Erdung von Inselanlage - Ecoflow Delta 2 Powerstation

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joker328

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Hallo liebe Elektriker,
ich möchte in meinem Kleingarten eine PV Inselanalage mit einer Ecoflow Delta 2 + 220 Watt Solarpanel installieren.

Hier nun die Fakten:
• Der Kleingarten hat keinen Elektroanschluss.
• Ich möchte aus einem der Schokosteckdosen der Ecoflow Delta 2 eine Einspeisung in das von mir noch zu installierende Hausnetz der Gartenhütte vornehmen.
• Diese Einspeisung soll durch einen kleinen Sicherungskasten mit 2 x Sicherungen (1 x Steckdosen + 1 x Licht) abgesichert werden.
• Von diesem Sicherungskasten verteile ich dann alle Kabel zu den Steckdosen und Lichtauslässen in der Gartenhütte.

Jetzt meine Fragen:
• Die Ecoflow Delta 2 bietet ja bei den integrierten Schukosteckern einen Schutzkontakt, kann dieser eins zu eins über meinen Sicherungskasten (PE Schiene) durchgeschliffen werden zu den Steckdosen und Lichtauslässen in der Gartenhütte ?
• Oder muss ich eine Erde mit z.B. einem Kreuzerder schlagen und diese Erde auf die PE Schiene des Sicherungskasten legen ?

Grundsätzliche Frage ist aber, muss eine Powerstation wie die Ecoflow Delta 2 überhaupt geerdet werden ?

Freue mich auf Antworten und sage vielen Dank dafür.

Gruß
Marco
 
Der Schutzleiter ist der wichtigste Leiter in deiner Elektroinstallation und braucht dringend eine Erdung. Da diese in deiner Gartenhütte nicht existiert brauchst du da einen lokalen Erder ( Tiefen oder Flächenerder )
 
Wenn ein Camper die EcoFlow Delta 2 auf dem Campingplatz nutzt, wird diese Person mit hoher wahrscheinlichkeit keine Erde anschließen.

Also was passiert bei einem Kurzschluss ??
 
Wenn ein Camper die EcoFlow Delta 2 auf dem Campingplatz nutzt, wird diese Person mit hoher wahrscheinlichkeit keine Erde anschließen.

Davon kann man bei 99% aller Fälle ausgehen.


Also was passiert bei einem Kurzschluss ??

Das kommt jetzt darauf an, von welcher Art der Kurzschluss ist: Zwischen L und N (besser gesagt zwischen L1 und L2) oder zwischen einem L und dem PE.

Ich gehe davon aus, dass die EcoFlow ein floatendes Netz liefert (IT). Das heisst keiner der Pole der Steckdose ist mit dem PE der Steckdose verbunden.
Deshalb ist hier prinzipiell kein N definiert, sondern man spricht von L1 und L2; und zwischen diesen Punkten herrscht eine Spannung von 230Volt.

Bei einem satten Kurzschluss zwischen diesen Punkten (L1 und L2) wird die elektronische Sicherung den Ausgang sofort auf Null herunterregeln. Und sonst passiert vorerst nichts.


Bei einem Schluss, sagen wir mal zwischen L1 und PE wäre zu klären, ob in der EcoFlow eine Schaltung sitzt, die das erkennt und dann auch herunterregelt. Ich denke aber eher nicht und die Kiste läuft ohne Störung weiter.
Das kann Monate lang so weiterlaufen und keiner merkts. Gefährlich würde es erst richtig, wenn der nicht vom Schluss zum PE betroffene L2 durch irgendeinen Isolationsfehler Kontakt zu einem geerdeten Metallteil bekäme. Zum Beispiel Einklemmen in eine Stahltüre. Dann nähmen alle mit dem PE verbundenen Metallteile der Betriebsmittel eine gefährliche Spannung von 230Volt gegen Erde an, was bei Berühren lebensgefährlich wäre.

Vorbeugen könnte man diesem Problem nur, wenn man jedem einzelnen Verbraucherabgang aus der Verteilung einen 30mA RCD zuordnen würde. (Entsprechend dem DGUV-Konzept für transportable Stromerzeuger auf Baustellen)

oder

einen Pol der Quelle (zB. den L2) bewusst mit dem PE der EcoFlow verbindet, diesen Punkt mittels Staberder erdet und auch gleich hier einen 30mA RCD einbaut, der dann alles schützt. Ähnlich dem Prinzip bei der normal üblichen Hausinstallation.
 
Zuletzt bearbeitet:
diese Eco Flow Teile sind auf keinen Fall für die Versorgung einer festen Installation geeignet.
Diese haben ein IT Netz vermutlich sogar ohne Isolationsüberwachung.
Da dürfen maximal 2 Geräte angeschlossen werden und nicht mehr.

Für ein Inselnetz ist dringend ein lokaler hochwertiger Erder zu erstellen und ein TN-S netz zu errichten!
 
diese Eco Flow Teile sind auf keinen Fall für die Versorgung einer festen Installation geeignet.

Mit entsprechenden fachkundigen Maßnahmen kann man die Sache meist passend machen.

Grundsätzlich muss man prüfen, ob die EcoFlow in der Lage ist, mit einem geerdeten Pol richtig zu arbeiten, also bei Anwendung als TN-S Netz.

Wenn ja, einen Staberder setzen und gleich nach der EcoFlow einen zweipoligen RCD 30mA in die Verteilung. Der Rest, wie gewohnt beim üblichen Hausnetz.

Der Ausbreitungswiderstand des Erders ist nicht kritisch. Sollte rechnerisch unter 1600 Ohm liegen. Wird in der Praxis durchaus unter 100 Ohm zu liegen kommen.
 
Zum Beispiel nach diesem Schema:



Gartenhaus.png



Die PE-Verbindungen zur PAS würde ich bei dem Gartenhaus in 4 oder 6mm² Cu ausführen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Ausbreitungswiderstand des Erders ist nicht kritisch. Sollte rechnerisch unter 1600 Ohm liegen. Wird in der Praxis durchaus unter 100 Ohm zu liegen kommen.
Um "rechnerisch" < 1600 Ohm zu erzielen, müsste man den spezifischen Erdungswiderstand kennen. :)

Da der Erdausbreitungswiderstand selbstredend auch von der Eintreibtiefe abhängt, nachstehend eine Grafik für Erdspieße mit 20 mm Durchmesser und Kreuzerder. Für Humusboden kann man überschlägig 200 Ωm ansetzen. Bei kurzen Erdern jahrezeitliche Schwankungen von +/- 30 % berücksichtigen.

Erdausbreitungswiderstand_Tiefenerder.jpg
 
Genau genommen sollte man auf 230V Verzichten und ein Kleinspannungsnetz in der Laube betreiben. Gibt nicht viel, was man heute nicht direkt mit 12V Betreiben kann.
Das ständige bereitstellen der 230V kostet nur unnötig Energie, außerdem muss man das dann wohl alle 10h wieder einschalten an der Kiste.
Und spätestens dann kann man auch darüber nachdenken einen Akku + Solarladeregler zu kaufen Selbst mit einem LiFePo Akku wird das nicht teurer In dem Teil ist ja auch nur ein 80Ah Akku drin.
 
Hallo liebe Elektriker,
muss ich überhaupt eine Verteilung bauen (keine Erde, sowie FI und Sicherungsautomaten) ?

Ich speise von der Steckdose der Ecoflow Delta 2 in mein installiertes Hausnetz ein (z.B. per Einspeisesteckdose), sozusagen wie eine Art von festinstalliertes Verlängerungskabel, oder ?

Freue mich auf Antwort.

Gruß
Marco
 
muss ich überhaupt eine Verteilung bauen (keine Erde, sowie FI und Sicherungsautomaten) ?

Verteilung mit weiteren LSS bräuchte man nicht, da die Steckdosen am Generator schon entsprechend abgesichert sind (meist elektronisch)

Aber Erdung, und FI sollte man aus den oben erwähnten Gründen schon machen.

Ist ja auch nicht teuer. FI 30mA kostet etwa 30,- Euro.

Verzinkter Kreuzerder mit 2 Meter Länge für etwa 20,- Euro tut es bei 30mA RCD locker.

Dann noch paar Euros für Klemmen und Leitungen ist nicht die Welt, bringt aber real viel mehr Sicherheit.
 
Einspeisung ins Hausnetz nur als TN-S-Netz dein ecoflow liefert ein IT -Netz. Beim IT-Netz ist ohne Fehler der PE nur ein PA . Erst durch den ersten Fehler wird aus dem PA ein PE und der sollte schon geerdet sein .
 
Sehe ich das Richtig, dass der PE/Erde auf die Neutralleiterklemme mit auf geschraubt werden soll beim FI ?
Warum ?

Ja, das ist richtig. Wir wollen ja bewusst einen Pol der Quelle erden, was hiermit gemacht wird. Damit entsteht ein TN-Netz. Der RCD braucht ein TN-System, damit er auslösen kann, bei einem Isolationsfehler in einem Verbraucher oder bei direkter Berührung.

Schau dir mal dieses Video an. Hier werden die verschiedenen Netzsysteme erklärt:

Alle Netzsysteme / Netzformen ausführlich erklärt TT- / IT- / TN-S / TN-C-S-System im Vergleich - YouTube
 
Nochmal: Diese Teile sind NICHT für die Einspeisung in eine feste Installation geeignet!!!

Die Teile sind dafür gebaut worden um daran maximal ZWEI Handgeräte an zu schließen!!!

Jegliche andere Verwendung insbesondere die Erdung des Netztes der Teile sind mit dem Hersteller ab zu klären.

Mit der Verbindugn des Schutzleiterbügels der Steckdosen der Teile mit dem PE und Erder des Hauses entsteht KEINE Erdung des aufgebauten Netzes.
Diese ist für den Schutz unverzichtbar!
 
Nochmal: Diese Teile sind NICHT für die Einspeisung in eine feste Installation geeignet!!!

Ohne weitere Maßnahmen sind sie nicht für eine Einspeisung in eine Hausanlage geeignet. Das ist richtig. Aber mit den Maßnahmen der Erdung eines Pols der Quelle und Einsatz eines 30mA RCDs kann man sie dafür tauglich machen.

Mit der Verbindugn des Schutzleiterbügels der Steckdosen der Teile mit dem PE und Erder des Hauses entsteht KEINE Erdung des aufgebauten Netzes.
Diese ist für den Schutz unverzichtbar!

In der Zeichnung in #8 ist eine Verbindung eines Pols der Quelle zur Erdung eingezeichnet. Damit ist ein sicherer Betrieb möglich. Es entsteht ein TN-S-Netz mit 30mA RCD. Der Personenschutz ist gewährleistet. Leitungs- und Überlastschutz ist bereits in den Geräten realisiert, sonst dürfte man ein einzelnes Gerät daran auch nicht betreiben.


Dass die Geräte mit der einseitigen Erdung eines Pols zurechtkommen, muss klappen. Sonst hätte ein ProofWood u.a., das nicht in ihren Videos veröffentlicht.

Die einseitige Erdung am Ausgang erzeugt aber einen Konflikt, falls das Gerät vom Stromnetz aufgeladen würde.
Dieser Fall ist hier im Thread laut TE aber nicht gegeben.
 
Man kann Sie dann dafür tauglich machen wenn der Hersteller das auch mit trägt.
Nicht jedes Insel Versorgungsgerät lässt sich so einfach erden.
 
Nicht jedes Insel Versorgungsgerät lässt sich so einfach erden.

Ich gehe davon aus. Entweder es liefert von Haus aus ein TN

oder

es liefert ein IT und dann muss sich ein Pol erden lassen. Weil es sonst nicht die Anforderungen an einen sicheren Betrieb als Quelle für einen Verbraucher erfüllen würde.

OK, man muss im Einzelfall prüfen, ob es eine Fehlermeldung produziert, die man dann einfach stehen lässt, ignoriert und das Ding läuft ansonsten weiter.

Wenn es gleich abschaltet, bei Erdung eines Pols, oder defekt wird, kommt das Ding zurück zum Lieferanten als Garantiefall.

Seien wir uns ehrlich, wenn man beim Lieferanten nachfragen würde, ob das Gerät für Anlageneinspeisung geeignet ist, würde der sich niemals so weit aus dem Fenster lehnen und das bejahen. Weil er dann für etwas, was er nicht konkret dafür so vorgesehen hat, die Verantwortung übernehmen müsste. Zum Beispiel, weil kein RCD eingebaut ist und der Hersteller auf der billigeren Lösung IT-Netz fahren will.

Die Weigerung, das für gut zu heissen, bedeutet aber auf keinen Fall, dass man deshalb davon ausgehen muss, dass es gefährlich wäre.

Es heisst nur, dass der Hersteller nicht geprüft hatte, ob das richtig funktioniert.

Das müssen dann Fachleute vor Ort entscheiden und auch verantworten. Dazu sind sie auch ausgebildet worden.
 
Ein IT netz ist nicht zwingend Erdfrei, dieses darf auch über eine Impedanz geerdet sein.

In wie weit die Eco Flow nun beim Netzanschluß (Ladebetrieb) vielleicht eine Erdung des Nachfolgenden Netzes erzeugt oder nicht wäre zu klären.

Vielleicht hat die ja auch eine Isolationsüberwachung integriert, was für ein IT Netz zu wünsche wäre, dann gibt es bei Erdung einen Fehler und möglicherweise auch eine Abschaltung.
 
Thema: Erdung von Inselanlage - Ecoflow Delta 2 Powerstation
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