Eigentlich ist Kochen nicht mein größtes Steckenpferd gewesen, ich sammle auch keine Rezepte oder Backbücher. Dennoch habe mir ein paar ganz grundsätzliche Dinge zurechtgelegt. Naja, und Pizza ist von Fall zu Fall verschieden. Selbstgemachte muss nicht schwer im Magen liegen, je nach dem, wie man Soße und Belag kreiert. Fertiggerichte seien von mir nicht grundsätzlich verteufelt, habe da auch schon oft zugeschlagen. Aber viele Billige davon arbeiten zum Erlangen eines Geschmackes neben Aromen freilich vor allem viel mit süß-salzig und Fett/Öl. Wenn man selbst den Kochlöffel schwingt, hat man neben anderen Parametern die Würzung in der Hand. Es braucht gewiss ein wenig Erfahrung, zu wissen, wieviel man wovon nimmt, und was womit harmoniert.
Ein recht einfaches Beispiel: Chili con Carne, jener Eintopf aus Hackfleisch und Bohnen kann je nach verfügbaren Zutaten super variiert werden, man darf Tomaten, Paprika, auch den Saft einer Limette hinzugeben, dann ggf. Pepperoni oder Süßmais, und nach Belieben mit dem Fleisch gewürfelte Zwiebel und Knoblauch anbraten. Dazu gedämpften Reis, vielleicht noch einen kleinen Salat. Wenn die Küche über eine beschichtete Pfanne verfügt, geht das Anbraten mit wenig Fett oder Öl von statten, das Ergebnis ist ein tolles Essen. Grundsätzlich immer etwas Pfiff gibt es dem ganzen, wenn man neben pürierten Tomaten oder Paprika aus der Dose möglichst viele Zutaten frisch vorhält, oder man kombiniert diese mit Konserven. Es gibt keinen Zwang, sich stur an irgendein Rezept halten zu müssen. Zudem möglich, den Topfinhalt zu halbieren, um eine milde Variante für Kinder zu kochen, und für Erwachsene etwas schärfer abzuschmecken. Gerade so ein Chili-con-Carne ist eine recht farbenfrohe Sache, die auch bei den Kleinen gut ankommt: Viel Gemüse dabei, und etwas Fleisch, welches man nicht aufwändig schneiden muss. Und wenn mehr gekocht wird, kann man davon etwas einfrieren und hat so ein selbstgemachtes Fertiggericht, bei dem es keine Zweifel gibt, was drin ist.
Zu den Starköchen: Die genügen natürlich anderen Erwartungen. Ich erkenne voll deren Können an, und wir gehen zwar nur sehr selten mal schick essen, aber das ist dann natürlich ein Erlebnis. Ich selber habe an mich nicht den Anspruch, ein mehrgängiges Menü zu kochen. Für langatmige Kochsendungen fehlt mir ein wenig die Muse. Und doch haben die Profis oft gute Tipps auf Lager. Kolja Kleeberg beispielsweise führte einmal vor, wie man Steaks bei 60°C mit Rosmarin im Backofen vorgaren kann, was dem Aroma durchaus zuträglich ist.
Noch ein Beispiel:
Eine Tomatensoße zu Nudeln ist prinzipiell nicht allzu kompliziert. Grundsätzlich Öl, Zwiebel und etwas Knoblauch anbraten, gerne auch ein wenig Zucker dazu karamellisieren lassen. Dann entweder frische Tomaten / Tomatenmark / pürierte Tomaten, dazu etwas Salz, Pfeffer, Thymian, Oregano, Basilikum (sofern möglich, frisch, getrocknete Kräuter sind aber auch gut, ruhig sich mal etwas mehr davon nehmen trauen). Das Ganze köcheln lassen, und eher zum Schluss als Geschmacksbringer noch einen Schuss guten Olivenöles hinzugeben, ganz wenig Balsamico-Essig (!!), und bei vorheriger Verwendung von ein wenig Zucker oder sehr süß ausfallenden Tomaten zum Brechen der Süße den Saft einer halben Zitrone, dies verleiht dem Ganzen eine unverhoffte Frische.
Dieses Rezept kann wiederum als Grundlage dienen. Wer zudem Oliven hat, kann diese zugeben, geschnitten oder ganz. Ohne Probleme kann dazu Hackfleisch mit gebraten werden, dann empfhielt sich zusätzlich ein Zweig Rosmarin. Wer Muskatnuss hat, kann auch davon ein wenig hernehmen. Oder alternativ zu Fleisch und Hartkäse: Man hat Kapern und Thunfisch im Haus, dann dies ggf. schneiden und der Soße untermengen, hierzu passt dann auch die Zitrone.
Vergleicht man so eine Soße dann mit einer Fertigsoße für Spaghetti, so lässt sich feststellen, wie es eigentlich kein Geheimnis ist, etwas einigermaßen Gutes selbst machen zu können. Selbst ohne Fleisch oder Käse geben vor allem fleischige Tomaten dem Ganzen einen recht vollen Geschmack. Der
Blick in den Kochtopf zeigt eine schöne Farbe.
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Spaghetti bzw. Nudeln mit Tomatensoße sind Gerichte, die Kinder gern essen. Und wenn man die Zwiebeln und den wenigen Knoblauch recht kleingeschnitten untermogelt, dann stören sich selbst kleine Kritiker nicht daran.
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Die Kartoffel bietet für den Laien vielfältige Anwendungsmöglichkeiten. Was recht lecker schmeckt, billig, einfach und doch gut ist, sind gedämpfte Kartoffeln mit etwas Butter, Frischkäse oder selbst hergestelltem Kräuterquark. Mischt man Quark und Joghurt, mit gewürfeltem Schnittlauch, Paprika, Zwiebel, Salz und Pfeffer, ist das nichts Schwieriges.
Eine weitere Zubereitungsweise sind Ofenkartoffeln. Dazu kann man sauber gewaschene Kartoffeln halbieren, muss diese auch nicht schälen, rührt etwas Öl mit Salz an, wendet die Kartoffel darin. Die Schnittfläche der Kartoffeln werden zu deren Unterseite, die man mit Kümmel bestreut und auf Backpapier legt. Das ganze kann man im Backofen lassen. Macht folglich kaum Arbeit. Dazu kann man Sour Cream und einen Salat essen.
Was auch lohnenswert ist, einmal selbst Gyros zu machen mit Zaziki hausgemacht. Die Soße ist einfach, evtl. beim Metzger Fleisch für dieses Gericht anfragen oder im Supermarkt entsprechendes finden. Dazu eine fertige Würzmischung, Fladenbrot.
In der Küche verwende ich u.A. ein mehrlagiges Messer von DICK, ist relativ hart, daher nicht für Knochen oder andere harte Sachen. Das muss man von Zeit zu Zeit nass anschleifen. Aber es ist wie bei der Arbeit als Elektriker: Mit gutem Werkzeug macht die Arbeit entschieden mehr Spaß.
Sicher kostet es zumindest etwas Zeit, wie anfänglich etwas Überwindung, etwas in der Küche zu tun, sofern man das vorher kaum machte. Doch das Ausprobieren ist lohnenswert, wenn zumindest gelegentlich dem guten Essen ein Wert beigemessen wird. Bei größeren Mengen lässt sich etwas bevorraten. Schließlich kommt Kochen neben dem praktischen Nutzen einem sinnliches Erlebnis gleich, wenn man etwas schneiden, riechen, schmecken, fühlen, rühren, klopfen kann.
Das Abspülen ist so eine Sache, wie sooft ist aufgeschoben nicht aufgehoben. Wenn die Töpfe langsam vor sich hinköcheln, versuche ich, vorgreifend den Abwasch zu erledigen, weiche Pfannen und anderen hartnäckigen Schmutz mit heißem Wasser schon mal ein. Und solange noch nichts angetrocknet oder verkrustet ist, reinigt sich vieles leichter. Oft gebe ich in noch heiße Pfannen oder Töpfe, die ihren Zweck erfüllt haben, sofort Wasser und etwas Spülmittel. Teflonbeschichtetes mit intakter Oberfläche schließlich nimmt nicht soviel schwer Lösbares auf, und bei Edelstahl scheuert man eben ein bisschen.
Dann noch zum bereits ein paar mal erwähnten Salat:
Salatzugaben sind saisonal, je nach dem, was der (Super-)Markt hergibt. Eine Salatsoße ist relativ einfach. Die Fertigdressings sind ja ganz lecker. Gut darum zu wissen, dass es sie gibt, wenn es mal pressiert. Doch viele davon kommen für mein Befinden etwas monoton daher (pardon: "süß-schmierig"). Zur Salatsoße an sich: Joghurt, etwas Essig, Olivenöl, Salz, Peffer, scharfer Senf. Vermengen. Auch Muskat, Knoblauch und Zwiebel nach Belieben, etwas Zucker, Basilikum, wiederum Zitronensaft oder sogar etwas Orangensaft, das gut durchrühren. Es braucht dabei nicht übermäßig viel Salz, auch eine fertige Maionaise ist nicht unbedingt notwendig. Dank des farblichen Zusammenspiels von Joghurt, Essig und Orangensaft kommt man dem Erscheinungsbild eines Thousand Island Dressing recht nahe. Wenn das selbstgemachte Dressing etwas dickflüssiger sein sollte, so ist das keineswegs nachteilig. Denn frisch gewaschener Kopfsalat, geschnittene Tomaten und Gurken oder Paprika geben eher noch etwas Wasser ab. Dazu vielleicht ein frisch aufgebackenes Brot oder Brötchen, ganz lecker ohne viel Weiteres mehr dazu.
Außderdem haben wir uns eine Variante an Curry zurechtgelegt, die für den europäischen Gaumen genießbar ist (und ohne Salz oder zusätzliches Öl auskommt), und schon vegetarisch in geschmacklicher Hinsicht vollmundig ist, (für uns) keine Wünsche offen lässt. Dabei mit im Spiel: etwas frischer Ingwer.
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Die von mir genannten Zutaten sind eben jene, welche wir daheim vorrätig haben und gerne verwenden.
Ferner ist der Wok ein gutes Stichwort, und eine andere, jedoch nicht minder interessante Art des Kochens. Es lassen sich viele gute Sachen damit zubereiten. Ratsam ist, nach dem Spülen diesen nochmal zu erhitzen, um eine Rostbildung des Eisens zu vermeiden. Im Bild wurde Rindfleisch zubereitet, welches zuvor in etwas Essig und Reiswein mariniert worden war. Es wird dann kurz schnell angebraten mit ganzen Knoblauchzehen, unter Hinzugabe der Marinade. Gewürzt wird mit etwas Salz und Pfeffer. Den Knoblauch kann, aber muss man nicht essen.
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Ein gelegentlicher Restaurantbesuch hat schließlich was für sich, auch fürs Auge, seien es die Speisen oder ein gelungenes Ambiente. Im Bild, portugiesische Küche mit Schinken (pata negra), Bratwurst (chouriço), eine leicht süß arrangierte Käsevariation (queijo de cabra com goiabada), sowie Stockfisch-Kroquetten (bolinhos de bacalhau). Keine superteuren Zutaten darunter, doch auch ohne Trüffel oder Kaviar macht es viel her, Einfach-Gutes gekonnt weiterverabeitet zu präsentieren.
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