Einige Fragen zur Verlegungsregeln

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Schrauber44

Guest
Meine Ausbildung liegt schon eine Weile zurück, deshalb ein paar Fragen, die sich bei einem Altbau auftun:

1.
Für einen Einbauofen soll eine Steckdose in der Küchenwand (Erdgeschoss) ca. 100 cm Höhe mitten in der Wand angebracht werden. Darf die Zuleitung für diese Steckdose senkrecht herunter in den Keller verlaufen (wo sich die Verteilung befindet)?

2.
Darf überhaupt am Kamin entlang eine Leitung verlegt werden?

Hier: Der Herd befindet sich unmittelbar vor dem Kamin. Darf die Herdanschlussdose und die Zuleitung an den Kamin gesetzt werden(auf Putz - unter Putz?) Ist dies allein von der Temperatur der Leitung und der damit verbundenen temperaturabhängigen Belastbarkeit der Leitung abhängig?

3.
Sind bestimmte Abstände der Leitungen zu Ofenrohren vorgeschrieben? oder ist dies lediglich bei der thermischen Belastungsrechnung zu berücksichtigen?

4.
Die Hausinstallation hat einen FI-Schalter für alle drei Phasen an dem das gesamte Netz dranhängt. Gibt es darüber hinaus für Feuchträume ein Erfordernis zustätzliche FI-Schalter einzubauen?

Vielen Dank


Schrauber
 
Schrauber44 schrieb:
1.
Für einen Einbauofen soll eine Steckdose in der Küchenwand (Erdgeschoss) ca. 100 cm Höhe mitten in der Wand angebracht werden. Darf die Zuleitung für diese Steckdose senkrecht herunter in den Keller verlaufen (wo sich die Verteilung befindet)?

Ja! Solang Du das Biest nicht diagonal über die Wand ziehst, beschwert sich da niemand!
Irgendwie musst da ja in die Installationszone kommen und ich glaub auch kaum, dass jemand hinter dem Herd ein Bild oder einen Schrank aufhängen will.

Schrauber44 schrieb:
2.
Darf überhaupt am Kamin entlang eine Leitung verlegt werden?

Hier: Der Herd befindet sich unmittelbar vor dem Kamin. Darf die Herdanschlussdose und die Zuleitung an den Kamin gesetzt werden(auf Putz - unter Putz?) Ist dies allein von der Temperatur der Leitung und der damit verbundenen temperaturabhängigen Belastbarkeit der Leitung abhängig?
Eine Verlegung auf oder gar in der Wand des Kaminzugs ist zumindest sehr fragwürdig.
Da stellt sich sofort die Frage, wie hoch die Temperatur dort werden kann.
Im Allgemeinen wird nicht zuletzt der Schornsteinfeger seine Zustimmung bei einem aktiven Zug verweigern.
Aber auch als Elektritter solltest Du da andere Wege suchen. Die Belastbarkeit sinkt bei überhöhter Temperatur enorm (vgl. Verlegearten).

Es kann aber sein, dass es doch geht, wenn da noch ein Zwischenzug (im Prinzip ne zweite Wand) drin ist.
Die Temperatur ist bei der Leitungsberechnung dennoch zu berücksichtigen!

Schrauber44 schrieb:
3.
Sind bestimmte Abstände der Leitungen zu Ofenrohren vorgeschrieben? oder ist dies lediglich bei der thermischen Belastungsrechnung zu berücksichtigen?

S.o.

Brandlasten sind auch zu beurteilen.

Der Schorni wird aber fast sicher meckern!

Schrauber44 schrieb:
4.
Die Hausinstallation hat einen FI-Schalter für alle drei Phasen an dem das gesamte Netz dranhängt. Gibt es darüber hinaus für Feuchträume ein Erfordernis zustätzliche FI-Schalter einzubauen?

<b>Verboten</b> ist das nicht grundsätzlich, aber es ist nicht praktisch!
Das Paradebeispiel ist das, dass sich der gute Mensch zwar keinen gefährlichen Stromschlag einfängt, sondern in der Dunkelheit stolpert und sich das Genick bricht - Da ist der Eli fein raus!

Es gibt aber Standards (<b>keine Vorschriften</b>) dass keine Wohnung an nur einem FI hängen soll - Und das ist auch sinnvoll.
Hier sollt einem aber auch der klare Menschenverstand sagen, dass eine separate Absicherung von Außenbereich und Feuchträumen mehr als sinnvoll ist. Bei mir kriegt sogar die normale Haushaltsküche noch ihren eigenen FI. Die Gefahr von Fremdmanipulation (im Außenbereich) oder Fehlern (in Feuchträumen) ist einfach so hoch, dass deswegen nicht die ganze Bude dunkel sein darf! Am besten ist dann das Telefon auch noch gleich "Offline" :shock:

Am besten immer mit logischem Verstand an die Sache herangehen und die Vorschriften nicht ganz außer acht lassen.

Viele Grüße,

Uli

Achso jetzt ja. Mit dem Ofen meinst Du vielleicht die Versorgung irgendeiner Brennstelle/Feuerungsdingenskirchen? Also Heizung o.Ä.?
Das Wort "Ofen" wir oft synonym mit "Backofen" verwendet.
Na ja, da muss das halt gehen und das ist entsprechend abzusichern - Fetter Querschnitt/schmale Sicherung. Aber warum muss das Ding dem Kamin folgen? Außenrum ginge doch auch? Dann hättest Du weitaus weniger Wärmebelastung?!

Wegen 20 cm in einem wärmebelasteten Bereich würd ich mir jetzt auch keinen Kopp machen, zumal modernere Öfen/thermen ja nun wirklich nicht viel Saft brauchen. Da lässt sich über die Absicherung meist was drehen - Außer der Kamin geht über 70° :shock:

Ja ist alles sehr schwammig und das ist es in der <b>Realität</b> leider auch!

Wenn Du solche Wagnisse eingehst, dann musst Du sehr gut begründen können, warum Dir das sicher erschien!

Nimm nen Umweg und leb sorgenfrei!
 
Leitungsverlegung an Kaminen ist nicht zulässig
Eine Kaminaußenwand darf sich bis 85°C im Betrieb erwärmen, das hält nur Spezialkabel aus.
Zudem dürfen an Kaminen keine brennbaren Teile montiert werden.
Schlitzen in Kaminen ist sowieso tabu.
 
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