Falsche Verkabelung Unterverteilung

Diskutiere Falsche Verkabelung Unterverteilung im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Guten Morgen, bei uns wurde am Montag die Unterverteilung in der Garage eingebaut und verkabelt. Da ich persönlich nicht vor Ort war, konnte ich...
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chester1887

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Guten Morgen,

bei uns wurde am Montag die Unterverteilung in der Garage eingebaut und verkabelt. Da ich persönlich nicht vor Ort war, konnte ich es mir erst anschauen, als die Arbeiten schon fertiggestellt waren.
Dabei ist mir folgendes aufgefallen: Die Zuleitung (5x10mm²) in die Garage ist im Hauptsicherungskasten mit einem 3-poligen LS-Schalter (C32) abgesichert (der bisher in der Hauptsicherung vorgeschaltete FI wurde abgebaut). Dann führt diese zur Unterverteilung, wo sie auf zwei separate FI läuft, hinter denen dann wieder je 8 LS-Schalter hängen.
Ist diese Konfiguration so richtig/erlaubt bzw. sinnvoll? Mich wundert es etwas, dass erst ein LS-Schalter, dann der FI und dann wieder LS-Schalter verbaut sind.
 
Mich wundert es etwas, dass erst ein LS-Schalter, dann der FI und dann wieder LS-Schalter verbaut sind.

Die Reihenfolge von FI und LS ist prinzipiell egal.

Allerdings ist der C32 da nicht sinnvoll, das 2 LS hintereinander nicht Kurzschluss selektiv sind. Hast Du also in einem Endstromkreis einen Kurzschluss, kann es sein, dass nicht nur der Stromkreis LS, sondern auch der C32 auslöst.

Hier währe ein 32A Neozed Lasttrenner sinnvoller.
 
Wäre es nicht am einfachsten, den C32 ausbauen zu lassen? So war es eigentlich auch im Vorhinein vom Elektriker vorgeschlagen und abgesprochen worden, nur kam er dann natürlich nicht selbst für den Aufbau vorbei, sondern gefühlt ein Azubi.
 
Die 32A Sicherung kannst Du nur ausbauen wenn die Zuleitung dieser UV auch für den Strom ausgelegt ist der dann zum fließen kommen kann.
Wie groß ist die Vorsicherung denn?
Wenn die Hauptsicherung ohnehin nur 35A ist, wie nicht selten üblich, macht dieser Automat C32 noch weniger Sinn als jetzt schon, dann wäre der Austausch gegen einen Lasttrennschalter sinnvoll, bei spätestens 63A Absicherung ist die Leitung nicht mehr ausreichend geschützt.
Prinzipiell ist es an zu raten, daß die UV inklusive deren Zuleitung eine Abschaltmöglichkeit besitzt.

Die Netzform gibt vor ob auch die Zuleitung zur UV schon einen FI schutz benötigt (TT-Netz)

Leitungsschutzschalter sind generell NUR für Endstromkreise gedacht.
 
Die drei Phasen der Hausanschlussleitung sind mit je 63 A abgesichert.

Ich habe den Elektriker direkt am Dienstag angerufen und um Rückruf gebeten. Bisher hat er sich natürlich nicht gemeldet... Ich möchte schon, dass die Verkabelung und Absicherung richtig gemacht werden. Das Haus ist erst letztes Jahr gebaut worden.
 
Dann ist der Automat durch einen Neozed Lasttrennschalter zu ersetzen in dem entsprechend Passhülsen für maximal 35A eingesetzt werden und entsprechende Schmelzsicherungen mit 35A (oder 32A wenn die Leitung wirklich nur dafür ausgelegt sein sollte)
Gemäß VDE sollte eine Selektivität der Sicherungen vorhanden sein, wobei im Normdeutsch das Wort "sollte" die Bedeutung "muß wenn es möglich ist" hat.
Leitungsschutzschalter sind auf keinen Fall zueinander selektiv.

Die Sache mit dem FI erscheint mir allerdings noch sehr fragwürdig, da der Aufbau der restlichen Anlage nicht bekannt ist und auch nicht die Netzform.
 
Ich glaube, ich komme nicht drumherum, dass die nochmal vorbeikommen müssen.
 
Die Sache mit dem FI erscheint mir allerdings noch sehr fragwürdig, da der Aufbau der restlichen Anlage nicht bekannt ist und auch nicht die Netzform.

Was ist bitte daran fragwürdig?
Glaubst du z.B. der Verteiler wäre nicht Schutzisoliert?
Selbst wenn es sich um ein TT-System handeln würde! wäre es nicht nötig die Verteilerzuleitung über FI zu schützen.
 
Selbst wenn es sich um ein TT-System handeln würde! wäre es nicht nötig die Verteilerzuleitung über FI zu schützen

Doch, wenn es ein TT ist, und der lokale PE in der Verteilerzuleitung enthalten ist, muss am Anfang dieser Leitung ein RCD sitzen!
 
Das ist ja wohl selbstverständlich und physikalisch begründet. Man wird kaum den lokalen Erder so niederohmig hinbekommen, dass eine praktikable Abschaltung bei einem Schluss vom Außenleiter zum PE erfolgt, ohne eine RCD einzusetzen.
 
Vorsicht : verwechsle Überlastschutz und Kurzschlussschutz nicht mit dem Personenschutz durch Abschaltung.
 
Es geht um den Personenschutz (u.U. auch Brandschutz). Ohne RCD wird das im TT-Netz nicht klappen, auch auf die Zuleitungen von Unterverteilungen bezogen. Ohne RCD wird es den lokalen PE auf gefährliche Potenziale und vor allem für lange Zeitdauern hochziehen. Das kann fatale Auswirkungen haben.


Ich verstehe überhaupt nicht, dass jetzt auf einmal, obwohl man ansonsten immer höhere Sicherheitsmaßstäbe anlegen will, eine Diskussion aufkommt, Zuleitungen zu Unterverteilungen im TT-System ohne RCD ausführen zu wollen?
 
Was heisst denn hier zu wollen?

Das ist übliche Praxis, deshab wird die UV ja auch Schutzisoliert aufgebaut!
Früher wurde da NYM-O 4X? + separatem Schutzleiter verlegt, um deiner Angst hingegenzuwirken.

Man kann da natürlich auch selektive RCD für teuer Geld einsetzen, sobald man aber das häusliche Umfeld verlässt, wird das schwierig!
 
Das ist übliche Praxis, deshab wird die UV ja auch Schutzisoliert aufgebaut!

Übliche gute Praxis ist es, wenn der lokale PE nicht in der Zuleitung in gleichem Mantel enthalten ist.

Wenn der PE im NYM enthalten ist, muss ein RCD vorgeschaltet sein. Anders wäre das kriminell.
 
Kriminell. Aha.

Begibst du dich jetzt schon auf das Niveau des Forenkobolds?

Wenn VDE da keinen RCD verlangt, ist der Nice to have, und da bin ich bei dir auch zu empfehlen, aber sein fehlen nicht zu bemängeln!
 
Wenn VDE da keinen RCD verlangt,

Wenn der VDE im TT-System (mit lokalem PE in gemeinsamer Umhüllung) wirklich keinen RCD verlangt, dann ist das für mich ein Zeichen von falsch verstandener Realität.

Hier nur eine Empfehlung auszusprechen ist absolut inakzeptabel und nach meiner Meinung verantwortungslos.

Da braucht man sich dann nicht wundern, dass viele Praktiker an der übertriebenen Normenflut zweifeln, wenn solcher Unfug beschlossen wird.


Man stelle sich vor, ein Bastler beschreibt hier im Forum, er habe ein 5 adriges NYM im TT-System von der Hauptverteilung z.B. zu einer Garage gezogen ohne eine RCD davor. Es gäbe ein Mord- und Totschlaggeschrei.
 
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