Erdkabel mit FI

Diskutiere Erdkabel mit FI im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo an alle Leser, ich benötige bei meinem Vorhaben eine kurze Hilfe von Personen, die sich auskennen oder dies vielleicht auch schon selbst...
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Hallo an alle Leser,

ich benötige bei meinem Vorhaben eine kurze Hilfe von Personen, die sich auskennen oder dies vielleicht auch schon selbst gemacht haben.
Möchte auch gleich sagen, dass ich die geplante Installation nicht vollständig selbst durchführen werde, sondern lediglich die Vorarbeiten erledigen möchte. Den endgültigen Anschluss macht letztlich ein Fachmann. Möchte mich nur wegen der Vorgehensweise und der Materialbeschaffung informieren.

Also:
Ich plane eine Energiesäule im Garten zu installieren:
http://www.gira.de/produkte/energiesaeu ... ement.html

Dazu muss ich ein Erdkabel verlegen.
1. Frage: reicht ein Kabel NYY-J mit 5 x 1,5 Quadrat aus?

Ansonsten habe ich gelesen, dass solch eine Leitung separat mit Automat und FI-Schalter ausgestattet sein muss. Nun ist mein Häuschen schon etwas älter und der Schaltschrank gibt keinen Platz mehr für einen zusätzlichen Automaten her. Daher die 2. Frage, ob man auch an einer Abzweigdose im Keller eine Leitung in einen Aufputz-Unterverteilungsschrank legt, dort den FI reinsetzt und dann von dort raus in den Garten geht?
Ich habe gesehen, dass es auch FI-Schutz-Steckdosen bzw. FI-Schutzschalter-Adapter gibt. Damit würde es ja theoretisch auch gehen, oder?
Ich bevorzuge jedoch eine feste Installation und würde daher gerne wissen, ob die Lösung mit Abzweigung und FI im Aufputzschrank erlaubt ist ;-)

Schon mal vorab Danke für jede Hilfe und Antwort!
 
Wofür du 5 Adern zu gebrauchen denkst ergibt sich mir nicht, für die Bewertung des Querschnittes fehlt es an weiteren Angaben, insbesondere Art der Absicherung und Leitungslänge, aber auch Verlegeart und auftretende Häufung zu weiteren Leitungen sowie die Topografische Anordnung des Verteilers ausgehend vom HAK.

Eine Unterbringung des FI in einem Kleinverteiler ist durchaus möglich, eine Lösung am bestehenden haupt- oder Unterverteiler wäre aber insofern zu bevorzugen, als das auch der restliche Teil der Leitung geschützt wäre, auch wenn dies nicht zwingend gefordert ist, ist es Stand der Technik, dass quasi alle Stromkreise per FI als Personenschutz geschützt sind in TN- und TT-Netzen mit einem Differenzstrom <= 30mA.

Ist auch durch Umbauten des bestehnden Verteilers kein Platz zu schaffen? Fotos? Es reicht auch 1 TE Platz, wenn ein bestehender 1p-LSS durch einen RCBO ersetzt werden kann ..
 
Hallo,

leider viel Fachsprache und Abkürzungen, mit denen ich nicht ganz klar komme :/

T.Paul schrieb:
Wofür du 5 Adern zu gebrauchen denkst ergibt sich mir nicht, für die Bewertung des Querschnittes fehlt es an weiteren Angaben, insbesondere Art der Absicherung und Leitungslänge, aber auch Verlegeart und auftretende Häufung zu weiteren Leitungen sowie die Topografische Anordnung des Verteilers ausgehend vom HAK.

5 Adern -> vielleicht kommt irgendwann noch irgendwas dazu ...

Art der Absicherung ???
Leitungslänge: ca. 15-20 Meter
Verlegeart: teils im Keller, dann raus aus der Wand und ab unter die Erde.
Häufung zu weiteren Leitungen: eigentlich keine
HAK: ???

T.Paul schrieb:
ist es Stand der Technik, dass quasi alle Stromkreise per FI als Personenschutz geschützt sind

Stand der Technik: Na dann müsste ich die kompletten Leitungen im Haus bearbeiten, zusätzlich diverse Leitungen ziehen, komplette Unterverteilung neu machen lassen usw. ...
Ist halt noch 60er Jahre und schon etwas älter :)
Und das nur wegen einem Anschluss im Garten? Nee, das hat noch ein wenig Zeit.

TN- und TT-Netzen: ???

T.Paul schrieb:
Ist auch durch Umbauten des bestehnden Verteilers kein Platz zu schaffen? Fotos? Es reicht auch 1 TE Platz, wenn ein bestehender 1p-LSS durch einen RCBO ersetzt werden kann ..
Ob durch Umbauten möglich? Keine Ahnung. Foto beigefügt :)
Beim Rest verstehe ich leider nur Bahnhof :/ (außer RCBO -> http://de.wikipedia.org/wiki/RCBO )
http://s14.postimage.org/r1odo2y65/Unbenannt.jpg

Trotzdem Danke für die Antwort und wenn ich es richtig verstanden habe, dann könnte ich dies so umsetzen wie gedacht?

Danke und Gruß
 
Ich nehme mal an das sind L16A-Automaten die da verschraubt sind? evtl. auch H ...

Wenn die 15-20m von der Abzweigdose im Keller gelten (zu der folglich auch schon Leitung liegt), kannst du das 1,5mm² CU schon mal herzlich vergessen, bitte exaktere Angaben beginnend am Verteiler über dem Zähler.

Was bedeutet "eigentlich" keine?

Absicherung: Charakteristik und Stomstärke.
HAK -> Hausanschlusskasten
TN/TT/(IT) -> Netzform

Nein an deinem "Verteiler" ist nichts mehr zu retten durch Änderungen, da ist der sinnvollste Schritt abreißen und neu machen den Zählerplatz ...
 
T.Paul schrieb:
Ich nehme mal an das sind L16A-Automaten die da verschraubt sind? evtl. auch H ...

Müssten L16A sein.

T.Paul schrieb:
Wenn die 15-20m von der Abzweigdose im Keller gelten (zu der folglich auch schon Leitung liegt), kannst du das 1,5mm² CU schon mal herzlich vergessen, bitte exaktere Angaben beginnend am Verteiler über dem Zähler.
Ok: Also vom Verteiler beim Zähler in den Keller zur Abzweigdose wären es geschätzt 6 Meter. Im Anschluss käme direkt daneben dann der FI und dann noch mal ca. 15-20 Meter zur Säule.
Welche Querschnittsstärke dann? Und als Unwissender gefragt: Wieso dicker?

"Eigentlich keine" heißt, dass im Keller sicherlich hier und da noch ein oder mehr Aufputzkabel liegen wegen Licht, Waschmaschine und Steckdosen versorgen. Stellt das ein Problem dar, wenn das Kabel dazu teilweise parallel verläuft?

T.Paul schrieb:
Nein an deinem "Verteiler" ist nichts mehr zu retten durch Änderungen, da ist der sinnvollste Schritt abreißen und neu machen den Zählerplatz ...
Das hatte ich mir schon gedacht.

Hoffe du kannst mir noch einmal helfen.

Danke!
 
Auf der sicheren Seite wärest du mit 4mm² CU, es könnte gerade eben auch 2,5mm² CU reichen, wenn deine Angaben stimmen (s.u.) - Grund liegt im Potentialverlust (Spannungsverlust) unter Last - jede Leitung hat einen Widerstand der Verluste veursacht - und die Leistung soll schliesslich an den Steckdsen verfügbar sein und nicht als Rasenheizung fungieren ...

Der Spannungsabfall zwischen Zähler und Anschlußpunkt (Steckdose) soll max. 3% betragen nach DIN 18015 Teil 1. Bei einem angenommenen Strom von 16A liegen folgende Verluste an:

6m 1,5mm² CU -> 0.9937888198757763 %
20m 2,5mm² CU -> 1.9875776397515525 %

Wenn deine Leitungen nur knapp länger sind ist es vorbei mit den 3% ;)

Bei einer Bündelung von 10 Leitungen z.B. ist die thermische Last zu groß um 2,5mm² Cu zu verwenden - durch die anderen Leitungen und deren Abwärme wird die Wärmeabgabe reduziert, der Leitung droht Überhitzung - darum ist auch so etwas zu bewerten.

Aus dem selben Grund ist auch die Verlegeart entscheidend - mehrere Leiungen in ein Rohr in der Dämmung einer Hohlwand verlegt ist eine thermische Katastrophe - da wirds schnell zu heiß drin ... Am Seil in die Luft gespannt ist die Kühlung nunmal besser ...
 
T.Paul schrieb:
Auf der sicheren Seite wärest du mit 4mm² CU, es könnte gerade eben auch 2,5mm² CU reichen, wenn deine Angaben stimmen (s.u.) - Grund liegt im Potentialverlust (Spannungsverlust) unter Last - jede Leitung hat einen Widerstand der Verluste veursacht - und die Leistung soll schliesslich an den Steckdsen verfügbar sein und nicht als Rasenheizung fungieren ...

Der Spannungsabfall zwischen Zähler und Anschlußpunkt (Steckdose) soll max. 3% betragen nach DIN 18015 Teil 1. Bei einem angenommenen Strom von 16A liegen folgende Verluste an:

6m 1,5mm² CU -> 0.9937888198757763 %
20m 2,5mm² CU -> 1.9875776397515525 %

Wenn deine Leitungen nur knapp länger sind ist es vorbei mit den 3% ;)
Ok. Das bei einem für mein Verständnis relativ kurzen Kabel schon so emorme Verluste vorhanden sind hätte ich nicht gedacht.
Wenn ich es aber richtig verstehe, dann ist der höhere Querschnitt lediglich wegen DIN-Konformität wichtig. Schließlich funktioniert mein 15m 1,5mm² Rasenmäher-Verlängerungskabel schon seit Jahren :)
Aber du hast recht. Wenn man es schon neu macht, dann richtig. Muss mal genau nachmessen und dann entsprechend entscheiden ...
Also: Es sind 12m bis zur letzten Abzweigdose und im Anschluss kämen rund 13m Erdkabel. Bleibt jetzt für mich die Frage, ob ich mit diesen Längen beim Erdkabel bei 2,5 bleiben kann oder 4 nehmen sollte. Kannst du noch einmal etwas dazu sagen bzw. wo könnte ich dies selbst nachlesen? Gibt es eine Formel oder Tabellenbuch dazu?

T.Paul schrieb:
Bei einer Bündelung von 10 Leitungen z.B. ist die thermische Last zu groß um 2,5mm² Cu zu verwenden - durch die anderen Leitungen und deren Abwärme wird die Wärmeabgabe reduziert, der Leitung droht Überhitzung - darum ist auch so etwas zu bewerten.

Aus dem selben Grund ist auch die Verlegeart entscheidend - mehrere Leiungen in ein Rohr in der Dämmung einer Hohlwand verlegt ist eine thermische Katastrophe - da wirds schnell zu heiß drin ... Am Seil in die Luft gespannt ist die Kühlung nunmal besser ...
Die Leitungen im Keller liegen nicht in einem Rohr, sondern Aufputz mit diesen "Klammern" an der Wand. Also gut belüftet, quasi "fast" Seil in der Luft :)
Hoffe ich muss daran nichts ändern.

Ich fasse noch einmal kurz zusammen:

- FI nach Abzweigdose möglich, ohne separten Automaten
- Entscheiden, ob für das Erdkabel 4mm² nötig sind oder 2,5mm² ausreichen (Könntest du dazu noch einmal was schreiben?)
- Selbst verlegen und vom Fachmann anschließen lassen

Hoffe das passt jetzt.

Danke und Gruß
 
Habe auf die Schnelle etwas gefunden, möchte mich aber absichern ob dies korrekt ist:

http://www.thestorff.de/elektro-formeln.php#spabfall


12m 1,5mm -> 1.9813 %
13m 2,5mm -> 1.2878 %
insg. > 3%


12m 1,5mm -> 1.9813 %
13m 4,0mm -> 0.8048 %
insg. < 3%

Also benötige ich ein Erdkabel mit 4mm Querschnitt.
Richtig?

ABER wenn ich von einer Abzweigdose vorher ausgehe:

6m 1,5mm -> 0.9904 %
19m 2,5mm -> 1.8822 %
insg. < 3%

dann reicht auch 2,5 mm, oder? (siehe Beitrag T.Paul.)
 
Erst wenn der lichte Abstand zwischen den benachbarten
Leitungen das doppelte des Außendurchmessers
oder mehr beträgt, gelten diese als einzeln verlegt und es ist keine Häufung zu beachten.

Ebenfalls ausgenommen sind Leitungen, die max. 30% ihres thermischen Budgets nutzen. Bei einer direkten Verlegung auf der Wand, Verlegeart C, und einer Umgebungstemperatur von 25°C ist 2,5mm² CU mit 2 belasteten adern bis 29A belastbar - 30% hiervon wären 8,7A - Wenn du das gerne mit 6A absichern möchtest musst du Dir keine Gedanken über die Häufung zu machen ;)

Wenn sich die Querschnitte um mehr als eine Stufe unterscheiden, wie bei 1,5mm² CU neben 4mm² CU in der selben Verlegeart und selben Belastbarkeit, sind pauschale Ansätze die Häufung zu bewerten übrigens gänzlich im Eimer, dafür brauchst nen Ingenieur, der Dir das durchrechnet ...

Nach Ende der bisherigen Theorie folgendes: damit ein 2,5mm² CU in Verlegart C nicht mehr mit 16A belastbar wäre, müsste eine Reduktionsfaktor von 0,55 angesetzt werden - diesen gibt es bei EINlagiger Verlegung garnicht (Einlagig auf der Wand mit Berührung 0,7 - mit Abstand min 1d = 0,9, unter der Decke 0,61/0,85), egal wie viele Leitungen es sind - nur stapeln darfst es nicht, dann ist bei 6 Leitungen Schluß.

Nimm 2,5mm² CU und geh von der ersten Abzweigdose weg, dann passt es ...
 
Hallo T.Paul,

auch wenn dein letzter Beitrag für mich zu viel "Fachchinesisch" enthält, hast du mir letztlich geholfen und ich bin im Gegensatz zu gestern um manche Sachen schlauer geworden. Danke!

Wünsche weiterhin alles Gute und vielleicht bis bald ;-)

Gruß
 
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