Ein Laie hat eine Frage - Erdung, Schutzleiter

Diskutiere Ein Laie hat eine Frage - Erdung, Schutzleiter im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo liebes Forum, wir ziehen zum 1.12. in ein Reihenhaus in Germering. Das Haus ist Baujahr 1968 und aus diesem Jahr stammt augenscheinlich auch...
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HausMieterin

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Hallo liebes Forum, wir ziehen zum 1.12. in ein Reihenhaus in Germering. Das Haus ist Baujahr 1968 und aus diesem Jahr stammt augenscheinlich auch erst mal die Elektrik.

Der Hauseigentümer hat allerdings auch selbst drinnen rumgefruzt.
Nun haben wir einige Sachen bemerkt bei denen ich gerne mal Rückmeldung hätte.
Und zwar laufen oft 4 Kabel allerdings wurde der blaue Schutzleiter in vielen Räumen mit dem gelb-grünen Nullleiter überbrückt. Ist das zulässig?

In der Kücke sind ganz viele Steckdosen wo das blaue Schutzleiterkabel gar nicht erst angeschlossen wurde sondern einfach hinter der Steckdose liegt. Beim Herdanschluss wurde (wenn ich das richtig sehe) auch der Schutzleiter überbrückt. Ein FI ist allerdings nicht zu sehen. Es sind aber 3 verschiedene Sicherungen nur für den Herd im Sicherungskasten!

Im Keller sollen Trockner und Waschmaschine aufgestellt werden. Es liegt da jetzt ein Kabel an einer Steckdose die schon leicht angeschmort ist. Daher gehe ich auch hier von fehlendem Schutzleiter aus.

Wir sind ein 6-Personenhaushalt. Für mich ist es wichtig dass ich sowohl Waschmaschine und Trockner zusammen betreiben kann.
Und natürlich brauche ich sehr oft alle 4 Herdplatten sowie Backofen und Spülmaschine.

Was kann ich jetzt tun? Alles so lassen? Darf ich das so betreiben bzw geht es so? Oder lieber von einem Elektriker alles mal durchprüfen lassen. Am meisten stört mich wie gesagt die Küche und der Waschkeller. Kann man irgendwie einen FI nachrüsten?

Der Vermieter beschwichtigte, das das früher auch so war und bis jetzt auch ein Herd, eine Waschmaschine und ein Trockner im Haus betrieben wurden. Allerdings lebte dort ein alter alleinstehender Mann der mit Sicherheit keine 4 Töpfe beim Kochen gebraucht hat oder 6 Körbe Wäsche pro Woche hatte.
 
Blaue Schutzleiter gibt es nicht. Das kann nur ein Neutralleiter sein, wenn es richtig gemacht wird.

Grün-Gelb ist ein PEN = Schutzleiter mit zusätzlicher Neutralleiter Funktion

Trockner und Waschmaschine benötigen je einen eigenen Stromkreis. Also 2 Leitungen ... Kein Wunder das es hier Schmort.



Da sollte mal genau geprüft werden.
 
also ist das mit dem blauen und gelb/grünen Kabel korrekt gelöst?

ich meine die Steckdose die in der Waschküche liegt geht seperat ab es gibt aber keine eigene Sicherung dafür. aber das kabel geht aus dem Sicherungskabel direkt nach drüben in den nebenliegenden Waschraum.
 
HausMieterin schrieb:
...
Was kann ich jetzt tun? Alles so lassen? Darf ich das so betreiben bzw geht es so? Oder lieber von einem Elektriker alles mal durchprüfen lassen.
Also unter den beschriebenen Umständen sehe ich keinerlei brauchbare Alternative!
...
 
Hallo HausMieterin!

Ich hab auch ´mal in einem alten Reihenhaus, Bj. 62, gewohnt, hier meine Meinung:
Bei meinem Reihenhaus fehlte beim TT-Netz der Erder, Potentialausgleich, Sicherungen falsch bemessen, PE falsch gekennzeichnet, Herdanschluß falsch usw.

Aus Deiner Fragestellung merke ich, dass Du nicht einen Elektroberuf gelernt hast, deshalb
Ich würde von einem Elektroinstallateur einen E-Check machen lassen, dann hast Du Argumente, die Dein Hauswirt ernst nehmen muss.
 
Eine Bewertung der Wirksamkeit und korrekten Errichtung der Schutzmaßnahmen ist anhand deiner widersprüchlichen laienhaften Beschreibung nicht im Ansatz herzuleiten, zumal die Wirksamkeit nur messtechnisch nachgewiesen werden kann. Demnach kann man Dir bei deinem Anliegen nur zur Prüfung der elektrischen Anlage raten, die u.a. als E-Check vermarktet wird.

Haushalts-Großgeräte wie Waschmaschine und Wäschetrockner sind, Stand der Technik, an eigene Stromkreise anzuschließen - ein gemeinsamer Betrieb an einem Stromkreis bedeutet i.a.R. Überlast-Situationen, die bestenfalls nur dem Material schaden.

Ob Fehlerstromschutzeinrichtungen nachrüstbar sind, lässt sich im Rahmen der oben erwähnten Prüfung feststellen - Deinen Beschreibungen nach ginge dies nur durch Anpassung der elektrischen Anlage durch umverdrahten, möglicherweise aber nicht im ganzen Objekt, abhängig von Art & Zustand der verwendeten Leitungen. Fehlerstromschutzeinrichtungen bedingen immer getrennte Leiter für die Funktionen Schutz & Neutral - ein gemeinsamer Nulleiter (PEN) ist ein K.O.-Kriterium für den betreffenden Anlagenteil.
 
DA hier schon Leitungen gezogen wurden in den Adern der Farben Grüngelb und blau vorhanden sind, kann eine klassische Nullung keine korrekte Installation darstellen.
(klassische Nullung = PEN Leiter in grüngelb wird erst an der Steckdose oder Leuchte durch die von Dir beschriebene Brücke aufgeteilt)

Die klassische Nullung wurde 1973 Normativ untersagt, so ziemlich zur gleichen Zeit wurden auch die Aderfarben von grau, schwarz, rot auf blau, schwarz, grüngelb umgestellt.

Allein, daß hier schon drei bzw Fünfadrige Leitungen gezogen wurden und dann der Neutralleiter nicht verwendet wurde sonder auf klassische Nullung zurückgepfuscht wurde zeigt, schon, daß hier keine Fachkraft am Werk war.

Die klassische Nullung wurde nicht aus Spaß verboten, sondern weil sie schwerwiegende Unfälle verursachte.
In heutiger Zeit mit PC, Internet, TV in vernetzung ist die klassische Nullung durch die von Ihr erzeugen massiven Vagabundierenden Ströme ein zusätzliches starkes Problem.

Google mal nach verPENnter Installation.
 
Octavian1977 schrieb:
Allein, daß hier schon drei bzw Fünfadrige Leitungen gezogen wurden und dann der Neutralleiter nicht verwendet wurde sonder auf klassische Nullung zurückgepfuscht wurde zeigt, schon, daß hier keine Fachkraft am Werk war.
... aber vielleicht eine, die sich "Fachkraft" nannte. :oops:

Wenn ich daran denke, was ich letztens von einer "Fachkraft" gesehen habe ... :shock:
 
Ja das hab ich immer wieder.
Grobe Fehler die mir schon unter gekommen sind:
1)Schutz und Neutralleiter in Unterverteilung nach Aufteilung Vor dem Zähler wieder verbunden.
2) Herd auf Drei Sicherungen bei Versorgung mit Wechselstrom.
3) Altanlage mit neuen Leitungen erweitert und den PEN weitergeführt, oder in der Steckdose dann PE und N wieder verbunden.
4) überdimenisonierte Sicherungen, bzw Leitungslänge deutlich überschritten.
5) 4polige Zuleitungen (TN-C) für Unterverteilungen und Maschinen in TN-S oder TT Netzen.
6)Potentialausgleich Ohne Verbindung jegliche zum Schutzleiter.
7) Verbindung von PE nun N über den Einbau falscher Überspannungsableiter
....
 
Anzumerken ist, dass auch bestehende PEN-Anlagen nach 1973 bis 2003 erweitert werden durften, allerdings war der gelbgrüne Leiter mit einer blauen Kennzeichnung zu versehen.
 
Anzumerken ist, dass auch bestehende PEN-Anlagen nach 1973 bis 2003 erweitert werden durften, allerdings war der gelbgrüne Leiter mit einer blauen Kennzeichnung zu versehen.

Anlagen mit PEN Leiter dürfen und werden auch heute noch erweitert. Sonst gäbe es keine Hausanschlüsse mehr durch den Netzbetreiber.
 
Die Aussage ist so nicht richtig.
An der Bestandsanalge darf der PEN nicht ummarkiert werden, da dies in der zum Erstellugnszeitpunkt gültigen Norm nicht aufgeführt ist als Kennzeichnung eines PEN (Nulleiters)
Zudem dürfte der PEN der Altanlage in 99,9% aller Fälle grau sein, da die Zeit in der die Farbe grüngelb eingeführt wurde und die klassische Nullung noch erlaubt war sehr kurz ist.

Der Neue Teil der klassisch genullten Anlage darf keinen PEN unter 10mm² mehr enthalten.
Für aktuelle Erweiterungen ist auch ein 10mm² PEN nach dem HAK nicht mehr zulässig.
 
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