Elektroinstallation so ok oder Pfusch?

Diskutiere Elektroinstallation so ok oder Pfusch? im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo! In meinem Neubau wurde gestern die Elektroinstallation durchgeführt. Da ich wie ich hier gelesen habe dort viel Pfusch fabriziert wird...
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duke1981

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Hallo!
In meinem Neubau wurde gestern die Elektroinstallation durchgeführt.
Da ich wie ich hier gelesen habe dort viel Pfusch fabriziert wird, habe ich zu den Arbeiten ein paar Fragen.

EFH, Poroton 17,5cm Außen, 11,5 Innen, 17cm Wärmedämmung, Fußbodenheizung

- Unterputzdosen wurden lediglich mit Bauschaum fixiert, die Zwischenräume sind noch "offen"
- keine speziellen UP-Dosen in den Außenwänden
- UP-Dosen: mit Nagellaschen, tief; die Laschen wurden mit Heißkleber auf dem Mauerwerk fixiert, hinter den Dosen dann Bauschaum
- Löcher, die in der Außenwand sind (für Wandauslässe) wurden mit Bauschaum geschlossen
- die Leitungen wurden im ganzen Haus ohne Installationsrohre auf dem Rohfußboden verlegt
- verwendet wurde im ganzen Haus NYM-Leitung
- SAT-Kabel wurde neben Stromleitung verlegt (auf Nachfrage teilte man mir mit, dass die Regelung der getrennten Verlegung nicht notwendig sei) Leider habe ich unterschrieben, dass statt Leerrohre, die entsprechenden Kabel gleich ohne Leerrohr verlegt werden. Aber auf DIN o.ä. wurde ich nicht hingeweisen, daher habe ich dem vermutlich unwissentlich zugestimmt.

Als Hinweis, da man es auf den Fotos erkennt:
Die Installationsrohre habe ich für zusätzliche Netzwerk-, Telefon- und SAT-Kabel verwendet.

Ist das alles so in Ordnung oder wurde gegen irgendwelche DIN- bzw VDE-Vorschriften verstoßen. Am nächsten Montag kommt der Innenputz, es könnte also noch etwas gerettet werden.

Fotos:
http://fenschi.de/Elektro/index.html
"Auftrag":
http://fenschi.de/Elektro/Elektro.pdf

Falls gegen VDE- oder DIN-Vorschriften verstoßen wurde, bitte mitteilen gegen welche, da im Bauvertrag explizit auf die Ausführung gemäß diesen Vorschriften hingewiesen wurde.

Vielen Dank für eure Mithilfe!
Markus
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hi duke1981

was die die fixierung deiner UP.-Dosen angeht brauchst du dir keine sorgen machen der Bauschaum hält bombenfest,ich hätte gips genommen (glaub wär billiger gewesen)Außerdem kommt noch der Putz drauf.
weiters bei der Tel.,SAT und Datenverkabelung sehe ich auch keinen Fehler
nur die Verkabelung für Steckdosen Licht usw.hätte ich
ebenfalls wie bei tel. SAT u.Datenverkabelung alles in Flex-Schlauch ausgeführt und so verlegt das man bei bedarf Jederzeit was nachziehen kann
was die VDE Vorschriften betrifft:
in den Wänden ist Kabelinstallation ohne Flex.schlauch OK
ich persönlich würde trotzdem schlauch verwenden
aber für die kabel am Boden da würde ich ihn würgen
(hab ich aber in Deutschland schon oft gesehen)
und ich meine die paar meter schlauch kosten auch nicht mehr die Welt
PS:bei der E-Installation sollte man nicht zuviel Sparen (bei der Rohinstallation immer großzügig Planen die Teuren Komponenten kann man später immer noch nachrüsten ) dann erspart man sich im Nachhinein viel viel Ärger
ist Schließlich ein Neubau


gruss pepp
 
Moin!

NYM ohne mechanischen Schutz im Estrich zu verlegen ist grundsätzlich zulässig bzw. Auslegungssache des Installateurs. Empfehlenswert ist es meiner Meinung nach aber nicht.
In dem Vertrag steht nichts davon, daß Du Erstellung nach DIN 18015 verlangst, demnach muß der Installateur sich erstmal nicht danach richten. Die 18015 verlangt das verlegen der Leitungen in den Installationszohnen, da ist keine Rede vo Verlegung im Estrich.
Merke: DIN-Normen haben nur Gültigkeit, wenn ein Vertrag oder ein Gesetz es fordert. Ob das jetzt gut oder schlecht ist, darüber kann man sicher diskutieren.

Gruß
Christian
 
Ich finde das auch nicht in Ordnung das Leitungen ohne Schutzrohr direkt auf die Rohdecke verlegt werden.Aber es ist nach VDE zulässig,da Estrich kein Stampf und Rüttelbeton ist.Über solche Anlagen habe ich mich während meiner aktiven Zeit maßlos geärgert,da unser Angebot durch solche Billiginstallationen öfters unterboten wurden.Aber meine Elektriker Ehre lies eine solche Installation nicht zu. :cry:
 
Moin!

Ich finde das auch nicht in Ordnung das Leitungen ohne Schutzrohr direkt auf die Rohdecke verlegt werden.Aber es ist nach VDE zulässig,da Estrich kein Stampf und Rüttelbeton ist.Über solche Anlagen habe ich mich während meiner aktiven Zeit maßlos geärgert,da unser Angebot durch solche Billiginstallationen öfters unterboten wurden.
Naja zum einen unterbietet es eure Preise, da viel Zeit zum schlitzen gespart wurde, das ist natürlich ärgerlich, aber nur ein Aspekt.
Was ich eigentlich schlimmer finde ist, daß man im nachinein nicht mehr an die Leitung ran kann. Wäre im Rohr kein Problem, bei normaler UP-Verlegung gehts auch verhältnismäßig einfach, aber im Estrich stemmen ist echt das letzte und man bekommt den Estrich nie wieder 100%ig hin.

Gruß
Christian
 
duke1981 schrieb:
Unterputzdosen wurden lediglich mit Bauschaum fixiert, die Zwischenräume sind noch "offen"

Naja mein Fall wäre das nicht, die Zischenräume würde ich noch verschliessen. Nimm mal die Signaldeckel raus und zeig uns wie die Dosen von innen aussehen. Mich interessiert wo der Schaum an den Einführungen geblieben ist.

duke1981 schrieb:
- keine speziellen UP-Dosen in den Außenwänden

Finde ich bedenklich.

duke1981 schrieb:
- verwendet wurde im ganzen Haus NYM-Leitung
- SAT-Kabel wurde neben Stromleitung verlegt (auf Nachfrage teilte man mir mit, dass die Regelung der getrennten Verlegung nicht notwendig sei) Leider habe ich unterschrieben, dass statt Leerrohre, die entsprechenden Kabel gleich ohne Leerrohr verlegt werden.

Bodenbefestigung gefällt mir gar nicht, sieht aus wie Montageband.

duke1981 schrieb:
Die Installationsrohre habe ich für zusätzliche Netzwerk-, Telefon- und SAT-Kabel verwendet.

Ich würd die ohne noch ändern.

Lutz
 
Ich weiß nicht, was du mit Montageband meinst, aber wenn das so ein Band mit vielen Löchern ist, dann haben die das verwendet.
Ist das falsch?
Gestern waren die Trockenbauer da, leider kann ich die anderen Kabel nicht mehr mit Rohren versehen.
 
duke1981 schrieb:
Ich weiß nicht, was du mit Montageband meinst, aber wenn das so ein Band mit vielen Löchern ist, dann haben die das verwendet.
Ist das falsch?

Ist das Band denn isoliert, also hat es Plastik außen rum, oder ist es komplett aus Metall?

Wie sind die Leitungen in den Mauerschlitzen fixiert?
 
Sehe bei den Dosen ebenfalls kein Problem, das ist meiner Meinung nach eher gängige Praxis. Die Putzer spritzen den Putz auf die Wand und danach ist Die Dose garantiert Bombenfest und Hohlräüme findet man auch nur noch selten. Und zu den Leerrohren denke ich auch das es so o.k. ist. Stell dir mal vor man würde jedes kabel in ein leerrohr ziehen dann hättest du ein riesen Bündel und ärgerst dich nachher beim legen der Estrichisolierung da du ohne Ende ausschneiden musst. Deswegen ist auch bei einigen Bauten der Estrich auch gerissen da die Unterkonstruktion duch Wasser- und Elektroleitungen geschwächt war (zu grosse Bündel)
 
Hallo! Das Band ist isoliert, hat Plastik außen rum.
Die Kabel wurden mit Nägeln in den Schlitzen fixiert, der Nagelschaft berührt das Kabel leicht, so dass es nicht rausrutschen kann.
 
Soweit ich weiß, sind Nägel als Fixierung nicht zulässig, da unisoliert. Dafür gibt es Nagelschellen.

Eine genaue Vorschrift dazu kenne ich jetzt keine, vllt. kann ja jemand anders weietrhelfen?
 
Max60 schrieb:
Soweit ich weiß, sind Nägel als Fixierung nicht zulässig, da unisoliert. Dafür gibt es Nagelschellen.

Eine genaue Vorschrift dazu kenne ich jetzt keine, vllt. kann ja jemand anders weietrhelfen?

Sind zulässig. Leitung darf nur nicht beschädigt werden. Nicht zu viel Druck ...
 
Leider ist das Einschäumen von Schalterdosen nicht zulässig. Bauschaum zersetzt sich mit der Zeit durch Feuchtigkeit. Das Problem ist Kondensat das durch den schlecht leitenden Kunstoff der Dose auf der eine Seite und dem Mauermaterial auf der anderen Seite. Das betrifft nicht alle Wände. Aber die 24 Monate der Garantie hält der Konstrukt auf alle Fälle durch.

TV und Sat Anlagen sind nach DIN 18015 grundsätzlich in Rohr zu verlegen.

Warum muss man wohl Normen einhalten?
 
DIN 18015 gilt wenn vereinbart.
Der Fragesteller hat auf Rohr verzichtet.
 
Ich weis von einem Kollegen der einen Prozess verloren hat. Er hat geglaubt das er dadurch einsparen kann. Das ist nicht der Fall, denn der Kunde wird daran gehindert später höhere Bandbreiten nachträglich einziehen zu können. Dies stellt einen Verstoss als PVV dar. Nach der Schuldrechtsreform ist dies der §280 BGB. Das soll heissen der Auftragnehmer muss alles tun um negative Auswirkungen für den Auftraggeber zu vermeiden.
Es gibt auch Elektrofirmen die sagen Iso-Messung vor den Putzern und Estrichlegern ist rausgeschmissenes Geld. Das bedeutet das bei der Inbetriebsetzung der Estrich bei einen Fehler aufgemacht werden muss. Hier wird der Kunde ebenfalls geschädigt, denn durch einfache Massnahmen während der Errichtung wäre dies machbar gewesen.
 
s-p-s schrieb:
DIN 18015 gilt wenn vereinbart.
Der Fragesteller hat auf Rohr verzichtet.

Weil ich nicht wusste, dass das Norm ist. Wurde ja auch nicht darauf hingeweisen, dass ein Weglassen der Leerrohre gegen irgendwelche Normen verstößt :-(
 
Nein das Weglassen des Schutzschlauches ist erstmal nichts schlimmes nur das man später die Leitung nicht gegen eine bessere Technologie austauschen kann ist der Mangel. Hierrauf hätte der Verkäufer (Errichter) hinweisen müssen. Dann ist das PVV und es greift §280 BGB.
 
Die Ansichten über die rechtsverbindliche Anwendung der Din Normen geht unter Fachleuten auseinander.
Hier es auf einen Rechtsstreit ankommen zu lassen bleibt ein Kosten Risiko.


Das sagt der Din selber dazu.
http://www.din.de/cmd?level=tpl-unterru ... guageid=de
DIN-Normen stehen jedermann zur Anwendung frei. Das heißt, man kann sie anwenden, muss es aber nicht. DIN-Normen werden verbindlich durch Bezugnahme, z. B. in einem Vertrag zwischen privaten Parteien oder in Gesetzen und Verordnungen.

Auch in den Fällen, in denen DIN-Normen von Vertragsparteien nicht zum Inhalt eines Vertrages gemacht worden sind, dienen DIN-Normen im Streitfall als Entscheidungshilfe, wenn es im Kauf- und Werkvertragsrecht um Sachmängel geht.

Ausgang ungewiss


Hier ein Beitrag einer Fachzeitschrift von einem Anwalt
http://www.de-online.info/archiv/2009/1 ... 9_EI44.pdf
Hier geht es mehr in die Richtung Din immer anwenden.


Hier zum Thema ein Sachverständiger
http://www.brass-vdi.de/verbindlichkeit.htm
Es wird auch auf die Din 18015 eingegangen.


Da nach Angabe des Fragesteller Din vereinbart ist, also kein Problem. Bis auf die Verlegung in Rohr, da hier Freiwillig verzichtet wurde.
 
Jeder der schon einmal in der Praxis gearbeitet hat weiss dass sich eine nym Leitung nicht im Leerrohr ziehen lässt sobald sie mehr als 5 Meter im rohr liegt und um mehr als 2 Ecken geht. Das soll mir mal einer zeigen wie er diese Leitung tauschen will!!!
 
Durch das FBY-Rohr zieht man ja auch Einzelader und kein NYM, höchstens für die Zuleitung zum Raum!
 
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