Erdung / Potenzialausgleichschiene bei Kabelanlage

Diskutiere Erdung / Potenzialausgleichschiene bei Kabelanlage im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Guten Tag, kurz zu meinen Problem: Wir, eine 4er WG, wollen zu einem Internetanbieter, der seine Dienste über den Kabelanschluss anbietet...
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
P

patrickj

Guest
Guten Tag,
kurz zu meinen Problem: Wir, eine 4er WG, wollen zu einem Internetanbieter, der seine Dienste über den Kabelanschluss anbietet, wechseln. Dieser installiert die Anlage kostenfrei, besteht aber auf eine Unterschrift der Vermieterin, die ihm versichert, dass sie sich um die Installation einer Potenzialausgleichschiene zur Erdung des Verstärkers und des Hauptübergabepunktes kümmert.

Hierzu folgende Fragen:
1.) Bislang war die normale Kabelanlage auch nicht geerdet.
- Ist es pflicht diese zu erden? (Quelle bitte nennen)
- Besteht ansonsten ein Risiko für uns bzw. die Endgeräte?
- Macht es einen Unterschied, wenn wir auch DSL über Kabel beziehen - ist doch dann das gleiche Risiko wie als wenn wir nur TV über den Kabelanschluss schauen, oder?
2.) Wohl eher eine rechtl. Frage, vielleicht könnt ihr mir aber auch weiterhelfen: Darf sie von uns verlangen, dass wir diese Kosten übernehmen? Ihr Argument: Internet über DTAG funktioniert, wieso wollt ihr dann zu einem anderen Anbieter?

Vielen Dank für euer Feedback!
 
patrickj schrieb:
Wir, eine 4er WG, wollen zu einem Internetanbieter, der seine Dienste über den Kabelanschluss anbietet, wechseln. Dieser installiert die Anlage kostenfrei, besteht aber auf eine Unterschrift der Vermieterin, die ihm versichert, dass sie sich um die Installation einer Potenzialausgleichschiene zur Erdung des Verstärkers und des Hauptübergabepunktes kümmert.

Richtig so.

patrickj schrieb:
Macht es einen Unterschied, wenn wir auch DSL über Kabel beziehen - ist doch dann das gleiche Risiko wie als wenn wir nur TV über den Kabelanschluss schauen, oder?

Es ist kein DSL. Egal ob TV oder Docsis die HVA muss in den Schutzpotenzialausgleich einbezogen weden.

Lutz
 
Danke für deine Antwort, hilft mir auf jeden Fall schonmal weiter. Könntest du mir vielleicht auch noch die anderen Fragen beantworten? Wäre super nett!

Vielen Dank im Voraus!

LG, Patrick
 
Hallo!

Welche Fragen sollen wir für Dich beantworten?

Du wohnst in Miete u. hast dzt. I-net Zugang von der Vermieterin o. wie?
Jetzt wollt Ihr wechseln von T mit Kupferkabel zu einem anderen neuen Provider u. der will sich u. seine Technik absichern, wer glaubst soll das bezahlen wenn die Vorraussetzungen nicht vorhanden sind, der Verm. sicher nicht!

Wenn Ihr die dafür auflaufenden Kosten bezahlen wollt, wahrscheinlich gibt diese nur die Unterschrift dafür.
Vielleicht habt ihr schon eine neuere Technik mit FI, da ist die Erdung normal schon Irgendwo im Haus?
 
Hallo kurtisane,

die Fragen von meinem ersten Beitrag:

patrickj schrieb:
1.) Bislang war die normale Kabelanlage auch nicht geerdet.
- Ist es pflicht diese zu erden? (Quelle bitte nennen)
- Besteht ansonsten ein Risiko für uns bzw. die Endgeräte?
- Macht es einen Unterschied, wenn wir auch DSL über Kabel beziehen - ist doch dann das gleiche Risiko wie als wenn wir nur TV über den Kabelanschluss schauen, oder?
2.) Wohl eher eine rechtl. Frage, vielleicht könnt ihr mir aber auch weiterhelfen: Darf sie von uns verlangen, dass wir diese Kosten übernehmen? Ihr Argument: Internet über DTAG funktioniert, wieso wollt ihr dann zu einem anderen Anbieter?

Zu deinem Beitrag:

kurtisane schrieb:
Du wohnst in Miete u. hast dzt. I-net Zugang von der Vermieterin o. wie?
Jetzt wollt Ihr wechseln von T mit Kupferkabel zu einem anderen neuen Provider u. der will sich u. seine Technik absichern, wer glaubst soll das bezahlen wenn die Vorraussetzungen nicht vorhanden sind, der Verm. sicher nicht!
Nein, wir hatten bis vor kurzem von einem "großen blauen Konzern" Internet über die Telefonleitung. Dieser Anschluss lief direkt über einen Bewohner der WG. Hatten aber Probleme mit häufigen Verbindungsabbrüchen und zudem eine relativ langsame Leitung, daher der Entschluss zum Wechsel.

Genau, jetzt wollen wir zu einem anderen Anbieter, hierfür muss allerdings der Verstärker erneuert werden. Kosten hierfür trägt der neue Provider inkl. Installation. Die komplette Kabelanlage im Haus ist aber nicht geerdet und die Vermieterin will die Kosten für die Erdung nicht übernehmen, da sie meint, dass kein Risiko besteht und wenn wir zu dem neuen Anbieter wollen (der auf den Kabelanschluss setzt) sollen wir die Kosten für die Potenzialausgleichschiene übernehmen.

kurtisane schrieb:
Wenn Ihr die dafür auflaufenden Kosten bezahlen wollt, wahrscheinlich gibt diese nur die Unterschrift dafür.
Vielleicht habt ihr schon eine neuere Technik mit FI, da ist die Erdung normal schon Irgendwo im Haus?
Ja, sie muss dafür unterschreiben, dass sie sich drum kümmert. Ja, Erdungsband liegt im Haus, allerdings ca. 8 Meter entfernt durch den Flur, hinter der Treppe. Verlegen dauert lt. Elektriker ca. 3-4h (2 Mann!) da man durch den kompletten Flur muss. Diese Kosten will sie uns in Rechnung stellen, da sie sagt, dass von der DTAG doch bereits die Anlage vorhanden ist.
 
Ich zitiere einfach mal Kleiske:

Der direkte Potentialausgleich (PA) in Antennen- und BK-Anlagen mit elektrischen Komponenten (z.B. dem angeschlossenen TV Gerät, receiver, Multischalter, dem BK-Verstärker usw.) ist gemäß VDE 0855-1, 6.1 immer erforderlich!

Da die Anlage bereits bestand und nur ein Austausch des BK-Verstärkers erfolgte, entsprach die Anlage schlichtweg noch nie der Norm und ist daher Mangelhaft - Mängel an der Infrastuktur des Gebäudes sind Sache des Eigentümers!
 
Ich habe aber nirgendwo gelesen dass diese das I-net vorher über einen BK-Verstärker der DTAG hatten.

Und wenn mein I-Net ständig abstürzt u. mein TV nicht, ob mit o. ohne gutem Poti, ist mir das sowas von egal als wenn sich Angela eine neue Frisur zulegt!

Hat den Poti schon wer mal nachgemessen?

Ich denke eher dass das neue Modem am falschen Platz ist, bzw. wir wissen immer noch nicht wie das vorh. I-Net Netz dzt. eingerichtet bzw. wie verkabelt ist.

Wenn man "W-LAN" überhaupt noch so bezeichnen kann?
 
T.Paul schrieb:
Da die Anlage bereits bestand und nur ein Austausch des BK-Verstärkers erfolgte, entsprach die Anlage schlichtweg noch nie der Norm und ist daher Mangelhaft - Mängel an der Infrastuktur des Gebäudes sind Sache des Eigentümers!

Das bringt mich auf jeden Fall schon mal weiter... nur versteht das die Vermieterin nicht so ganz. Sie meint, dass das schon immer so im Betrieb ist und noch nie Probleme verursacht hat. Ihr Kollege, der Elektrik aber anscheinend absolut inkompetent ist, meinte dass dies bei analogen TV nicht notwendig wäre. Wie genau kann ich das jetzt verstehen - ist das mehr so ein "sollte so sein, muss aber nicht" oder ist es ein Gesetzt, worum sich eigentlich jeder Hauseigentümer kümmern muss? Wer ist verantwortlich wenn wir bspw. ein TV anschließen und uns durch die nicht geerdete Anlage etwas passiert?

Ich habe ihr gesagt, dass ich mir das nicht vorstellen kann, da es ja keine Rolle spielt wie die Daten übertragen werden (analog/digital), sondern es bei der Erdung um das Medium geht.

kurtisane schrieb:
Ich habe aber nirgendwo gelesen dass diese das I-net vorher über einen BK-Verstärker der DTAG hatten.
Doch, hatten wir. Dort liegt auch das Potenzialausgleichband (wenn das der korrekte Begriff hierfür ist - bin ITler kein Elektriker ;) dieses Metallerdungsteil, welches über das Fundament geerdet ist). Die Anlage ist geerdet, die Kabelanlage (HüP und Verstärker), welche im anderen Raum ist, aber nicht.

Nochmal zu den örtlichen Gegebenheiten:

a) Keller
Wenn man die Treppe runter kommt befindet sich unter dieser Treppe einerseits die Anlage der Telekom mit Verstärker und alles was dazu gehört und auch das Potenzialausgleichband (Erdungsmetall vom Fundament). Von dort links um die Ecke 4 Meter den Flur entlang ist der zweite Raum. Dort ist der HÜP für Kabel-TV und auch der Kabelverstärker. Dort ist allerdings gar nichts geerdet. Das muss lt. Unitymedia gemacht werden, damit wir das beziehn dürfen bzw. muss die Vermieterin unterschreiben, dass sie sich darum kümmert - und die kosten will sie schlichtweg nicht übernehmen.

b) Wohnung
In einem Zimmer gibt es die TV-Dose, diese würde dann zu einer Multimediadose umgebaut werden und dann ins Internet per Modem. Die Clients werden dann über einen separaten Router per WLAN versorgt.

Früher hatten wir es so, dass wir eine Modem/Router-Kombi hatten, welche im Wohnungsflur war und von dort die Clients per WLAN versorgt hat.
 
Nach den anerkannten Regeln der Technik, zu denen auch die DIN VDE Normen gehören, muss da ein PA vorhanden sein - ob Analog, Digital, Internet oder TV oder Jacke wie Hose, da muss sogar ein PA dran wenns nutzlos rumliegt - es geht ums berührbare leitfähige Material (den Schirm der Koaxleitung, den man auch an den Dosen berühren kann) an sich, das ein Potential verschleppen könnte durch voneinander getrennte elektrische Anlagen hinweg sobald er mit irgendwas in Berührung kommt - und wenn nur jemand versucht einen defekten TV anzuschließen und hierdurch Spannung über die BK-Installation in eine andere Mieteinheit verschleppt wird, woraufhin dort die Metallabschirmung des Receivers unter Spannung steht - dafür ist es sogar total Schnuppe ob da ein (funktionierender) Übergabepunkt und/oder Anschlussverstärker existiert - es ist ein fremdes leitfähiges Teil - PA dran, Ende im Gelände.

Und es ist auch total Schnuppe ob die Anlage 2,10 oder 50 Jahre schon so in Betrieb ist - Falsch ist falsch und wird auch nicht richtig weils irgendwas macht!

Und wenn ich mir das mit den Gegebenheitenim offenbar Keller mal grad vorstelle und dann bedenke, dass einem Vermieter die Sicherheit der Anlage keine Investition von ... 250-300? ... Euro wert ist ... arme Mieter.

Ich bin ja Vermietergeschädigt und daher wärs mir ja wayne, ich würds selber machen (lassen, Rechnung!) und die Kosten als Minderung von der Kaltmiete abziehen mit Mangelreport und Kopie der Ablehnung den Mangel abzustellen an die Verwaltung - soll se doch klagen, da kenn ich ja nix ... Aber das musst du wissen :)
 
patrickj schrieb:
Die Anlage ist geerdet, die Kabelanlage (HüP und Verstärker), welche im anderen Raum ist, aber nicht.

Dann war das von Anfang an murks. Der das installiert hat gehört getreten.

Lutz
 
Moin! Moin!
Als Mieter kenne ich das Argument: "Das war schon immer so..." Natürlich kann man alles mit Hinweis auf entsprechende Gesetze regeln, allerdings ist das Verhältnis dann dauerhaft gestört.
Zum Thema: Der kalkulierte Arbeitsaufwand für eine Erweiterung des Schutzpotentialausgleich erscheint mir sehr hoch. Habt Ihr keinen Elektriker, der Euch die notwendige Erweiterung erkärt? Dann könntet Ihr das doch selbst machen, und der Vermieter sorgt anschließend für den E-Check.
Mit freundlichen Grüßen
Dino
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Thema: Erdung / Potenzialausgleichschiene bei Kabelanlage
Zurück
Oben