F-Kompressionsstecker = Voodoo?

Diskutiere F-Kompressionsstecker = Voodoo? im Forum Haustechnik im Bereich DIVERSES - Hallo, nachdem ich neulich bei nem Freund vorbeigeschaut habe, der gerade einen Zugang von Kabel Deutschland Internet installiert bekommen hat...
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steboes

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Hallo,

nachdem ich neulich bei nem Freund vorbeigeschaut habe, der gerade einen Zugang von Kabel Deutschland Internet installiert bekommen hat, musste ich doch ein wenig schmunzeln...

Da geht von der Multimediadose doch ernsthaft ein nichtmal 5mm dickes Kabel zum Modem, an dessen Ende dann Kompressionsstecker montiert sind. :lol:

Kann das Sinn der Sache sein? Erstens dämpft so ein dünnes Kabel mehr, ist nicht so gut abgeschirmt und mann muss bedenken, dass da unter der Straße wahrscheinlich kabelmäßig so ziemlich der letzte Dreck liegt, eventuell dann noch zum Haus abgemufft zu nem Zeitpunkt wo der, der das gemacht hat grad keine Lust mehr hatte. Da kommt also ne gammlige Verkabelung am HÜP an, und dann sollen so Kompressionsstecker was reißen? Ich lach mich tot...
Wenn KD Geld über hat (die zahlen ja wohl hoffentlich wenigstens den Kram, den sie die lokalen Installateure verbauen lassen), dann können sie das gern mir überweisen...
Ist so sinnvoll wie wenn ich mir vergoldete Stromleitungen legen lasse, wenn mir die Bahnlinie neben dem Haus das Netz versaut, können die das auch nicht wieder glattmachen...

Oder lieg ich mit dieser Kritik gänzlich falsch?


Gruß steboes
 
Kann dein Problem nicht nachvollziehen: Entweder ich verbaue immer Kompressionsstecker, oder nicht!

Warum soll der Monteur zwei verschiedene Stecker mitführen um dann nach optischem Gusto zu entscheiden ob ein Stecker besserer Qualität sich lohnt oder nicht?

Davon ab lässt sich ein derartiger Stecker auch wesentlich schneller Montieren.
 
steboes schrieb:
Da geht von der Multimediadose doch ernsthaft ein nichtmal 5mm dickes Kabel zum Modem, an dessen Ende dann Kompressionsstecker montiert sind. :lol:

Was ist denn das für ein Stecker? Mir noch unbekannt.

steboes schrieb:
Erstens dämpft so ein dünnes Kabel mehr, ist nicht so gut abgeschirmt und mann muss bedenken, dass da unter der Straße wahrscheinlich kabelmäßig so ziemlich der letzte Dreck liegt

Kann ich nicht bestätigen, hier hat die Post 1986 ordentlich gearbeitet, Kabel sind auch gut geschirmt. Nur der Postler der hier die Löcher bohrte kam mir etwas hilflos vor.

Lutz
 
steboes schrieb:
Da geht von der Multimediadose doch ernsthaft ein nichtmal 5mm dickes Kabel zum Modem, an dessen Ende dann Kompressionsstecker montiert sind. :lol:

Na und. Ich installiere im Auftrag von Kabel BW fast täglich solche Anschlüsse und verwende zum Teil auch solche Koaxkabel. Manchmal sogar vollkommen bewußt, z.B., wenn der Pegel im oberen Frequenzbereich zu hoch ist, im Verhältnis zum unteren. ich verwende Mini-Koaxkabel von verschiedenen Herstellern und eine negative Auswirkung auf Pegel und Schräglage haben diese in Bezug auf Kabel von ca. 7mm kaum. Bemerkbare Unterschiede kommen da erst bei Längen über 25m zu Stande. Es gibt dickere Kabel, die haben schlechtere Werte und außerdem muß man die technischen Daten der verwendeneten Kabel kennen und diese entsprechend einsetzen, unabhängig von der Stärke. Ganz nebenbei: Die von mir verwendeten Mini-Koaxkabel sind grundsätzlich klasse A-zertifiziert und haben ein Schirmungsmaß von 95 bis 105 dB.

Erstens dämpft so ein dünnes Kabel mehr, ist nicht so gut abgeschirmt und mann muss bedenken, dass da unter der Straße wahrscheinlich kabelmäßig so ziemlich der letzte Dreck liegt, eventuell dann noch zum Haus abgemufft zu nem Zeitpunkt wo der, der das gemacht hat grad keine Lust mehr hatte. Da kommt also ne gammlige Verkabelung am HÜP an, und dann sollen so Kompressionsstecker was reißen? Ich lach mich tot...

Ich habe bereits zu Post-Zeiten und später für die Telekom und Kabel Deutschland in der Netzebene 3 gearbeitet. Wieso soll da der letzte Dreck drin liegen? Zugegeben, es wurde zum Teil viel gepfuscht, manche Abzweiger hatten je nach Hersteller eine recht hohe Ausfallrate, aber die Koaxialkabel waren und sind eigentlich top. das man auf Pegel und Dämpfung achten muß, versteht sich von selbst. Kompresionsstecker reißen pegelmäßig gar nichts aus, sondern verbessern die HF-Dichtigkeit an der Übergangsstelle im Vergleich zu F-Steckern zum Aufschrauben und sind auch besser als Crimpstecker, da jede Quetschung einen, wenn auch minimalen Anpassungsfehler erzeugt.
Und ganz nebenbei: An über 90% der Hüps, an denen ich bislang zu tun hatte und das dürften schon mehr als hinderte sein, kam ein sehr gutes Signal an. Wie soll deiner Meinung nach ein 256-QAM-Signal vernünftig dekodiert werden, wenn das Signal nichts taugt? Sobald hier die BER zu hoch geht, ist Schluß mit lustig.

MfG
 
Aha, also hats letzendlich mit der HF-Dichtigkeit zu tun. Darf ich das dann quasi so verstehen, dass damit dafür gesorgt wird, dass an dieser Übergangsstelle von Kabel auf Stecker die hohen Frequenzbereiche, die für solche Digitalzwecke genutzt werden, nicht an die Umgebung "verloren gehen"? Aber kann das dann am HÜP oder da wo die Leitung in der Antennendose angeschraubt ist nicht auch passieren?

Dass da bei den Hausanschlüssen doch recht ordentlich gearbeitet wurde wusste ich nicht, ich kenn' halt einige Geschichten im Bezug auf die Telefon-Verkabelung in bestimmten Gebieten, wo die Kabel so alt sind und die Verbindungen so schlecht gemufft/verschraubt/verlötet (was auch immer damals halt angewendet wurde), dass man im ganzen Ort arges Glück hat, wenn man überhaupt ein Freizeichen erhält...
Aber mir ist schon klar, dass das zwei paar Schuhe sind, hatte das wohl vorschnell aufs BK-Netz übertragen, sorry...


Gruß steboes
 
steboes schrieb:
Darf ich das dann quasi so verstehen, dass damit dafür gesorgt wird, dass an dieser Übergangsstelle von Kabel auf Stecker die hohen Frequenzbereiche, die für solche Digitalzwecke genutzt werden, nicht an die Umgebung "verloren gehen"?

So in etwa. Letzlich hat es zum einen was mit den Elektro-Emmissionswerten zu tun, zum anderen, und das ist HF-technisch interessanter, mit dem Wellenwiderstand. Stecker spielen emmissionsmäßig keine so große Rolle, eher das verwendete Kabel (Stichwort: Schirmungsmass). Kompressionsstecker haben in Bezug auf HF-Dichtigkeit und Änderungen des Wellenwiderstandes die besten Eigenschaften. Und ein weiterer Punkt: Diese Stecker lassen sich schneller montieren, als irgendwelche anderen und allein die Zeitersparnis machen sie attraktiv. Ich nehme überhaupt nichts anderes mehr.

Aber kann das dann am HÜP oder da wo die Leitung in der Antennendose angeschraubt ist nicht auch passieren?

HÜPs sind vom Gehäuse her vollständig geschirmt und sollten auch stets verschlossen sein. Trotzdem ist der HÜP normalerweise die schlechteste Verbindungsstelle im System. Bei ordentlicher Montage und den richtigen Absetzmassen ist das aber in der Praxis zu vernachlässigen.

Dass da bei den Hausanschlüssen doch recht ordentlich gearbeitet wurde wusste ich nicht, ich kenn' halt einige Geschichten im Bezug auf die Telefon-Verkabelung in bestimmten Gebieten, wo die Kabel so alt sind und die Verbindungen so schlecht gemufft/verschraubt/verlötet (was auch immer damals halt angewendet wurde), dass man im ganzen Ort arges Glück hat, wenn man überhaupt ein Freizeichen erhält...

Ja, irgendwoher kenn ich das.
Ich habe mehrere Jahre im Netzbereich für die Post/ Telekom und später, bzw. parallel bei Kabel Deutschland gearbeitet, hauptsächlich im Neubau und der Störungsbeseitigung. Abgesoffene Muffen oder auch Abzweiger oder Kupplungen bei BK-Kabeln gehörten zum Tagesgeschäft. In der Regel kommen Störungen aber nicht durch die Kabel oder Verbindungsstellen der Adern oder Leiter, sondern durch undichte Gehäuse, Muffen oder Schrumpfschläuche.

Aber mir ist schon klar, dass das zwei paar Schuhe sind, hatte das wohl vorschnell aufs BK-Netz übertragen, sorry...

Also die verwendeten Koaxialkabel sind schon in Ordnung. Das Hauptproblem im BK-Liniennetz besteht zum einen durch defekte Abzweiger/ Verteiler und zum anderen durch unsauberes Arbeiten an den Verbindungsstellen, die in den meisten Fällen mittels Schrumpfschlauch realisiert werden, welcher innen mit Heißkleber beschichtet ist. Wird hier das Kabel nicht vorschriftsmäßig bearbeitet, kann später Feuchtigkeit eindringen. Solche Fehler lassen sich aber auch relativ gut einmessen und beseitigen.

MfG
 
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