Elektroinstallation in Bolivien

Diskutiere Elektroinstallation in Bolivien im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo zusammen, ich versuche hier in Bolivien eine einigermassen sichere Elektroinstallation von den hiesigen Handwerkern für ein kleines...
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Ralph Dauer

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Hallo zusammen,
ich versuche hier in Bolivien eine einigermassen sichere Elektroinstallation von den hiesigen Handwerkern für ein kleines Häuschen zu bekommen.
Dafür will ich einen kleinen Sicherungskasten und Siemenssicherungen verwenden. Bekommt man hier nur schwer, aber es geht.

Ich erkläre hier vielleicht mal kurz, was als Stromverbraucher drin sein wird:

1. Zimmer
Hier kommen 5 Zweifachsteckdosen hin.
Eine Deckenlampe
Zwei Nachttischlampen
Ein PC
Ein Fernseher
Eine Stereoanlage

2. Zimmer
Hier kommen 5 Zweifachsteckdosen hin.
Eine Deckenlampe
Zwei Nachttischlampen
Ein PC

3. Zimmer
Hier kommen 5 Zweifachsteckdosen hin.
Eine Deckenlampe
Zwei Nachttischlampen
Ein PC

4. Zimmer

Hier kommen 5 Zweifachsteckdosen hin.
Eine Deckenlampe
Eine große Kühltruhe

5. Bad
Zwei Zweifachsteckdosen
Ein Duschkopf Marke Lorenzotti 5500Watt 30A
(funktioniert wie ein Durchlauferhitzer und ist hier Standard)

6. Küche
Etliche Zweiersteckdosen
Kühlschrank
(Kein Herd, der funktioniert mit Gas)
Küchenmaschinen
Mikrowelle

Jetzt machen die hier kein drittes Kabel, also kein Erdungskabel hin.
Aber genau das möchte ich haben. Auch mit einem FI Schutzschalter.
Ich denke, ich kann hier ein Metallrohr in den Boden schlagen. Wie lang sollte das dann sein?

Welchen Durchmesser brauche ich an Leitung von der Grundstücksgrenze (bis dorthin wird es von der hiesigen Stromgesellschaft verlegt und mit einem Zähler und einer Sicherung versehen) bis in das Haus?
Zu überbrückende Länge sind ungefähr 30Meter, die hier einfach immer freihängend sind.
Das sind auch immer nur zwei Kabel. Kann ich davon ausgehen, dass ich die Erdung dann erst ab dem Sicherungskasten brauche? Wie soll die genau aussehen. Und mit welchen Querschnitten und Sicherungen gehe ich dann in die einzelnen Zimmer wie oben angegeben?
Und wie wird dieser Schutzschalter in alles eingebunden? Wie groß muss der <Sicherungskasten sein?

Wie schon gesagt, das sind schon Elektriker hier, aber haben absolut keine Ahnung und ich möchte denen das so genau wie möglich vorschreiben, wie ich das haben möchte.

Ist das alles an Angaben, was man benötigt oder fehlt noch etwas??

Danke schon mal für die Hilfe
 
Die grundsätzlich erste Frage wäre, was für eine Netzform ist das dort? Ich könnte mir ja vorstellen, dass das glatt ein IT ohne jeden Erdbezug ist, aber wissen tu ichs nicht.

Was für eine Sicherung hängt da am Zähler dran?

Welche Spannung liegt zwischen den Leitern? In Südamerika gibt es zig Systeme ...
 
Hallo die Bolivien Vorschriften sofern es dort überhaupt welche gibt die eingehalten werden ,und mit den unseren vergleichbar sind,sind sicher wesentlich anders als bei uns deshalb können die dortigen Elis mit deinen Vorstellungen nichts anfangen.Es gibt sogar Länder in welchen es gar keinen Neutralleiter gibt sondern 2 Phasen Wechselstrom der N wird in solchen Ländern du eine eigene Erdung hergestellt.Bevor du weitere Forderungen an die dortigen Elis stellst erkundige dich erst mal über die dortigen Netzverhältnisse /Spannung.Ich habe den Anschlußwert deines Hauses nicht berechnet da mir auch die Netzspannung nicht bekannt ist. Eines it aber sicher unter 2x50 mm²kommst du nicht aus.
mfg sepp
 
Was bedeutet Netzform?
Habe mir mal die Sicherung am Grundstück vom Stromversorger angeschaut.
Da steht 50 (also wahrscheinlich Ampere)
DLBE dann noch U/C in einem Kreis und ist von Lorenzetti

Es gehn nur zwei Kabel rein, so dass ich wohl eine eigene Erdung benötige.

Hier in Bolivien sind es auch 220/230V
Ist das gemeint mit:"Welche Spannung hängt zwischen den Leitern"?
 
Wohl nicht, wenn die etwas erden, dann immer nur diese Durchlauferhitzerduche mit einen Metall rohr in der Erde

Und die führen hier immer höchstens mal 4mm² in das Haus. Also 25mm²pro Leitung wäre richtig?
Und dann erst den Sicherungskasten erden??
 
Wenn wir mal davon ausgehen, dass es 50A sind und wir einen max. Spannungsfall auf der Leitung von 1% festlegen, wären bei 30 Metern ein Querschnitt von 25mm² CU notwendig für die Zuleitung zu deinem Stromkreisverteiler. Flexibler wäre die Hausinstallation mit 0,5% zu gestalten, dann wären aber eben auch 50mm² CU notwendig.

Ein Duschkopf Marke Lorenzotti 5500Watt 30A

30A * 220V macht bei mir aber 6600VA (/W) ...
 
4mm² CU ist als Freileitung in der Sonne nach hiesigen Standards nichtmal mit 50A belastbar, vom Spannungsabfall mal ganz zu schweigen ...
 
T.Paul schrieb:
4mm² CU ist als Freileitung in der Sonne nach hiesigen Standards nichtmal mit 50A belastbar, vom Spannungsabfall mal ganz zu schweigen ...

Deswegen will ich das ja richtig und nicht wie hier üblich
 
Die Nennspannung beträgt 220 V und der Betriebsstrom der Anlage 50 A.
Der Nennstrom des Schutzorgans wird mit 50 A bemessen.
Die max. zulässige Strombelastung des Kabels ist 52.91502622129181 A bei einer Umgebungstemperatur von 0 C, der Verlegeart E und einem Minderungsfaktor von 1.
Bei dem gewählten Leitunsquerschnitt von 4 mm² und einer Leitungslänge von 30 m tritt ein Spannungsfall von 6.087662337662338 % auf.

Wenns bei euch 0°C hat und du damit leben kannst, dass die Spannung bei voller Belastung (auf diesem Leitungsstück!) um 13,4V einbricht ;)

Eigentlich sollte es MINDESTENS so aussehen:

Die Nennspannung beträgt 220 V und der Betriebsstrom der Anlage 50 A.
Der Nennstrom des Schutzorgans wird mit 50 A bemessen.
Die max. zulässige Strombelastung des Kabels ist 116.80000000000001 A bei einer Umgebungstemperatur von 30 C, der Verlegeart G und einem Minderungsfaktor von 0.8.
Bei dem gewählten Leitunsquerschnitt von 25 mm² und einer Leitungslänge von 30 m tritt ein Spannungsfall von 0.974025974025974 % auf.
 
Zum Thema Erder mal ein paar Auszüge aus Deutscher Fachliteratur:

DIN VDE 0100-540 Abschn. 542.2.1

Werkstoffe und Abmessungen der Erder müssen so ausgewählt werden, dass sie Korrosion widerstehen und eine angemessene mechanische Festigkeit besitzen.

...

... sind gebräuchliche Werkstoffe und die minimalen Abmessungen ... in Tabelle 54.1 enthalten.

DIN VDE 0100-540 Tabelle 54.1

Werkstoff: Stahl feuerverzinkt oder nichtrostend als Rundstab min. 16mm Durchmesser Beschichtung Einzelwert 63µm, Mittelwert 70µm

DIN VDE 0100-540 Abschn. 542.2.2

Die Wirksamkeit ... ist abhängig von den örtlichen Bodenverhältnissen. Es müssen ein oder mehrere Erder entsprechend den Bodenverhältnissen und dem geforderten Wert des Erdungswiderstandes ausgewählt werden.
 
Nein, damit will ich nicht leben... :)
Allerdings wird es hier selten einmal weniger als 20 Grad. 0 Grad sind hier in den Tropen nicht vorstellbar. Wir leben hier im Amazonastiefland.

Also sind die 25mm² schon mal in Ordnung. Werde ich so machen lassen. Das sind dann zwei Leitungen bis in meinen Sicherungskasten.

Wie geht es dann weiter? Wie groß muss der sein. Wieviele Sicherungen welcher Art brauche ich?
 
Hab mal ein Häuschen in Russland elektrisch saniert.

Als Erder würde ich eine verzinkte Stange aus vollmaterial verwenden mindestens 20mm Durchmesser.

In Russland hab ich mangels anderer Materialien eine verzinkte Gewindestange M14 in den Boden geschlagen und dort den PE befestigt.
Die Stange sollte auch mehrere Meter lang sein, denn ich vermute mal, du hast kein passendes Meßgerät dort um die richtige Erdung nachzumessen.

Die Netzform nennt sich dann TT.
 
Gut, dann nehme ich 5Meter verzinktes Rohr oder Gewindstange. Und dass wir dann wie in den Sicherungskasten gebracht?
 
Das RAL RG 678 Standardausstattung würde fast jeder Raum (also nicht grad der 2m² Abstellraum, aber Küche Bad und Wohn/Schlafräume allemal) einen eigenen Stromkreis für Allgemeinversorgung bekommen und alle Geräte ab ca. 2kW einen eigenen. Entsprechende Anzahl an Sicherungen wird benötigt plus Platz für RCDs und ggf. Hauptschalter.

Ich kenne die Stecksysteme da nicht - mit welchem Strom sind diese belastbar? Was für Schalter kommen für das Licht zum Einsatz? Welche Strecken an Leitung müssen im Haus installiert werden pro Stromkreis?
 
Ralph Dauer schrieb:
Gut, dann nehme ich 5Meter verzinktes Rohr oder Gewindstange. Und dass wir dann wie in den Sicherungskasten gebracht?

Runddraht, Seil, ... halt mit einem Erdleiter der an die Haupterdungsschiene kommt und daran den PE-Verteilerblock der Verteilung anschliessen. In die Haupterdung müssen auch metallische Rohre und Gebäudestrukturen eingebunden werden ...
 
Aber mal so als Zwischenfrage: Du hast selber schon keine Ahnung, wir kennen die Ortsverhältnisse nicht und daraus willst Du Dir eine Anleitung für deine Elis bauen? Ich weiss ja nicht ... Wir werden Dir hier keine 10 Jahre Ausbildung und Berufserfahrung vermitteln können um so etwas entscheiden zu können ... Und wir werden für vieles keine definitiven Aussagen machen können, da wir die Vor-Ort-Bedingungen nicht kennen ...

Für eine Gewindestange als Erder würde man Dich hier grillen...
 
Es gibt keine metallischen Rohre oder Gebäudeteile.

Den Anschluss der Erde im Sicherungskasten kannst du da mal einen Link (ambesten mit Bild ) schicken? Die kennen das ja so nicht.
 
Kommt das Gas dort per Plastikrohr ins Haus?
 
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