Eure Meinung zu Fehlerlichtbogenschutzeinrichtungen im Privathaushalt

Diskutiere Eure Meinung zu Fehlerlichtbogenschutzeinrichtungen im Privathaushalt im Forum Haustechnik im Bereich DIVERSES - Hallo Gemeinde, mich würde mal eure Meinung bezüglich Fehlerlichtbogenschutzeinrichtung im privaten Bereich interessieren. Konkret geht es um ein...
  • Ersteller dreiphasenkasper
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Wenn es die Teile in in Kombination mit einem B+ Fi in 4polig als Gruppenschalter gäbe würd ich da auch mal 200€ für ausgeben.
Aber wenn ich nun jeden einzelnen Automaten gegen einen solchen Austauschen muß und anstatt der üblichen 2-4€ nun 200€ ausgeben muß, ist das einfach nicht finanzierbar.

200? Ich komme auf 50-70 Euro. Das ist schon viel, daher bin ich mir zusätzlich nicht sicher in der Bewertung.
 
Nein nur für einphasigen Wechselstrom.

@dreiphasenkasper : mich würde interessieren was die Grundlage deiner Einschätzung ist.
 
Bezüglich des höheren Risikos bei ortsveränderlichen Geräten.
 
Ortsveränderliche Geräte haben besonders häufig Litze als Anschlusskabel. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Kabel oder Stecker beschädigt sind ist ungleich höher. Nutzungsbedingungen und Bediener sind auch häufig andere Personentypen mit anderem Verhalten.
 
allerdings wird auch dem Laien eine Funkenbildung an z.B. Kabel des Staubsaugers eher auffallen als innerhalb der festen Installation.
 
mich würde mal eure Meinung bezüglich Fehlerlichtbogenschutzeinrichtung im privaten Bereich interessieren.
Konkret geht es um ein Obergeschoss eines Einfamilienhauses. Ein Bad, zwei Kinderzimmer und ein Schlafzimmer.
Der größte Verbraucher ist der Haartrockner. Ansonsten alles Kleinstverbraucher und ein TV mit weniger als 100 Watt.
Ich halte von der Empfehlung von AFDDs für "Räume mit Schlafgelegenheiten" nichts (zumindest wenn nicht elektrisch geheizt wird).

Die "besten" AFDD lösen bei seriellen Lichtbögen (also z.B. gequetschten Kabeln oder schlechten Klemmstellen) auch erst ab 1,0 A aus. Das sind 230 W und weit mehr als in einem Schlafzimmer ein Fernseher auf Standby, (max. 1 W laut EU-Norm), ein Paar Radiowecker (je 5 W) und Handy-Ladegeräte (sagen wir je 25W) zusammen bringen.
Für parallele Lichtbögen (Isolationsfehler, z.B. durch verletzte Kabel oder durch einen sehr, sehr, sehr ungünstig in die Wand geschlagenen Nagel) zwischen N und L ist der Auslösestrom dann aber beim selben AFDD mit 50A wiederum so hoch, dass auch ein Leitungsschutzschalter der Kategorie B auslösen würde. Ist der PE betroffen, schaltet ohnehin der RCD schon lange vorher ab, nämlich spätestens bei 0,03 A.

Beim Betrieb des Föhns ist ja jemand wach, der einen Brand bemerken würde. Da ist die "Schlafgelegenheit" dann irrelevant.

Außerdem würde mich eure Meinung diesbezüglich für z.b. den Waschkeller interessieren.
Hier ist das m.E. schon sinnvoller. Die Waschmaschine zieht beim Aufheizen viel Strom und läuft unbeaufsichtigt. Außerdem erzeugt sie im Betrieb Vibrationen, so dass eine Beschädigung von Kabeln nicht so ganz unwahrscheinlich ist.
Allerdings fackeln auch ohne AFDD nicht massenweise Waschmaschinen ab.

Eine Waschmaschine und ein Wäschetrockner teilen sich eine 2,5mm² Leitung die auf Feuchtraumaufputzdosen enden.
Wie viele Stromkreise (Sicherungen) sind das? Bei Schuko-Steckdosen dürfte ein Stromkreis nur mit maximal 16A abgesichert werden, das ist für Waschmaschine und Wäschetrockner zusammen zu wenig (hat aber bei meinem Vater aber auch 30 Jahre lang funktioniert).

Nachtrag: Wenn du Geld in besseren Brandschutz investieren willst, solltest du hier anfangen. Gerade bei einer Aufputzinstallation bekommst du hier am meisten Verbesserung fürs Geld.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gibt es eigentlich RCO-LSS-AFDD-TYP A1 TNC-Kombieinbaugeräte? Das würde den Installationsaufwand doch erheblich minimieren und dem Fachkräftemangel entgegenwirken.
 
Ich habe im Obergeschoss drei Schlafzimmer und das Bad. Alles Kleinstverbraucher, auch unter Last, wenn man den Fön nicht mitzählt. Wie Du schon gesagt hast, wird er in den Händen gehalten bei der Bedienung.

Meine WM und WT haben von der Hauptverteilung eine 3x 2,5mm² Leitung die auf die Steckosenkombi geht. Beide Enden sind sauber verschraubt und der Weg ist im Rohr. Ich glaube es ist eine B16 die den Stromkreis absichert und die ist noch nie gefallen in den Jahren.

Das Haus hat in den Schafzimmern, Küche, Treppenhaus und Keller vernetze Rauchmelder.

Es ist nicht so, dass ich übermäßig viel Angst vor einen Brand hätte oder die Anlage als unsicher einschätzen würde, dennoch sind die Kinder sehr jung und machen alle möglichen Sachen.
Ich muss das alte Bad, das was früher auf halber Treppe war, neu einspeisen nach Vorgaben die ich erhalten habe. Dabei wird in der Unterverteilung im OG etwas frei und geändert und ich könnt die AFDDs recht günstig bekommen.

Da ich beruflich in der IT bin und auch Rechenzentren baue, kenne ich das Thema Fehlerlichtbogen und Kabelbrände. Dort wird aber mit Rauchabsaugsystemen gearbeitet und die nehmen Brnadgase war, die so gering sind, dass es mit dem Auge schwer ist das defekte Kabel zu finden. Neben der Gruppenversicherung habe ich regelmäßig Besuch von der gesetzlichen Unfallversicherung die das Thema immer wieder kontrollieren. Was soll ich sagen, es hat seinen Daseinsberechtigung, spätestens wenn man die Zahlen vom LKA zu Bränden sieht und deren Ursachen.
 
Das diese Brandschutzschalter noch nicht ausgereift sind zeigt sich an den fehlenden Brandschutzschaltern für Drehstrom deutlich. Und es dürfte überhaupt kein Problem sein da RCD Typ B + LS +Brandschutzschalter in ein Gehäuse einzubauen !
 
Mein Bruder hatte sich 2018 ein Einzelhaus in Holzständerwerksbauweise errichten lassen wo ich das erste mal AFDD-s in der UV entdeckte.
Ich fragt ihn ob das sein musste, und er meinte, ja das muss sein weil es ein Holzhaus ist.
Nun bin ich lange aus dem Beruf raus aber in Stillen fragte ich mich doch, es gibt viele Häuser wo das Dach aus Holz ist und der Ausbau darunter auch.
Muss das alles wirklich so sein wenn man ein Haus baut oder alles nur Geldschneiderei?
 
Mich würde eher interessieren, ob diese ab dem 1.10.2021 gem. der DIN VDE0100-420 für bestimmte Räume vorzusehen ist oder nicht. Ich lese eher ein Empfehlungscharakter heraus, also müssen nicht eingebaut werden.
 
. Ich lese eher ein Empfehlungscharakter heraus,

Es wird empfohlen, besondere Maßnahmen vorzusehen,.....
Die Risiko- und Sicherheitsbewertung ist für bestimmte Räume aber immer durchzuführen. Werden dort besondere Risiken erkennt, sind bauliche, anlagentechnische oder organisatorische Maßnahmen vorzusehen.

Mal als Beispiel:
Ich setze vernetzte Rauchwarnmelder ein (geringes Risiko, dass Brände unerkannt bleiben),
verlege nicht auf entzündlichen Baustoffen, setze nur Steckklemmen ein, teile die Lastströme durch die Verlegung als Ring im Zimmer auf zwei Teilstromkreise auf, nehme als Zuleitung 2,5mm², reduziere die Absicherung trotzdem auf 10A (reicht für Schlaf- und Kinderzimmer). Zusammen mit dem Bauherren wird besprochen, dass Elektroheizgeräte nicht eingesetzt werden - dass alles schriftlich festhalten und gut ist? Tja, es bleibt eine Bewertung, bei der man am Ende auch vieles schönrechnen kann.

Alternativ habe ich zuletzt einem Bauherrn einfach meinen EK des AFDD gezeigt "Davon brauchen wir drei, die verkaufe ich Ihnen zum Einkaufspreis, damit erledigt sich das hier (Stapel Papier) von alleine. Einverstanden?" - "Einverstanden."
 
Ein Ring ist in sich geschlossen. Wie kann man das mit 2 Teilstromkreises speisen?

Zunächst mal zu dieser theoretischen Installationsweise:
Zuleitung führt auf eine erste Dose im Raum, von dort geht man je einmal nach rechts und links von Steckdose zu Steckdose. Da die Adern an jeder Dose verbunden werden, hast du dann eine Ringleitung durch das Zimmer. Wenn nun irgendwo ein Gerät eingesteckt wird, kann und wird es sich über beide Wege mit Strom versorgen. Wenn es irgendwo einen schlechten Kontakt gibt, übernimmt die andere Ader entsprechend einen höheren Teilstrom.
Großer Nachteil: Die Ströme auf L und N werden sich wohl nie ganz gleichmäßig verteilen. Es kann sein, dass "nach links" 8 A auf dem N fließen, aber nur 3 A vom L kommen. OK, dazu bedarf es schon erheblicher Widerstandsunterschiede. Aber dann hast du eine üble Brummschleife wegen der der 5 A Differenz. Und "Brummen" kann und wird wegen der Harmonischen moderner Elektrogeräte auch schnell mal zur HF.
Daher dürfte diese Installationsweise unzulässig sein - aber ansonsten eine interessante Idee.
 
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