E-Herd: Warum Festanschluss?

Diskutiere E-Herd: Warum Festanschluss? im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo, ich habe vor kurzem bei einem Umzug geholfen und in diesem Rahmen auch einen E-Herd angeschlossen. Bei der Fummelei in der...
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Hallo,

ich habe vor kurzem bei einem Umzug geholfen und in diesem Rahmen auch einen E-Herd angeschlossen.

Bei der Fummelei in der Anschlussdose stellte sich mir die Frage, warum man bei E-Herden so sehr auf Festanschlüsse setzt, statt an deren Stelle einfach eine Drehstromsteckdose zu setzen und die Geräte mit den entsprechenden Steckern auszustatten. Jeder Laie könnte den Herd sicher und ohne nennenswerten Zeitaufwand installieren.

Natürlich handelt es sich hierbei um Geräte, die so gut wie nie bewegt werden müssen. Dasselbe gilt allerdings auch z.B. für Waschmaschinen und Kühlschränke, die bekanntlich einfach durch einen Stecker mit Strom versorgt werden.

Gibt es also einen Grund dafür, warum E-Herde umständlicherweise fest angeschlossen werden müssen?
 
Alle Geräte müssen fest angeschlossen werden, die mehr als 16A Stromaufnahme (einphasig!) bzw. mehr als 3 kW Anschlussleistung haben (E-Herd hat eine Anschlussleistung ab etwa 10 kW (und zwar drehstrommäßig, also 3-phasig).

Ein E-Herd hat keinen Hauptschalter, der den E-herd komplett (also alle (mindestens) vier Kochstellen ("Herdplatten"), den Backofen und den/die Lüfter) abschaltet.
Ein Ziehen einer Steckvorrichtung, z.B. ein CEE-Stecker, wäre für Laien zu gefährlich, da es genug Menschen mit einem IQ von unter 12 gibt, aber auch Kinder und verwirrte Erwachsene sowie Menschen, die ja letztendlich nie fehlerfrei sind. Es besteht die Gefahr eines Lichtbogens mit der evtl. Folge eines anschließenden Kurzschlusses, also Verblitzen der Augen, Verbrennungen an Hand, Arm, Kopf und schließlich Brandgefahr in der Küche, aber wer will schon sein Haus mutwillig "warm abreißen"...?

Steht u. a. in der VDE0100, aber auch in der VDE0113/EN60204, was für Maschinen git, gilt auch für einzelne Geräte.
Handwerkzeuge haben ja auch keinen echten Hauptschalter, sondern nur "billige" Tipp-/Einrastschalter, die aber zulässig sind, da die Leistungen solcher Handwerkzeuge (Bohrmaschine, "Flex", Stichsäge fast immer wesentlich kleiner als 3 kW sind.
Das gilt auch für eine Tischkreissäge, auch wenn diese (nur teilweise, fernöstliche nur ungenügende)einen Hauptschalter haben, der aber gemäß BetrSichV, Anhang 1 eine Wiederanlaufsperre nach Spannungsausfall haben MUSS.
Dasselbe gilt übrigens auch für Haushaltsgeräte wie Mixer, Kaffeemaschine usw., die weniger als 3 kW haben, wobei gute Fabrikate einen echten Hauptschalter haben, im Gegensatz zum Fernseher oder Stand-PC, wo die Netzteile mit der Einschaltelektronik IMMER eingeschaltet sind.
Das ist aber eine andere Geschichte, und zwar die mit dem unerwünschten Stand-by-Betrieb.
 
Ich bin Laie, aber mal blöd gesagt (Bitte zerreisst mich nicht in der Luft :D) riskiert man es lieber das Laien an den Herdanschlussdosen rumbasteln (wo doch viel mehr passieren kann) als das Risiko einzugehen das es einen Lichtbogen gibt?! Könnte man dafür nicht ne Steckdose basteln mit eingebautem Schalter, wo man nicht ziehen kann solange Saft drauf ist?!
 
ich wüsste nicht wie ich ein 3poligen Schalter der min. 10Kw schalten kann in der Küche verstecken sollte ;)
Wenn dann müsste er wie bei den CEE Dosen verbaut sein wo ich dann nur den Stecker abziehen kann wenn der Schalter auf Stellung 0 steht. Ich möchte so einen Klotz nicht in der Küche haben :D
Auch habe ich mit dem Stecker u Steckdose einen falschanschluss nicht unterbunden sondern fördere ihn sogar in diesem falle
Messen ist Luxus, als Laie eh undwenn mann sich die Foren anschaut gibt es doch recht viele fehlanschlüsse an geräten dieser Art in Küchen.

und ja du bist Laie und du hast nichts an der E-Anlage zu suchen, das beinhaltet auch den E-Herdanschluss. Dies dürfen nur EFK, Laien aber nicht ;)

Auch sollte es schwer sein teilweise die Stecker hinter die Schränke zu bekommen..

@ kurzschlussmechaniker
Die Aussage kann so nicht richtig sein mit den Anschlussleistungen für alle Geräte..
Schweißanlagen
Bohr u Drehmaschinen
Sägen
Küchengeräte in Großküchen ( ja die können abgezogen werden um mal sauber zu machen )
uvm. bekommt man Steckerfertig auch aus den dt. Werken mit mehr als 10KW ;)

mfg
 
Wenn dann müsste er wie bei den CEE Dosen verbaut sein wo ich dann nur den Stecker abziehen kann wenn der Schalter auf Stellung 0 steht. Ich möchte so einen Klotz nicht in der Küche haben

Wir bekommen doch eh alles von der EU vorgeschrieben evtl. sollten die sich zu dem Thema mal was einfallen lassen :twisted:
Ausserdem wäre der "klotz" doch eh hinterm Herd ;)
 
Moin, @kaffeeruler,

du hast recht, diese Geräte gibt es!

Dann haben sie bei dieser Leistung garantiert

1. ein (hoffentlich "echtes") CE-Zeichen für einen damit erlaubten Betrieb innerhalb der EU,

2. garantiert einen CEE-Stecker, dh. einen fünfpoligen Drehstromstecker und damit

3. einen ECHTEN Hauptschalter nach VDE0100 /VDE0113 sowie nach der BetrSichV Anhang 1

Damit dürfen diese Gräte natürlich betrieben werden, da auch ein Laie (!) VOR (!) der Benutzung die Betriebsanleitung lesen solte, worin geschrieben steht, dass der Stecker im STROMFREIEN Zustand gezogen werden soll, d.h. erst ist der Hauptschalter auf "AUS" zu stellen, dann darf der Stecker gesteckt bzw. gezogen werden.

Im Betrieb gibt es eine Gefährdungsanalyse (für die Blöden, aber sinnvoll für's Gericht, da habe ich einige Erfahrungen gesammelt, glücklicherweise als Unbeteiligter) und eine Arbeitsanweisung (AA) für die Benutzer, das sollte eigentlich ausreichen!
 
Übrigens habe ich meine E-Herd-Dose natürlich NICHT HINTER dem E-Herd, sondern im Unterschrank daneben!
Die Rückwand habe ich ausgeschnitten, so dass ich bei einem Abklemmen des E-Herdes gut drankomme.
Im normalen Unterschrank ist aber genug Platz für eine CEE-AP-Wandsteckdose (möglichst weit links oder rechts im Unterschrank), auch gibt es einen CEE-Winkelstecker dazu.
Wir brauchen uns nicht darüber zu unterhalten, dass der Unterschrank dann nicht mehr voll genutzt werden kann, das ist dann natürlich der Nachteil.
Andererseits: wie oft klemmst du einen E-Herd ab?
Bei der heutigen Sch...-Qualität immerhin erst (noch) alle 10 Jahre (hoffentlich später...)
 
kurzschlussmechaniker schrieb:
Alle Geräte müssen fest angeschlossen werden, die mehr als 16A Stromaufnahme (einphasig!) bzw. mehr als 3 kW Anschlussleistung haben (E-Herd hat eine Anschlussleistung ab etwa 10 kW (und zwar drehstrommäßig, also 3-phasig).

Glaube ich nicht. Es gibt einen Kollegen im Nachbarforum der nimmt dafür Perilex. Auf der anderen Seite dürften es dann auch keine CEE Steckdosen geben.

kurzschlussmechaniker schrieb:
Ein Ziehen einer Steckvorrichtung, z.B. ein CEE-Stecker, wäre für Laien zu gefährlich, da es genug Menschen mit einem IQ von unter 12 gibt, aber auch Kinder und verwirrte Erwachsene sowie Menschen, die ja letztendlich nie fehlerfrei sind. Es besteht die Gefahr eines Lichtbogens mit der evtl. Folge eines anschließenden Kurzschlusses, also Verblitzen der Augen, Verbrennungen an Hand, Arm, Kopf und schließlich Brandgefahr in der Küche, aber wer will schon sein Haus mutwillig "warm abreißen"...?

Hallo? Die kriegen keinen CEE Stecker ausgesteckt.

Lutz
 
@elo22
Mit dem Ziehen, das könnte im blödesten Fall ich selbst sein, glaube mir, es reicht EINMAL Unaufmerksamkeit oder Blödheit, egal, wie man das nennt, da passen die folgenden Sätze gut: "es gibt nichts, was es nicht gibt" oder
"ich habe schon Pferde kotzen sehen".

Ausserdem: was ist ein Perilexstecker anderes als ein CEE-Stecker?
Antwort Gar nichts anderes:
Er ist fünfpolig und kann wg. der drei Phasen auch den E-Herd versorgen.
Der Knackpunkt ist hier die E-Herd-LEISTUNG << 3 kW!
Genau DAS ist nicht ohne einen Hauptschalter erlaubt! Und übrigens: LSS gelten NICHT als Hauptschalter, auch wenn sie den Nennstrom und sogar einen Kurzschlussstrom abschalten.
Der E-Herd selbst hat wie geschrieben keinen Hauptschalter, also: Festanschluss.
 
Ist der 16A CEE Stecker nicht für das Ziehen unter Last spezifiziert?

Unterschied zu Schukostecker der Waschmaschine mit ebenfalls 16A?

Und was ist der Grund dafür, dass man bei einem Festanschluss keinen Hauptschalter braucht?

Gedankenspiel:

Man steht in der Küche, Herd an, im Herd fängts zu Brutzeln an (nein, nicht das Essen) die Steller für die Platten/Ofen funktionieren nicht mehr...

Jetzt gibt es drei Möglichkeiten: Hauptschalter aus, Stecker ziehen, Sicherung raus. Bei Herden ohne Hauptschalter fällt Möglichkeit 1 weg, bei Festanschluss Möglichkeit 2.
 
Nun, da handelt es sich um das "Vermächtnis der Stempelritter". Irgendwie wird ein Festanschluss sicherer eingestuft als eine laienbedienbare Steckvorrichtung.
Wir sollten aber auch nicht vergessen, dass für diesen Festanschluss <u>noch</u> kein FI gefordert ist.
Ausserdem ist ne CEE oder Perilex hinter nem Herd schon vom mechanischen her auch so ne Sache für sich.
Im benachbarten Unterschrank ist es wohl Elektrikern vorbehalten, deren Schönheit zu erkennen und zu würdigen. Jede Hausfrau (äh sorry, könnt natürlich auch ein Hausmann sein) wird fluchen!

Nun ja, im Gastrobetrieb ist ja ein schneller Austausch auch unbedingt nötig - Und wenn es nur für die Reinigung ist.
Im Haushaltsbereich sieht das aber anders aus, wann macht man schon mal den Backofeneinsatz raus?

Achso ja, ne 16er CEE würd ich schon für hotplug fähig halten - Bei etwas mehr würd ich aber sehr aufpassen.

Viele Grüsse,

Uli
 
Auch würde es nicht mit der Forderung passen den Herd für 20A auszulegen... Perilex geht nur bis 16A (?) und ne 32A Steckdose UP inkl. Stecker... neee danke..

Hinzu kommen würde dann ja die neue Mode die Geräte getrennt zu haben, das soll mir mal einer zeigen bei ner CEE Steckdose wie er das hinbekommt, nachträglich ;)
 
Wir sollten aber auch nicht vergessen, dass für diesen Festanschluss noch kein FI gefordert ist.

Unter Umständen muss auch für den Herd ein FI eingesetzt werden.
 
kurzschlussmechaniker schrieb:
Moin, @kaffeeruler,
du hast recht, diese Geräte gibt es!
Dann haben sie bei dieser Leistung garantiert
1. ein (hoffentlich "echtes") CE-Zeichen für einen damit erlaubten Betrieb innerhalb der EU,
2. garantiert einen CEE-Stecker, dh. einen fünfpoligen Drehstromstecker und damit
3. einen ECHTEN Hauptschalter nach VDE0100 /VDE0113 sowie nach der BetrSichV Anhang 1

Damit dürfen diese Gräte natürlich betrieben werden, da auch ein Laie (!) VOR (!) der Benutzung die Betriebsanleitung lesen solte, worin geschrieben steht, dass der Stecker im STROMFREIEN Zustand gezogen werden soll, d.h. erst ist der Hauptschalter auf "AUS" zu stellen, dann darf der Stecker gesteckt bzw. gezogen werden.

Im Betrieb gibt es eine Gefährdungsanalyse (für die Blöden, aber sinnvoll für's Gericht, da habe ich einige Erfahrungen gesammelt, glücklicherweise als Unbeteiligter) und eine Arbeitsanweisung (AA) für die Benutzer, das sollte eigentlich ausreichen!

Guten Morgen !

Erstmal Entschuldigung für Vollzitat und bischen OT zu diesem Thema.
Aber da fällt mir meine Lehrzeit ein zu DDR-Zeiten als Maurer.Sicher kann man damalige Vorschriften nicht mit den heutigen vergleichen.
Auf der Baustelle hatten wir auch einen Baustromverteiler für die 380 V.Kraftanschlüße.Kreissäge/Betonmischer/Bauaufzug.
Die Stecker waren noch diese länglich Ovalen mit 5 Stiften aus Alu-Druckguß ?
Ich weiß noch was das manchmal für ein gezerre war diese aus den Dosen zu bekommen-die Kontakte hielten manchmal Bombenfest.
Abgeschaltet am Verteiler wurde da nichts.
Ich glaube wir hatten damals viel Glück,da en Lichtbogen oä.hab ich nie erlebt.
Nun weiß ich aber auch nicht wieviel KV der Bauaufzug damals hatte.

Gruß Helge 2
 
Zitat:
Ist der 16A CEE Stecker nicht für das Ziehen unter Last spezifiziert?

Antwort:
Man kann, aber man sollte nicht.
Zitat Wikipedia:"
Die Buchsen sind als geschlitzte Messinghülsen mit Stahl-Spannfedern ausgeführt, so dass fast die gesamte Zylindermantelfläche zum Stromübergang zwischen Buchse und Stift wirksam ist. Unerwünschter Erwärmung bei hoher Strombelastung wird so entgegengewirkt. Als Nachteil kann die vergleichsweise große Einsteck- und Ausziehkraft gesehen werden. Eine zusätzliche Sicherung gegen unerwünschtes Trennen wird durch die Hakenfunktion des federgespannten Klappdeckels der Dose und Muffe bewirkt."
Bei größeren Ströman ab etwa 63A gibt es Pilotkontakte, die voreilend über ein Schütz den Strom vor dem Ziehen abschalten, und zwar wg. der Lichtbogengefahr.

Zitat:
Unterschied zu Schukostecker der Waschmaschine mit ebenfalls 16A?

Antwort:
Wie ich schon geschrieben habe hat die Waschmaschine nur maximal 3 kW, der E-Herd aber mindestens 10,5 kW, es geht beim Steckerziehen hier um die Höhe der Leistung!

Zitat:
Und was ist der Grund dafür, dass man bei einem Festanschluss keinen Hauptschalter braucht?

Antwort:
Beim E-Herd habe ich vier "Heizplattenschalter" und einen "Backröhrenschalter". Das reicht aus.
Zusätzlich habe ich noch den dreipoligen LSS, der zwar betriebsmäßig nicht als Hauptschalter gesehen wird, aber locker den Nennstrom schalten kann, der LSS schaltet ja schliesslich auch einen Kurzschlussstrom bis 6 kA.
Und die richtigen (gIndustrie-)Maschinen haben sowieso einen Hauptschalter.
 
Der Grund warum E-Herde seit Generationen festangeschlossen werden ist doch wohl recht einfach: Es hat sich noch niemand die Mühe gemacht, eine einheitliche 6polige Sondersteckvorrichtung zu konstruieren, welche von allen Herstellern an ihre Geräteanschlussleitungen geschraubt werden, und dann auch in allen Herdosen nachrüstbar sind.

Oder wie sollen die mmanigfaltigen Herdanschlussarten realiesiert werden?

Eine genormte Dose wäre natürlich Klasse: Der Elektriker montiert die Steckdose , und belegt nach örtlichen gegebenheiten, es müssten nur die 6 Klemmen herausgeführt sein. Der laie steckt nur noch ein.
 
Antwort:
Wie ich schon geschrieben habe hat die Waschmaschine nur maximal 3 kW, der E-Herd aber mindestens 10,5 kW, es geht beim Steckerziehen hier um die Höhe der Leistung!


Der pro Kontakt des Steckers übertragene Strom (und somit auch die Leistung) ist dennoch gleich.
 
Beim Anschluss an das Wechselstromnetz sind das dann 43 A bei 10,4 kW. Das gibt einen starken Lichtbogen, wenn man keine Funkenlöschmassnahmen ergreift.
 
elektroblitzer:
Die 43 A sind rein theoretisch, denn dann müsste man ja einphasig mindestens 10 qmm verlegen, das macht doch kein Mensch!

Normalerweise werden diese Elektroherde mit den heutigen Leistungen nicht ein-, sondern generell dreiphasig angeschlossen, deshalb legt man normalerweise auch 5 x 2,5 qmm,

giga light storm:
du hast schon recht mit dem Strom, ob da eine oder drei Phasen mit max. 16 A getrennt werden, ist gleich, aber wie ich schon geschrieben habe, git das mit dem normalen Stecker nur für einphasige Verbraucher mit max. 3,5 kW.
 
Leg doch einphasig 4 qmm und sichere mit 32 A. Dann wird es problematisch mit dem Oster und Wiehnachtsbraten.
 
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Thema: E-Herd: Warum Festanschluss?
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