Elektroherd zweiphasig anschließen

Diskutiere Elektroherd zweiphasig anschließen im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo! Die Elektroinstallation in meiner Wohnung war ein Desaster: 90% der Steckdosen mit klassischer Nullung, 5% mit separatem Schutzkontakt...
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Sebastian Mares

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Hallo!

Die Elektroinstallation in meiner Wohnung war ein Desaster: 90% der Steckdosen mit klassischer Nullung, 5% mit separatem Schutzkontakt, 5% zwar als Schuko-Dose vorhanden, Schutzkontakte jedoch überhaupt nicht angeschlossen (nicht einmal mit Nullleiter gebrückt), Drehstromzähler vorhanden, aber durch Brücken nur Wechselstrom in der Wohnung vorhanden, 25 A Sicherungen, etc. Mittlerweile haben Elektriker bei mir alles neu verlegt und die benötigten Schlitze in den Wänden verputzt. Allerdings haben wir alle eine Sache außer Acht gelassen: der E-Herd-Anschluss hat nur vier Adern. Bis jetzt war es so, dass nur zwei davon angeschlossen waren: Phase und Null. Nun sind die Brücken nach dem Stromzähler weg und ich kriege Drehstrom in der Wohnung. Das Problem allerdings ist, dass ich mich nun zwischen 2 Phasen + Null + Erde oder 3 Phasen + Null entscheiden muss, da ein fünfadriger Neuanschluss zu aufwändig wäre (Wand wieder aufschlitzen und Rigipsplatten von der Decke nehmen um an die Kabel ranzukommen, Wand und Decke wieder verputzen und nochmal Tage warten, bis alles getrocknet ist). Außerdem ist der Platz im Sicherungskasten sehr begrenzt, nachdem ich nun auch einen FI-Schalter habe. Der Elektriker und ich tendieren zu 2 Phasen + Null + Erde und er meinte auch, dass es kein Problem wäre, den Herd anzuschließen, und ich mit keinen Einbußen zu rechnen hätte (wie z.B. maximal zwei Kochplatten gleichzeitig benutzen). Ich erinnere mich allerdings irgendwo gelesen zu haben, dass ein E-Herd mindestens ca. 8,9 kW verbraucht, was ja etwas mehr als 38 A bedeutet. Wenn ich aber jetzt zwei Phasen mit je 16 A sichere wären das nur 32 A, also 6 A weniger als benötigt. Drei Phasen würden 48 A vertragen. Was meint ihr dazu? Wäre es besser 3 Phasen + Null (und Brücke für Erdung) zu wählen? Dann wäre die Neuverkablung in der restlichen Wohnung umsonst gewesen, da ich ja drei separate Adern wollte, um nicht grinsend am PC-Gehäuse zu hängen, falls das Netzteil mal kaputt gehen und der Nullleiter ebenfalls weg sein sollte.

Viele Grüße
Sebastian
 
Hallo Sebastian,

die Idee deines Elektrikers ist sicher die vernünftigste. Unter haushaltsüblichen Umständen werden die Sicherungen auch halten, zumal ein Herd nur in absoluten Ausnahmefällen längere Zeit mit Volllast betrieben wird.

Wenn Ihr alles so schön auf den neuesten Stand gebracht habt, ist es sicher schade mit dem Herdanschluss, zumal heute ein 5x2,5mm² nötig ist. Leider kann man aber manchmal nicht alles haben, aber besser als „Nullung“.

Gruß Fachmann
 
Drei Phasen würden 48 A vertragen. Was meint ihr dazu?....

Häh,?! Tschuldigung vielleicht habe ich den Text nur überflogen aber was habt Ihr für nen Herd normalerweise haben die Teile so zwischen 6 und 10KW
gegebenfalls n paar KW nur mehr bei son normalen
HaushaltHerd.
Drei Phasen würden 48A (AMPERE!) vertragen? was habt
Ihr da für Kabel? mind. 6qmm?! zum Herd?
Oder meintest du eher 4,8KW ?
Normalerweise sind ja heute 2,5qmm für den herd vorgeschrieben (habe ich schon früher so gemacht).
Ich habe auch schon Lösungen gesehen 4x1,5qmm 3Außenleiter angeschlossen grün/gelb als PE-N gebrückt.
Das halte ich für gar nicht gut FI-nicht möglich,
um einen PE-N (Neutral+Schutzleiter) ist der Mindestquerschnitt 10qmm, also auch nicht zugelassen
4x1,5qmm schon wegen der Schutzmaßnahme
 
Hallo.

@ HN22Z:

Der Fragesteller meint es vermutlich so: L1 16A, L2 16A, L3 16A 3*16 = 48 A.

Gruß Andre
 
Also zweiphasig reicht normalerweise vollkommen aus. Dann aber bitte 2 Außenleiter, Neutralleiter und Schutzleiter. Welche Farben haben die Adern? Wenn der Herdanschluss nicht über den FI geführt ist (was ich allerdings nicht mehr empfehlen würde), könntest Du die Nullung belassen und 3 Außenleiter und Nulleiter klemmen.

Ich würde allerdings die Variante mit FI-Schutz bei 2 Außenleitern bevorzugen. Bei Beibehaltung der klassischen Nullung würde ich dann allerdings 3phasig anschließen.

0V

PS: Was ist nicht verstehe, ist, dass die Fachleute bei der Sanierung den Herdanschluss vergessen....b
 
Je nach Wohnort:
Herd in der Schweiz kaufen, dort gibt es meines Wissens Modelle mit 400V-Heizwiderständen. :lol:
 
Hallo Sebastian,

bei den Aderfarben funktioniert es doch super. Du nimmst schwarz und braun für je einen Außenleiter, z. B. L2 + L3, blau als N und grün/gelb als PE.

Die Leistung reicht immer für ein Haushaltsgerät. Lass es aber von einem Fachmann (aber nicht von mir) anschließen, ev. müssen Brücken im Anschlussfeld des Herdes geändert werden.

Gruß Fachmann
:roll:
 
Moin,

die spannende Frage ist doch, welcher Querschnitt ist denn für die Herdzuleitung verlegt.
Unter Umständen bliebe dann ja noch die Variante den einen Außenleiter mit 20A abzusichern (darüber dann die 4 Herdplatten) und den anderen Außenleiter mit 10 oder 13A und darüber dann den Backofen.

Hängt natürlich von Querschnitt und Verlegeart ab, aber dann sollte er eigentlich nie ein Problem haben, wer hat denn schon alle Platten längere Zeit auf voller Leistung laufen...wobei aus genanntem Grund auch mit 16A keine Schwierigkeiten auftreten.

Gruß eloheimchen
 
einen Außenleiter mit 20A abzusichern

Durchaus möglich, habe ich in einem Fachbuch auch
gelesen nur sollte dann der Querschnitt nicht nur
1,5qmm sein.
Das mit den zwei Aussenleiter ist auch machbar.
Ja man kann einen Herd auch mit 13A absichern.
10A erscheinen mir etwas wenig.
Nun kommts auch drauf an wieviel wird gekocht sind immer alle Platten an+Backröhre.
Da sind sicher für einen Singlehaushalt von einer Person die nur selten viel kocht andere Maßstäbe zu setzen als bei einer Familie mit 5 Kindern wo der Herd ständig an ist.
Im ersten Fall, Herd wird nicht oder kaum ausgelastet
würde ich sagen Leitung bleibt,Anschlussvarianten wie hier empfohlen.
Bei sehr starker Belastung Ausnutzung des Herdes zum beispiel Gewerbe oder Großfamilie würde ich über ein
neues Kabel nachdenken.
Die Decke würde ich natürlich nicht wieder abmachen,
sicher gibt es auch eine möglichkeit die Leitung in
einem Kabelkanal oder in speziellen Fussleisten die
Leitungen aufnehmen zum Beispiel Thealit nachzuinstallieren, das geht dann auch mit verhältnismäßig wenig Dreck.
Aber wie gesagt die Option würde ich als letzte in Betracht ziehen, nur wenn der Herd ständig vollausgelastet ist
 
Sebastian Mares schrieb:
Braun, schwarz, blau und gelb/grün.

Bisher war nur braun und blau angeschlossen.
:shock:

Das war dann Pfusch! Der grün-gelbe hätte auf jeden Fall in Gebrauch gewesen sein müssen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Herd schutzisoliert war. Und vorzugsweise hätte man früher schwarz als L1 genommen, also hätten eigentlich genau die beiden anderen benutzt gewesen sein müssen. Da aber für den Außenleiter keine Farbe vorgeschrieben ist/war, wäre braun oder blau natürlich auch ok gewesen, aber PEN muss grüngelb sein.....

0V

PS: So könnte man sogar argumentieren, dass der Herdanschluss niemals den Anerkannten Regeln der Technik entsprach und man daher auch keinen "Bestandsschutz" geltend machen kann.
 
OK, nun habe ich folgende Frage: ist es normal, dass wenn kein Herd angeschlossen ist und ich die zwei Sicherungen für den Herd einschalte, diese mit einem lauten Knall wieder ausgehen? Ich denke mal nicht, oder? :roll: Hört sich für mich nach einem Kurzschluss in der Leitung an.

Noch etwas, wenn auch leicht off-topic: ist es normal, dass alle Sicherungen für 16 A ausgelegt sind, FI aber für 25? Und ist es normal, dass beim Drücken auf "TEST" nichts mit dem FI passiert? Der Elektriker hat mir gesagt, dass es daran liegt, dass nicht alle Steckdosen angeschlossen sind.
 
Hall Sebastian!

Sebastian Mares schrieb:
OK, nun habe ich folgende Frage: ist es normal, dass wenn kein Herd angeschlossen ist und ich die zwei Sicherungen für den Herd einschalte, diese mit einem lauten Knall wieder ausgehen? Ich denke mal nicht, oder? :roll: Hört sich für mich nach einem Kurzschluss in der Leitung an.
In der Tat! Natürlich müsste man die Automaten ganz normal einschalten könnte, ohne dass irgend etwas passiert. Da scheint in der Tat ein Kurzschluss vorzuliegen..... :shock:

Noch etwas, wenn auch leicht off-topic: ist es normal, dass alle Sicherungen für 16 A ausgelegt sind, FI aber für 25? Und ist es normal, dass beim Drücken auf "TEST" nichts mit dem FI passiert?

Nein, das ist auch nicht normal. Natürlich muss der FI beim Druck auf die Testtaste auslösen, wenn er richtig angeschlossen ist. Das mit den 25A ist knapp könnte aber (vielleicht zufällig) stimmen. Wieviele 16A-Automaten sind denn dem FI nachgeschaltet und wie ist vorgesichert?

Der Elektriker hat mir gesagt, dass es daran liegt, dass nicht alle Steckdosen angeschlossen sind.
Das kann doch wohl nur ein Scherz gewesen sein... :x Über solchen Humor kann man streiten... Ich könnte jedenfalls nicht drüber lachen. In meinen Augen ist das glatte Vera****ung.

0V
 
Es sind 6 Sicherungen: zwei für Herd, eine für Waschmaschine, eine für Bad (Steckdose und Licht), eine für Küche (Steckdosen und Licht) und eine für Wohnzimmer (Steckdosen und Licht). Flur hängt vermutlich mit Bad zusammen. Welche aber nach dem FI kommen weiß ich nicht - ich denke alle (?). Muss morgen mal mit dem Elektriker sprechen.
 
Noch etwas: ist es normal, dass die Sicherung mit einem Knall (und Funke) "rausgeflogen" ist? Es handelt sich um einen LS-Schalter Typ B.
 
Wenn der FI hinter den LS montiert ist, und der Ls des Außenleiters auf dem die Testtaste hängt ausgeschaltet ist, kann das schon sein!
 
Kann sein, ich konnte allerdings nicht alle LSs einschalten, da ja die zwei Herdphasen vermutlich einen Kurzschluss verursachen.
 
Noch etwas: ist es normal, dass die Sicherung mit einem Knall (und Funke) "rausgeflogen" ist? Es handelt sich um einen LS-Schalter Typ B.

Ja, bei einem Kurzschluss (aus welchen Gründen) auch immer sollte das schon so sein.
 
OK, hab nochmal mit dem Elektriker gesprochen und ich hatte etwas falsch verstanden: es waren zwar alle viel Kabel angeschlossen, jedoch schwarz + braun als Phase und blau und grün/gelb als Neutral. Man hat wohl Aderpaare wg. dem Querschnitt genommen. Die Klemme zwischen braun und schwarz war nicht wie ich gedacht habe eine "Muffe" wie bei (Decken)Leuchten z.B. sondern eine Brücke. Der Elektriker hatte aber vergessen sie zu entfernen und deshalb gab es beim Einschalten der Sicherung einen Kurzschluss.

Der FI-Schalter ist nach der Sicherung geschaltet und gilt nur für die Badezimmerdose (also nicht einmal für die Waschmaschinendose, die auch im Bad ist). :( Ich hatte gehofft, da wäre mehr über den FI-Schalter abgesichert.

Edit: Hab gerade auf Wikipedia gelesen, dass man seit Juni 2007 alle Steckdosen über RCDs schützen muss, nicht nur in Feuchträumen. Und wie schon geschrieben, die Waschmaschinendose ist ja auch im Badezimmer und diese ist auch nicht gesichert. :shock:
 
Und wie schon geschrieben, die Waschmaschinendose ist ja auch im Badezimmer und diese ist auch nicht gesichert. Shocked

By the way:
Die Steckdose im Bad muss schon seit 1984 über 30mA FI laufen.
 
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