Einflussfaktoren bei Schleifenimpedanz

Diskutiere Einflussfaktoren bei Schleifenimpedanz im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo zusammen! Zum Nachweise der Funktion der Schutzmaßnahme Nullung ist es notwendig, an jedem Stromkreis an "entferntester" Stelle eine...
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manuel82

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Hallo zusammen!

Zum Nachweise der Funktion der Schutzmaßnahme Nullung ist es notwendig, an jedem Stromkreis an "entferntester" Stelle eine Schleifenimpedanz-Messung zu machen und zu protokollieren - soweit klar.

Es mag durchaus vorkommen, dass man hier Messergebnisse erhält, die gerade noch im zulässigen Bereich liegen. Wie wir alles wissen, lässt sich die genaue Schleifenimpedanz kaum ermitteln bzw. gibt es diese gar nicht, da bei dieser Größe ständige Schwankungen auftreten - genau auf diesen Punkt zielt meine Frage nun ab.

Welche Faktoren beeinflussen die Netzimpedanz, gemessen am letzten Verbraucher?

Dass die Belastungssituation am betreffenden Transformator einen großen Einfluss hat, ist bekannt. Insbesondere der Spannungsabfall auf den vorgelagerten Leitungen wirkt sich maßgeblich auf den Wert aus.

Wie sieht es eigentlich mit dem Einfluss des Mittelspannungsnetzes aus? Wirken Laständerungen im Mittelspannungsnetz auch auf die Netzimpedanz am letzten Verbrauch im Niederspannungsnetz oder gibt es hier keine nennenswerte Zusammenhänge?

Gruß Manuel
 
Hallo Manuel,

bei uns ist es üblich auf die Schleifenimpedanz 30% aufzuschlagen, da ja sonst der normale Benutzer zum Beispiel an die Steckdose gar nicht mehr seine 3x1,5mm² Kabeltrommel mit 50m anschließen könnte und auch der E-Herd kann mal in einer anderen Ecke stehn und man hilft sich mit 8m H05VV-F 5G2,5 dann stimmt zwar im E-Fall der Spannungsfall net aber es wird sicher ausgelöst im Fehlerfall. Auch aus dem Gesichtspunkt gesehen, dass die Schleifenimpedanzmessung ja schon Prinzipbedingt mehr ein Schätzwert als ein Messwert ist. Denn die Ungenauigkeit wird immer über gefühlten 15-20% liegen da ja keinem dem Messgerät das R/X Verhältnis des Vorgelagerten Netzes sagt und damit kann es nicht exakt werden.

Zum Thema Spannungsfall über der Hauptleitung:

Also wenn der Trafo schon voll ausgelastet ist und die Leitung auch gut dann hat das in erster Linie noch keinen Einfluss auf die Schleifenimpedanz. Aber die niedrigere treibende Spannung reduziert natürlich den Ik und somit ist es relevant. Des weiteren ist es natürlich so, dass bei langanhaltender starker Belastung des vorgelagerten Netzes auch Trafowicklung und Kabel warm werden und bei 80° Leitertemperatur ist der Widerstand von Leitungsalu und Kupferwicklung des Trafos schon ne spürbar höher.

beste Grüße

Christoph
 
Unser VNB weist in seinen Zähleranträgen deutlich darauf hin, das der aktuelle Wert der Schleifenimpedanz nicht gewährleistet werden kann, da sich diese durch Schalthandlunge im vermaschten Netz duraus ändern kann. Man sollte also ausreichend Luft lassen.
 
@Ente

<b>Ups Vorsicht!</b>

Das Gesagte gilt sicher im statistischen Mittel für sehr große Netze (Versorgungsnetze).

@ego hat ja auch schon drauf hingewiesen, dass der VNB seinen eigenen Widerstand nicht garantiert - Wie auch? Und warum überhaupt? Die würden sich rein rechtlich ganz schön in die Nesseln setzen.

Intern sollt man aber auf ne Gemeinheit von Schaltnetzteilen hinweisen (z.B. in EDV-Räumen).

Die sind alles andere als passiv/ohmsch. Lassen wir aber zunächst mal das zusätzliche Problem mit den Harmonischen weg - Wird auch erst bei Drehstrom interessant.

<b>Mal ein kleines Beispiel:</b>

Das augenscheinlichste Problem ist, dass wenn z.B. ein Rechner halt grad mal 500W intern (im geregelten +5V Zweig) braucht, dass dann intern/sekundär halt 500W/5V=100A fließen müssen - Bei besseren Midframes absolut kein Mondwert!

Das Schaltnetzteil habe nun mal einen angenommenen Wirkungsgrad von 80% - Am Versorgungsnetz müssen also 625W bereit gestellt werden.
Wenn wir von nominalen 230V~ Netzspannung ausgehen, dann müssen wir primärseitig mit einem Strom von 625W/230V, also etwa 2,72A rechnen.

Nehmen wir nun an, dass aus irgendwelchen Gründen der Spannungsfall 10% betragen - Wir haben also nur noch eine Versorgungsspannung von 207V.

Dem SNT ist das wurscht, denn um seinen Zweig stabilisieren zu können will es in dem Moment etwa 625W und damit basta!

Es reagiert deshalb auf die verminderte Versorgungsspannung halt so, dass es einfach mehr Strom zieht um den Verlust wieder zu kompensieren - Es will bei 207V also etwa 3,02A.
Der Strom wird bei verminderter Versorgungsspannung also höher statt kleiner - Ein differentiell negativer Widerstand!

<b>Folge:</b> Die Versorgungsspannung fällt aus irgendwelchen Gründen in den Keller und die Sicherung haut's raus - Komisch, gell? :lol:

Schaltnetzteile haben auch die oft vergessene Unart, dass sie im Einschaltmoment gar fürchterliche Ströme ziehen - Da ist dann oft schon ne C-Charakteristik oder gar ein intelligentes Zuschalten nötig.

Aber wir wollen ja nicht zu sehr ins Detail gehen ...
Jedenfalls ist EDV-Gedöns bei der Planung nochmal ne ganz andere Sache, speziell wenn man (aus irgendwelchen Gründen) wenig Reserven hat.

Na ja, wird wohl im hier vorliegenden Fall eher am Problem vorbei sein.
Es hat ja auch nicht wirklich was mit dem Schleifenwiderstand an sich zu tun - Aber es ist ein oft gemachter Designfehler!
Nachdem's so oft vergessen wird, wollt ich nochmal drauf hinweisen.

War jetzt auch ne sehr vereinfachte Darstellung, in Wirklichkeit ist's noch schlimmer :shock:

Für die Praxis im privaten Wohnungsbau halt ich aber tatsächlich die genannte Reserve von ca. 30% nicht für die schlechteste Entscheidung - So kann man's machen, denn genau kriegt man's eh net raus.

Viele Grüße,

Uli und die Mausen
 
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