Erdung von Inselanlage - Ecoflow Delta 2 Powerstation

Diskutiere Erdung von Inselanlage - Ecoflow Delta 2 Powerstation im Forum Blitzschutz, EMV, Erdung & Potentialausgleich im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo liebe Elektriker, ich möchte in meinem Kleingarten eine PV Inselanalage mit einer Ecoflow Delta 2 + 220 Watt Solarpanel installieren. Hier...
Frage in die Runde:

Kann bei einem akkubetriebenen Stromerzeuger ein DC-Strom >6mA ausgeschlossen werden?
Wenn nicht oder unbekannt benötigt man hier einen Typ B FI.
 
Das hängt davon ab, wie hoch man dieses Risiko einschätzen würde. Müsste man die Innenschaltung kennen oder Stellungnahmen der Hersteller anfordern.

Oder das Ganze von einem unabhängigen Gutachter untersuchen lassen. Also keinen, der Connections zur RCD-herstellenden Industrie hat.

U.u. könnte man die ganze Problematik dadurch von vorneherein ausschließen, indem man den einen Pol nicht direkt, sondern über einen passenden Kondensator mit dem PE verbindet?


Wenn das mit der Gefahr durch potentielle DC-Ströme so relevant wäre, müssten auch beim DGUV.-Konzept für Baustellen, allstromsensitive RCDs gefordert werden. Denn hier kann man es auch nicht ausschließen, dass jemand einen Inverter-Generator verwendet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Grundsätzlich ist das Risiko bei FU gegeben und ein entsprechender Typ B oder EV FI zu verwenden.
Es sei denn der Hersteller des FUs hat selbst schon eine DC Überwachung und Abschaltung bei überschreiten von 6mA DC Fehlerstrom integriert.

Nebenbei ist für Baustellenverteiler schon seit einigen Jahren ein Typ B Fi gefordert.
Da ein Generator erst mal ein IT Netz bietet ist dafür gar kein FI erforderlich und somit auch kein Typ B
Wenn da einer eingebaut wird muß dieser ein Typ B oder EV sein.

Da braucht man keinen unabhängigen Gutachter zu beauftragen denn die Norm hat da schon klare Anweisungen dazu.

doepke hat dazu ein recht praktisches Dokument herausgebracht:
Doepke - Leitfaden
 
Da braucht man keinen unabhängigen Gutachter zu beauftragen denn die Norm hat da schon klare Anweisungen dazu.

In welcher Norm wäre das dann beschrieben, bei Generatoren für Inselbetrieb? Ein Gleichfehlerstrom, der vom Generator ausgeht, würde sich hier ganz anders auswirken. Und den RCD in anderer Weise durchfließen.

Die Normen beziehen sich auf Verbraucher mit Frequenzumrichtern, die am öffentlichen Netz betrieben werden.


Nebenbei ist für Baustellenverteiler schon seit einigen Jahren ein Typ B Fi gefordert.

Aber nicht bei den angesprochenen kleinen DGUV-Versionen von Baustellenversorgungen.


doepke hat dazu ein recht praktisches Dokument herausgebracht:

Trifft aber auf unsere Fragestellung hier nicht zu.
 
VDE 0664-100 5.1 Tabelle 1 – Mögliche Fehlerstromformen und geeignete Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen
 
Unser Problem hier kann man nicht unbedingt mit diesen Bildern vergleichen. Wir haben hier die mögliche Ursache für Gleichfehlerströme im Generator (also vor dem RCD), nicht in den Verbrauchern, auf die sich die Schaltungen beziehen. Das wäre dann ein ganz anderer Wirkungsmechanismus.
 
Nein.
Der vom Generator erzeugte Gleichfehlerstrom kann auch über den FI fließen, denn der N ist ja schließlich auch mit dem PE verbunden und kann und wird parallele Fehlerströme erzeugen, spätestens wenn es zu einem Fehler in einem angeschlossenen Verbraucher kommt.

Es ist zwar richtig, daß die VDE nur eine Sicherheit bei einem Fehler verlangt, nur verlangt die VDE eben auch, daß dieser erste Fehler erkannt wird und zu einer Abschaltung führt.
Ein Gleichfehlerstrom im Generator von mehr als 6mA führt nur mit einer entsprechenden Überwachung zu einer Abschaltung und damit der Verhinderung der Blockade des nachgeschalteten FI Typ A.
 
Ein Gleichfehlerstrom im Generator von mehr als 6mA führt nur mit einer entsprechenden Überwachung zu einer Abschaltung und damit der Verhinderung der Blockade des nachgeschalteten FI Typ A.

Diese Aussage halte ich für völlig übertrieben und praxisfern.

Das würde dann in Konsequenz heissen, wenn an einem Ortsnetztrafo jemand eine Einweggleichrichtung betreibt, kann auch ein Gleichstrom von mehreren Ampere durch den Trafo entstehen. Deshalb werden nicht alle A - Typ RCDs an diesem Trafo blockiert.
Nochmal, diese Regeln mit den 6mA gelten, wenn ein Verbraucher einen Gleichfehlerstrom erzeugt. Das mit dem Generator ist an den Haaren herbeigezogen.
 
Ob nun der Verbraucher oder der Erzeuger den Gleichstrom erzeugt ist egal. wenn dieser durch den FI fließt setzt er diesen außer Kraft.

Der Strom wird aber sich nicht von einem Verbraucher zur Quelle und dann wieder zu einem anderen Verbraucher zurückfließen.
 
Ob nun der Verbraucher oder der Erzeuger den Gleichstrom erzeugt ist egal. wenn dieser durch den FI fließt setzt er diesen außer Kraft.

Es macht einen grundsätzlichen Unterschied, ob der Generator oder der Verbraucher einen Gleichfehlerstrom erzeugen.
Bei der Anordnung von der wir hier ausgehen, geht es um einen IT-Invertergenerator von dem ein Pol geerdet und somit zum N definiert ist.

Wenn aus dem Zwischenkreis ein unerwünschter Gleichstrom auf den nun als N bezeichneten Leiter trifft, tritt dieser Gleichstrom im äußeren Stromkreis nicht in Erscheinung.
Wenn ein gewisser Gleichstrom auf den L-Leiter trifft, führt das zu einer Asymmetrie in den Sinuswellen am Ausgang, würde bedeuten, dass zum Beispiel die positiven Halbwellen eine größere Amplitude bekommen. Bis hierher sind wir uns doch einig?

Wenn jetzt ein Verbraucher, der über einen A-RCD mit dieser asymmetrischen Spannung gespeist wird und einen Isolationsfehler aufweist, sagen wir mal, mit einer Impedanz von 7000 Ohm, was passiert dann.

Es entsteht ein Fehlerstrom in der Größenordnung 32 mA. Dieser Fehlerstrom wird prozentual auch den gleichen Versatz in positive Richtung haben, wie die ursprüngliche Spannung am Ausgang des Inverters. Der Fehlerstrom wird aber immer die Polarität wechseln, so dass der A-RCD stets auslöst.

Im Extremfall, wenn der Inverter nur noch Gleichspannung liefern würde, also kein Polaritätswechsel (oder zumindest Tangierung der Nulllinie) passiert,
wird der A-RCD nicht mehr abschalten.

Dann kann man sagen, nehmen wir lieber einen B-RCD. Dieser arbeitet mit elektronischen Bauteilen, die aber ein Netzteil (im RCD) benötigen.
Und ob dieses Netzteil, wenn es mit Gleichspannung gespeist wird, und nicht mehr mit der üblichen Wechselspannung, überhaupt noch funktionieren wird, ist die Frage?
 
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