Erdung vom Telefonanschluss

Diskutiere Erdung vom Telefonanschluss im Forum Blitzschutz, EMV, Erdung & Potentialausgleich im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo, aus den Vorschriften kenne ich, dass beim Hauptpotentialausgleich auch der Telefonanschluß geerdet werden muß. Die Telekom hat bei mir...
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euro-oender

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Hallo,
aus den Vorschriften kenne ich, dass beim Hauptpotentialausgleich auch der Telefonanschluß geerdet werden muß. Die Telekom hat bei mir (Neubau) jetzt diesen kleinen grauen Kasten gesetzt aber nicht geerdet bzw an die Potentialausgleichsschiene angeschlossen. Kann mir jemand sagen ob das so korrekt ist? Oder müssen bestimmte Voraussetzungen vorliegen? Vielen Dank.
Gruß
Euro-Önder
 
Wie bitte soll ich den grauen Kasten (komplett aus Plastik) der Telekom bitte erden. Der Kasten wurde vom Telekomiker nach der Installation eh verplombt.

mfg audi-raser
 
Hallo zusammen
Telefon auf den Potenzialausgleich,habe ich auch noch nicht gesehen.
Was ist mit dem Schirm der Leitungen?
 
Natürlich nur, sofern es einen Leitungsschirm gibt! sofern dieser vorhanden ist, sollte dieser direkt oder indirekt über Trennfunkenstrecken in den PA einbezogen werden!

Zusätzlich sinnvoll ist es, die Leiter im Rahmen des Blitzschutzpotentialausgleich-Konzepots mit einzubeziehen!

MfG; Fenta
 
Hallo Fentanyl,

wie sieht das Praktisch aus?
Im Keller eine ähnliche Schiene wie für Satleitungen verwenden.Gibt es die für 1 oder 2 Leitungen?
Wie bei mehreren Telefondosen?
Müßen die Schirme durchverbunden werden?
Kalbelscwänze sollen ja auch nicht EMV gerecht sein.
 
Ich kenne die aktuellen APL nicht, aber bei den früheren (vor 3 Jahren und früher) boten oft eine Möglichkeit für einen Schirmleiteranschluss. Im Zweifelsfall gibt es zusätze zum Anbringen unter bestimmten Reihenklemmen oder bei größeren Installationen, wo die Leitungsschirme groß genug sind (Querschnitt) Blitzströme zu tragen (Blitzstromtragfähigkeit), weicht man am besten auf ein Blitzstromtragfähiges Schirmanschlusssystem (SAS) aus, auch deswegen, weil in den bereichen ein 600DA oder größer keine Seltenheit ist! Dies besteht aus mindestens 2 Ankerschienen für Bügelschellen, die Parallel zueinander montiert werden, mit einem Abstand von 10-15cm. Nehmen wir an, die Leitung wird von unten eingeführt, die Schienen erden also horizontal befestigt. auf die Untere schiene kommen normale Bügelschellen für die Fixierung der Leitungen, auf die obere dann die speziellen Schirmanschluss-Bügelklemmen um den Schirm der an dieser Stelle abzumantelnden Leitungen möglichst gleichmäßig und großflächig zu kontaktieren. Mindestens eine Schiene wird also zum Kontaktieren benötigt und mindestens eine zum Fixieren, da die Schirmanschlussklemmen nicht zur alleinigen Leitungsfixierung geeignet sind. Ideal ist eine Weitere Fixier-Schiene nach dem Schirmanschluss, so dass die Kontaktierschiene in der Mitte liegt und die Leitungen niemals verrutschen können. Weitere Fixier-Schienen können zwecks normaler Leitungsführung erforderlich sein, das ist dann aber Befestigungstechnik allgemein und fällt nicht mehr in das Konstruk Schirmanschlusstechnik.

MfG; Fenta
 
Also bei meinem Anschlußkasten schaut unten eine Metallzunge heraus wo das Erdungszeichen drauf abgebildet ist. Darum wunderte ich mich, dass dort nichts angeschlossen war...Vielen Dank für die Antworten
Gruß
Euro-Oender
 
bei uns ist ein Gerät installiert mit der Aufschrift:

Überspannungsschutzgerät
SC-Tele/4-C-G
Hersteller: OBO Bettermann

Hier ist die Telefonleitung angeschlossen und ein 16qmm gn/ge geht zur PAS.
Das Ding ist DSL tauglich.
 
Dennoch sollte das DSL-modem einen zusätzlichen sehr sensiblen Ableiter in der Daten-Zuleitung haben, da die Modems sehr empfindlich sind!

MfG; Fenta
 
euro-oender schrieb:
Also bei meinem Anschlußkasten schaut unten eine Metallzunge heraus wo das Erdungszeichen drauf abgebildet ist.

Stell doch mal ein Bild online. Ich würde das dann ggf. in meine Seite einbauen.

Lutz
 
Fentanyl schrieb:
Dennoch sollte das DSL-modem einen zusätzlichen sehr sensiblen Ableiter in der Daten-Zuleitung haben, da die Modems sehr empfindlich sind!

MfG; Fenta

weißt du was man da nehmen könnte ? (Hersteller, Type o.ä.)
 
HI,

also jeder APL ist schonmal immer vom Telefonkabel her geerdet.

An der Erddungsschiene vom Haus wird der APL meistens nicht angeschlossen, weil man festgestellt hat das es dadurch öfters mal zu Störungen des Telfeons gekommen ist.
 
Früher war es sogar verboten, Fernmeldeerde mit dem Schutzleiter der Hauselektrik oder anderen Potentialen zu verbinden!

Mir ist leider nicht bekannt, wann das Verbot aufgehoben(?) wurde. Aber dass es jetzt eine Pflicht zum Potentialausgleich für Telefon geben soll, kommt mir angesichts des früheren Verbots befremdlich vor. (Dennoch kann ich es nicht ausschließen. Dinge ändern sich.)

Das Verbot von früher rührt daher, dass bei Nullung (TN-System) immer mit Ausgleichsströmen auf "grün-gelb" zu rechnen ist ("vagabundierende Ströme"). Diese richten Schaden auf den vergleichsweise dünnen Telefonleitungen an (Überlast und Unsymmetrie bei Mehrfacherdung). Daher wollte die Bundespost ihr Netz komplett potentialgetrennt haben. Daher waren früher auch nie 220V-Steckdosen in der Nähe einer Telefonanschlussdose!

Zur Zeit der FeTAps war das auch kein Problem, bei heutiger Vernetzung hingegen nahezu unmögloch... So ändern sich die Zeiten.
0V
 
Nullvolt schrieb:
Daher waren früher auch nie 220V-Steckdosen in der Nähe einer Telefonanschlussdose!

Doch, diese durften nur nicht unter eine gemeinsame Abdeckung.

Lutz
 
Die dürfen auch heute noch nur unter bestimmten Voraussetzungen unter eine Abdeckung mit 230V Stomkreisen.
1. das 230V Einbaugerät muß auch nach abnahme der Abdeckung Fingersicher sein.
2. Etwalige Verbindungsstutzen zwischen den 230V und Schwachstromdosen müssen verschloßen bleiben.

Weil der Punkt 2 immer schwierig zu kontrollieren ist, und zu dem eine größere Entfernung wegen EMV immer besser ist, sollte man das vermeiden.
 
Octavian1977 schrieb:
1. das 230V Einbaugerät muß auch nach abnahme der Abdeckung Fingersicher sein.

Kein Problem bei Steckklemmen-Steckdosen.

Octavian1977 schrieb:
2. Etwalige Verbindungsstutzen zwischen den 230V und Schwachstromdosen müssen verschloßen bleiben.

Auch kein Problem.

Octavian1977 schrieb:
Weil der Punkt 2 immer schwierig zu kontrollieren ist,

Sehe ich anders, wenn Stutzen zu dann zu.

Octavian1977 schrieb:
und zu dem eine größere Entfernung wegen EMV immer besser ist, sollte man das vermeiden.

Wo gibbet dann da EMV?

Lutz
 
@elo22

mit dem "schwer zu kontrollieren" meine ich etwas anderes. wenn Das Teil erst mal fertig ist, also Abdeckungen drauf und schick ausgerichtet. Sieht man als Bauleitung nicht mehr ob die Verbindung dazwischen offen oder geschloßen ist. Kontrollieren lässt sich das nur indem man wieder einiges demontiert. Als Facharbeiter der das montiert ist das natürlich einfach zu überprüfen.
 
Also ich stehe auch gerade vor dem APL Erdungsproblem.

Der APL ist marke Uralt (schätze 30 Jahre min.) und war bisher nie geerdet. Allerdings ist der Schirm der Leitung von der Straße mit dem Rahmen verbunden. Für die abgehenden Leitungen richtung Hausinstallation ist ebenfalls eine Schirmklemme vorhanden (die mit dem TAL Schirm verbunden ist).

Weiterhin gibts bei mir einen zentralen Erdungspunkt an der Telefonanlage welcher mit dem Potentialausgleich verbunden ist. Dort habe ich die Schirme der Teilnehmerleitungen im Haus aufgelegt. Und was sonst so an der Telefonanlage angeschlossen ist.

Würde ich nun den Schirm am APL mit auflegen, so hätte ich die Telekomerde mit meiner lokalen Erde über das jy(st)y verbunden.

Eigentlich denke ich: Wenn schon dann richtig und gleich am APL mit entsprechendem Querschnitt erden. Aber eine entsprechende Klemme gibts an meinem APL gar nicht.

Aber eigentlich tendiere ich dazu hier keine Erdverbindung zu schaffen. Klemmt man mal spaßeshalber einen Lautsprecher zwischen die beiden Erdpotentiale hört sich das doch schon recht wild an (Nicht lachen, war grade kein passendes Messinstrument zur Hand :). Jedenfalls kann man hören, dass hier allerlei Ausgleichsströme im kHz Bereich fließen.

Ich bin mir noch nicht ganz im klaren ob das nun gut oder schlecht ist.

An sich ist die Telefonleitung symmetrisch und müsste recht unempfindlich sein gegen Gleichtaktstörungen. Andererseits war es doch auch immer so dass die b-Ader in der Vermittlung geerdet ist. Vermutlich ist das aber nur eine gleichspannungsmäßige Erdung, sonst wäre die Symmetriebedingung ja nicht mehr erfüllt.

Bei Überspannungsereignissen könnte der Potentialausgleich möglicherweise dafür sorgen, dass die Isolationsspannung irgendwelcher Übertrager auf der einen oder anderen Seite nicht überschritten wird. Aber wenn das energiereich genug ist, verabschiedet sich wohl auch das dünne Erddrähtchen.
Vielleicht halten die Übertrager mehr Spannung aus als der Erddraht an dadurch verursachtem Strom?

Wie sieht das jetzt eigentlich mit der Schirmwirkung aus? Egal ob offen oder mit Erde verbunden setzt ein funktionierender Schirm doch eigentlich einen korrekten Abschluss der Leitung mit dem Wellenwiderstand voraus, oder? Aber die Erdimpedanz ist doch völlig undefiniert.

Kann es sein, dass das eigentlich völlig wurscht ist, weil die Signalübertragung sowieso symmetrisch erfolgt und falls so erhebliche Störeinflüsse auftreten, dass die Übertragung aufgrund zwangsläufig immer vorhandener Unsymmetrien gestört wird, man dann sowieso nicht definiert sagen kann, ob es besser wäre beide Seiten zu erden oder offen zu lassen? (boah, was'n Satz)

Also ich bin da jedenfalls jetzt etwas ratlos.


Viele Grüße!
 
Gleich selber noch ein Kommentar:

(Energie-)Netzform ist hier TT und der Erdungswiderstand sicher nicht gerade extrem niedrig. Im Fehlerfall könnte ich mir schon vorstellen, dass je nach FI-Auslöseverhalten und Fehlerstrom auch ein nicht unerheblicher Strom über die Fernmeldeerde der Telekom abfließt. Ob die sich darüber freuen?
 
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