Bert schrieb:
Ich finde es ganz schön hart, Vierhundertdreizehndoppelx, was du da so schreibst.
Deine Handschrift scheint die eines Besserverdienenden zu sein, was ich dir gönne.
Aber [...]
Mitnichten, zu denen kann ich mich ganz gewiss
nicht zählen!
Wenn ich aber etwas bin, dann ein Querdenker und chronischer Über-den-Tellerrand-Gucker,
den immer mehr die Angst packt, wohinein unser Volk rennt, wie die Lemminge.
Nach Vater Staat schreien können wir sehr gut. Aber Eigenverantwortung wird zunehmend zum Fremdwort.
Und zu der würde zählen, bevorzugt das zu fördern, wovon wir uns etwas erwarten: unserer Wirtschaft.
Nein, ich will niemandem das Recht absprechen, hierzubleiben, im Gegenteil! ;-)
- Ist Dir noch nicht so dramatisch bewusst geworden, wie wir ausgerechnet durch das Ausweichen auf diese Güter (gelebte Sprüche wie "Geiz ist geil") unser eigenes Land und unsere Wirtschaft Stück für Stück zugrunde richten?
- Immer weniger Stellen verdienen daran immer mehr. Was davon fließt an uns zurück?
- Würden mehr Leute sich auf Produkte beschränken, deren maßgebliche Wertschöpfung hierzulande passiert, wären unser Arbeitsmarkt, die Sozialsysteme, etc., ... nicht so arg gebeutelt oder sogar noch immer leistungsfähig.
- Uns verbleiben immer mehr nur die Arbeitsplätze für Leute mit hohem Bildungsniveau. Alle anderen Tätigkeiten werden nach XY-Land verlagert, während dafür ausgebildete Menschen hier versauern.
- Abgesehen von den Millionen, die wirklich die goldene A-Karte gezogen haben, gibt es einige Millionen mehr, denen es deutlich besser gehen würde, wenn sie nicht trotz aller Knappheit immer meinen müßten, mit "dem besser gestellten Nachbar" mithalten zu müssen.
- Zu viele führen ein Leben, erlauben sich Dinge, für die es
eigentlich nicht wirklich reicht. Nicht wenige sind an ihren Problemen dieser Art selbst
mitschuld, belasten aber am Ende (nach dem Knall) die Solidargemeinschaft.
Beispiele dafür lerne ich immer wieder genügend kennen. Einige davon zu nennen, würde jetzt hier aber zu weit führen.
- Natürlich geht die soziale Schere immer weiter auseinander. Und es wird fröhlich an den Börsen weitergezockt und an Schieflagen und Pleiten mehr und nachhaltiger verdient, als an kontinuierlicher Ertragsentwicklung. "Shareholder Value rulez..."
Sorry, aber wer nicht langsam kapiert, dass wir uns Stück für Stück selbst den Teppich unter den Füßen wegziehen, ... der verwechselt Ursachen und Folgen.
-> Das sind die Gedanken, die mich zu so einer Aussage wie oben bringen!
Und Hartz-IV-Empfänger, denen bewusst ist,
warum sie in ihrem Beruf hier nichts (mehr) finden, geben mir ohne Wenn und Aber dabei recht.
Der Blick auf die schon Gestrandeten ist legitim, solange er alle anderen, die noch nicht dort "unten" angekommen sind aufrüttelt, ihren Teil dagegen zu tun, bevor es zu spät ist.
Darum geht es doch, oder?
Sorry dafür, ich weiß, dass es OT ist.
Trotzdem wollte ich schon erklären, wie das zu verstehen ist, wenn es so missverständlich war.