Eigenverbrauch in PV-Anlagen mit Wechselstrom-Wechselrichter

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OEmer

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Moin,

momentan bekommt man ja bei einer PV-Anlage in der Regel einen 2-Richtungszähler, welcher den eingespeisten und den aus dem Netz entnommenen Strom zählt.

Nur wie zählt dieser Zähler genau? Was ist, wenn der Wechselrichter auf L1 einspeist, ich aber Geräte auf L3 laufen habe. Wird das miteinander im Zähler verrechnet oder wird das eine als eingespeist und das andere als entnommen gezählt?
 
Bei einem mechanischen (Ferraris)-Zähler werden die drei Phasen "miteinander verrechnet", bei elektronischen kommt es darauf an, wie sie parametriert sind, da wäre Verrechnen möglich, aber auch daß L1 in ein Zählwerk läuft und die beiden anderen in ein anderes...

Ciao
Stefan
 
Re: Eigenverbrauch in PV-Anlagen mit Wechselstrom-Wechselric

OEmer schrieb:
Nur wie zählt dieser Zähler genau? Was ist, wenn der Wechselrichter auf L1 einspeist, ich aber Geräte auf L3 laufen habe. Wird das miteinander im Zähler verrechnet oder wird das eine als eingespeist und das andere als entnommen gezählt?

Da du für selbsterzeugten Strom einen anderen Tarif hast als für gelieferten Strom, darf der Zähler nicht bilanzieren, was er auch nicht kann.

Du wirst immer mit den zwei getrennten Summen rechnen müssen.
Zumal der Staat sich vorbehält bei einer gewissen Menge des selbsterzeugten Stromes dir dafür auchnoch Mehrwertsteuer abzuknöpfen.

Gruß
 
Dazu muß man erst mal wissen ob man einen PV Anschluß für Eigenverbrauch oder einen für Netzeinspeisung hat.

Grundlegend hat man erst mal 2 Zähler einen für die PV und einen für die Leitung vom EVU

In ältern Anlagen ist es so, daß man 100% einspeist und allen verbrauchten Strom aus dem Netz zieht.
Damit hat man dann einfach 2 Zähler parallel.
Das kommt daher, daß der eingespeiste Strom mal so subventioniert wurde, daß man mehr dafür bekommen hat als der Strom aus dem Netz kostet.

Heute lohn sich der Eigenverbrauch mehr.
dafür hat man einen zweirichtungszähler der im Endeffekt zählt was an Energie im Haus geblieben ist und einen Zähler der den erzeugten Strom der Anlage misst.
 
Da hier doch einige widersprüchliche Antworten sind, habe ich mich mal mit den hiesigen VNB in Verbindung gesetzt, und zumindest von EON-Avacon habe ich auch schon eine Antwort bekommen.

Es ist tatssächlich so, das der erzeugte Strom mit dem bezogenen verrechnet wird (Überschusseinspeisung). Eben, und das wäre meine nächste Frage gewesen, um zu verhindern, das das Netz asymmetrisch belastet wird, weil alle Verbraucher auf den einen Aussenleiter geklemmt werden.
 
den zweiten Absatz verstehe ich nicht.
Die Zähler haben mit assymetrischer Belastung nichts zu tun.

Die Hauselektrik wird einigermaßen symetrich auf alle Phasen verteilt und auch der Wechselrichter der PV erzeugt Drehstrom, nur für kleine Anlagen bis zu einer gewissen Leistung auch einphasig.
 
Meine Frage bezog sich alleine auf aktuell errichtete Anlagen mit Zweirichtungszähler, also ohne Generatorzähler, in Verbindung mit Wechselstrom-Wechselrichtern im Eigenverbrauch

Ich habe mich gefragt, ob bei Erzeugung und Verbrauch auf unterschiedlichen Außenleitern, also z.B. L1 und L2, Verbrauch und Erzeugung miteinander verrechnet werden, oder ob in diesem Fall L1 komplett eingespeist verrechnet wird und man L2 komplett bezieht.

In letzterem Fall würde es dazu führen, das man versucht ist, die Stromkreise eben nicht möglichst symmetrisch aufzuteilen. Stattdessen würde man versuchen, möglichst viele Verbraucher auf L1 zu legen, um den erzeugten Strom so gut es geht selbst zu nutzen.
 
Der Zähler zählt nur die Summe der Leistungen, bzw. wird nur dieses Summe abgerechnet.
 
Octavian1977 schrieb:
Der Zähler zählt nur die Summe der Leistungen, bzw. wird nur dieses Summe abgerechnet.


Er rechnet nicht Leistungen (kW), sondern kWh :lol: :lol:
 
Also mein Zähler rechnet nix, der misst nur vor sich hin... wobei doch.. ein Elektronischer misst Leistung pro Zeiteinheit und addiert auf...
Also er zählt Leistungen und gibt am Ende die Summe davon in Form von Energie aus.
Bei den mechanischen bin ich mir grad nicht ganz sicher wie die Summenstromwandlung passiert und wie man das vollkommen korrekt ausdrückt, das in "Echtzeit" die aktuelle Leistung erfasst wird und sich das Zählwerk angebtrieben wird.

Sorry... konnte nicht anders...
 
Das ist doch ganz einfach:
Jede der drei Phasen hat im Zähler eine Spannungs und eine Stromspule.
Deren Magnetfeld wirkt auf die Läuferscheibe wie ein Elektromotor mit einem von Spannung, Strom und Phase abhängigem Drehmoment.
Damit ist der Zähler in der Lage, absolut korrekt alle 3 Leistungen phasenrichtig zu summieren, hast Du also auf L1 1kW, L2 1kW und L3 -1kW dreht die Läuferscheibe für die Summenleistung von 1kW, über eine Stunde läuft dann auf dem Zählwerk 1kWh auf.

Gegenbeispiel:
L1 1kW, L2 0,5kW L3 -2kW dann dreht der Zähler rückwärts (falls er keine Rücklaufsperre hat) mit -0,5kW

Schau Dir mal Wikipedia "Ferrariszähler" an!

Solch ein Ferrariszähler ist obwohl "uralte Technik" meist besser in der Lage, wirklich nur die reine (zu bezahlende) Wirkleistug zu messen wie mach einer der superduper elektronischen Steckdosenzähler aus dem Baumarkt!

Ciao
Stefan
 
Werden bei euch denn noch Ferraris-Zähler neu gesetzt? Speziell 2-Richtungszähler? Ich habe da seit geraumer Zeit keine neuen mehr gesehen. Alles was hier neu kommt, ist mittlerweile elektronisch.

Wenn denn auch in den elektronischen einfach nur Die Summe der Ströme gemessen wird, und dann die beiden Werte ausgegeben werden ist ja alles gut.
 
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