Fehlschaltungen und "Stromsprünge" zwischen Kreisen und Schaltungen

Diskutiere Fehlschaltungen und "Stromsprünge" zwischen Kreisen und Schaltungen im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo Forum, wir sind am 19.12.2020 in unsere Neubau-Wohnung eingezogen. An Weihnachten ist beim gleichzeitigen Betrieb des Geschirrspülers...
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Rohrbotter

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Hallo Forum,

wir sind am 19.12.2020 in unsere Neubau-Wohnung eingezogen.

An Weihnachten ist beim gleichzeitigen Betrieb des Geschirrspülers (Küche; einzeln abgesichert) der Waschmaschine (Badezimmer; einzeln abgesichert) und Einschaltvorgang des Staubsaugers (Wohnzimmer) die Hauptsicherung im Wohnungsverteiler raus.

Am Silvesterabend ist beim Einstecken des Raclettegrills das Licht ausgegangen. Seither ist in der ganzen Wohnung der Wurm drin:
  • einzelne Leuchten gehen nach Betätigung der zuständigen Lichtschalter nicht an.
  • nach Betätigung anderer Lichtschalter in anderen Stromkreisen gehen diese Lichter dann doch an.
  • manche Leuchten flackern nach dem Einschalten (LED; teils schwach, teils stark), teilweise geben sie nur reduzierte Leuchtstärke ab.
  • das Einschalten weiterer Lichter führt dann dazu, dass sich die Leuchtstärke anderer Lichter erhöht oder auch verringert
  • auch das Benutzen von Steckdosen - beispielsweise das Ausstecken der ruhenden, ausgeschalteten Waschmaschine - führt zu einem Schalteffekt an Lichtern in anderen Zimmern.
  • gleiches gilt bei Abschaltung einzelner Stromkreise am Wohnungsverteiler
  • ebenso sind Steckdosen nicht mehr benutzbar, weil in umgekehrter Richtung auf die Verbraucher Stromimpulse (bspw. Klackerndes Schalten am Verstärker) einwirken
Ich habe keine Ahnung was für ein Fehler in der Installation das ist. Die Mangelanzeige mit Schilderung der Symptome an den Innenausbau-GU ist heute früh raus, verbunden mit der Hoffnung, dass sich dieser der Sache zügig annimmt. Bis dahin ist die Frage, weswegen ich mich an das Forum wende, aber:

Wie gefährlich ist der jetzige Zustand (in Bezug auf Personen oder auch Sachschäden)?

Heute Nacht habe ich die Sicherungen (bis auf FBHZ) alle rausgenommen.
Wie ist die Situation aber einzuschätzen? Muss ich auch tagsüber alle Sicherungen draußen lassen, oder gar einen Notdienst rufen? kann sich das Problem noch weiter "aufschaukeln" und irgendwann fängt auch der Kühlschrank oder der Ofen an zu spinnen (Herd glücklicherweise mit Gas) ?
Besteht denn Schadensgefahr für Geräte oder Leuchten - wir haben uns doch ein paar Leuchten zu einem netten Preis geleistet, und das Geflimmere scheint mir der Lebensdauer eher abträglich. Ebenso möchte ich meinem Verstärker sowas schon gar nicht zumuten.

Vielen Dank für Eure Meinungen und Ratschläge
Gruß Rohrbotter
 
Du solltest dringend den Störungsdienst rufen . Der Fehler deutet auf einen schwebenden Sternpunkt hin . Und dieser Fehler kann dir einige Geräte in die ewigen Jagdgründe befördern !
 
Aber tu dir den Gefallen und nimm nicht irgendeinen Betrügernotdienst aus dem Netz bzw. den gelben Seiten, sondern einen örtlichen Elektrohandwerksbetrieb, wenn der installierende Elektriker keinen Notdienst leistet!
 
wenn der installierende Elektriker keinen Notdienst leistet
Natürlich ist dieser als erstes zu benachrichtigen!
Am Besten auch schriftlich mit Fristsetzumg bzw. vor Ort unter Zeugen.
So hat er die Chance den Fehler selbst zu beseitigen.

Sonst bleibt ihr auf den Kosten des anderen sitzen.

Trotzdem besteht bei euch Gefahr im Verzug.
Wenn er also nicht sagt, dass er im Laufe des Tages da ist, dann müsst ihr jemand anderes holen.

Und bis dahin, so blöd es klingt, den Hauptschalter ausschalten!

Mindestens Sachschäden sind in dem Zustand nicht nur möglich, sondern zu erwarten.
Wahrscheinlich habt ihr die defekten Geräte nur noch nicht entdeckt.
 
Wahrscheinlich habt ihr die defekten Geräte nur noch nicht entdeckt.

Deshalb kann es auch wichtig sein, genau zu dokumentieren was passiert ist, und euch nicht vom Elektriker irgendeinen Blödsinn erzählen zu lassen!

Hier wäre der Rapportzettel eines unabhängigen Betriebes natürlich von Vorteil, wenn es um Schadensregulierung geht!
 
Warum rate ich wohl den Störungsnotdienst zu rufen ! Genau weil da Gefahr im Verzug ist und der Elektriker der die Anlage aufgebaut hat da auch nichts anderes machen kann als den Fehler finden und beseitigen . Zumal ich nicht gerade bis Montag ohne Strom warten würde !
 
Ein Elektrounternehmen klebt auch üblicherweise seine Firmenadresse mit Telefonnummer und auch Notdienstnummer an die UV. der Wohnung BZW. vermerkt das auf dem Stromkreisverzeichnis.
Also sehe dort mal nach. Sollte das vorhanden sein dann dort anrufen.
Der GÜ. würde sonst erst Montags tätig werden und jemanden vorbeischicken.
 
Hallo Pumukel, ego1 und schUk0,
vielen Dank für Eure schnellen Reaktionen und sachlichen Informationen im noch so jungen Jahr. Wir sind Eurem Rat gefolgt, und haben die Schutzschalter runtergenommen. Der Unternehmer hat per E-Mail und Not-sms eine Frist bis morgen früh 09:00 Uhr bekommen, den Mangel zu beheben bzw. zur Beseitigung zu erscheinen.
Danach wird ein unabhängiger Störungsnotdienst gerufen.
Gruß Rohrbotter
 
Zuerst einmal bitte ich dich, uns auf dem Laufenden zu halten.

Das hier macht mich stutzig:
die Hauptsicherung im Wohnungsverteiler

Du meinst sicher den Fehlerstromschutzschalter - und fragt man sich direkt: Es gibt nur EINEN? Ich habe keinen Zugriff auf historische Vorschriften, aber es ist schon zig Jahre vorgegeben, dass eine solche Schutzeinrichtung nicht zur Abschaltung der ganzen Anlage führen darf.

Mich würde ja ein Foto vom Sicherungskasten interessieren. Gerne auch eins vom Innenleben, aber ich werde von keinem Laien verlangen, die Abdeckung zu entfernen.
Wenn sich da jemand blicken lässt, kannst du ja Fotos von der geöffneten Verteilung machen.
 
Hallo in die Runde,

den Hinweis auf die Notdienst-Halsabschneider aus Internet/Gelbe Seiten hatte ich vernommen und einen lokalen Notdienst in der Nachbargemeinde recherchiert. Danke für den Tipp. Mein AN hat sich jedoch für morgen früh 09:00 Uhr angekündigt, insofern habe ich erstmal guter Dinge. Mit dem heutigen Stand schaue ich aber etwas sorgenvoller auf den Monteur/ NU, der für die Installation verantwortlich zeichnet [es gibt noch ungelöste Probleme mit der Gegensprechanlage, die aber in einen anderen Thread gehören].

Ich sollte wohl auch lernen, die Bausteine im Verteiler etwas zu differenzieren, wie Carsten1972 bemerkt:
Du meinst sicher den Fehlerstromschutzschalter - und fragt man sich direkt: Es gibt nur EINEN? Ich habe keinen Zugriff auf historische Vorschriften, aber es ist schon zig Jahre vorgegeben, dass eine solche Schutzeinrichtung nicht zur Abschaltung der ganzen Anlage führen darf.

Mich würde ja ein Foto vom Sicherungskasten interessieren. Gerne auch eins vom Innenleben
um also auch hier Klarheit reinzubringen nachfolgend die Bilder zum Wohnungsverteiler. Ich hoffe die Miniaturen sind ausreichend.

Baustelle_20210101_184751.jpg Baustelle_20210101_184758.jpg Baustelle_20210101_191028.jpg

Vielen Dank und Gruß
Rohrbotter
 

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Der Fehler ist die wegekokelte viel zu dünne Brücke zwischen den beiden N-Klemmen oben.

Mach mal ein scharfes Foto davon für die Beweisführung
 
Außerdem ist es wohl alles andere als Korrekt, den N der Herdleitung mit dem Zugangsdraht zusammen am FI asnzuklemmen, die Klemme ist nicht dazu geeignet diese sehr unterschiedlich starken Querschnitte sicher zu verbinden.

Fehlende Abdeckstreifen sind wohl die Krönung des Murks
 
Es fehlen zwei weitere 40A FI in deiner Verteilung und ein Überspannungschutz!
 
Baustelle_20210101_193314.jpg
Du hast offensichtlich ein scharfes geschultes Augenpaar! Ist das schon der Ursprung für das ganze Problem, oder kann es noch versteckte Probleme in der Installation geben?? - wir haben heute im Nachgang eine Steckdose als Ausgangspunkt der Probleme in Betracht gezogen. In diese war der Staubsauger bei der ersten Auslösung des FI-Schutzschalter eingesteckt, der Raclettegrill bei der Initiierung des jetzigen schwebenden Sternpunkts und vermutlich auch mein Laptop, als dieses beim Anstecken an das Netzgerät von selbigem vor ein paar Tagen ausgeschaltet wurde..
 
Für den Störungsdienst wäre das eine Arbeit von 5 Min ! der benötigt dafür nur ein Stück 10mm² blau und einen Schraubendreher um den Pfusch erst mal notdürftig zu heilen . Aber bitte sehr wenn du damit leben kannst bis morgen ohne Strom zu sein . Und da das eindeutig ein Fehler in der Installation ist trägt da auch der Errichter der Anlage die Kosten für die Störungsbeseitigung !
 
Zuletzt bearbeitet:
Das war definitiv kein Elektriker.
Auf jeden Fall Nachbesserung verlangen!

Nur ein FI für alles ist nach DIN 18015 nicht zulässig.
Die selbe Norm schreibt für deine, wahrscheinlich mehr als 1-Zimmer-Wohnung, ein 4-reihigen Verteiler vor in den das dann auch reinpasst.

Abdeckstreifen fehlen auch... Die sollten spätestens bei der Übergabe drin sein, auch wenn es keinen Grund gibt, die nicht sofort bei Einbau der Geräte mit einzusetzen.

Besagte Brücke, die da schon recht warm geworden ist wurde ja schon angesprochen.
Grenzt schon an versuchter Körperverletzung.
Aber wenn man denkt man hätte alles gesehen....

Das war erstmal das akute, was definitiv behoben werden muss, bevor das wieder in Betrieb genommen wird.

Über Optik lässt sich streiten, aber die spricht hier Bände.
Einen Sachverständigen hinzuziehen wäre sicherlich nicht verkehrt.
Und definitiv Prüfprotokolle Verlangen!
 
Ob die Zuleitung in 10mm² für 63A belastbarkeit ausreichend dimensioniert ist, wag ich auch mal zu bezweifeln.

Alles in allem das traurige Produkt einer absoluten Billiginstallation!
 
Thema: Fehlschaltungen und "Stromsprünge" zwischen Kreisen und Schaltungen

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