Erdung für Carport notwendig?

Diskutiere Erdung für Carport notwendig? im Forum Blitzschutz, EMV, Erdung & Potentialausgleich im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo Ich habe mal eine Frage zu einem Carport. Über das gesamte Jahr hinweg habe ich mit meinem Vater ein etwas größeres Carport gebaut, oder...
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ethan

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Hallo

Ich habe mal eine Frage zu einem Carport. Über das gesamte Jahr hinweg habe ich mit meinem Vater ein etwas größeres Carport gebaut, oder eher eine kleine Halle die 8,5m x 6m groß ist.

Dafür haben wir 9 Doppel-T-Träger einzeln in den Boden betoniert und zusätzlich weitere kleine Träger senkrecht dazwischen. Insgesamt sind noch 6 zusätzlich verbaut, dazu noch einige schräge Verstrebungen. Sozusagen sind es 3 Tore, da bei den Hauptträgern auch oben Träger angeschweißt sind. Auf dem gesamten sind Holzbalken in Längsrichtung mit einer weiteren Unterkonstruktion für das Dach aus Trapezblechen. Links und hinten haben wir zwischen den Trägerfundamenten noch ein zusätzliches Fundament gemacht. Die Seiten sollen ebenfalls mit Trapezblech auf einer Unterkonstruktion geschlossen werden. Erst sollte kein Strom verlegt werden, dann doch und es wurde immer mehr geplant, wie z.B. ein kleines Balkonkraftwerk mit 2 Solarpanels auf dem Dach. Vielleicht wird das später auch noch erweitert.

Jedenfalls ist jetzt meine Frage wie es mit einer Erdung aussieht. Von der Hauptverteilung soll eine Leitung mit 5x4mm² verlegt werden und eine zusätzliche Leitung für die Wechselschaltung von der Garage. In der UV beim Carport sollen neben Hauptschalter, SPD, RCD natürlich Sicherungen für alles verbaut werden. Also für die Steckdosen und die Beleuchtung. Ist eine Erdung notwendig und wie sollte sie im besten Fall sein? Der Untergrund im Carport ist verdichteter Schotter und an das Fundament kommen wir so nicht mehr ran. Das ist jetzt fertig. Ringerder außen herum wäre möglich, aber sehr aufwendig. Tiefenerder müsste auch eine Firma machen und ich würde es lieber selbst machen und die Kosten sparen. Der Boden daneben ist ziemlich feucht und tonhaltig. Jetzt habe ich noch von einer weiteren Möglichkeit gelesen es über die Fläche zu machen. Der Boden innen soll mit Kies, Unkrautvlies, Kies und Gehwegplatten gemacht werden. Wäre das eventuell eine Möglichkeit? Die einzelnen Tore haben untereinander keine leitende Verbindung und ich wollte sie noch mit 10mm² verbinden. Das ist vielleicht etwas übertrieben, aber ich bin gern für Vorschläge offen. Hoffentlich ist das jetzt nicht zu kompliziert und ich habe nichts vergessen zu erwähnen.Wie sieht es mit einem Blitzschutz aus? Sollte man den auch einplanen?



Vielen Dank.
 
5x4 ist schon extrem mickrig, das wird ncihts daran wirklich eine Unterverteilung dran zu hängen.
Auslegung der Leitung sollte 35A Drehstrom sein um auch in gewisser Weise selektiv zu bleiben.
Je nach Länge der Leitung langt da vielleicht 5x6mm² oder eben nicht dazu müßte man Leitungslänge ermitteln.

Eine separate Erdung der Garage ist erst mal nicht notwendig wenn gleich auch zu empfehlen, besonders wenn dem Haus der Erder vielleicht fehlt?

Für Blitzschutz gibt es erst mal keine Forderung, nur macht es wenig Sinn der Garage einen Schutz zu gönnen wenn das Haus keinen hat.
Spätestens mit errichtung eines Äußeren Blitzschutzes ist aber ein Überspannungsschutzkonzept für das ganze Haus um zu setzen.
Der Einzelne Ableiter in der UV Garage ist schon mal ein Anfang, wenn das aber richtig funktionieren soll ist da weit mehr notwendig.
Prinzipiell ist es durchaus zu empfehlen die offene Stahlkonstruktion in den PA ein zu binden auch wenn es dazu keine Forderung gibt.

Anstatt dieser doch recht mikrigen Balkon Anlagen wäre es deutlich sinnvoller eine richtige PV Anlage auf dem Dach zu errichten, bzw hätte man sich da bei passender Planung das gleich komplett sparen können.
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nur mal so als Beispiel was googel so dazu ausspuckt.
 
Danke für die Antwort, aber ich will da bloß ein paar Steckdosen anschließen um mal eine Batterie laden zu können und eben für die Beleuchtung. Das soll keine Werkhalle werden. Das Dach ist schon drauf und eine Seite geschlossen. Von daher fällt eine PV-Anlage, die das Dach ist, raus.
Das Haus ist schon sehr alt und hat keinen Blitzschutz.
Ich wollte alle Metallteile soweit untereinander verbinden. Besonders da ich da die Steckdosen anschrauben wollte. Wie macht man das denn mit den Blechen außen? Die sind alle auf Holz geschraubt. Werden die normalerweise auch mitverbunden?
Das Balkonkraftwerk habe ich letztes Jahr gekauft und wollte es erst an die Wand schrauben. Dann kam die Planung mit dem Carport. Sicher ist eine große Anlage besser, aber dafür muss man das nötige Kleingeld haben und wenn, dann müsste es mit Speicher sein, was den Preis mal eben verdoppelt. Tagsüber bin ich nicht da, über den Sinn oder auch nicht vom Balkonkraftwerk muss man nicht diskutieren. Das hat mich schon genug aufgeregt, dass ungenutzte Energie an den Netzbetreiber verschenkt wird. Das ist in anderen Ländern besser gelöst. Planbare Sachen wie Waschmaschine usw. müssen dann möglichst bei Sonne laufen.
Wie kann man denn sonst für eine Erdung sorgen? Lieber etwas mehr Aufwand, dafür sicher. Deshalb soll auch alles einzeln abgesichert werden.
 
Wie kann man denn sonst für eine Erdung sorgen? Lieber etwas mehr Aufwand, dafür sicher. Deshalb soll auch alles einzeln abgesichert werden.
Die beste und einfachste Lösung einer mit DIN 18014:2014-03 konformen Verbindung der Stahlstützen in frostfreier Tiefe von 0,5 bis 0,8 m mit einem Rund- oder Bandstahl aus NIRO, Werkstoffnummer 1.4571, wurde leider nicht erkannt.

Direkteinschläge sind objektiv selten, über Energie- und Datenleitungen eindringende Überspannungen schon häufiger. Wenn in nicht allzu ferner Zukunft in dem Carport zwei Elektroautos stehen, schläft man bei Gewitter ruhiger, wenn man sich um die empfindlich Elektronik der Fahrzeuge nicht sorgen muss. Im Vergleich zu einem Totalschaden an der ungeschützten Balkon-PV-Anlage sind nicht nur während Ladevorgängen weit höhere Schäden denkbar.

Zur fachgerechten Verbindung von Blechen gemäß Blitzschutznorm, siehe DEHN Blitzplaner, Bild 5.1.3.3.

Zum Thema E-Mobility einschließlich Blitz- und Überspannungsschutz von Carports mit PV-Anlage gab es gestern ein ganztägiges Webinar von DEHN. Interessierte EFK bekommen von DEHN evtl. das Passwort für die Vortrags-PDFs mitgeteilt.
 
Carport ist gut, das Teil is ja mit den ganzen verbauten Stahl und Fundamenten schon paar Nummern massiver. Per Definition, ist es nur ein Carport, wenn dies von drei Seiten belüftungsmäßig offen ist. Einfach mal in eure LBO schauen, nicht dass das Teil irgendwann genehmigungspflichtig wird. Es gibt evtl. Auch Maximalgrößen von Carports

Zu deiner Frage: Da ja schon mehrere Träger einbetoniert sind, werden die auch ein gewisses Erdpotential haben. Ich würde erst einmal von einem Fachkundigen* den Erdausbreitungswiderstand der Stahlkonstruktion ermitteln lassen und dann die evtl. Notwendigen Maßnahmen ergreifen. Mit Glück braucht man gar nichts machen oder es reicht ein kleinerer Staberder zur Stützung des Erders.
Und da die Teile miteinander verschweißt sind, wird eine zusätzliche Verbindung der Träger mit einem V4A-Rundstahl außer Kosten nichts bringen.
 
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Statt der unbekannten regionalen LBO ein Zitat aus Definition eines Carports inklusive Praxisbeispielen
Carport – Definition als offene Garage in Leichtbauweise

Die juristische Definition für Carport ist “offene Garage”. Es handelt sich um eine Leichtbau-Konstruktion, die allseitig, drei-, zwei- oder einseitig offen sein kann. Ein Carport gilt als günstige Alternative zur Garage. Daher entscheiden sich viele Bauherren für diese Variante anstelle der Garage aus Stein oder Beton. Zudem lässt der Carport mehr Kreativität bei der Gestaltung zu:


Eine Erdungsanlage mit erdnaher Verbindung der Stützen wäre relativ einfach auch dann möglich gewesen, wenn bei diesem Carport die DIN 18014 keine Pflicht war. Aber WENN man meint, dass die DIN 18014 gilt, sollte man sich auch an die Vorgaben zur Verbindung von Einzelfundamenten im Erdreich halten und nicht irgendwelche normfernen Sonderrezepte erfinden.

Folie34.JPG
 
Also eine Baugenehmigung haben wir dafür. Das ist auch nur deshalb so groß, weil sich meine Eltern ein Wohnmobil gekauft und bei sich keinen Platz haben.
Die Träger hatten wir noch, deshalb sollten die genutzt werden. Gekauft wurde nur das Holz und die Bleche. Muss man die überhaupt leitend verbinden? Das auf dem Bild geht mir dann doch etwas zu weit. Ist das nicht eher ausschließlich für den Blitzschutz?
Die Tore sind untereinander nicht leitend verbunden, also außer über die Erde. Mir reicht es schon bis zum Haus durch den Schotter buddeln zu müssen. Das geht nur mit der Spitzhacke. Von daher würde ich es gern vermeiden jetzt auch noch um das gesamte Carport aufbuddeln zu müssen. Die einzelnen Fundamente von den Träger haben wir an zwei Seiten komplett verbunden. Zählt das als ein Fundament? So gut wird Beton auch nicht leiten, von daher würde ich von einem hohen Widerstand ausgehen. Bei den restlichen Einzelfundamenten würde ich das auch behaupten. Von daher wäre eine richtige Erdung wohl angebracht, aber reicht dann nicht ein Erder, wenn alle Träger untereinander verbunden sind? Sicher ist das großflächig besser oder eben über eine große Tiefe. Ich möchte nur auf Nr. Sicher gehen, aber 9 und 6 einzelne Erder sind sicher übertrieben oder reichen dann 3 Erder nur neben den Toren?
Die Fundamente gehen von etwas unter dem Träger bis ca, 20 cm über dem Boden. Die Träger sind ca. 40-60cm im Boden.
 
Das auf dem Bild geht mir dann doch etwas zu weit. Ist das nicht eher ausschließlich für den Blitzschutz?
DIN 18014 gilt für ALLE Neubauten und das Flussdiagramm der Blitzschutznorm DIN EN 62305-3 (VDE 0185-305-3) Beiblatt 3 entspricht der Vorgängerausgabe der DIN 18014:2007-09.
Die Fundamente gehen von etwas unter dem Träger bis ca, 20 cm über dem Boden. Die Träger sind ca. 40-60cm im Boden.
Somit frosttief nach Altnorm gegründet aber nach aktueller DIN 18014:2014-03 sind mind. 0,8 m Einbautiefe gefordert. Ob eine erdnahe Verbindung über mind. 16 mm² Cu oder über die Blechfassade mit guter Nietung o. ä. tolerierbar ist, hängt vom Volumen der Fundamente ab.
 
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Also ganz ehrlich. Bei uns im Dorf sind größere Hallen, die gewerblich genutzt werden und solche Verbindungen zwischen den Blechen sind mir da nicht aufgefallen. Keine Ahnung wie die von innen aussehen, von außen sehen die wie bei mir aus. Ein Neubau muss das haben? Dann würde sich das mit Beitrag #2 aber widersprechen. Das ist doch nur für den Blitzschutz. Wenn der nicht gefordert ist, ist alles was ich mache nur zusätzlich. Das ist kein Wohnhaus, nur ein Unterstand so gesehen. Wenn ich mir dann die Definitionen von Neubau und Gebäude ansehe, dann wäre zu klären, ob wir da wirklich ein Gebäude gebaut haben. Ich hätte gern isolierte Sandwichplatten genommen, es ist nur Blech. Einzelne Räume sind auch nicht vorhanden. Wirklich geschlossen soll es von 2 Seiten sein. Die dritte Seite ist neben einem Nachbargebäude. Allerdings sind wir höher und wollen die Seite zu denen mit etwas über 1m von oben gesehen bis zu derem Dach schließen. Bis zur Wand ist es unten frei. Wie wir das genau machen ist noch nicht klar.
 
Also ganz ehrlich. Bei uns im Dorf sind größere Hallen, die gewerblich genutzt werden und solche Verbindungen zwischen den Blechen sind mir da nicht aufgefallen. Keine Ahnung wie die von innen aussehen, von außen sehen die wie bei mir aus. Ein Neubau muss das haben?
Für mich sind die DIN VDE 0100-540 und DIN 18015-1 Anerkannte Regeln der Technik und die Technischen Anschlussbedingungen (TAB) der Netzbetreiber sowie die von der EU notifizierte VDE-AR-N 4100:2019-04 sind - neben anderen Regelwerken der Reihe DIN VDE 0100 - auch für Steckdoseninstallationen in verfahrensfrei errichteten Bauwerken relevant.

Nach b.v.s-Stellungnahmen und Meinung vom TÜV-Süd ist die DIN 18014 keine Anerkannte Regel der Technik, die Bundesnetzagentur und AMEV teilen diese Einschätzung aber nicht.

Dann würde sich das mit Beitrag #2 aber widersprechen. Das ist doch nur für den Blitzschutz.
Blitzschutzsysteme sind nur für bestimmte Gebäude vorgeschrieben und wenn auch du meinst, dass die DIN 18014 für dich nicht verbindlich ist, dann hätte ich mir die Einstellung des Flussdiagramms sparen können.

Ich gebe nur das wieder, was ich nachweislich für normkonform halte und falls hier "ganz ehrlich" nur ein Persilschein gesucht wird, dafür ein ungeeigneter Gesprächspartner. Es steht dir frei die PV-Anlage und/oder daran temporär geladene Elektroautos einer Blitzeinwirkung zu opfern, der Schutz gegen den elektrischen Schlag ist aber obligatorisch.
 
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Es ist doch nicht mal genau geklärt, ob ich überhaupt einen Erder benötige. Also nicht weil die vorhandene Erdung ausreicht, sondern ob sie grundsätzlich überhaupt gefordert ist. Wenn, dann habe ich ein Problem und muss das lösen. Egal wie. Mit dem Rest ist klar, da die Nutzungssicherheit gegeben sein muss. Deshalb RCD usw. Damit sollte das ausreichen. Ob und wann da jemals ein E-Auto stehen wird, steht in den Sternen. Ich habe das nicht vor und wenn, dann habe ich noch eine Garage. Inwieweit die geerdet ist, kann ich nicht sagen. Wohl auch nur über die Zuleitung vom Haus. Du schreibst ja selbst, dass ein Blitzschutz nur für bestimmte Gebäude vorgeschrieben ist. Also heißt das nicht automatisch, dass ich das da machen muss. Zusätzlich aus eigenem Antrieb ist immer möglich. Ich mache immer lieber mehr als notwendig, aber wenn das mit unverhältnismäßigem Aufwand und keiner Pflicht verbunden ist, dann beschränke ich mich auch auf notwendige Sachen.
 
Thema: Erdung für Carport notwendig?
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