FI löst plötzlich aus - Stromkreis für Fehler identifiziert

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Hallo liebe Community,

letzte Nacht hat der 30mA FI in unserer HV plötzlich ausgelöst. Es gab keinen externen Anlass dafür, also es wurde kein Verbraucher neu angeschlossen, oder ein Gerät in Betrieb genommen.

Nachdem wir durch Ausschluss Verfahren den problematischen Stromkreis gefunden hatten, ging es erst mal ins Bett. Heute ging es dann weiter, ohne Kerzenbeleuchtung und Taschenlampe.

In der HV ist dieser 40A / 30mA FI installiert. Darüber laufen sämtliche Sicherungsautomaten.

https://i.ibb.co/nBMhfz2/20230304-164802.jpg

Nun konnte ich die Ursache für die Auslösung des Schutzschalters in der Garage lokalisieren.
Ein einphasiges Kabel 16 A versorgt die Beleuchtung und zwei Web Kameras mit Strom.

Der FI Schutzschalter löst aber nicht sofort aus, wenn die Leitung in der Garage mit den Verbrauchern verbunden ist, sondern erst nach einer Minute, manchmal auch erst nach 5 Minuten. Dummerweise stehen wir dann auch im Haus völlig im Dunkeln. Erst nachdem wir die 16A Sicherung für diesen Stromkreis ausgeschaltet haben, blieb der FI aktiv ohne auszulösen.

Da ich kein Spezial Schutzleiter Meßgerät besitze, habe ich die beiden in der Garage angeschlossenen Leitungen mit einem Multimeter in OHM Stellung ausgemessen.

Zwischen "Erde" und Phase bei angeschlossenen Verbrauchern, also so wie auch der FI angesprochen hat, habe ich bei Leitung 1 einen Wiederstand von 1 MOhm gemessen. Bei der zweiten Leitung waren es 700 kOhm.

Die Garage wurde in den frühen 60er Jahren gebaut. Es wurden damals diese flachen Stegleitungen unter Putz verlegt. So sieht die Leitung aus.
https://i.ibb.co/h7ht7Vq/DV-8-3870045-04-4c-DE-20150626101317.jpg

Warum heute Nacht plötzlich der Schutzschaler so reagiert hat ist mir nicht erklärlich. Es hat nicht geregnet, so dass Feuchtigkeit nicht die Ursache sein kann. Ein Eichhörnchen, das sich unter de Dach eingenistet hat, kann auch nicht beide Leitungen zugleich so beeinflussen, dass der gemessene Widerstand zum Auslösen des FI Schalters führt.

Ich vermute nun, dass der FI Schutzschalter das Problem sein könnte. Eventuell liegt die Toleranz genau da wo die alten Leitungen in der Garage nun mit 1 MOhm und 700kOhm zur Auslösung geführt haben.


Wie kann ich das Problem angehen? Am liebsten würde ich den Stromkreis Garage vom Haus FI ausschließen. Allerdings ist es so, dass bei unserem alten Haus aus 1939 auch die Heizungsanlage mit dem gleichen Stromkreis versorgt wird und vom Keller dann ein Erdkabel zur Garage führt.

Mir wäre natürlich lieber gewesen, jede Steckdose einzeln abzusichern, so wie es im Flugzeugen der Fall ist, aber das kann man nur bei einem Neubau einplanen und bei einem Altbau geht das nicht, ohne die Wände aufzustemmen.


Danke für Eure Hilfe und Vorschläge
 
Der FI ist ganz sicher nicht der Fehler!
Du hast 700kOhm gemessen mit einem MM. Bei höherer Spannung wird der Widerstand sicher weiter runtergehen. Hier musst du den Fehler suchen.
 
Wenn Platz in der Verteilung ist, kannst du dir mehrere FIs installieren lassen oder, wenn Geld keine Rolle spielt, je Stromkreis einen FI/LS.
 
Was heisst denn "sämtliche Leitungen über einen FI"? Wieviele sind es denn?
 
Der FI ist ganz sicher nicht der Fehler!
Du hast 700kOhm gemessen mit einem MM. Bei höherer Spannung wird der Widerstand sicher weiter runtergehen. Hier musst du den Fehler suchen.

Danke Werner,

man fragt sich ja, wie es aus heiterem Himmel plötzlich zu der Auslösung kommt.
Wie gesagt es hat nicht geregnet und eine Fremdeinwirkung ist auszuschließen. Nachts um 2 Uhr ist in der Garage ja auch Nichts los.

Ich plane in jedem Fall für den Garagen Stromkreis einen separaten FI einzubauen. In der HV habe ich noch genügend Platz.

LG Dietmar
 
Was heisst denn "sämtliche Leitungen über einen FI"? Wieviele sind es denn?

Also so sieht der Sicherungskasten aus. Nicht alle Sicherungen sind wohl belegt. Der Kasten wurde vor etwa 10 Jahren von einer Firma installiert, die bei uns auch die Solaranlage aufs Dach gebaut haben. Wir hatten bis dahin noch uralte Sicherungsautomaten aus den 50er Jahren in dem Kasten.

https://i.ibb.co/pZ1qV20/20230304-174207.jpg
 
Ist ja nur zu hoffen, dass nicht alle 15 Automaten (die, die beschriftet sind) über einen FI laufen. Das wäre auf jeden Fall zu ändern .... asap.... 6 Automaten pro 4 poligen RCD maximal.
 
Wenn der Nennstrom der Vorsicherung für die Unterverteilung, den Nennstrom des FI nicht überschreitet, kann man das durchaus so lassen.

Besser wäre natürlich, die vorhandenen LS auf zwei oder mehr FI-Kreise aufzuteilen um - wie der TE selbst anmerkte - nicht komplett im Dunkeln zu stehen. Noch besser: für die ”wichtigen“ Stromkreise wie bspw. die Heizung, extra FI/LS.
 
Ist ja nur zu hoffen, dass nicht alle 15 Automaten (die, die beschriftet sind) über einen FI laufen. Das wäre auf jeden Fall zu ändern .... asap.... 6 Automaten pro 4 poligen RCD maximal.
Blödsinn.
Dazu gibt es weder eine Vorschrift noch ist es sinnvoll. Hier bei uns gibt es zigtausende von Haushalten mit einem FI für alles.
 
Das ganze auf zwei oder mehr Fi aufzuteilen wäre aber natürlich sinnvoll gesen.
 
Nicht umsonst gibt es FI-Sammelschienen für 12 TE und das ist durchaus zweckmäßig und sinnvoll, unabhängig von irgendwelchen Vorschriften. Hier ist es aber nur das Problem dass bei Auslösen gleich alle Stromkreise abgeschaltet sind. Die Ursache des Problemes sind aber nicht ein oder zwei FI sondern wo fließt der Fehlerstrom ab. Wenn man den Stromkreis kennt kann man diesen schrittweise weiter auftrennen oder angeschlosssene Geräte entfernen.
 
Wenn hier schon ein einfaches Multimeter zwischen Phase und Schutzleiter nicht unendlich als Wert herausbringt, dann ist da auf dem Kreis auf jeden Fall was nicht in Ordnung.

Ob Du den Fehler mit dem Teil wirklich lokalisieren kannst steht noch mal auf einem anderen Blatt.
 
Sollte die Stegleitung noch Adern aus Aluminium haben, hilft es evtl sämtliche Klemmstellen des Stromkreises mal zu reinigen oder zu erneuern (abknipsen, abisolieren + dünn mit säurefreiem Fett z.B. Polfett vor Oxidation schützen).

Bei Aluminium bildet sich leider besonders im Außenbereich gerne eine Oxidschicht, die Übergangswiderstände erzeugt.
 
Falls die Webcams über Steckernetzteile betrieben werden - die heutzutage meistens Schaltnetzteile sind - könnte diese ebenfalls die Ursache für einen ”nervösen“ FI sein.

Zuerst würde ich an deiner Stelle - falls noch nicht geschehen - sämtliche Verbraucher in der Garage abstecken und dann schauen, ob der FI hält. Wenn nicht, kommt nur die Installation als Verursacher infrage. Wenn er hält, musst du halt schrittweise die Geräte durchprobieren.
 
Und was haben erhöhte Übergangswiderstände mit einem Erdschluß zu tun?

Die Messung zeigt ein ernst zu nehmendes Problem an dem Stromkreis.
"Mal schauen ob der FI hält" ist keine Lösung des Problemes.
 
Sollte die Stegleitung noch Adern aus Aluminium haben, hilft es evtl sämtliche Klemmstellen des Stromkreises mal zu reinigen oder zu erneuern (abknipsen, abisolieren + dünn mit säurefreiem Fett z.B. Polfett vor Oxidation schützen).

Bei Aluminium bildet sich leider besonders im Außenbereich gerne eine Oxidschicht, die Übergangswiderstände erzeugt.

Grundsätzlich richtig, aber das hat nichts mit einem Fehlerstrom zu tun, der irgendwo gegen Erde abfließt.
 
Klar, aber wo sollte plötzlich ein Erdschluss herkommen, wenn laut TE nichts an der Anlage geändert wurde? Zumal der ja auch nicht so ”satt“ sein kann, da der FI nur sporadisch auslöst.

Natürlich ist es die beste Idee einen Fachmann mit der Fehlersuche zu beauftragen. Es geht hier aber auch darum, was der TE erstmal selbst tun kann.
 
An
Klar, aber wo sollte plötzlich ein Erdschluss herkommen, wenn laut TE nichts an der Anlage geändert wurde? Zumal der ja auch nicht so ”satt“ sein kann, da der FI nur sporadisch auslöst.

Angeschlossenes Gerät defekt, eine Maus hineingekrabbelt, Feuchtigkeit in eine Verbindungsstelle eingedrungen, Nagel eingeschlagen. Da gibt es schon eine Reihe von Möglichkeiten.
 
Ja. Und all diese Möglichkeiten kann man überprüfen, indem man wie vorgeschlagen, Gerät für Gerät durchgeht und die infrage kommenden Klemmstellen inspiziert.

Sollte eine Leitung „genagelt“ worden sein, müsste das dem TE ja eigentlich bekannt sein.
 
@RIK, ich glaube, du hast noch nicht soviel Praxiserfahrung. ;)
Die von Hemapri angeführten Dinge, sind noch lange nicht alles, was so vorgefallen sein kann. Und "Gerät für Gerät" zu überprüfen, ist nur ein kleiner Teil der möglichen Fehlerquellen.

Ich hatte schon mal den Fall, dass ein Elektriker mehrmals ein WW-Gerät zur Prüfung in die Werkstatt gebracht hat. Er wollte es einfach nicht glauben, dass der Fehler (Doppelfehler) in seiner Anlage lag, weil nur das WW-Gerät den FI auslöste.
 
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