Erdung einer Kabelrinne

Diskutiere Erdung einer Kabelrinne im Forum Blitzschutz, EMV, Erdung & Potentialausgleich im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo zusammen, ich versuche gerade heraus zu finden wie hoch der Querschnitt sein sollte, den ich benötige um eine Kabelrinne zu Erden...
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bone

Guest
Hallo zusammen,

ich versuche gerade heraus zu finden wie hoch der Querschnitt sein sollte, den ich benötige um eine Kabelrinne zu Erden.

Daten:
Kabelrinne is 85.500
Leitungen sind 4 Bündel a 5x240mm² Alu
Spannung 400V
max Strom 1000A
Länge 123m

Die Leitungen sind doppelt isoliert, daher ist mir derzeit nicht ganz klar, reicht ein Potenzialausgleich oder muss ich die Rinne noch direkt Erden (Leiter in der Rinne, der alle 6m mit der Rinne verbunden wird) und wenn Erden, welcher Querschnitt wird benötigt bei Cu?

Gern auch bitte mit VDE Angabe, ich find dazu nämlich nix in meinen Ordnern.

Vielen Dank!

Gruß
Bone
 
zunächst ist die Rinne in den Potentialausgleich ein zu beziehen.
Ein zusätzlicher "Beidraht" zur Erdung ist nicht gefordert.
Sind spezielle Anforderungen an EMV gestellt?
Dann ist möglicherweise eine geschlossene Pritsche notwendig.

Allerdings finde ich den Querschnitt für 1000A etwas zu gering.
aufgrund der Massiven Häufung entsteht ein Faktor von 0,6 was nach meiner Überlegung eine Strombelastbarkeit von 912A maximal zulässt.

5x4x185mm² Kupfer würde passen.
Wobei der PE jeweils halbiert werden dürfte, also 4x4x185mm²/4x95mm²
 
Hallo erst einmal vielen Dank für deine Antwort.

Dauerbelastung wird max. bei 600A liegen.
Die Einzeladern sind a 5 Adern gebündelt und liegen in Bündeln sauber nebeneinander. In der Rinne ist nur diese Zuleitung zu einer Verteilung. Ergo habe ich dort kein EMV Problem.
Das mit dem Potenzialausgleich war mir durchaus klar, daher schrieb ich das schon dazu. Was mir nur nicht klar ist, ob dies ausreicht oder ab ob ich die Rinne auch Kurzschlußfest machen muss, bzw. ob die Rinne in einem Fehlerfall, den Kurzschlußstrom aushalten würde. Also die Leitung hat 2 Ummantelung, was ich gerade gehört habe war, das ich dadurch keinen Erder brauche. Stimmt das? Und wenn ja, weiß jemand wo ich das nachlesen kann? VDE 100-Teil?

Vielen Dank!

Gruß
Bone
 
Ich gehe davon aus das Du Leitungen/Kabel ähnlich isoliert wie NYY, NYM, verwendest.
Damit erfüllen die Leitungen/Kabel die Schutzmaßnahme "Schutzisoliert" Eine Erdung von der Rinne zum abführen von Kurzschlußströmen ist somit nicht notwendig.
Es ist etwas schwierig in der VDE nach etwas zu suchen was "nicht gefordert" ist, denn dann steht es meist einfach nur nicht drin.

EMV Probleme gibt es nicht nur zwischen Leitungen innerhalb der Rinne sondern auch nach außen.
Je nach dem welche Anforderungen bestehen sind auch für Gebündelte Leitungen Pritschen mit Deckel notwendig.
für einen Niederspannungsschaltraum sicher nicht notwendig für einen Raum mit Rechnertechnik aber unabdingbar.

Zur Betrachtung der Belastung ist immer die Höhe der Vorsicherung und NIEMALS der Bedarf angeschlossener Verbraucher heran zu ziehen!
 
Hallo Octavian,

vielen Dank für die Infos.

Die Leitung ist NAYY 1x240mm².

Das mit der Vorsicherung ist mir durchaus klar ;-)

Der Gesamtreduktionsfaktor, wurde vom Elektrounternehmen und Kabellieferanten bemessen, ist bei beiden 0,78 und nicht 0,6. Das sollte eine Strombelastbarkeit von >1185A geben. Ergo sollte die Absicherung vollkommen O.K. sein.

Das mit dem Potenzialausgleich ist mir auch klar, wir werden die Rinne mit Flachkabel herstellen. Jedoch werden wir über die Deckel noch nachdenken ob diese Sinn machen an Stellen, wo das Kabel verlegt wurde.

Aber nochmals vielen Dank, hast mir sehr geholfen!

Ich dachte einfach ich sei zu schusselig, etwas in meinen VDE Ordnern zu finden.

Gruß
Bone

PS: Würde ja ein Bild anängen mit der Verlegeart, aber leider funktioniert das nicht.
http://s33.postimg.org/il51of8yz/Verlegeart.jpg
 
Nungut möglicherweise wird ein ausreichender Abstand zwischen den einzelnen Kabelbündeln verwendet was einen besseren Faktor zulässt. (ähnlich Verlegeart G nur eben auf Prische)
Ohne ausreichenden Abstand ist der Faktor bei 5 parallelen Leitern 0,6.

Das die Bündel jeweils L1-3 N und PE enthalten war mir klar, für manche Bereiche langt dies aber nicht.

Durch Rechnerräume verlegen wir FÜR große Ströme grundsätzlich nur Kabel mit umliegendem Schutzleiter ähnlich NYCWY.
 
Wenn die Leiteranordnung wie auf dem Bild ausgeführt ist, ist das ja schon mal gut. Das der PE im Querschnitt halbiert ausgeführt hätte werden können, sei es drum.

Zur Frage:
Angesichts dessen, das die KLabel Schutzisoliert ausgeführt sind, bräuchte es für die Rinne eigentlich keinen PA, so sie den Rauzm nicht verlässt. In der Praxis zeigt sich aber, das diese Denkweise bei Sachvberständigen/Kunden nicht gegeben ist. Insofern verbinden wir Kabelrinnen grundsätzlich mit H07V-K 10mm² mit dem PA und überbrücken nicht leitfähige Stoßstellen. Einfach mit Kerbkabelschuh 10mm²/M8 und M6er Bühnenschraube.
 
Octavian1977 schrieb:
Allerdings finde ich den Querschnitt für 1000A etwas zu gering.
aufgrund der Massiven Häufung entsteht ein Faktor von 0,6 was nach meiner Überlegung eine Strombelastbarkeit von 912A maximal zulässt.

Also ich habe jetzt noch nicht nachgerechnet (es fehlen ja auch Angaben zur Umgebung) ..... Aber dass das Alu sein soll, ist Dir schon aufgefallen, hmm?

Ich glaub nicht, dass das weit über 700A hinauskommt .....

Nachtrag: Ich hab das 4 Bündel überlesen und bin von 2 ausgegangen ... Ok, dann kann es stimmen - Da komme ich grob auf 975A mit einigen unbekannten wie der Temperatur und der Art der Rinne und Abständen zwischen den Bündeln ...

ego1 schrieb:
Angesichts dessen, das die KLabel Schutzisoliert ausgeführt sind, bräuchte es für die Rinne eigentlich keinen PA, so sie den Rauzm nicht verlässt. In der Praxis zeigt sich aber, das diese Denkweise bei Sachvberständigen/Kunden nicht gegeben ist.

Die Einbeziehung des Kabeltragsystems in den Schutzpotentialausgleich geschieht vorrangig aus Gründen der EMV und nicht, um Dich zu ärgern. Zwar reduziert der Einsatz von Kabel mit konzentrischem Leiter die Belastung enorm, doch liegen nicht nur solche in den Trassen und im hier diskutierten Fall ist obendrein die (fast) ungünstigste Anordnung an Leitern aus Einzeladerkabeln vorzufinden. Noch schlechter wäre nur noch die falsche Anordnung dieser Leiter ...
 
richtig die einbindung in den PA hat nichts mit "Schutzerdung" sondern mit der EMV zu tun.
Ansonsten wäre nämlich wirklich ein ordentlicher Querschnitt bei solchen Rinnen notwendig.
 
Octavian1977 schrieb:
richtig die einbindung in den PA hat nichts mit "Schutzerdung" sondern mit der EMV zu tun.
Ansonsten wäre nämlich wirklich ein ordentlicher Querschnitt bei solchen Rinnen notwendig.

Was ein Schwachsinn!

Wie soll die Kabelrinne den Kurzschlußstrom tragen können?
Merkt ihr noch manchmal, bzw. einer von euch, was ihr da so an Schwachsinn antwortet?

Gruß Leprechaun
 
Du anscheinend schon mal nicht.

Genau weil eine solche Rinne den Kurzschlußstrom nicht tragen kann, müsste man hier einen enormen Erdungsdraht (in dem Fall so 4x95mm^2 Cu) mit der Rinne verlegen, wenn hier das System der Schutzerdung zur Anwendung kommen sollte.
Das ist aber wie bereits erwähnt nicht der Fall, da Schutzisolierung zur Anwendung kommt und wäre auch keine Sinnvolle Wahl.
 
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