dreipoliger Leitungsschutzschalter oder einpolig?

Diskutiere dreipoliger Leitungsschutzschalter oder einpolig? im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Folgende Frage : Wenn z.B drehstromsteckdosen durch Lss abgesichert werden, sehe ich es immer öfter, dass einfach drei einpolige lss verwendet...
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Folgende Frage :
Wenn z.B drehstromsteckdosen durch Lss abgesichert werden, sehe ich es immer öfter, dass einfach drei einpolige lss verwendet werden und nicht ein dreipoliger. Ist dies eigentlich erlaubt? Ich meine bei meiner Ausbildung war immer die Regel dreipolig, damit alle Pole bei einem Fehler spannungsfrei sind.
Dankeschön
Mit freundlichen Grüßen
 
Da gibt es keine Vorschrift. Kannst zumindest im Gewerbe auch noch Schraubsicherungen benutzen. Und die lösen auch einzeln aus.
 
Anders ist es wenn du eine Drehstromleitung in mehrere Wechselstromkreise aufteilst dann soll ein 3-Poliger LSS vorgeschaltet werden.
 
muss auch nicht, es wird nur eine gemeinsame Abschaltmöglichkeit verlangt. Das kann auch ein FI sein oder z.B. bei einem Leuchtband ein Schütz oder Nockenschalter.
 
bigdie schrieb:
muss auch nicht, es wird nur eine gemeinsame Abschaltmöglichkeit verlangt. Das kann auch ein FI sein.
Aber denn können nur diese 3 Stromkreise über dem FI abgeschaltet werden und keine weiteren.
Und wenn beispielsweise ein Elektrokochfeld und ein separater Backofen an dieser Drehstromleitung fest angeschlossen sind dann wird in TN-C-S Netzen ohnehin keiner verlangt und da ist die 3-Polige Abschaltmöglichkeit über LSS wiederum Pflicht.
 
Strippe-HH schrieb:
bigdie schrieb:
Und wenn beispielsweise ein Elektrokochfeld und ein separater Backofen an dieser Drehstromleitung fest angeschlossen sind dann wird in TN-C-S Netzen ohnehin keiner verlangt und da ist die 3-Polige Abschaltmöglichkeit über LSS wiederum Pflicht.
Auch dann kannst du z.B. einen Reperaturschalter vor Ort setzen, Pflicht gibt es nicht.
 
Strippe-HH schrieb:
Und wenn beispielsweise ein Elektrokochfeld und ein separater Backofen an dieser Drehstromleitung fest angeschlossen sind dann wird in TN-C-S Netzen ohnehin keiner verlangt und da ist die 3-Polige Abschaltmöglichkeit über LSS wiederum Pflicht.
Bei einem separaten Backofen wird dieser üblicherweise per Stecker angeschlossen und dann ist ein FI Pflicht.
 
[quote="werner_1"
Bei einem separaten Backofen wird dieser üblicherweise per Stecker angeschlossen und dann ist ein FI Pflicht.
Nicht immer der Fall, es gibt auch Backöfen die fest angeschlossen werden können.
Und eine Steckdose die nur für den Backofen zugeordnet und nicht Laienbedienbar ist erbraucht in der Regel keinen FI. Man kann es zwar machen es muss aber nicht unbedingt sein.
 
Was hast du gegen FIs? :?

Und eine Backofensteckdose ist immer laienbedienbar. Da wird schnell mal eine 3-fach-Tischsteckdose zwischengesteckt und Toaster oder sonst was angeschlossen.
 
Und hier zeigt sich wieder einmal die Inkonsequenz der VDE! Einerseits FI-Plicht für Laien bedienbare Steckdosen und dazu zählt auch die Backofensteckdose. Und anderseits die Ausnahmereglung für festes Betriebsmittel. Es gibt keinen vernünftigen Grund auf den Schutz durch Fehlerstromschutzschalter zu verzichten!!!
Wie gesagt die anerkannten Regeln der Technik sind etwas weiter als das private Normenwerk !
 
werner_1 schrieb:
Was hast du gegen FIs? :?
Und eine Backofensteckdose ist immer laienbedienbar. Da wird schnell mal eine 3-fach-Tischsteckdose zwischengesteckt und Toaster oder sonst was angeschlossen.
Ich hab nichts gegen FI-Schalter.
ich hab nur was dagegen dass man in bestehenden Anlagen wo es vorher (außer im Bad) nie einen gegeben hatte den wegen jeder kleinen Änderung immer nachrüsten zu müssen.
Vor allen mache das mal Kunden klar das auf denen mehr Kosten zukommt, wenn auch noch deswegen noch die ganze Sicherungsverteilung erneuert werden muss.
Dann heist es immer zu gerne" ja wieso, das hatte doch vorher auch immer so Funktioniert".

Aber es muss gemacht werden, der Knüppel liegt sonst beim Hund.
 
Was soll ich da sagen, Ich hab im letzten halben Jahr 4 große Verteilerschränke umgebaut, die erst 10 Jahre alt waren, nur weil 1 Stromkreis mit Steckdose dazu gekommen ist. Und in der Firma gibt es noch viele Verteilungen, da ist das einfach nicht möglich. Dazu kommt dann der Dünnschiss, das man die Dinger halbjährlich durch drücken der Prüftaste testen muss und das auch noch dokumentieren für die BG. Ich hab hier wahrscheinlich 200-300 FIs mittlerweile und in der Produktion machst du das dann am Samstag oder am Sonntag, wenn Samstags noch gearbeitet wird. Und dann kommt noch das Übel dazu, das ich dann jedes Mal 5-6 dabei habe, bei denen die Prüftaste nicht mehr funktioniert. Und wenn man die Dinger mal öffnet, dann fragt man sich ehrlich, wer so einen Murks fabriziert. Und das sind verschiedene Hersteller um der Frage zuvor zu kommen.
 
FIs im Gewerbebetrieb sind ja auch was anderes.

Hier ist es seit über 50 Jahren normal, dass ein FI für alles dazu gehört. Niemand regt sich darüber auf.
 
Bei uns ist seit 1990 auch TT-Netz. Und bei Neuanlagen ist das auch kein Problem. Es gibt aber halt auch Leute, die nicht die Kohle haben, ihr ganzes Haus zu Modernisieren, nur weil sie in der Küche eine zusätzliche Steckdose für den Geschirrspüler brauchen. Und wenn man denen sagt, du musst 1000€ in die Hand nehmen, dann holen die sich aus dem Baumarkt eine 3-fach Tischsteckdose. Und ob das dann die bessere Lösung ist, daran hab ich meinen Zweifel.
 
werner_1 schrieb:
FIs im Gewerbebetrieb sind ja auch was anderes.

Wieso denn? Funktion, Anschluss und sogar das Aussehen sind doch gleich, oder?

werner_1 schrieb:
Hier ist es seit über 50 Jahren normal, dass ein FI für alles dazu gehört. Niemand regt sich darüber auf.

Du musst aber auch dazu sagen, das der RCD im TT-Netz eine andere Schutzaufgabe erfuellt, als der RCD im Endstromkreis einer Steckdose im TN(-C)-S-Netz.
 
karo28 schrieb:
Du musst aber auch dazu sagen, das der RCD im TT-Netz eine andere Schutzaufgabe erfuellt, ....
Das weiß und versteht aber der Endkunde (Laie) nicht.

karo28 schrieb:
Du musst aber auch dazu sagen, das der RCD im TT-Netz eine andere Schutzaufgabe erfuellt, als der RCD im Endstromkreis einer Steckdose im TN(-C)-S-Netz.
Was macht der RCD im TT-Endstromkreis anderes als im TN...-Endstromkreis?
- Er schaltet in beiden bei Überschreitung des Fehlerstromes ab.
 
Strippe-HH schrieb:
Und eine Steckdose die nur für den Backofen zugeordnet und nicht Laienbedienbar ist erbraucht in der Regel keinen FI.

Hier ist wohl eher die Steckdose gemeint, an der der Backofen angeschlossen wird, und nicht eine Steckdose im/am Backofen.

Allerdings ist auch diese Laienbedienbar und unterliegt der RCD Pflicht.
 
Das Wort Laienbedienbar gibt es in der Norm nicht. Es gibt aber die Ausnahme: Steckdosen, die nur für ein bestimmtes Betriebsmittel sind. Und diese Ausnahme könnte man schon in Anspruch nehmen, wenn die Steckdose hinter dem Backofen sitzt und man den evtl. erst ausbauen muss, um da ran zu kommen. Und wenn man dann noch ein Aufkleber drauf macht "Backofen" vom Herdanschluss, dann sollte das reichen.
Warum man allerdings in einer neuen Anlage den Herd nicht über den FI laufen lässt, weis ich nicht. Das ist ja gerade der Blödsinn in dieser Norm, das die im Wohnbereich nur für Steckdosen gilt, nicht für Licht oder Herd. Für Neuanlagen zumindest sollte es in Wohngebäuden keinen Stromkreis ohne FI geben.
 
Ich dachte in der DIN VDE 0100-410 steht sehr wohl sinngemäs die Laienbedienbarkeit

Für alle Steckdosen mit einem Bemessungsstrom bis einschließlich 20 A, die für die Benutzung durch Laien und zur allgemeinen Verwendung bestimmt sind.
 
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