Sebastian Mares schrieb:
Es gibt eine Sache, die ich nicht ganz verstehe. Bei der klassischen Nullung, bei der eine Steckdose lediglich zwei Adern hat, besteht die Gefahr, dass im Falle einer Unterbrechung des PEN-Leiters und eines gleichzeitigen Defektes am Gerät selbst, die 230 V / 16 A am Gehäuse anliegen und eine Berührung zum Tode führen könnte.
Ja, ist richtig.
Bei Schuko-Dosen mit drei Adern würde in meinem beschriebenen Fall der Strom über den Schutzleiter zurückgeführt werden.
Ja, aber das Beispiel hinkt. Oben schreibst etwas von Leiterunterbrechung. Ist klar, dass die Nullung nicht wirken kann, wenn der "Grün-gelbe" unterbrochen ist. Wenn jetzt der neuen INstallation der Schutzleiter unterbrochen ist, liegst Du genauso tot am Boden!!!
Daher ist bei der Schutzmaßnahme Nullung ja auch eine Schleifenimpedanzmessung erforderlich. Damit genau das nicht passiert.
Wäre aber ein FI vorgeschaltet, würde dieser den "Stromverlust" bemerken und auch ohne PE abschalten.
Wenn das passiert, müsste doch dann auch die Sicherung auslösen (was ja bei zwei Adern mit unterbrochenen PEN nicht passieren kann).
Wie gesagt, das Beispiel hinkt. Wenn die Ader mit Schutzfunktion (PEN oder PE) unterbrochen ist, kann es nicht zur Abschaltung kommen.
Schuko an sich (ohne FI) ist ja schon eine Steigerung gegenüber der klassischen Nullung.
Schuko ist kurz für Schutzkontakt. Steckdosen mit Schutzkontakt werden sowohl bei Klassischer Nullung als auch bei "Moderne" und bei Schneller Nullung benötigt. Ohne Schuko geht (fast) überhaupt nichts!
FI ist dann wieder eine Stufe höher als Schuko. Wie müsste man vorgehen, wenn man Schuko haben möchte, aber auf FI verzichten will (also wie es vor Juni 2007 war)?
Wer will auf FI verzichten? Und warum?
Zwei Schienen? Muss dafür auch die Installation im gesamten Haus angepasst werden (wie gesagt, ich wohne in einem 5-Stockwerke-Haus), weil das wären dann Sachen, die ich nicht mehr beeinflussen kann, sondern die Verwaltung?
???
In Deinem Haus muss nicht angepasst werden. Dein "Sicherungskasten" muss raus! Und ein 2- oder besser 3-reihiger rein. Dann (mindestens) zwei FI-Schutzschalter dazu (am besten gleich 4-polige, wenn Drehstrom vorhanden).
Kann man eigentlich mehrere Leitungen über einen FI-Schalter führen? Falls ja, da gibt es doch bestimmt FIs für mehr als 25 A oder müssen die auch mehrere Ein/Ausgänge (Pole?) haben? Und müssen auch die Herdleitungen über FI abgesichert werden?
Mehrere Leitungen über einen einzigen FI zu führen geht natürlich nicht. Aber es gibt auch 4-polige (s.o.) für Drehstrom. Jeder Außenleiter braucht natürlich seinen eigenen Kontakt. Es gibt FIs auch für 40A und 63A. In Sonderanfertigung auch für noch größere Nennströme. Je nach Deiner Zählerabgangssicherung sollte aber 40A oder maximal 63A reichen. 25A sind aber in der Tat etwas knapp, da trübt dich Dein Gefühl nicht.
0V