wenn man wüsste, dass bei 12A Schluss ist, führt vielleicht ein Weg hin? Das wären dann rechnerisch etwa 8 kW, nicht 11kW.

Die E-Auto-Ladung an Schukodosen nimmt daher auch nur maximal 2500 Watt.


Was bei Perilex nachteilig ist, dass der N-Stift nicht voreilend vor den Außenleitern kontaktiert.


Man muss aber sagen, dass die Kontakte einer in die Jahre gekommenen 5x16A CEE, auch keine 16A Dauerstrom mehr vertragen.
 
Hat wahrscheinlich politische Gründe. Man meint zwar, der E-Mobilität Priorität geben zu wollen. Aber an der praktischen Umsetzung hapert es wieder mal.

Zu wenig Leistung verfügbar? Dann braucht man eine zeitliche Rationierung der Ladung, was eben nur mit komplizierter Infrastruktur an jeder Ladestation möglich wäre.
Aber mit all diesen Schikanen wird das nicht funktionieren, wie sich das manche blauäugig vorstellen. Wenn schon das "Tanken" in Form von Laden lange dauert und dann noch Sperrzeiten hinzukommen, wie soll das für die Leute akzeptabel werden?
Das ganze Thema E-Mobilität und Erneuerbare betrachtet doch (gesellschaftlich und politisch) nur einzelne Aspekte und blendet einfach vieles aus. Da schauen sehr viele nur bis zum Rand ihres eigenen Tellers.

Fakt ist doch, wenn ich 10% Fahrzeuge habe, die irgendwo geladen werden müssen, wird es schon gehen, bei 30-50% sieht es schon anders aus - da können nicht alle abends nach Feierabend gleichzeitig laden wollen - dass geht nicht!

Und nicht wenige haben in den letzten Jahren ihre Stromheizung rausgeworfen und gegen Gas ersetzt. Und stellen sich jetzt einen E-Stromer mit Akkus in die Garage. Das macht aus ökologischer Sicht keinen Sinn.
 
Thema: Drei Phasen Leitung für Wallbox oder Autosteckdose nutzen

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