FI fliegt auch ohne Last raus

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Netspark

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Hallo Fachleute, ich bräuchte mal bitte etwas Nachhilfe.

Zu mir: Schwachstromelektriker, der auch an 3-Phasen-Strom bastelt. Bislang ohne jegliche Probs.
(Mein Motto: wo es kribbelt ist Saft drauf ;) )

Zur Ausgangslage:
EF-Haus BJ 1965. Elektrik im Haus komplett 2-Adrig mit klassischer Nullung. Am HVK ist ein dickes Erdungskabel zur Wasserleitung verlegt (sehr alt). Welche Art von Einspeisung das ist .... bin nicht so firn in den Bezeichnungen.

Zum Zustand:
ich will (fast) die ganze Elektrik auf 3-Kabel-Installation umbastel.
Neuen großen Verteilerschrank besorgt, Hauptsicherung, FI 3L+N, 44 16A-Automaten (Steckdosen und Licht pro Raum getrennt, große Verbraucher extra, vorbereitet für Ausstockung, etc.), vorgefertigte dicke Anschlußkabel (10mm² ?).

Da ich die Räume einzeln 'im laufenden Betrieb' umstellen will habe ich schon im Keller reichlich Kabel gezogen. Später wird dann Raum für Raum durch die Kellerdecke neu verkabelt (Steckdosen dann neu).

Für Licht wollte ich (nach dem Abklemmen der alten Stromzufuhr) über die alten Steckdosen und Umklemmen in den Verteilerdosen, die alten 2-Kabelleitungen verwenden (die dann nicht über den FI gehen sollen).

Zum Problem:
Ich habe mir eine 'Hilfseinspeisung' über einen Kellerverteiler in den neuen Sicherungskasten gelegt, diese geht an die 4 Sicherungsleisten (Hutschienen). Automaten sind mit einer isolierten Steckverbindung pro Reihe verbunden.
Angeschlossen sind bislang einige Steckdosen und Licht im Keller, die auch alle über die alte "Keller"-Sicherung gelaufen sind. Funktioniert so ohne Probleme.

Nun wollte ich auch das ordnungsgemäße Funktionieren des FI testen und klemmte N VOR den FI (FI war davor quasi nicht aktiv, da N nicht durch diesen ging).

Wenn ich nun IRGEND EINEN Verbraucher via Automat einschalte fliegt sofort der FI.

Ich arbeite eigentlich sehr sorgfältig, nie unter Eile/Druck und kontrolliere alles immer sehr genau. Einen kapitalen Kurzschluß schließe ich deswegen aus (ohne FI läuft ja auch alles).

Nur wieso der FI raus fliegt, egal ob Licht oder ein anderer Verbraucher dran hängt, kann ich mir nicht so recht erklären. Das selbst wenn der Verbraucher garnicht an ist (z.B. Licht - Schalter trennt Phase).
Ich würde die neue Verkabelung nun gerne auch mit FI absichern, nur mir fällt kein Ansatzpunkt ein was zu ändern wäre, damit alles ordnungsgemäß funzt.

Bin für jeden Tip dankbar.
 
Nun wollte ich auch das ordnungsgemäße Funktionieren des FI testen und klemmte N VOR den FI (FI war davor quasi nicht aktiv, da N nicht durch diesen ging).

Wenn ich nun IRGEND EINEN Verbraucher via Automat einschalte fliegt sofort der FI.

Wenn der N nicht durch den RCD geht, aber die drei Phasen schon, wird er definitiv nicht halten. Es müssen immer alle 4 Adern L1, L2, L3 und N durch den RCD gehen. Und nach dem RCD darf es keine Verbindung zwischen N und PE mehr geben.
 
Hallo EBC41, danke für Deine schnelle Antwort.

Der N geht ja nur nicht durch den FI, weil ich es als provisorische Hilfsschaltung gebastelt habe.

Sobald ich aber mit N durch den FI gehe fliegt dieser, egal welcher Verbraucher (via LS), teilweise auch bei nicht eingeschalteten Verbraucher.

Habe z.Z. keine Idee woran das liegt oder wo mein Denkfehler ist.
 
Ist doch wohl klar das der FI auslöst, wenn der N-Strom der Verbraucher über ihn fliesst, der der Aussenleiter aber nicht.

Nebenbei gemerkt kann man sich so wunderbar eine Sternpunktverschiebung erzeugen!

Basteln ist in Verbindung mit Elektroanlagen meiner Meinung nach übrigens eine ganz schlechte Idee!
 
Man kann es nicht verstehen, dass es "leutz" gibt, die so ahnungslos sind, dass sie nicht einmal vor Stromschlägen und deren Folgen Angst haben :mad:
 
Für Licht wollte ich (nach dem Abklemmen der alten Stromzufuhr) über die alten Steckdosen und Umklemmen in den Verteilerdosen, die alten 2-Kabelleitungen verwenden (die dann nicht über den FI gehen sollen).
Was ist das denn für ein Pfusch? Entweder macht man es richtig oder lässt es ganz sein?
 
Das Basteln wird er vermutlich sowieso nicht lassen ob mit oder ohne Unterstützung.
@Netspark, in #2 wurde dir der entscheidende Hinweis gegeben: Alles, was über den FI läuft (3 Außenleiter) muss auch wieder über den FI zurück (N) und darf keine Möglichkeit haben, woanders zurückzufließen. Sprich: L1,2,3,N hinter dem FI dürfen absolut keine Verbindung zu PE oder irgendeinem anderen N haben.

Wenn du hier eine Skizze deines Aufbaus einstellst, kann dir auch der Fehler aufgezeigt werden.
 
Mal ganz nebenbei, du weist, dass bei deiner Neuinstallation neben den FI, jetzt auch ein Überspannungsschutz vorgeschrieben ist?
 
So, danke für eure Antworten.

Habe den Fehler gefunden: war tatsächlich, daß (bedingt durch die Hilfsversorgung) über die Phasen und N unterschiedliche Ströme flossen.
Licht soll ja nicht über den FI gehen, waren aber teilweise an N über den FI angeklemmt. Also kein Wunder.
Habe das nun berichtigt (getrennt) - und FI läßt sich nun schalten.

Nur das er nun nach ca. 10sek (immer die gleiche Zeitspanne) auslöst. Welches 'Gerät'/Verbraucher kommt dafür in Frage?
Habe den Eindruck als wenn sich etwas aufladet (Kondensator, Spule,...) und dann den Effekt auslöst.

Werde das Thema erst einmal ruhen lassen.

Im Mai wird eine neue Erdleitung vom Netzbetreiber gelegt (und ev. die "Anschlußart" auf einen neuen Stand geändert, je nachdem wie es im HVK aussieht). Danach kann ich dann die 'Hilfsversorgung' entfernen und alles 'korrekt' anklemmen.

@patois: Kennst Du Satiere / Sarkasmus? Sorry, ich hätte es besser markieren sollen. Das letzte Mal, daß ich eine 'gewischt' bekommen habe, war vor ca. 20 Jahren an meiner Badheizung, nachdem ein Elektriker (beauftragt von der Hausverwaltung) daran rum gefummelt hatte (danach habe ich meine Wohnungverkabellung komplett selbst erneuert - und nun ohne Saft auf den Gehäusen).
@ToBy T: falls Du es gelesen hast: das Haus ist bewohnt, deswegen werden die Räume nach und nach umgestellt. Es reicht dabei an Dreck schon, wenn man neue Steckdosen bohrt/setzt und die Wand dann bis zum Fußboden (Verkabellung durch den Keller) aufschlitzt.
Noch die Wände hoch und die Decken zu schlitzen ist (jedenfalls aus meiner Sicht - Andere dürfen gerne eine Ansicht haben) in DIESEM Fall übertrieben und in einem bewohnten Haus nur schwer zumutbar.
@Hemapri: könntest Du das bitte etwas weiter ausführen?
 
Licht soll ja nicht über den FI gehen,

Es ist heute üblich und auch sinnvoll, auch Lichtstromkreise über 30 mA - RCD zu speisen.

Damit man bei Auslösen des FI nicht ganz im Dunkeln steht, sollte man die Hausinstallation auf mehrere RCDs aufteilen.


Nur das er nun nach ca. 10sek (immer die gleiche Zeitspanne) auslöst. Welches 'Gerät'/Verbraucher kommt dafür in Frage?
Habe den Eindruck als wenn sich etwas aufladet (Kondensator, Spule,...) und dann den Effekt auslöst.

So einen Effekt, dass sich etwas auflädt, ist mir im Zusammenhang mit RCD noch nicht untergekommen.

Zielführend wäre hier eine Messung des Isolationswiderstandes der Stromkreise nach dem FI.

Am besten mit einem Gerät, das mit 500V DC Messspannung arbeitet.

Manchmal hat man das Glück, dass sich der Isolationsfehler auch mit einem Multimeter-Ohmmeter herausmessen lässt.


Im Mai wird eine neue Erdleitung vom Netzbetreiber gelegt (und ev. die "Anschlußart" auf einen neuen Stand geändert,

Wer macht dann das Umklemmen der Hauptleitung?
 
@EBC41:
1) hast Du wohl Recht. Werde mal schauen einen Einphasigen nur für Licht zu bekommen. Platz wäre da noch.
2) Werde es im stromlosen Zustand mal ausklingeln. Habe leider nur Ohmmeter für Elektronik.
3) Umklemmen ist da nicht das was vorgesehen ist. Ich will vom alten Zählerkasten nach dem Zähler ein neues Kabel (63A) runter zum neuen Schrank legen, dort auf die 3 Hauptsicherungen.
Grund: Elektriker (mehrere angefragt) wollen den Zähler nur versetzen, wenn sie die GANZE Elektrik selbst neu machen - INKLUSIVE DER NEUBESCHAFFUNG ALLER BENÖTIGTER TEILE!
Mir ist bekannt, daß ein Elektriker die Verantwortung übernimmt. Nur man kann eine bestehende Verkabellung auch frei testen und muß nicht alles raus reißen um damit dann noch mehr zu verdienen.
 
3) Umklemmen ist da nicht das was vorgesehen ist. Ich will vom alten Zählerkasten nach dem Zähler ein neues Kabel (63A) runter zum neuen Schrank legen, dort auf die 3 Hauptsicherungen.


Aber, wenn von Freileitung auf Erdkabel umgestellt wird, (wenn ich das richtig verstehe), muss die Hauptleitung vom Hausanschlusskasten zum Zähler doch geändert werden? Willst Du das selbst machen? Ist aber im verplombten Vorzählerbereich. Da brauchst Du einen eingetragenen Fachbetrieb.
 
Habe ich eigentlich auch vor - WENN ich einen Elektriker finde, der nicht ERST alles raus reißen und neu machen will, bevor er prüft.
Deswegen einen Sachverständigen! Der prüft nur und macht Lösungsvorschläge. Auf Grund dessen können die notwendigen Arbeiten ausgeschrieben werden.
 
@ECB41:
Keine Freileitung. Das vom Netzbetreiber verlegte Anschlußkabel (Erdkabel) ist mittlerweile > 60Jahre alt und soll deswegen getauscht werden.
Dabei soll geprüft werden, ob die vorhandene Anschlußart zum HAK noch der 'Norm' entspricht oder das geändert wird.
In diesem Falle ist sowoeso ein autorisierter Elektrobetrieb zu beauftragen. Nur wie der das dann mit der klassischen Nullung im Haus machen will ... keine Ahnung. Vlt. ist es ja dann 'zulässig' weiter ohne Hauptsicherung und FI zu fahren (im alten Kasten von 1965).
 
Europaweit bitte!
Selbst wenn du drei Elektriker anrufst und dir den Preis geben lässt, spricht man von einer Ausschreibung.
Europaweit kann man machen, kann aber bei herauskommen, dass ein polnischer Elektriker trotz 500km Anfahrt billiger ist, als einer um die Ecke.
 
Thema: FI fliegt auch ohne Last raus
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