FI/LS Typ A wurde ersetzt durch FI Typ B+LS

Diskutiere FI/LS Typ A wurde ersetzt durch FI Typ B+LS im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo miteinander Ich wohne in einer Wohnung und habe auf dem Balkon ein kleines Klimagerät installiert, bei dem im Handbuch ein FI Typ B...
Habe gerade eben eine erstaunliche Messung gemacht:
An einem RCD ABB F204A (Typ A) 63/0,3 A

Man kann einen reinen Gleichfehlerstrom von 700 mA, durch diesen FI schicken und trotzdem löst er noch mit 300mA AC einwandfrei aus!!!

Die Prüftaste funktioniert sogar noch, wenn man 1A Gleichfehlerstrom einstellt.

Damit wären die Geschichten von wegen, man dürfe keinen Typ A 300mA vor einen Typ B 30mA schalten zumindest für diesen ABB-FI völlig entkräftet.

Rein rechnerisch könnte man für diese Konfiguration sogar 10 Stück B 30mA hinter diesen A 300mA schalten und es würde noch sicher funktionieren.
(10 mal 60mA wären erst 600mA DC Fehlerstrom im worst case-Fall)
 
Wenn ich dann weiter so ketzerisch sein darf:

Nach meinen Messungen stellt es auch kein großes Problem dar, wenn man einen A 30mA vor einen B 30mA setzen würde.
Wie erwähnt, der B würde mit 60mA DC sicher auslösen und beim vorgeschalteten A Typ würde die beginnende Narkose sich nur so auswirken, dass die AC Fehlerstrom-Auslöseschwelle von etwa 23 auf 30 mA steigen würde.

OK, ich würde das in der Praxis nie so bauen. Aber einzelne B 30mA würde ich ohne Bedenken hinter einen A 300mA Haupt RCD dieses Typs von ABB setzen.


Fazit:
Es scheint doch so zu sein, dass manche Hersteller versuchen, umsatzsteigernde Märchen unters Volk zu bringen???
 
Habe gerade eben eine erstaunliche Messung gemacht:
An einem RCD ABB F204A (Typ A) 63/0,3 A

Man kann einen reinen Gleichfehlerstrom von 700 mA, durch diesen FI schicken und trotzdem löst er noch mit 300mA AC einwandfrei aus!!!

Die Prüftaste funktioniert sogar noch, wenn man 1A Gleichfehlerstrom einstellt.

Damit wären die Geschichten von wegen, man dürfe keinen Typ A 300mA vor einen Typ B 30mA schalten zumindest für diesen ABB-FI völlig entkräftet.
OK, dann gibt es von deiner Seite zumindest keine Erfahrungswerte wenn sich das ganze mal beispielhaft 1 Woche, 1 Monat, ...., abspielt.
(Nur so unter dem Hintergrund daß die Problematik oftmals mit "erblinden" beschrieben wird. In meinen Augen ein schleichender Prozess).
 
(Nur so unter dem Hintergrund daß die Problematik oftmals mit "erblinden" beschrieben wird. In meinen Augen ein schleichender Prozess)

Nein, da gibt es keinen schleichenden Prozess über Wochen. Da ist nichts, was den negativen Einfluss eines Gleichstroms mit der Zeit aufsummiert.

Man kann durch einen Pfad des Stromwandlers mehrere Ampere Gleichstrom fließen lassen, auch längere Zeit. Wenn der Stromfluss weg ist, ist der RCD wieder der alte. Keine ersichtliche Speicherwirkung in diesem Eisenkern, die die Auslösecharakteristik merklich verschlechtern würde.
 
Ich würde eher vermuten, dass der Einwand von @leerbua darauf beruht, dass glatte Gleichstromfehler nicht unbedingt unmittelbar auftreten, sondern wie zb. Isolationsfehler auch schleichend.
Solche glatten Gleichfehlerströme treten numal nicht in der Häufigkeit wie Wechselstromfehler auf. Gerade im Bereich Dreiphasen-Frequenzumrichter ist, bei nicht herausgeführten Zwischenstromkreis, bei qualitativen Geräte die Wahrscheinlichkeit dort ähnlich hoch, wie an einem SK-II Geräte einen elektrischen Leiter direkt zu berühren. Auslöser ist dennoch meist Korrosion, Oxidation oder ähnlich schleichende Ursachen, die stets in beide Richtungen schwanken können. Ein direkter "Überschlag" ist da eher selten. Zumal wohl auch die weiteren "Belastungen" mit Fehlerströme anderer Frequenzen in die ganze Sache mit einspielen.

Ich kenne deinen Versuchsaufbau nicht, würde aber vermuten das bei einer sehr praxisnahen Anwendung des Ergebnis wahrscheinlich anders ausfallen würde. Da die Eisenkerne, respektive die Summenstromwandler, beim Typ A vom Grundsatz her gleich sind, bezogen auf die einzelnen Werte natürlich, würde ich den Herstellern da schon Glauben schenken was die maximale Belastung mit eben den glatten Gleichstromfehlern betrifft. Ok, ob man da nun 6, 10 oder 12mA annimmt, sei mal dahin gestellt, aber ein solche DC-Fehlerstrom von sagen wir mal 500mA, na ich weiss nicht ob ich da zweifelsfrei zustimmen würde das dies diese kleine Eisenkerne nicht sättigt.
Wie schon geschreiben, gehe ich schon davon aus, dass die Hersteller die 6mA nicht gewürfelt haben, sondern das dies eher aus Labormessungen mit dem typisch deutschen Sicherheitszuschlag sich ergeben hat. Deswegen würde ich den "gefährlichen" Wert so um die 20-25mA verorten. Ist aber auch nur meine Meinung, das kann natürlich auch ganz anderes sich verhalten.

Ich sehe aber grundsätzlich die Thematik, was diese glatten Gleichstromfehler angeht, vom Grundsatz her falsch angegangen. Man versucht "Intelligenz" ins eigendlich dumme Leitungsnetz zu bringen, wo es wirklich nichts zu suchen hat. Wenn ich ein Gerät habe das solche Fehlerbilder erzeugen kann, dann muss dieses Gerät die Fehler eigenständig erkennen und auch händeln können. Es dürfte dann halt keine Wallbox in Betrieb genommen werden, denen eine DC-Fehlererkennung fehlt, oder nicht verpflichtend vom Hersteller ein solcher Schutz unmittelbar vor dem Gerät gefordert wird. Damit meine ich nicht generell den Typ B sondern solche, wie schon von @Asko angesprochene spezielle Typ B-Geräte wie zb. der von Doepke, der wirklich und verbindlich bei 6mA auslöst.

Problematisch sehe ich es halt bei TT-Netzen, wo verbindlich ein selektiver RCD vorgeschrieben ist. In wieweit dies nun ein Typ A, Typ B/B+ sein muss oder darf, wäre meiner Meinung nach ein Thema das man angehen müsste. Das Kasadieren von RCD's ist aber eh so eine Sache, was man doch eher vom "Stammtisch" wegholen und in die Hände von Profis geben sollte. Und nein, ich meine damit nicht VDE und deren Lobby, sondern an die "realtiv" unabhängige Wissenschaft. So würde man zumindest den Lobbyismus ein wenig eindämmen und technisch sinnvolle Ergebnisse forcieren. Der "andere Weg" hat sich ja am Beispiel Brandschutzschalter nicht gerade als sehr glücklich erwiesen. Die Technik erfüllt nunmal nicht das was sie verspricht, und durch den Minimalismus getriebene immer kleiner werdende Geräte erhöhen sicherlich nicht deren Zuverlässigkeit. Im Gegensatz zu einem Leitungsschutzschalter werden solche 1 TE breiten Superlativen, die ja angestrebt werden, sicherlich nicht 20+ Jahre zuverlässig funktionieren. Auch wenn immer wieder die Einführung im nordamerikanischen Raum als Anschauungsbild heran gezogen wird, das dort nach Einführung halt nicht jedes 2. Haus abbrennt, liegt nicht unbedingt an dem AFDD-Bereich des Kombigerätes, sondern vielmehr an dem RCD-Bereich desselben.

Auch teile ich nicht @Pumukel 's Ansicht das sich durch stetig wachsenden Einsatz die Kosten pro Gerät merklich verringern werden, was die Typ-B-Geschichte betrifft. Die Herstellung von Leistungsschutzschalter und RCD's sind mitterlweile soweit ausgereift und automatisiert, das eine Kostenoptimierung kaum noch möglich ist. Bei Typ B RCD's und gerade bei Weiterentwicklungen oder gar AFDD's spielt aber die Komponente Elektronik eine große Rolle. Diese lässt sich zwar kostenmässig auch bis aufs niedrigste Niveau zurückschrauben, jeder zum einen auf Kosten der Qualität und vorallem aber auf Kosten der Zuverlässigkeit.
Ob sich die RCBO mit Typ A im allgemeinen als der einzig wahre Weg durchsetzen werden, würde ich jedoch nicht unbedingt verneinen wollen. Jedoch halte ich Gruppen-RCD's aktuell auch immer noch nicht für Teufelszeug. Man sollte, und das ist imho am wichtigesten, für jede Anforderung das dafür notwendige verwenden. Da gibt es auch kein "4-" oder "...nur das ist Stand der Technik...", es gibt eine Anforderung und dafür eine Lösung. Ob in einer 2-Zimmer Wohnung nun zwei Gruppen-RCDs sein müssen, oder nur einer, oder aber auch 8 RCBO's (E-Herd mal aussen vor)...nunja ich denke man weiß auf was ich hinaus will.

Wie oben schonmal geschrieben, Leitungscshutz soll die Leitung schützen und nicht die angeschlossenen Geräte. Eine Schraube in der Leitung erkennt der RCD und eine lockere Klemmverbindung verhindert eine passende Klemme, mal ganz runimentär ausgedrückt. Wenn ein Heizstrahler umkippt, muss er sich selbst abschalten, ebenso wenn er ver- bzw bedeckt ist.
 
Wer sagt den Das der Summenstromwandler mit Kern der Punkt der Weisheit ist . Es gibt auch andere Möglichkeiten Ströme zu überwachen ZB Hallsensoren . Der Rest ist reine Elektronik und wenn diese versagt wird eben Abgeschaltet . Mann muss sich doch einfach mal überlegen wie erkennt der B Fi den Gleichfehlerstrom und wie erkennt er AC Fehlerströme. So und das diese Brandschutzschalter auch nur mit reiner Elektronik arbeiten ist ja nun mal kein Geheimnis. Aber warum gibt es keine Brandschutzschalter für Drehstrom ?
 
Ich würde eher vermuten, dass der Einwand von @leerbua darauf beruht, dass glatte Gleichstromfehler nicht unbedingt unmittelbar auftreten, sondern wie zb. Isolationsfehler auch schleichend.

Ja, könnte auch so gemeint sein? Ich bezog es aber konkret auf das Verhalten der RCDs das ich hier untersuchen will. Aber egal, wenn ein Gleichfehlerstrom schleichend in einem Verbraucher entsteht und langsam größer wird, ist irgendwann beim B RCD die Schwelle erreicht, die zum Auslösen führt.

Andererseits bei einem A RCD wandert man sozusagen entlang der roten Kurve in diesem Bild:
ABB_F374.png
und die Empfindlichkeit gegenüber AC Fehlerströmen nimmt ab. Aber es existiert keine Art von Speicherfähigkeit über die Zeit.
 
Tjo,, das wars dann mit der sachlichen Diskussion....

Wer sagt den Das der Summenstromwandler mit Kern der Punkt der Weisheit ist .
Weil er einfach und damit zuverlässig ist?!?
Der Rest ist reine Elektronik und wenn diese versagt wird eben Abgeschaltet .
und wenn die Elektronik der Abschaltung nicht funktioniert, was dann?!?!
Mann muss sich doch einfach mal überlegen wie erkennt der B Fi den Gleichfehlerstrom und wie erkennt er AC Fehlerströme.
Muss man sich nicht überlegen, kann man ganz einfach nachschauen...was soll der Satz denn nun aussagen?!?!
So und das diese Brandschutzschalter auch nur mit reiner Elektronik arbeiten ist ja nun mal kein Geheimnis.
Hat das irgendwer bestritten?!?!
Aber warum gibt es keine Brandschutzschalter für Drehstrom ?
Oh, zum Schluss nochmal die Weissheit (?!?!) des Tages...hat zwar nix mit einem Beitrag hier im Thread zu tun, aber einfach mal so rausgehauen, Respekt ^^

nunja, aber wer schon in einer Diskussion mit
argumentiert, disqualifiziert sich eben selbst ^^

Schade, hab gedacht dieser Thread wäre mal eine Möglichkeit sachlich zu diskutieren...naja, was solls, wiedermal ein in sich verlaufender Thread, traurig traurig :(
 
Ich kenne deinen Versuchsaufbau nicht, würde aber vermuten das bei einer sehr praxisnahen Anwendung des Ergebnis wahrscheinlich anders ausfallen würde. Da die Eisenkerne, respektive die Summenstromwandler, beim Typ A vom Grundsatz her gleich sind, bezogen auf die einzelnen Werte natürlich, würde ich den Herstellern da schon Glauben schenken was die maximale Belastung mit eben den glatten Gleichstromfehlern betrifft. Ok, ob man da nun 6, 10 oder 12mA annimmt, sei mal dahin gestellt, aber ein solche DC-Fehlerstrom von sagen wir mal 500mA, na ich weiss nicht ob ich da zweifelsfrei zustimmen würde das dies diese kleine Eisenkerne nicht sättigt.

Das wäre der Versuchsaufbau beim aktuell getesteten ABB 300mA RCD F204A 63/0,3:

RCD_Test300mA.png
Es ist definitiv so, wenn im N Pfad 700mA DC fließen, löst das Ding mit 300mA AC - Fehlerstrom einwandfrei aus. Über 800mA DC ist Schluss, da bleibt er bei 300mA AC eingeschaltet. Aber die Prüftaste funktioniert sogar noch bei 1000 mA Im N-Pfad. OK, der Widerstand im Prüftastenkreis lässt etwa 600mA AC fließen.

Ich denke, die Messanordnung ist nicht praxisfremd. So weit ich weiss, verwenden Installationstester auch diese Methode, den N Pfad mit Gleichstrom zu beaufschlagen. Oder hat hier jemand andere Infos dazu?
 
aber ein solche DC-Fehlerstrom von sagen wir mal 500mA, na ich weiss nicht ob ich da zweifelsfrei zustimmen würde das dies diese kleine Eisenkerne nicht sättigt.

Diese Strompfade in den RCDs bestehen ja nur aus jeweils einer oder zwei Windungen um den Kern. Da sehe ich nicht die Gefahr einer frühen Sättigung.

Ich denke meine Messung ist schon realistisch. Ich sage immer, ich glaube nur das, was ich selbst gemessen habe und sogar das mit Vorsicht, weil man nie weiss, ob man einen systematischen Denkfehler dabei hat?

Deshalb lass uns das Thema hier sachlich diskutieren.
 
Peter das Problem der Abschaltung bei Ausfall der Elektronik ist keines denn beim Normalem FI hast du ein Schaltschloss das mechanisch funktioniert und die Entriegelung aktiv erfolgt. Genau so gut kann ich die Verriegelung auch aktiv gestalten, damit würde der FI bei Ausfall der Elektronik da auslösen . Heutzutage ist es kein Problem auch µC als redundante Systeme aufzubauen. Einziger Nachteil bei einem Netzausfall bleibt es dunkel da die FI abgeschaltet haben. Für diesen Fall soll es auch Lösungen geben.
 
Aber egal, wenn ein Gleichfehlerstrom schleichend in einem Verbraucher entsteht und langsam größer wird, ist irgendwann beim B RCD die Schwelle erreicht, die zum Auslösen führt.
Richtig, wenn diese auch entsprechend höher liegt als die besagten 6mA.
Wobei ich da vom Grundsatz her auch keine Probleme sehe, da bei einem Körperdurchfluss der Gleichstrom ja eine andere Auswrikung zeigt, als der Wechselstrom. Vom Personenschutz ansich wären da die Bedenken klein, zumal die Klassen 100mA und 300mA eh nicht für den Personenschutz, im übertragenen Sinn, geeignet sind.
Es ist halt die Frage der Auslegung der Anlage, wenn ein selektiver RCD und im Endstromkreis ein Typ-B gefordert ist. Wäre dort nicht die bessere Lösung einen Doepke, um den mal als Beispiel anzuführen, unmittelbar vor zb. die Wallbox zu setzen, dann wäre es unerheblich welche Art der selektrive RCD ist. Ein TYP-B würde als selektiver ja auch für die anderen Endstromkreise keinen Schutz bieten (für DC-Fehler), aufgrund seiner Auslöungcharakteristik bei DC-Fehler.
Es wäre stets die gesamte Anlage zu betrachten, nicht nur in der Planung zu Neuinstallationen, sondern auch bei jeder Änderung/Anpassung.

Aber es existiert keine Art von Speicherfähigkeit über die Zeit.
Nein, das ist unstrittig.

Ich denke, die Messanordnung ist nicht praxisfremd. So weit ich weiss, verwenden Installationstester auch diese Methode, den N Pfad mit Gleichstrom zu beaufschlagen. Oder hat hier jemand andere Infos dazu?
Nein, vom Grundsatz her nicht. Eine andere Möglichkeit zu prüfen wäre logischerweise kaum möglich, man kann mit dem Messgerät ja nicht jeden beliebigen Verbraucher simulieren. Es geht ja auch nur um den Nachweis, das dass Schaltgerät, hier der RCD, seine Aufgabe erfüllt.
Fraglich für mich ist halt ob Geräte, wie zb. Frequenzumrichter, im laufenden Betrieb mit zeitgleichen anderen (frequenzabhängigen) Fehlerströmen sich anderes verhalten würde, auf die Auslösung bezogen.

Ich denke meine Messung ist schon realistisch. Ich sage immer, ich glaube nur das, was ich selbst gemessen habe und sogar das mit Vorsicht, weil man nie weiss, ob man einen systematischen Denkfehler dabei hat?
Mich würde halt mal interessieren, wie sich das ganze verhält wenn beispielsweise im Versuchsaufbau ein Drehstromverbraucher angeschlossen ist, und dieser den, definierten bzw. einstellbaren, glatten Gleichfehlerstrom selbst erzeugt. Diese würde ja, bei einer entsprechenden Brückenschaltung, erst durch die drei Aussenleiter entstehen und würde somit die Aussenleiter gleichermaßen "belasten". In Summe bleibt der Feherstrom ja der gleiche, er verteilt sich nur.
 
Mich würde halt mal interessieren, wie sich das ganze verhält wenn beispielsweise im Versuchsaufbau ein Drehstromverbraucher angeschlossen ist, und dieser den, definierten bzw. einstellbaren, glatten Gleichfehlerstrom selbst erzeugt. Diese würde ja, bei einer entsprechenden Brückenschaltung, erst durch die drei Aussenleiter entstehen und würde somit die Aussenleiter gleichermaßen "belasten". In Summe bleibt der Feherstrom ja der gleiche, er verteilt sich nur.

Ich würde meinen, für den summierten magnetischen Fluss im Wandler ist es egal, ob er durch Gleichstrom nur im N-Pfad entsteht, oder verteilt von allen vier Pfaden? Oder denke ich da falsch?


Fraglich für mich ist halt ob Geräte, wie zb. Frequenzumrichter, im laufenden Betrieb mit zeitgleichen anderen (frequenzabhängigen) Fehlerströmen sich anderes verhalten würde, auf die Auslösung bezogen.

Ja, das wäre die Frage. Habe leider momentan keine dementsprechende Versuchsschaltung zu Hause vorliegen. Ein Kunde von mir hat bei einem Melkroboter einen drehstromgespeisten FU für die Vakuumpumpe. Da kann ich aber keine Experimente machen, denn das Ding muss rund um die Uhr laufen. Aber genau bei diesem Kunden habe ich eine Konstellation von kaskadierten RCDs installiert, die unser Thema hier betreffen. Aktuell aber nur bei Notstromversorgung zutreffend: Ein A 300mA Haupt RCD direkt nach dem Generator und etwa 12St. 30mA RCDs für die Endstromkreise, darunter aber nur ein B Typ, der für den FU.

Die Anlage dieses Kunden ist nämlich genau der Grund, warum ich dieses Thema hier intensiv diskutiere. Ein schlechtes Gewissen hat man ja immer, wenn man in der Praxis etwas baut, was nicht genau den "Regeln" entspricht.


Vom Personenschutz ansich wären da die Bedenken klein, zumal die Klassen 100mA und 300mA eh nicht für den Personenschutz, im übertragenen Sinn, geeignet sind.

Ja richtig. In meinem Fall geht es beim 300mA RCD um die Frage des Brandschutzes, da diverse Zuleitungen zu den Unterverteilungen durch feuergefährdete Bereiche laufen und diesen Schutz will man ja auch nicht durch irgendwelche Gleichfehlerströme in Frage stellen lassen.
 
Wie heute Hier gesagt wurde soll es auch von Döpke einen B FI geben der bei 6 mA DC auslöst . Und wenn dann kommt der DC Fehler ja von dem FU und wenn der Abschaltet ist auch der Fehler nicht da .
Klarheit wird da wohl nur eine Anfrage bei Döpke bringen.
 
Peter das Problem der Abschaltung bei Ausfall der Elektronik ist keines denn beim Normalem FI hast du ein Schaltschloss das mechanisch funktioniert und die Entriegelung aktiv erfolgt.
Nein und Ja. Es geht ja nicht nur darum etwas aktiv ein- oder auszuschalten, sondern darum auf minimalsten Raum System zu schaffen die zuverlässig, dauerhaft und vorallem störunanfällig sind.

Genau so gut kann ich die Verriegelung auch aktiv gestalten, damit würde der FI bei Ausfall der Elektronik da auslösen
Ja, wird ja auch in anderen Bereichen eingesetzt, zb. im Bereich der Leistungschalter, motorisch oder mit Handkraft gespannt und elektrisch verriegelt, und diese lösen auch nicht bei Spannungsausfall aus. Das Einsatzgebiet derselben sind aber meist industrielle Umgebungen und auch die Bauform ist meist eher größer als 1TE.

Heutzutage ist es kein Problem auch µC als redundante Systeme aufzubauen.
Richtig. Wenn du dir mal die Typ-B allstromselektiven RCDs von Siemens anschaust, sieht man das darin schon jede Menge Elektronik vorhanden ist, und die Software derselben zyklisch die Funktionalität überprüft.
Im elektrischen Maschinebau gibt es so eine, naja sagen wir mal Regel, man kann nie einen (elektrischen) Fehlerfall ausschliessen, nur die Wahrscheinlichkeit verringern. Dies funktioniert fast immer auf zwei Wegen, einmal durch Vereinfachung und einmal durch Erhöhung der Komplexität. Das erste erfordert Wissen und das zweite Finanzen.
Natürlich könnte man ein 1TE-Gerät bauen, was LSS, RCD-Typ B+, AFDD und ÜSS enthält, technisch kein Thema, nur wird das in der Masse keiner bezahlen. Da auch die Automatisierung nunmal Grenzen hat, wird sich der Preis an den Komponenten orientieren und an den Mitarbeiterkosten. Sowas kann dann wiederum nur in Ländern wie China, Indien etc. hergestellt werden, und wenn ich mir jetzt schon die Affinität gegenüber asiatischen Produkten anschaue...dann wird das mal nix mit billigen Schaltgeräten.

Einziger Nachteil bei einem Netzausfall bleibt es dunkel da die FI abgeschaltet haben. Für diesen Fall soll es auch Lösungen geben.
Das würde ich nichtmal als ein Nachteil auffassen, laut unserer EU und unserer zukünftigen Regierung ist Energieknappheit doch kein Thema mehr.
Ok, ich gebs zu, das war schon ziemlich sarkastisch. Aber mal im Ernst, wenn das der einzige Nachteil wäre, kann man den getrost vernachlässigen.
Der große Nachteil ist aber, wie so vieles was gefordert wird, zb.Thema 63A für UV-Zuleitungen, geht vollkommen an der Realität vorbei. Viel wichtiger ist aber noch, wie ich oben schon schrieb (schrub???), das man dafür sorgt das die Verursacher (Geräte) von technisch schwerer zu erfassenden Fehlern, selbst verantwortlich hierfür sind.

Der Weg, das dass Leitungsnetz insich vor allem und jedem schützen werden muss, geht ins nirgendwo...da beisst die Maus kein Faden ab. Leitungsschutzschalter haben die Leitung zu schützen, RCD dafür zu sorgen das "normale" Fehlerströme keinen gefährden und Fachbetriebe dafür das die Leitungsführung und -ausführung korrekt ist. Alles darüber hinaus ist Luxus, wo jeder selbst entscheiden kann ob er den nutzen will oder nicht. Das hat auch nix mit der schon genannten "4-" zu tun. Sicherheit macht man nicht an Schulnoten fest, sondern an der Tatsache ansich. Entweder ist es sicher oder nicht, es gibt kein Halbsicher oder Einsechstelsicher. Deswegen ist ein Gruppen-RCD genau so sicher wie ein RCBO, die Ausfallreduzierung hat nix mit Sicherheit zu tun, sondern mit Komfort, also Luxus.

Bitte jetzt aber nicht wieder kommen mit "...ja, aber such dann mal einen Fehler an Weihnachten...mit RCBO wäre nur der eine Stromkreis aus...". Zum einen hab ich auch jahrelang Notdienst für die Innung gemacht, und ich kann dir sagen das die Weihnachtstage nicht die Hauptzeiten waren. Zum anderen, wenn die Unterverteilung es schon nicht zuläst direkt zu erkennen welcher N zu welchen Stromkreis gehört, dann ist weit vorher schon was massiv schief gelaufen. Aber das nur als Randbemerkung
 
Ich würde meinen, für den summierten magnetischen Fluss im Wandler ist es egal, ob er durch Gleichstrom nur im N-Pfad entsteht, oder verteilt von allen vier Pfaden? Oder denke ich da falsch?
Das weiss ich ja auch nicht, deswegen würde mich so eine Testreihe auch interessieren :)

Die Anlage dieses Kunden ist nämlich genau der Grund, warum ich dieses Thema hier intensiv diskutiere. Ein schlechtes Gewissen hat man ja immer, wenn man in der Praxis etwas baut, was nicht genau den "Regeln" entspricht.
Ich würde mal vermuten das es viele ähnlich gelagerte Fälle gibt, und da stellt sich mir halt auch die Frage warum die Fachverbände/-vereine hierzu nicht unbedingt mit vielen Informationen rumwerfen.
 
Da sind wir uns einig, aber gerade weil die Hersteller der Geräte da auch nur das Nötigste tun haben wir ja das Problem . Wenn als Beispiel die Hersteller der FU oder der Wallboxen ihre Hausaufgaben machen und Da bei Gleichfehlerströmen ihre Geräte vom Netz trennen bleibt immer noch die Möglichkeit das sich die Glechfehlerströme mehrerer Geräte Aufsummieren.
Zu dem Beispiel mit Fi/Ls sag ich nur der Errichter der Anlage ist da gezwungen den N auch eindeutig dem L zuzuordnen .
Und wie sieht es in der Praxis aus, du suchst erst mal in der UV den zugehörigen N zum L bei einem Fehler.
 
Wie heute Hier gesagt wurde soll es auch von Döpke einen B FI geben der bei 6 mA DC auslöst .
Genauer sogar verschiedene Ausführungen, einmal einen Typ-A inkl. DC Erkennung
Doepke - Für Die Elektromobilität
als Typ-B
Doepke - Fehlerstromschutzschalter DFS 4 016-4/0,03-B SK MI
als Typ-B+
Doepke - Fehlerstromschutzschalter DFS 4 016-4/0,03-B+ MI
sowohl auch als Typ-F
Doepke - Fehlerstromschutzschalter DFS 4 025-4/0,03-F EV

Soweit ich weiss ich Doepke da auch ein wenig federführend was die Zusammenarbeit mit Wallbox-Herstellern betrifft. Weswegen die DC-Erkennungen in vielen Boxen wohl auch von Doepke kommen soll.

Und wenn dann kommt der DC Fehler ja von dem FU und wenn der Abschaltet ist auch der Fehler nicht da .
Genau darum geht es ja, ein "klassischer" Typ-B würde einen DC-Fehlerstrom von 6mA eben ja gerade nicht abschalten. Bei einer normalen Installation, also Typ-B parallel zu anderen RCD's, wäre das ansich auch nicht das Problem. Nebenbei gehts aber auch darum, das die pauschale Aussage das ein Typ-B bei 6mA DC-Fehler abschaltet, auch nicht haltbar ist. Die Argumentationskette, das ein selektiver Typ-B ja auch die anderen Endstromkreise bzw. deren Typ-A RCDs schützt, wäre somit ja auch hinfällig.
 
Da sind wir uns einig, aber gerade weil die Hersteller der Geräte da auch nur das Nötigste tun haben wir ja das Problem . Wenn als Beispiel die Hersteller der FU oder der Wallboxen ihre Hausaufgaben machen und Da bei Gleichfehlerströmen ihre Geräte vom Netz trennen bleibt immer noch die Möglichkeit das sich die Glechfehlerströme mehrerer Geräte Aufsummieren.
Ja.
Konsequent gesehen ist aber selbst die Aufsummierung der DC-Fehler nicht unbedingt das Problem, sofern man halt solche Geräte mit einem eigenen RCD versieht und nicht mit Gruppen-RCDs. Ein selektiver RCD würde ggf.n Mitleidenschaft gezogen werden, aber da sind wir wieder beim Thema fachgerechte Installation bezogen auf die aktuelle Situation.
 
Moment ein Selektiver Fi sitzt immer vor den anderen Fi sonst macht der ja keinen Sinn.
Sinn würde der nur machen wenn der DC Fehlerstrom 6mA beträgt und der AC Fehlerstrom da 300mA
 
Thema: FI/LS Typ A wurde ersetzt durch FI Typ B+LS
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