Einsatz eines 4-poligen FI/LS für Versorgung Dachgeschoss

Diskutiere Einsatz eines 4-poligen FI/LS für Versorgung Dachgeschoss im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo! Ich möchte mein Dachgeschoss neu verdrahten (z.Zt. alte Verdrahtung noch mit PEN u. klassischer Nullung). Daher lege ich ein 5x2,5mm² von...
schlaufon

schlaufon

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Hallo!

Ich möchte mein Dachgeschoss neu verdrahten (z.Zt. alte Verdrahtung noch mit PEN u. klassischer Nullung).
Daher lege ich ein 5x2,5mm² von der Hauptverteilung über eine Strecke von ca. 15 Metern vom Keller ins DG (über einen stillgelegten Kamin als Schacht).

Dazu 2 Fragen:

1) im Schacht (Kamin) habe ich vorerst keine Möglichkeit alle 1.,0-1,5 Meter eine Aufhängung für das Kabel zu realisieren. Ein Elektriker meldete Bedenken an:

''...das Kabel längt sich, wenn es über 5 Meter nur im Schacht ''hängt''...''

Ehrlich gesagt habe ich da echte Vorstellungsprobleme, dass ein 2,5mm² Draht in Mantel und Leerrohr (Schlauch DN 20) nur(!) durch das Eigengewicht so ''ausleiert'', dass es irgendwann reißt oder es zu Querschnittsverdünnung kommt. Zumal das Kabel ja am oberen Ende und am Schacht Ausgang fixiert ist. Diese Strecke zwischen den Fixierungen beträgt ca. 4-5 Meter.

Was ist dazu Eure Meinung?

(Und bitte nicht einfach eine VDE nennen. Die habe ich zuhause nicht rumliegen..... ;-)

2) Die Absicherung in der Hauptverteilung soll mit einem 4-poligen FI/LS erfolgen.
Der Drehstrom wird im DG aufgetrennt in 2x Steckdosen und in 1x Lichtstromkreis.

Dazu würde ich dieses Teil besorgen:

upload_2021-12-16_10-13-22.png


Ich habe so einen FI/LS bisher nirgendwo im Einsatz gesehen.

Also 2. Frage, was haltet Ihr von dem Teil?
Oder soll ich konservativ mit FI und 3-fach LLS arbeiten.

Meine Lösung verbraucht halt weniger Platz in der schon vollen Hauptverteilung. 4 statt 7 TE.

Für Eure Anmerkungen/Hilfen bedanke ich mich im Voraus!
 
Die Leitung ist durchaus zu befeistigen. In nicht zugänglichen Bereichen war das meines Wissens nach spätestens alle 4m, ansonsten alle 0,5m.
Das die Leitung Reißt ist sicher nicht sehr wahrscheinlich, allerdings zieht diese sich in die Länge und reduziert auf Dauer damit den Querschnitt.
z.B. gibt es dafür NYMT mit Zugseil oder Du kannst auch normales NYM-J verwenden und dieses an einem passenden Halteseil befestigen.

DA Du hier eine Leitung ziehen willst die in einer Dose ankommen soll ist ein Schutzschalter zu verwenden der nicht einzeln Abschaltbar ist.
Auch aus dem Grund des gemeinsam verwendeten Neutralleiters kannst Du den gezeigten FI/LS nicht verwenden.
Dein Schutzschalter muß dreipolig Schalten, mit FI integriert 4polig.

Überlege Dir vor allem auch mal wie die weitere Verdrahtung im Dachgeschoß aussehen soll und welche Längen da zu den 15m noch dazu kommen.
Groß geschätzt hast Du mit der 2,5mm² Leitung schon 1,5% Spannungsfall verbraucht, damit bleiben für den Rest nur noch 1,5%,was sehr wenig ist.
Grob gerechnet sollte man bis zum Geschoß 1% nicht übersteigen um ausreichend für das Geschoß übrig zu haben.
Ich persönlich würde eher dort oben eine kleine Unterverteilung setzen und mit einem Querschnitt passend für 1% bei 35A versorgen.
 
@Octavian1977

Danke für Deine Hnweise. Ich melde mich später noch mal genauer dazu!

Vorab:

Was wäre denn hiermit:?

upload_2021-12-16_11-16-22.png

Bild 2: FI/LS-Schalter KZS-4M, 3-pol+N, C16A, 30mA, Typ A


Wird u.a. auf ebucht angeboten. Sieht m.E. aber nicht sehr vertrauenserweckend aus.
Zugelassen für Deutschland? Hersteller unbekannt ;-)
Außerdem C16......

P.S:: Hier von ABB, auch C16 und ca. 230 Euronen !

upload_2021-12-16_11-21-53.png

Die Leitung ist durchaus zu befeistigen. In nicht zugänglichen Bereichen war das meines Wissens nach spätestens alle 4m, ansonsten alle 0,5m.
Das die Leitung Reißt ist sicher nicht sehr wahrscheinlich, allerdings zieht diese sich in die Länge und reduziert auf Dauer damit den Querschnitt.
z.B. gibt es dafür NYMT mit Zugseil oder Du kannst auch normales NYM-J verwenden und dieses an einem passenden Halteseil befestigen.

DA Du hier eine Leitung ziehen willst die in einer Dose ankommen soll ist ein Schutzschalter zu verwenden der nicht einzeln Abschaltbar ist.
Auch aus dem Grund des gemeinsam verwendeten Neutralleiters kannst Du den gezeigten FI/LS nicht verwenden.
Dein Schutzschalter muß dreipolig Schalten, mit FI integriert 4polig.

Überlege Dir vor allem auch mal wie die weitere Verdrahtung im Dachgeschoß aussehen soll und welche Längen da zu den 15m noch dazu kommen.
Groß geschätzt hast Du mit der 2,5mm² Leitung schon 1,5% Spannungsfall verbraucht, damit bleiben für den Rest nur noch 1,5%,was sehr wenig ist.
Grob gerechnet sollte man bis zum Geschoß 1% nicht übersteigen um ausreichend für das Geschoß übrig zu haben.
Ich persönlich würde eher dort oben eine kleine Unterverteilung setzen und mit einem Querschnitt passend für 1% bei 35A versorgen.
 

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Hersteller ist ETI das ist jetzt nichts unbekanntes, aber auch nichts dolles.

Das CE Zeichen ist uninteressant.

Ich verbaue fast nur Hager und würde auch keine Mehr mit obrigen Schraubanschlüssen verbauen sondern nur Steck oder Federzugklemmen.
z.B. Hager Quick connect ADM416QC.

Dir sollte aber auch klar sein, daß der FI zu prüfen ist nach der Installation und zwar mittels passendem Messgerät!!!

Gleiches gilt für die verlegten Leitungen.
 
Ich würde einen normalen FI unten und im Dachgeschoss einen Kleinverteiler mit drei Sicherungen einbauen.
 
Das macht so keinen Sinn, denn dann kann man die Sicherungen auch gleich nach unten setzen.
Wenn mit Verteiler gehört auch der FI nach oben.

Wer mehr Sicherheit will kann ja noch selektive FIs im Hauptverteiler zusätzlich verbauen.
 
Die einfachste und sinnvollste Lösung:
In die Hauptverteilung zwei oder drei FI/LS 1ph.+N (1TE) einbauen und
mit zwei oder drei Zuleitungen ins Dachgeschoß fahren!

Ach ja:
Die Leitungen im Kamin an ein Stahlseil besser Knotenkette mit entsprechende Kabelbindern befestigen.

Allstromer
 
Und mit was wird das 2,5mm² im Keller abgesichert? Ich nehme an 16A, dann reicht oben ein einfacher FI für 40€
 
Warum überhaupt ein FI/LS?
Nicht das diese schlecht wären, aber in 4poliger Ausführung unverschämt teuer.
Ich würde auch zu drei separaten Leitungen raten!
 
@Alle:

Zunächst mein Dank an Euch für die zahlreichen Hinweise und Vorschläge.

(1) Seilsicherung
Hier wäre mir ein Hinweis/Anleitung wichtig. So etwas habe ich noch nicht gemacht.
Wie also würdet Ihr das genau machen. Der Kaminschacht hat einen Innenquerschnitt von 15x15cm.
Ich komme aber von oben nur bedingt auf den vollen Querschnitt rein und unten nur seitlich durch
die übliche Wartungsöffnung und Kaminrohr-Ableitung (Durchmesser ca. 10cm).

Nach wie vielen Jahren (@Octavian1977 ) wird die Querschnitts-''Dünnung'' denn überhaupt ein Thema?
Gibt es da irgendwelche Versuche zu? TÜV?
Ich frage, weil ich mittelfristig den Kamin zu 3/4 von oben ausgehend abreißen werde, so dass dann
ein Zugang zu dem/den Kabel(n) möglich ist.

(2) FI/LS
Der Hager ADM416QC ist ja mal richtig 'hübsch' ;-)

upload_2021-12-17_6-32-22.png

Bild 4: Hager ADM416QC

Die Preisgestaltung ist auch 'hübsch'. Offensichtlich halten sich die Verkaufszahlen in Grenzen....

Am günstigsten (ca. € 140) ist das Teil auf der offiziellen Hager Seite aus Österreich!
Habe ich auch noch nicht erlebt, dass Hager höchstselbst günstiger anbietet als alle Elektrohändler...:D

(3) Zur Ausführung
Eure Hinweise im Sinn, werde ich zunächst meine Lösung mit dem 5x2,5mm² und dem Hager FI/LS machen,
damit erst mal Strom im DG liegt, den ich vernünftig in der Hauptverteilung abschalten kann (bisher liegt das DG an einer Sicherung für das OG).
Wenn der Kamin dann weg ist, werde ich aufrüsten und weitere 2 Kabel legen, soweit möglich.

Eine Unterverteilung im DG (mit oder ohne FI) möchte ich aber auch dann nicht machen.
Ich habe absichtlich nur 1 Hauptverteilung für das ganze Haus gemacht, damit alles zentral verfügbar ist.
Der Nachteil meiner Entscheidung für eine einzige Hauptverteilung liegt auf der Hand: Platzmangel für Erweiterungen....

Nochmals vielen Dank für Eure Hilfe!
 
Zuletzt bearbeitet:
Also mein Nachbar hat mal vor zig-Jahren seinen Schuppen mit einem Provisorium angeschlossen, indem er eine biliige Verlängerungsleitung vom Dachüberstand zum Schuppen gespannt hat. So ca 6-7m. Ich habe damals auch geunkt, dass dies nicht lange hält. Und? Dies Provisorium hängt immer noch, ohne dass diese Leitung sichtbar weiter durchhängt, nur die Isolierung löst sich langsam von den UV-Strahlen auf.

Also ich würde mir an deiner Stelle eine schwere Gummileitung 5x2,5mm² H07RN-F flexible Leitung holen und dort reinwerfen. Schwere Gummileitung deswegen, da in den alten Schornsteinen auch Teerreste sein können, die die Isolierung von normalen NYM angreifen könnten. Wegen einer Querschnittsverjüngung würde ich mir bei einer solchen Gummileitung keine Gedanken machen, wir haben damit schon einen festgefahrenen LKW auf der Baustelle rausgeschleppt.
 
, wir haben damit schon einen festgefahrenen LKW auf der Baustelle rausgeschleppt.

Mit einer schweren Gummileitung 5x2,5mm² H07RN-F ?

So manchmal lässt sich bei dir der Baron blicken!
Von Münchhausen hieß er, so glaube ich.

Allstromer
 
Zuletzt bearbeitet:
Eure Hinweise im Sinn, werde ich zunächst meine Lösung mit dem 5x2,5mm² und dem Hager FI/LS machen,
damit erst mal Strom im DG liegt, den ich vernünftig in der Hauptverteilung abschalten kann (bisher liegt das DG an einer Sicherung für das OG).

Die Lösung ist für den angedachten Zweck ausreichend. Wenn später mehr benötigt würde, wäre auch noch die Möglichkeit einer UV im DG mit 5x2,5 und 25A Absicherung als Versorgung denkbar.
 
Die Lösung ist für den angedachten Zweck ausreichend.

Ausreichend?
Vielleicht.

Aber warum einen Drehstromkreis installieren wenn ich 2 bzw. 3 Wechselstromkreise benötige.
Von dem Drehstromkreis dann übergehen auf 3 WS-Kreise ist auch keine so tolle Lösung.
Und wenn der FI auslöst, ist dann immer das gesamte DG ohne Strom.
3 FI/LS sind viel billiger als der vorgesehene DS- FI/LS.

Allstromer
 
Das ist wohl so.
Fragt sich wann dieser Fall eintreten soll?
Wenn in ein paar Jahren die gesamte Dachgeschoßinstallation demontiert wird, und stattdessen dort einzig und allein ein Herd aufgestellt wird?
 
Mit einer schweren Gummileitung 5x2,5mm² H07RN-F ?

So manchmal lässt sich bei dir der Baron blicken!
Von Münchhausen hieß er, so glaube ich.

Allstromer
Nee, war schon die 32A-Leitung vom Putzsilo. Brauchten ganz schnell was längeres, das normale Abschleppseil hat nicht gereicht. Danach wurde weitergeputzt.
 
Fragt sich wann dieser Fall eintreten soll?
Wenn in ein paar Jahren die gesamte Dachgeschoßinstallation demontiert wird, und stattdessen dort einzig und allein ein Herd aufgestellt wird?

Irgendwann kommt irgendwer auf die Idee, eine PV aufs Dach zu setzen, WR im Dachboden, P>4,6kVA...dann waere ein Drehstromkreis dort oben nicht mal so schlecht, oder?
 
Dan schmeisst man ein weiteres Kabel durch den Kamin, und gut ist!
 
Thema: Einsatz eines 4-poligen FI/LS für Versorgung Dachgeschoss
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