Einspeisung aus zwei verschiedenen Verteilungen

Diskutiere Einspeisung aus zwei verschiedenen Verteilungen im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo alle zusammen, nach erfolgloser Suche im Netz auf meine Frage bin ich auf das Elektrikforum gestoßen und hoffe, dass vielleicht jemand...
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Hallo alle zusammen,

nach erfolgloser Suche im Netz auf meine Frage bin ich auf das Elektrikforum gestoßen und hoffe, dass vielleicht jemand Licht ins Dunkel bringen wird... :wink:

Folgendes Szenario:
Mehrfamilienhausen mit 2 Wohnungen im Dachgeschoß, je mit separatem Verteiler, Zähler. Zählerplätze im Keller. Zwischen den Wohnungen gibt es eine Art Wirtschaftsraum mit Beleuchtung, einem Trockner und Waschmaschine, der jedoch nicht zu unseren, sondern zur anderen Wohnung gehört.

Durch Zufall wurde heute folgendes bemerkt:
die Verdrahtung wurde vor Jahren folgendermaßen "durchgeführt", da dieser Raum wohl damals auf unserer Wohnung sicherungstechnisch draufhing:

Zuleitung in den Wirtschaftsraum geht von unserem Verteiler aus. Von unserem Verteiler besteht eine Verbindung zum anderen Verteiler mit 7x1,5qmm. Dort wurde die Einspeisung realisiert inkl. Sicherungsautomat - jedoch nur der Außenleiter. Von der Sicherung wieder zu uns über Lüsterklemmen auf die 5x1,5 qmm Leitung in den WRaum. Der Neutralleiter allerdings wurde in unserem Verteiler direkt angeschlossen, wie auch seltsamer Weise vom 7x1,5 zweimal auch auf unseren Verteiler - also scheint der Neutralleiter komplett von uns, der Außenleiter von drüben zu kommen. Der Schutzleiter kommt auch von uns.

Wie verhalten sich die Stromzähler beider Wohnung in dieser "Betriebsart". Welcher Zähler zählt was, oder nur der "einspeisende" Kreis von drüben?

Ich möchte mir nur sicher sein, was hier wirklich "verbrauchstechnisch" passiert und hoffe, dass mich jemand aufklären kann...

Wäre dieser Fall auch eine ungleiche Belastung?

Gruß,
Dirk
 
Hmm. Nicht schön. Da scheint jemand die Tarifsteuerleitung für die Querverdrahtung missbraucht zu haben.

Die Tatsache, dass der Neutralleiter von Euch und der Außenleiter vom Nachbarn kommt, heißt, dass da kein FI zwischengeschaltet ist. Keine gute Ausgangsbasis für einen HWR.

Gezählt wird der Verbrauch dort, wo der Außenleiter angeschlossen ist. Das Neutralleiterpotenzial ist überall gleich, wenn kein FI vorhanden ist.

Insgesamt ist dieser Zustand nicht gut, aber ob gar eine Gefahr davon ausgeht, mag ich aus der Ferne nicht zu beurteilen. Auf jeden Fall hast Du Fremdspannung im Verteiler; das hättest Du bei normaler Verwendung der Steuerleitung für das Rundsteuersignal allerdings auch.

Um welche Leitungslängen handelt es sich? Kannst Du ein Foto von der Verteilung (mit geöffneten Deckel) machen?

0V
 
Hallo 0V,

danke schon mal für das erste Feedback. Die Steuerleitung scheint es nicht zu sein, die andere liegt noch schön brav (unaufgelegt) in der Verteilung. Ein Foto könnte ich morgen reinsetzen - hab das Teil vorhin gerade wieder zugeschraubt...
 
Du schreibst von einer 5-adrigen Zuleitung zum HWR. Dort sind aber nur 3 Adern belegt, oder?

0V

PS: Wie gesagt, Bilder wären gut.
 
Leitungslänge zum W-Raum ca. 12m - zur anderen Verteilung ca. 8m.

Die haben damals eine 2fach Steckdose montiert und jede Steckdose mit je einem Außenleiter angeschlossen, die beide von drüben kommen - von zwei Sicherungen - könnte L1 und L2 sein. Der Neutralleiter in einfacher Ausführung von uns zum W-Raum.
 
fünf sind belegt....

L1 von drüben (schwarz)
L2 von drüben (schwarz)
PE von uns (grüngelb)
N von uns (blau)
N von uns (braun)

Wobei von dem 7x1,5 aus der anderen Verteilung auch nochmal zwei davon auf unseren N gehen???

Werde mir aber sicher sein, dass du nichts erkennen wirst - sieht sehr unprofessionell in dem VT aus...
 
In welchem Jahrzent soll die Anlage errichtet und damit zulässig gewesen sein? oo 60er?

Also um es kurz zu sagen ich sehe da eine ganz beachtliche Reihe von Fehlern ... min. 3 Installateure waren da sicher dran und 2 von denen Farbenblind ... bzw. ich wär mir nicht sicher ob das Fachpersonal war ...
 
witzig ;-)
Da gibt es mehr gn/ge auf der N-Schiene als blaue auf der PE-Schiene?
Und dann frei fliegende Wago's...

Und die 7. Schraube PE von links, ist das ein schwarzer?

Mir sträuben sich die Haare :shock:

Ciao
Stefan
 
Ich finde es sehr zuvorkommend von Dir, dass du weder auf das lustige Eltako Relais noch auf die unnütze Doppelbelegung der Klemmen angesprungen bist, sko ;)

Ich fänd da ja ne Iso-Messung auch super - erstmal kann man die Neutralleiter mehr schlecht als Recht zuordnen und durch den Fauxpaux mit dem 7-Ader setzt man sich die N-Schiene unter Spannung wenn man den Haupt-N trennt ...

Von Berührungssicheren Phasenschienen, L-Charakteristik und anderen überalterten Methoden, die relativ simpel quasi nebenbei hätten korrigiert werden können als dieses lustig falsch angeschlossene 3-Ader reingezogen wurde ... aber halt, wer das nichtmal richtig kann (hier setzen wir beim ISO-Messen übrigens gleich mal potentiell einen PE unter Spannung), hat auch davon keine Ahnung ...

Also mal echt - das sollte man mal überarbeiten - da kommt soviel Kleinmist zusamnmen der echt nicht Not tut, da erwartet man schon keine Rechnungen mehr um jemanden Belangen zu können für den Pfusch, das muss Schwarz durch Nicht-Fachpersonal gemacht worden sein, sonst siehts echt düster aus im Lande ...
 
Hi,

klar ihr habt vollkommen recht - mich hat bei Abnahme des Frontdeckels erstmal der Schlag getroffen und bin davon überzeugt, dass hier ziemlich gepfuscht worden ist. Das MUSS definitiv gerichtet und auch gemessen werden. Evtl. könnte auch ein FI nachgerüstet werden.

Dennoch bleibt meine Frage immer noch offen - keine eine Idee oder Erfahrung?
 
T.Paul schrieb:
In welchem Jahrzent soll die Anlage errichtet und damit zulässig gewesen sein? oo 60er?

...

Ich tippe eher auf frühe 80iger, in den 60igern hatten wir kaum Hutschienen die ersten LSS wurden mehr mit Schrauben auf Platten befestigt.
Oft kamen aber DII GL-Sicherungen zum Einsatz.
Was auf keinen Fall zulässig ist sind die "fliegenden"
Wago Klemmen wenn überhaupt Wagoklemmen (besser Reihen/Durchgangsklemmen) dann müssen diese mit einem Befestigungsadapter stationär auf der Hutschiene angebracht werden.
Natürlich müssten die leitungen durchgemessen werden.
Wenn da alles soweit in Ordnung ist sollte man die Anlage mit Fingersicheren N und PE Klemmen versehen
neue Automaten+FI rein wäre schon großer Fortschritt.
Ich gehe mal davon aus das die Leitungen schon 3adrig sind und so dem Einbau eines (meinetwegen auch 2-3) neuen FIs nichts im Wege steht.
 
Um mal wieder auf das Thema zurückzukehren:
Der Zustand, daß der N auf den einen Kasten und der L auf den anderen Kasten geht muß unbedingt geändert werden!

hier könnte es zu einer Neutralleiterüberlastung der Verteilung kommen in der der N angeschlossen ist.
zudem wird hier ein fremdes Spannungspotential in den anderen Kasten verschleppt.
Wird bei einer Instandsetzung an dem Kasten von dem der N kommt mal die Leitung abgeklemmt, stehen N und PE Schiene und somit alle geerdeten Gehäuse unter Spannung, sobald jemand im HWR einen Schalter umlegt
 
Ich sehe hier noch eine Katastrophe im Bild

Wenn ich richtig sehe ist die Zuleitung 5adrig
PE und N also getrennt.

Auf den Schienen sind aber blaue und grüngelbe wahllos verteilt.

nebenbei scheinen hier auch noch klassisch genullte Stromkreise an einen nicht mehr vorhandenen PEN angeschlossen zu sein.

Da Dir hier nun etliche Mängel bekannt sind schreib den Vermieter an und verlange eine unverzügliche Abstellung der Mängel!
 
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