Einzeladern in Bleirohren verlegen

Diskutiere Einzeladern in Bleirohren verlegen im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo zusammen, eins vorweg, ich bin absoluter Laie in Sachen Elektrik und ich hoffe jeder versteht was ich meine. Wir haben uns aktuell...
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Greg

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Hallo zusammen,

eins vorweg, ich bin absoluter Laie in Sachen Elektrik und ich hoffe jeder versteht was ich meine.

Wir haben uns aktuell ein Haus gekauft (Baujahr 1950) und es sind im Untergeschoss und Erdgeschoss 2-adrige Leitungen, im Dachgeschoss 3-adrige Leitungen, verlegt.
Da wir eine neue Küche einbauen wollen, hat ein Elektriker vor Ort gemeint, ich muss alles neu verlegen lassen. Da müsste eine neue Zuleitung in die Küche und somit entfalle der Bestandsschutz.
Dies würde bedeuten:
Schlitze klopfen, neu verputzen und streichen usw.

Jetzt meinte mein Arbeitskollege (er ist gelernter Elektriker hat aber vor 10 Jahren aufgehört), ich soll erst mal nachschauen ob dort Bleirohre verlegt sind. Dann könnten wir dort einzelne PVC-Aderleitungen einziehen und somit die Schlitze usw. sparen.
Meine Frage:
Ist es denn nach VDE erlaubt einzelne PVC-Aderleitungen in bestehende Bleirohre zu ziehen?

Wie schon geschrieben wollten wir eigentlich nur für die neue Küche eine neue Leitung legen.
Die bestehende Elektorinstallation, Steckdosen, Deckenleuchten, usw. würden für uns ausreichen.
Wenn aber einzelne PVC-Aderleitungen in bestehende Bleirohre erlaubt sind, dann würden wir alles neu installieren.

Vielen Dank für die Antworten!
 
In dem Haus Bj 1950 werden wohl kaum Bleirohre verlegt sein, wenn dann Bergmannrohr (unwahrscheinlich) oder normales Wellrohr aus Kunststoff.

Bei Bergmannrohr aber Vorsicht mit scharfen Kanten, Einzeladern könnten dort sogar unzulässig sein wegen dem Metallmantel, und Mantelleitung NYM passt oft nicht in das Rohr.

Bei beschädigten Adern wird dann ständig der FI fallen oder erst gar nicht halten, viel Spaß dabei...

Um die Nachkriegszeit wurde aber oft gespart, wahrscheinlich gibt es dort nur Stegleitung unter Putz.

Wenn du schon neue Schlitze klopfen musst, würde ich sofort Leerverrohrung empfehlen. Bei den damaligen Putzstärken ist das meist kein Problem.

Ich habe es gerade erlebt, dass ein Mieter die Leitung an der Wand auf 2 cm abgeschnitten hat, das Ergebnis waren 2 Tage Arbeit, viel Dreck und Kosten.
 
Da das Gebäude schon für die damalige Zeit sehr hochwertig gebaut wurde, hoffe ich, dass nicht nur eine Leitung in der Wand verlegt ist.
Wäre schade um die schönen Stofftapeten wenn ich alles aufklopfen müsste.
Werde dies jetzt nächste Woche mal mit meinem Kollegen prüfen.
 
Hallo bei uns wurden 1950 noch Bergmannrohre verlegt .Die Verlegung war problematisch weil dazu eine spezielle Biegezange nötig war. Die scharfen Blechkannten dieser Rohre erforderten ein sorgfältiges abisolieren Zum Schutz gegen Einziehschäden gab es Porzellan Tüllen und Pfeifen .
mfg Sepp
 
Greg schrieb:
Wie schon geschrieben wollten wir eigentlich nur für die neue Küche eine neue Leitung legen.

Also ich würde mich mit einer alten 2 adrigen Installation nicht wohl fühlen.

Ehrlich gesagt: wenn man ein haus BJ1950 kauft, muss man doch damit rechnen, dass auch in die installierte Technik investiert werden muss.
 
Nach mindestens 60 Jahren seit Baujahr ist die Elektrik auch fällig. Eine Teilsanierung macht aber keinen Sinn, wenn dann alles vor Einzug erledigen.

Die Stegleitungen aus den 50ern sind aber oft erstaunlich gut in der Qualität, letzte Woche habe ich Adern aus 1982 erneuert und da war schon die Basisisolierung "angefressen".

Da wahrscheinlich im gesamten Haus kein Stromkreis mit Schutzleiter verlegt ist, sollten alle Leitungen dringend getauscht werden. Erst dann sind auch FIs möglich.
 
Die Frage nach einziehen von Einzeladern in Bergmannrohr fiel schon oft. Ich bin da eher im Zweifel.
1. Müsste die Isolierpappe in den Rohren und auch in den Abzweigdosen unversehrt sein.
2. Steckdosen und Schalter in die alten Blechdosen einbauen ist ein Krampf und geht nur mit Krallen und davon bin ich kein Freund.
3. sitzen die Schalter und Steckdosen auf heute eher unüblichen Höhen.

Ich hab auch schon manchmal diese Rohre genutzt, aber nie die Dosen und in die Rohre kam Nym und keine Einzelader.
Ich wundere mich immer, das man für eine Küche und neue Fliesen im Bad locker mal 10000€ hinblättert, und dann für einen neue Elektrik, welche mit etwas Eigenleistung nicht die Hälfte kostet ist kein Geld mehr da. Dabei hält eine Elektroanlage wahrscheinlich wieder 50 Jahre und die Küche oder das neue Bad wahrscheinlich nicht mal die halbe Zeit.

Übrigens vor 50 Jahren gab es auch noch kein Computernetzwerk, kein Satelittenfernsehen Telefon und Türsprechanlage. Wenn die Wände einmal auf sind, muss man diese Sachen dann auch nicht unter den Teppich legen sondern die können auch in die Wand.
 
Greg schrieb:
Da wir eine neue Küche einbauen wollen, hat ein Elektriker vor Ort gemeint, ich muss alles neu verlegen lassen. Da müsste eine neue Zuleitung in die Küche und somit entfalle der Bestandsschutz.

Richtig ist, dass die Erweiterung oder Änderung der elektrischen Anlage den anerkannten Regeln der Technik zum Zeitpunkt der Änderung/Erweiterung entsprechen muss.

Fallen in dem Zuge Gefahren auf durch Defekte, sind diese instand zu setzen - entsprach die Anlage zum Zeitpunkt der Errichtung nicht den anerkannten Regeln der Technik fällt auch diese Option weg, dann muss auch dieser Teil an den aktuellen Stand angepasst werden.

Ist es für die Erweiterung/Änderung nicht anders herstellbar den Stand der Technik zu erreichen kann dies bis zum kompletten Austausch der E.-Anlage führen.

Die Bewertung der notwendigen Maßnahmen ist nicht ohne weitere Kenntnisse möglich.

Handelte es sich zuvor nicht um eine Küche, so dass eine Nutzungsänderung ansteht, ist der gesamte Bereich an den Stand der Technik anzupassen.

An den Stand der Technik anpassen bedeutet in dem Fall des angegeben Alters i.d.R. Komplett-Sanierung!
 
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