Einzelader aus Mantelleitung extrahieren erlaubt?

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Blitzmich

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Nehmen wir an, ich brauche eine Einzelader um die Klemmblöcke zwischen zwei Steckdosen zu verbinden.
Die erste Steckdose ist mit Mantelleitung NYM-J 3x2,5 mm² angeschlossen und mit 16A abgesichert. Darf ich mir vom vorhandenen NYM-J Kabel einfach ein Stück abschneiden und die Einzelader daraus extrahieren? Oder muss man da extra eine Einzelader dafür kaufen?

Falls die extrahierte Einzelader nicht verwendet werden darf: Wieso?
 
Warum sollte man es nicht dürfen? Die Adern im NYM-J sind doch nix anderes wie Einzeladern eingepfercht in einer gemeinsamen Hülle.
 
Meine Befürchtung war, dass die Adern im NYM-J vielleicht mit einem anderen Material, oder weniger dick / weniger beständig isoliert sind, als Einzeladern die man separat kauft.
Aber wenn es keine Norm gibt, die das Verwenden extrahierter Einzeladern in der Elektroinstallation verbieten würde, sollte das ja passen! Danke!
 
Für das Schleifen von 2 Dosen nebeneinander Ok
Für Rohrinstallation würde ich es nicht verwenden.
Nach meinen Informationen ist die Isolierung dünner
 
Wirklich dünner ist die Isolierung nur bei Stegleitungen
 
Die Aderisolation ist tatsächlich etwas dünner, aber auch meist der Kupferquerschnitt.
Einzelader Ye ist damit zugfester, als eine aus einem NYM extrahierten Ader.
 
Bei NHXMH ist die Isolierung auch dünner.

Ist aber trotzdem das selbe, diese Isolierung stellt die Basisisolierung dar, ansonsten dürfte NYM auch in den Verteilerdosen nicht abgemantelt werden.
 
NYM ist eine Schutzisolierte Leitung. Diese Isolierung besteht aus dem Basisschutz und der zusätzlichen Isolierung.
Die Basisisolierung dient zuerst dem Elektrischem Schutz . Der muss bei Einzeladern wie auch bei mehradrigen Leitungen sichergestellt sein.
Der zusätzliche Schutz hat 2 Aufgaben . Erstens weiterer Elektrischer Schutz und mechanischer Schutz.
Wie dick die Isolierung ist hängt von dem Elektrischem Schutz aber auch vom mechanischen Schutz ab.
Deshalb sind Einzeladern aus einem Nym elektrisch gleichwertig zu Einzeladern.
Den Mechanischen Schutz übernimmt das Schutzrohr oder eben der Mantel des Nym.
 
Die Schutzisolierung dient vor allem dem Schutz bei Fehler, also dem Versagen der Basis Isolierung.
 
Ein Nachteil ist mir eingefallen: führt man eine Mantelleitung in eine UP Dose ein, haben die engen Einführungslöcher auch die Funktion einer Zugentlastung.
Nimmt man eine Ader raus, wird die NYM ggf nicht mehr so gut halten.
 
Das mag wenn dann vielleicht auf eine Hohlwanddose zutreffen.
Nym zu verlegen aus dem man vorher "überflüssige"Adern rausgezogen hat ist eine der kuriosesten Ideen die mir seit langem untergekommen sind.
Wie kommt man darauf?
 
... Nym zu verlegen aus dem man vorher "überflüssige"Adern rausgezogen hat ist eine der kuriosesten Ideen die mir seit langem untergekommen sind.
Wie kommt man darauf?

Eingangs ging es doch um die Brücken zwischen zwei Steckdosen, nicht um die Verlegung halbverbrauchten NYM-Kabels. Spricht nix dagegen. Geht man von einem Steckdosenpaar zum nächsten 5 Meter weiter, nimmt man logischerweise was unverschandeltes von der Rolle o_O Siehe #5.
 
wie willst Du das überhaupt bewerkstellogen,ohne den Manten zu schlitzen. Und vor allem Wozu?

Stimmt. Eine Ader aus einem 30cm Stück rauszubekommen ist was anderes als wenn es ein paar Meter sind !
Außerdem hat es keinen Sinn. Wago drauf - Ader stillgelegt - fertig. Iso Band würde auch reichen.
 
Hohlwanddosen haben üblicherweise keine Zugentlastungen, gibt wohl da auch Typen die das haben ist aber kein Standard.
 
Hohlwanddosen haben üblicherweise keine Zugentlastungen, gibt wohl da auch Typen die das haben ist aber kein Standard.

Die winddichten sind jedenfalls so ausgelegt, dass man den Mantel nur sehr schwer durch die vorgesehene Öffnung bekommt was die Funktion einer Zugentlastung übernimmt.
 
Die winddichten sind jedenfalls so ausgelegt, dass man den Mantel nur sehr schwer durch die vorgesehene Öffnung bekommt was die Funktion einer Zugentlastung übernimmt.
Kommt drauf an, also die ich immer von Kaiser habe, haben eine Gummimenbran, durch die größeren Löcher passen denn auch mal drei Leitungen. Als Zugentlasstung würde ich dies nicht bezeichnen, die sollte man vorher befestigen.

Aber wenn ich es mir so auf den Neubauten den Trockenbau anschaue, scheint ja wenig zu passieren! Da trifft denn die Unfähigkeit auf Margen- und Zeitknappheit. Weder der Elektriker, noch der Trockenbauer, noch der Maler haben es nötig und die Zeit dazu fachgerecht zu arbeiten.
  • Kantenschutz bei diesen Blechprofilen - Fehlanzeige (Nicht mal herausgeschnittene Teile werden abgedeckt)
  • NYM kommt nicht exakt dort heraus, wo erwartet. Fachgerechte Umverlegung - Fehlanzeige (Wird denn mit dem Lattenhammer umgeklopft und mittels Tape befestigt)
  • Befestigung der Leitungen in der Trockenbauwand - Fehlanzeige (Wenn, werden mal paar Leitungen mit einem Aderrest zusammengedrillt)
  • Dimensionierung der Sicherung oder der Leitung bei Verlegeart A - Fehlanzeige (1,5mm² bei B16A geht immer)
  • Fachgerechtes Abmanteln mit Einführen des Mantels in die Gerätedose - Fehlanzeige
  • Lotrechtes Erstellen der Löcher bei gleichmäßigen Abstand zur Baukante - Fehlanzeige (Es wird da gebohrt, wo kein Blechprofi ist, es findet keine Absprache statt!)
  • Prüfen der Leitungen nach Installation des Trockenbaus - Fehlanzeige (Möchte nicht wissen, wieviele angeschossene Leitungen so in den Decken liegen)
  • Verschliessen der Löcher, wenn doch mal eine Leitung nachgezogen werden muss - Fehlanzeige (Die wahre EFK bohrt denn in loser Reihenfolge einen Haufen Löcher, um die Leitung einzufädeln. Die Bohrkerne bleiben denn für den Maler zurück, der oft im direkten Auftrag des Kunden arbeitet)
  • Abdecken der Einbaugeräte bei Maler- und Lakierarbeiten - Fehlanzeige
Habe ich was vergessen? Bestimmt!
 
Kommt drauf an, also die ich immer von Kaiser habe, haben eine Gummimenbran, durch die größeren Löcher passen denn auch mal drei Leitungen.

Es sind bei den UP Dosen meist ein paar kleine Einführungen auf denen steht: 3x1,5, 3x2,5, 5x1,5.
Wenn man dort ein NYM durch das markierte Loch einführt, hällt das wirklich bombenfest.
Aber ich habs gerade im Bad wieder gesehen: da sind 4 NYM pro Dose und eine muss man durch die große Membran für Panzerschlauch machen. Das hällt dann natürlich nicht mehr.
Ich denke da gäbs durchaus noch Potential UP Dosen zu verbessern !

Bei Trockenbau hast du Rest.
Größtes Problem sehe ich an scharfen Blechkanten. Sogar die Hersteller sind da etwas mitschuld weil wenn man die vorgegebenen Öffnungen verwendet, sind nur zwei Kanten des viereckigen Loches durch den Radius des umgeklappten Blechs geschützt. Die seitlichen sind scharf und da wird meist kein Kantenschutz aufgebracht weil es soll ja schnell gehen. Ein viereckiges Loch so vorzustanzen das man vier Lappen wegbiegt wäre für die Hersteller kein Problem.
Der Rest ist halt auch viel schlamperei - wer macht den Trockenbau. Bestimmt keine Facharbeiter. Da gehts nur um schnell und billig.
 
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