Ein-Phasenmotor anschließen

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rudi49

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Ein "Hallo!" ins Forum.
Ich habe mich wegen allgemeinem technischen Interesse und der E-Technik im Besonderen heute in gleich zwei Elektrotechnik-Foren angemeldet. Vordergründig erstmal in Hoffnung auf Hilfe bei der Lösung dieses Problems:
Ich habe einen älteren Doppelschleifbock (Ein-Phasen-Zuleitung und -schalter), bei dem die Stator-Wicklungsenden alle abgeklemmt waren, geschenkt bekommen und möchte ihn wieder in Betrieb nehmen. Eine Anlaufabschaltvorrichtung ist nicht verbaut und auch ein Kondensator nicht (mehr? - Platz dafür wäre aber) vorhanden. Ein Typenschild ist ebenfalls nicht vorhanden.
Der Stator hat 4 Anschlüsse, die ich hier wahllos mit 1-4 bezeichne. Folgende Widerstände (in Ohm) habe ich grob gemessen:
1 - 2: 95,0 2 - 3: 0,1
1 - 3: 95,0 2 - 4: 20,5
1 - 4: 74,5 3 - 4: 20,5
Alle Anschlüsse sind also miteinander über die Wicklungen verbunden.
Falls weitere Abgaben benötigt werden, versuche ich die gern nachzuliefern.
Es wäre sehr nett, wenn mir jemand hilfreiche Hinweise zum Anschließen geben würde.
Schon mal ein "Danke!" im Voraus.

P.S: Ich besitze durchaus einige Grund- und Fachkenntnisse der E-Technik, da ich früher in einem Haushaltsgeräte-Reparaturunternehmen gearbeitet und anschließend Theor. E-Technik studiert habe. Da ich in Thailand lebe, sind irgendwelche EU-Normen erst mal nicht primär wichtig
 
Hallo @rudi49, ich kann aus deinen Messungen nicht sofort den richtigen Motortyp ableiten.
Gibt es ein Typenschild?
Mach mal Foto´s davon und vom Schleifbock, dem Schalter und Anschlüssen.

MfG
Allstromer
 
Danke @sko, danke, sehr aufmerksam, Herr Oberlehrer. Ich versuche mich zu bessern.

Ich präzisiere: @rudi49, gibt es Aufkleber (Schild) das evtl. weiterhilft, Herkunft?

@patois, mein Zitat:
"ich kann aus deinen Messungen nicht sofort den richtigen Motortyp ableiten."
Auch keinen "Kondensator-Motor"!

MfG
Allstromer


 
Alle Anschlüsse sind also miteinander über die Wicklungen verbunden.
Solange du nicht genau weißt, was du vor dir hast, werden deine Messungen kaum zur Klärung des Sachverhalts beitragen.

Speziell ein Kondensatormotor kann wicklungsseitig schon mit zwei Wicklungsenden zusammen auf einen Thermoauslöser geführt sein.
Daraus rühren dann auch für Otto-Normalverbraucher unerklärliche Meßergebnisse her !

Ein Motor mit zwei Wicklungen, der an Einphasen-Wechselspannung betrieben werden soll, ist im allgemeinen ein Kondensatormotor.
Die Drehrichtung des Motoers wird dadurch bestimmt mit welcher der zwei Wicklungen der Kondensator in Reihe geschaltet ist.

Bei der "Maschine Schleifbock" ist zumeist keine Umschaltung der Drehrichtung erforderlich. In diesem Fall kann der Kondensator
fest mit den Wicklungen verbunden werden.

Wenn man die Leistungsangaben des Motors hätte, könnte man auch die notwendige Kapazität des Kondensators bestimmen.

Also viele "wenn" und "aber", so dass man viel Geduld aufbringen muss, um den Motor wieder seiner Betimmung zuführen zu können. ;)
.
 
Hallo!
Danke für die zahlreichen Antworten.
Die gewünschten Fotos füge ich hiermit gern bei, obwohl ich darin nicht eine zielführende Lösung erwarte. Für die Fotos habe ich den zerlegten Schleifbock erstmal provisorisch zusammengesteckt.
Es gab/gibt weder ein Typenschild, noch einen Aufkleber noch ein Klemmbrett. keinerlei Hinweise also. Die Kabel waren lose abgeschnitten. Die beiden längeren Kabel sind Verlängerungen von mir, da die Anschlüsse zu kurz waren, um sie zu gebrauchen. Der Schalter ist ein einpoliger Ausschalter.
Wirkungsweise, Aufbau und Verschaltung eines Kondensatormotors kenne ich.
Meine bisher leider ins Leere führenden Gedanken sind: 2 Wicklungen - klar. Warum aber solche unterschiedlichen ohmschen Widerstände? Kurzschluss in einer Wicklung? Sinn bezüglich Funktion und Leistungsaufnahme würden für mich nur 230V und Kondensator zwischen 5 und 20 mü (ausprobieren) an 1 - 2 oder 1- 3 machen. Wofür sind die anderen Anschlüsse?

Welche Ideen gibt es von den Forenmitgliedern noch? Bin für jede Anregung dankbar.
Freundliche Grüße von Rudi
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Warum aber solche unterschiedlichen ohmschen Widerstände?
.
Bei einem Kondensatormotor, der zum Einsatz mit nur einer Drehrichtung bestimmt ist, gibt es
wegen des besseren Anlaufverhaltens zwei unterschiedliche Wicklungen, die man als
Arbeitswicklung und Hilfswicklung bezeichnet.

Dies würde dann die beiden unterschiedlichen Wicklungswiderstandswerte erklären.
.
 
74 Ohm würde ich der Arbeitswicklung zuordnen und 95 Ohm der Hilfswicklung.
Durchaus typisch für asymmetrische Wicklungen solcher Motore.
Die 20 Ohm sind unklar.
Einem Thermoschalter bzw. Thermistor würde ich bei diesem Motor nicht vermuten.
@rudi49, tja ich denke, hier liegt ein Windungsschluss vor!

MfG
Allstromer
 
Um "Windungsschlüsse" ausmessen zu können benötigt man Spezialgeräte,
wie sie in Elektrowickeleien anzutreffen sind.
Die Handhabung dieser Geräte erfolgt normalerweise von einem gelernten "Elektrowickler".

Für eine einfache Wiederbelebung des Motors sehe ich bei Windungsschluss keine große Chance.
.
 
@Allstromer, @patois Danke für eure Antworten.
In der Provinzhauptstadt gibt es einen Shop, wo man Motore wickeln/reparieren lassen kann. Werde mir bei der nächsten Fahrt dorthin das Ding mal einpacken und auf Windungsschluss prüfen lassen. Sollte das der Fall sein, gebe ich das Gerät schweren Herzens zum Schrott. Falls doch nicht, kann man mir dort vielleicht dann auch etwas zum Anschluss sagen. In dem Fall würde ich das dann hier posten.
Nach meinem bisherigen Verständnis wird eine Hilfswicklung zum Starten, ebenso wie ein 2. Kondensator beim Erreichen der Nenndrehzahl mit einem Fliehkraftschalter abgeschaltet. Ein solcher Schalter ist hier aber nicht verbaut und war es wohl auch vorher nicht.

Freundliche Grüße von Rudi
 
Man muss unterscheiden zwischen Anlaufkondensator und Betriebskondensator.

Betriebskondensator muss sein, während Anlaufkondensator nur bei Schweranlauf erforderlich werden könnte.

Man versucht normalerweise ohne Anlaufkondensator auszukommen, da man zusätzliche Geräte einsetzen muss,
um den Anlaufkondensator nach Hochlauf abschalten zu können.
 
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