Fehler in der Hausinstallation?!?

Diskutiere Fehler in der Hausinstallation?!? im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo erst einmal, ich bin vor zwei Wochen in meiner neuen Wohnung eingezogen. Ich habe nun öfters Spannungsschwankungen bemerkt. Diese...
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Neo2006

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Hallo erst einmal,

ich bin vor zwei Wochen in meiner neuen Wohnung eingezogen.
Ich habe nun öfters Spannungsschwankungen bemerkt.
Diese machten sich als erstes durch Lichtflackern in der ganzen Wohnung bemerkbar.

Da ich vor einem Jahrzehnt mal Energieelektroniker gelernt habe, leider lernt man hierbei nur ein halbes Jahr was über Hausinstallation, machte ich mich auf die Fehlersuche.

Vorab habe ich die Spannung in den einzelnen Räumen an den Steckdosen gemessen.
Zwischen L1 und N ca.218V
Zwischen L1 und PE ca.230V
Werte schwanken meist, jedoch liegt immer an PE mind 10V mehr an.

Dann mal im Sicherungskasten nachgeschaut. Alle Klemmen korrekt angezogen.
Wohnung wird mit 3Phasen gespeist und über einen NFI Schutzschalter abgesichert.

Wenn ich nun vor dem Eingang des Schutzschalters messe, bekomme ich Werte die ich mir so nicht erklären kann:

1Phase gemessen gegen Null: 223V
2Phase gemessen gegen Null: 213V
3Phase gemessen gegen Null: 265V

Ich wohne in einen Zwei-Familien-Haus, unter mir der Vermieter. Leider kann ich den Fehler nicht weiter suchen, da dieser noch im Urlaub ist. Der Zählerkasten und ankommenden Zuleitungen der Stromwerke befinden sich im Keller zu welchem ich jetzt keinen Zugang habe.
Ist der Fehler überhaupt noch bei mir zu suchen oder sollte ich den Vermieter informieren, da sich die Fehlerquelle anscheinend bei ihm befindet?!?

Über Hilfe würde ich mich freuen…
 
Hallo Neo2006,

eine konkreter Fehlersuche ist mit Ferndiagnose immer etwas schwer, nur eine Sache solltest du bei deinen Messungen überprüfen. Du hast wahrscheinlich mit einem üblichen (digitalen) Messgerät gemessen. Leider ist es bei Hausinstallationen nicht möglich mit einem solchen Gerät vernünftige Messwerte zu bekommen. Du kannst nur belastete Kreise ordentlich messen, z.B. mit einem Duspol mit zugeschalteter Last.
Durch Induktionen hast du sonst statische Spannungen auf den Leitungen, die nicht wirklich eine Auswirkung haben, aber bei hochohmigen Spannungsmessern fast willkürliche Ergebnisse hervorbringen.

Gruß Fachmann
 
Danke für Deine rasche Antwort!
Tatsächlich habe ich mit einem Profi digitalen Messgerät von conrad gemessen :wink:
Vielleicht erklärt dies tatsächlich den extremen Werten. Habe gerade noch einmal nachgeschaut, nun zeigen die drei Phasen am Eingang des FI Schutzschalter je 231V, 216V, und 244V an.

Da mir die ganze Sache jedoch keine Ruhe lässt, habe ich vorsorglich den Sohn des Vermieters informiert. Dieser teilte mir im Gespräch zusätzlich mit, das die Heizung des Hauses einen Defekt hätte. Der Brenner würde sich teilweise wohl komplett auschalten. Ob dies im direktem Zusammenhang sthet mag ich nun wirklich nicht beurteilen, merkwürdig ist dies schon, da dies wohl erst seit ca einer Woche vorkommt. Es wurde nun ein Heizungsinstallateur beauftragt, jedoch frage ich mich nun, ob es nicht besser sei einen Elektiker zu informieren...
 
Ich denke dass seine Messungen sehr wohl richtig sind, denn Induktion kann nur in einem beidseitig abgeklemmten oder abgeschaltenem Kabel messbar sein.
Hier besteht jedoch ein Anschluss ans Versorgernetz, demnach dürfte er recht wahrscheinlich die tatsächlich anliegende Spannung gemessung haben.
Den Messergebnissen zufolge würde ich auf einen hohen Übergangswiderstand im N tippen. Wahrscheinlich eine schlecht (angezogene) Klemme.
Miss mal L1-L2 und L2-L3 und L3-L1.
 
alain schrieb:
Den Messergebnissen zufolge würde ich auf einen hohen Übergangswiderstand im N tippen. Wahrscheinlich eine schlecht (angezogene) Klemme.
Miss mal L1-L2 und L2-L3 und L3-L1.

Möglich. Alternativ eine Sternpunktverschiebung - deren Ursache dürfte aber in solchen Dimensionen eher beim Versorger zu suchen sein.

So oder so, die Spannung zwischen den Außenleitern wäre interessant!

Gruß Sevo
 
deren Ursache dürfte aber in solchen Dimensionen eher beim Versorger zu suchen sein
Wieso?
Eine Sternpunktverschiebung ist meist das Resultat eines unterbrochenen Neutralleiters, insbesonders weil der Sternpunkt "schwimmend" ist.
Meist liegt das Problem in der Hausinstallation.
(Kann zwar auch am EVU liegen...)
 
So, da es gestern immer schlimmer wurde und der Vermieter am späten Nachmittag vom Urlaub zurückkehrt ist kurze Rücksprache gehalten. Gleiche Symptome auch bei ihm in der Wohnung, TV schaltete sich sogar bei ihm mehrfach ab. Energieversorger angerufen, die wollten mich erst abwimmeln, diese haben dann den Notdienst rausgeschickt...
Der ankommende Neutralleiter war abgeschmort, wurde ersetzt, jetzt ist alles wieder gut :)

Danke für euere Tipps!!!
 
Neo2006 hat folgendes geschrieben:
Der ankommende Neutralleiter war abgeschmort, wurde ersetzt, jetzt ist alles wieder gut

Das hört sich ja schaurig an, hat er Euch denn auch gesagt, wie es zu dem Fehler kam ? War da "nur" eine Verbinding locker, oder habt Ihr vieleicht noch andere Probleme in der Hausinstallation. Bei solchen Fehlern kann man ja froh sein, wenn einem nicht die Hütte abfackelt.

Gruß
6 kV
 
Hai Neo,

mal rein aus Neugier: wie alt ist die Installation bzw. das Haus?

Gruß,

Martin
 
Mmmmh das Haus schätze ich mal so Mitte 60er Jahre, laut dem "Notdienst" von gestern war das Auflegen des Nulleiter damals nicht richtig im im Laufe der Jahrzehnte passiert sowas dann wohl mal...
 
Ist aber trotzdem sehr interessant, wie lange das gehalten hat - obwohl die wohl absolut schrottig war. Wird wohl meiner "klemmstellenparanoia" weiter Vorschub leisten :mrgreen:

Gruß,

Martin
 
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