Erden von modernen Heizungsanlage mit Kunststoffrohren.

Diskutiere Erden von modernen Heizungsanlage mit Kunststoffrohren. im Forum Licht & Beleuchtung im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo,, ich mache gerade für einen Bekannten im Neubau die Elektrik. Nun weiß ich das die Heizungsanlage ausreichen an den Potentialausgleich...
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Hallo,,

ich mache gerade für einen Bekannten im Neubau die Elektrik. Nun weiß ich das die Heizungsanlage ausreichen an den Potentialausgleich zu erden ist.

Früher war das kein Problem. Einmal Vor-, Rücklauf und Wasserleitung erden und fertig. Nun habe ich das Problem ( Für mich neu!) das die Heizungsbauer die Rohrstücke fast nur noch Kunststoff ausführen. Selbst so'ne 10cm-Leitung an der Wasseruhr ist aus Kunststoff, bevor ein Bogen aus Rotguss kommt, dann wieder 15cm Platikrohr und dann ein T-Stück u.s.w.. Nur dir Leitung zwischen Therme und Gaszähler ist noch vollständig aus Kupfer.

Ich habe jetzt dadurch ein Haufen elektrisch von voneinander getrennte wasserführende Teile. Was sagt die DIN? Muss ich jetzt jedes Teil nacherden? Es kann doch nicht sein, das die Heizungsbauer aus Kostengründen Kupfer und Messing sparen und ich als Elektriker habe den Mehraufwand!
Z.T. müsste ich de Bandschellen über die Verschraubung setzen, was laut einer DIN nicht gestattet ist, aber anders ginge es nicht..
Zum Glück hat mein Bekannter Fußbodenheizung, aber wie sieht es mit Heizkörper aus? Muss ich da jetzt immer eine 10mm2 durch die Wohnung mitführen? Und wie schliesse ich diese an den Heizkörper an. Ne Klemmvorrichtung haben die nicht, bohren kannste nicht.

mfG
Blackworker
 
Ich glaube das Thema muss in ein anderes Unterforum verschoben verden. Admin, bitte erledigen. Danke
 
Du musst metallene Rohrsysteme in den Schutzpotentialausgleich einbinden. Wenn es keine metallenen Rohrsysteme mehr gibt, brauchst du auch nichts anschließen. einzelne nicht verbundene Metallteile mussten noch nie an den Potentialausgleich sonst musst du auch das Kleingeld in deinem Geldbeutel erden.
 
bigdie schrieb:
Du musst metallene Rohrsysteme in den Schutzpotentialausgleich einbinden. Wenn es keine metallenen Rohrsysteme mehr gibt, brauchst du auch nichts anschließen. einzelne nicht verbundene Metallteile mussten noch nie an den Potentialausgleich sonst musst du auch das Kleingeld in deinem Geldbeutel erden.

Das hört sich schon mal gut an. Aber gibt es da was zu lesen? DIN oder ähnliches, damit man auf der sicheren Seite ist. Dies ist doch in D mit Sicherheit definiert, ab wann ein metallenes Rohrsystem anfängt und was genau geerdet werden muss.
Die Sani-installation im Bad hat mein Bekannter selber gemacht - noch aus Kupfer, nur die Zuleitung ist aus Kunststoff. Also ist ein metallenes Rohrsystem. Gut, die habe ich jetzt geerdet, da ich sowieso für die Stahlbadewanne eine Erdung gezogen hatte. Aber sein Handtuchheizkörper ist ungeerdet.

Vor einigen Jahren hat sich diese Frage einfach nicht gestellt, da noch großflächig Kupfer verarbeitet wurde. Das heißt für mich als E-Installateur jetzt doch, ich muss mich drum kümmern, was der HKL-Installateur was genau wo verbauen möchte. Diesen möglichen Aufwand muss ich ja mit in die Kalkulation einfliessen lassen.

mfG
Blackworker
 
Du erwartest eine genaue Definition, da bist du in Deutschland an der falschen Stelle. Die eindeutigen Regelungen, die es mal gab (es waren nicht viele) hat man seit 20 Jahren mehr und mehr abgeschafft.
 
Sinn des Schutzpotentialausgleiches ist Spannungsverschleppungen zu verhindern.
Also daß ein elektrischer Defekt in einem Raum über eine leitfähige Verbindung in einen anderen Raum getragen wird.

Der Heizkörper im Bad an der Kunststoff Heizleitung muß also nicht eingebunden werden, da er kein Potential verschleppen kann.

Wasserkreisläufe sollten meiner Meinung nach aber mindestens einmal geerdet werden. schließlich ist das Medium auch einigermaßen leitfähig.
Wasser z.B. an der Uhrhalterung und Heizung am Kessel.
 
Der Sinn des Potentialausgleich ist es überall gleiches Potential im Haus zu haben. sodas man z.B. zwischen Herd und Heizkörper keinen Spannungsunterschied hat und das auch, wenn beim Nachbarn der Blitz einschlägt, oder der PEN des versorgers unterbrochen ist.

Die Leitfähigkeit von Wasser ist entgegen vieler Behauptungen sehr niedrig.
 
Octavian1977 schrieb:
....

Der Heizkörper im Bad an der Kunststoff Heizleitung muß also nicht eingebunden werden, da er kein Potential verschleppen kann.

Wasserkreisläufe sollten meiner Meinung nach aber mindestens einmal geerdet werden. schließlich ist das Medium auch einigermaßen leitfähig.
Wasser z.B. an der Uhrhalterung und Heizung am Kessel.

Aha, demnach müsste auch eine Stahlbadewanne nicht mehr geerdet werden, wenn diese wie heute üblich an einem Kunsstoffstrang angeschlossen ist. Oder gibt es doch noch einige Ausnahmen, die man kennen sollte?

Die Leitfähigkeit von reinen Leitungswasser ist in der Tat - wie von 'bigdie' geschrieben -sehr gering.

Aber Danke schon mal für die bisherigen Antworten.

mfG
Blackworker
 
Blackworker schrieb:
Aha, demnach müsste auch eine Stahlbadewanne nicht mehr geerdet werden, wenn diese wie heute üblich an einem Kunsstoffstrang angeschlossen ist.
Nein, Bade- und Duschwannen brauchen nicht mehr geerdet zu werden.
 
Blackworker schrieb:
Aber gibt es da was zu lesen? DIN oder ähnliches, damit man auf der sicheren Seite ist.

DIN VDE 0100-410, DIN VDE 0100-701 und DIN VDE 0100-540 sind im Einfamilienhaus o.ä. wohl die wichtigsten Grundlagen ... Kann aber auch aufwendiger werden.
 
Stahlbadewanen wurden auch deshalb geerdet:
Bis in die späten 80er war es üblich, daß Badewannen aus Stahl waren und diese mit Stahlfüßen auf dem blanken Betonboden standen oder dort festgedübelt waren. Der Beton hatte zu dieser Zeit die Eigenschaft, daß Moniereisen durchaus auch aus dem Beton herausschauen konnten und so eine leitfähige raumübergreifende Verbindung sehr wahrscheinlich war.
Heute werden auch Stahlwannen mit Kunststoffrohren angeschlossen und in Styroporschalen auf den Boden gestellt.
In der Elektrotechnik müssen berührbare Teile entweder isoliert oder geerdet sein. Alles dazwischen bedeutet eine mögliche Gefährdung.

Auch heute kann es notwendig sein eine Stahlwanne zu erden, wenn hier eine raumübergreifende leitfähige Verbindung besteht.
 
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