Also ich stehe auch gerade vor dem APL Erdungsproblem.
Der APL ist marke Uralt (schätze 30 Jahre min.) und war bisher nie geerdet. Allerdings ist der Schirm der Leitung von der Straße mit dem Rahmen verbunden. Für die abgehenden Leitungen richtung Hausinstallation ist ebenfalls eine Schirmklemme vorhanden (die mit dem TAL Schirm verbunden ist).
Weiterhin gibts bei mir einen zentralen Erdungspunkt an der Telefonanlage welcher mit dem Potentialausgleich verbunden ist. Dort habe ich die Schirme der Teilnehmerleitungen im Haus aufgelegt. Und was sonst so an der Telefonanlage angeschlossen ist.
Würde ich nun den Schirm am APL mit auflegen, so hätte ich die Telekomerde mit meiner lokalen Erde über das jy(st)y verbunden.
Eigentlich denke ich: Wenn schon dann richtig und gleich am APL mit entsprechendem Querschnitt erden. Aber eine entsprechende Klemme gibts an meinem APL gar nicht.
Aber eigentlich tendiere ich dazu hier keine Erdverbindung zu schaffen. Klemmt man mal spaßeshalber einen Lautsprecher zwischen die beiden Erdpotentiale hört sich das doch schon recht wild an (Nicht lachen, war grade kein passendes Messinstrument zur Hand
. Jedenfalls kann man hören, dass hier allerlei Ausgleichsströme im kHz Bereich fließen.
Ich bin mir noch nicht ganz im klaren ob das nun gut oder schlecht ist.
An sich ist die Telefonleitung symmetrisch und müsste recht unempfindlich sein gegen Gleichtaktstörungen. Andererseits war es doch auch immer so dass die b-Ader in der Vermittlung geerdet ist. Vermutlich ist das aber nur eine gleichspannungsmäßige Erdung, sonst wäre die Symmetriebedingung ja nicht mehr erfüllt.
Bei Überspannungsereignissen könnte der Potentialausgleich möglicherweise dafür sorgen, dass die Isolationsspannung irgendwelcher Übertrager auf der einen oder anderen Seite nicht überschritten wird. Aber wenn das energiereich genug ist, verabschiedet sich wohl auch das dünne Erddrähtchen.
Vielleicht halten die Übertrager mehr Spannung aus als der Erddraht an dadurch verursachtem Strom?
Wie sieht das jetzt eigentlich mit der Schirmwirkung aus? Egal ob offen oder mit Erde verbunden setzt ein funktionierender Schirm doch eigentlich einen korrekten Abschluss der Leitung mit dem Wellenwiderstand voraus, oder? Aber die Erdimpedanz ist doch völlig undefiniert.
Kann es sein, dass das eigentlich völlig wurscht ist, weil die Signalübertragung sowieso symmetrisch erfolgt und falls so erhebliche Störeinflüsse auftreten, dass die Übertragung aufgrund zwangsläufig immer vorhandener Unsymmetrien gestört wird, man dann sowieso nicht definiert sagen kann, ob es besser wäre beide Seiten zu erden oder offen zu lassen? (boah, was'n Satz)
Also ich bin da jedenfalls jetzt etwas ratlos.
Viele Grüße!