FI/RCD für mobile Installation auf einem Volksfest

Diskutiere FI/RCD für mobile Installation auf einem Volksfest im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo zusammen, wir betreiben für ein Volksfest in unserem Ort einmal jährlich eine Musikbühne für Live-Bands und einen Getränkestand/-wagen...
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Hallo zusammen,

wir betreiben für ein Volksfest in unserem Ort einmal jährlich eine Musikbühne für Live-Bands und einen Getränkestand/-wagen.
Hierfür habe ich bereits vor einigen Jahren eine Unterverteilung gebaut. Diese Unterverteilung ist über ein ca. 30m langes Kabel(5x10qmm)an eine 32A-Steckdose an einem privaten Haushalt angeschlossen. Darin enthalten sind mehrere FI-Schutzschalter. 3x1pol 40A/0,03A für jeweils 2 Schukosteckdosen, 1x3pol 40A/0,03A für eine CEE 32A, und 3 B16-Automaten für Steckdosen (Licht/Strom für Getränkewagen, ohne FI)
Im letzten Jahr hatten wir ein Problem mit dem Lüfter aus dem Kühlraum des Getränkewagens (der Motor war defekt) und verursachte einen FI-Fehler, wobei mit Auslösen des FIs (aus dem Wohnhaus- 3pol 40A/0,03A) immer auch die Musikbühne ohne Strom war!
In diesem Jahr werde ich die Unterverteilung umrüsten, um für die Steckdosen des Getränkewagens einen eigenen FI-Schalter zu haben.
Das private Wohnhaus wird im kommenden Jahr ebenfalls modernisiert und umgebaut und ich habe die Möglichkeit meine Wünsche für den Anschluss zu äußern.
Das Problem ist, dass immer wenn der FI in der UV auslöst, auch immer der FI im Wohnhaus mitausgelöst hat, da ebenfalls 40A/0,03A.

Wie kann ich verhindern, dass bei Auslösung des FIs in der UV, der FI im Wohnhaus mit auslöst. Kann ich einen 40A/0,1A FI im Wohnhaus einsetzen?
FI im Wohnhaus wird nötig sein, da ja zwischen Wohnhaus und UV eine 30m lange flex-Leitung liegt (H07RN)
Habt ihr einen Vorschlag? Braucht ihr mehr Details?
 
Rein theoretisch müsste die 32A Steckdose überhaupt keinen FI haben.

Oder man verbaut einen selektive FI im Wohnhaus rein nur für die 32A Steckdose
 
Steckdosen bis 32A für Geräte im freien benötigen einen Fi <= 30 mA.

Selektive FI gibt es nicht mit 30 mA
 
Schönen Dank für die Hinweise.
Wie komme ich aus dem Dilemma raus?

Ich möchte gerne dass bei einem FI-Fehler zunächst der zuständige FI in der UV und falls erforderlich dann dr FI im Wohnhaus fliegt.

Da alle einen FI mit 30mA benötigen laufe ich Gefahr, dass auch der FI im Wohnhaus fliegt. und da kann man nichts ändern?
 
SELEKTIVEN RCD ins Wohnhaus.

Der löst etwas zeitverzögert aus, und gibt damit nachfolgenden RCDs die Möglichkleit Erster zu sein.

Da für die 32A Steckdose soweiso keine RCD vorgeschrieben ist, ist eine 100mA Selektiver RCD besser als nichts. (wenn die CEE im Haus und nicht an der Aussenwand montiert ist)
 
Frage: ist die RCD Pflicht in Deutschland anders als in Österreich?

Bei uns: Für alle Stromkreise in denen sich Steckdosen befinden und deren Nennstrom 16 A nicht übersteigt (ÖVE E8001-1/A1:2002-04-01).

Auf Baustellen ist für alle Steckdosenstromkreise mit einem Nennstrom bis 32 A und in landwirtschaftlichen sowie gartenbaulichen Betriebsstätten


Von Aussensteckdosen spricht bei uns eigentlich keiner.
 
Also kann ich folgende Anordnung einplanen:
(Wie gesagt, Wohnhaus wird umgebaut und für die CEE 32A Dose kann ich Vorgaben machen)

  • - 100mA Selektiver RCD (Selektiver RCD muss immer größer sein als die dahinter liegenden)
  • - 32A Dose im Innenraum (nicht von außen zugänglich)
  • - 30m 32A H05RN Verlängerung durch Haus-Durchführung nach außen bis zur Verbindung über 32A Stecker/Kupplung mit der Unterverteilung (UV hat ein kurzes Kabel mit 32A-Stecker)
  • - In der Unterverteilung sind Sicherungen (Neozed 35A)
    • - Dahinter dann verschiedene 1pol. FIs mit 30mA zu den Steckdosen, wie oben beschrieben
    • - plus 1 weiterer 4pol. FI mit 30mA für die 32A CEE zur Stromversorgung auf Musikbühne

Gruß Mike
 
temporary_visitor schrieb:
… 3 B16-Automaten für Steckdosen (Licht/Strom für Getränkewagen, ohne FI)

Das hätte nie sein dürfen, war nie erlaubt. RCD war Pflicht.

Lutz
 
elo22 schrieb:
temporary_visitor schrieb:
… 3 B16-Automaten für Steckdosen (Licht/Strom für Getränkewagen, ohne FI)

Das hätte nie sein dürfen, war nie erlaubt. RCD war Pflicht.

Lutz

Hm.

Da die Anspeisung (CEE32A) über einen RCD verfügt, wäre diese Konstellation genasu an dieser CEE wohl erlaubt.

Aber wehe man verwendet dieses Festprovisorium an einer nicht FI geschützten 32A CEE.
 
Hallo,

wenn der Anschluß im Haus ausschließlich für diesen Zweck dienen soll würde ich ganz anders vorgehen:

Den besagten Verteiler komplett bestücken, alle RCD's dort hinein.

An der anderen Seite den CEE-Stecker.
Damit ist dieses Teil erst mal überall verwendbar und korrekt geschützt.

Im Haus würde ich eine Klemmdose setzen (ohne FI), die im unbenutzten Fall einfach so an der Wand hängt, damit kann da niemand etwas reinstecken.

Ist nun Volksfest wird in diese Klemmdose ein Stück Kabel mit CEE-Kupplung angeschlossen und nach dem Volksfest wieder abgebaut.

Ciao
Stefan
 
elo22 schrieb:
temporary_visitor schrieb:
… 3 B16-Automaten für Steckdosen (Licht/Strom für Getränkewagen, ohne FI)

Das hätte nie sein dürfen, war nie erlaubt. RCD war Pflicht.

Lutz

Ohne FI bezog sich auf die UV. Im Haus ist, wie oben beschrieben, ein FI für die gesamte Anlage.
 
sko schrieb:
Hallo,

wenn der Anschluß im Haus ausschließlich für diesen Zweck dienen soll würde ich ganz anders vorgehen:

Den besagten Verteiler komplett bestücken, alle RCD's dort hinein.

An der anderen Seite den CEE-Stecker.
Damit ist dieses Teil erst mal überall verwendbar und korrekt geschützt.

Im Haus würde ich eine Klemmdose setzen (ohne FI), die im unbenutzten Fall einfach so an der Wand hängt, damit kann da niemand etwas reinstecken.

Ist nun Volksfest wird in diese Klemmdose ein Stück Kabel mit CEE-Kupplung angeschlossen und nach dem Volksfest wieder abgebaut.

Ciao
Stefan
Aber mit dieser Lösung ist die Leitung nicht über FI abgesichert! Was ist, wenn die Leitung beschädigt wird? Diese "Zuleitung" ist immerhin 30m lang.
 
Mein Wissen ist da evtl. etwas eingerostet, aber eine 32A CEE-Steckdose kann m.W. nach kein Speisepunkt für Fliegende Bauten darstellen. Für Leistungen oberhalb 3x16A sind m.E. nur HAK, sonstige Anschlusskästen oder Verteiler zulässig. Damit stellt es auch kein Problem dar, diesen Speisepunkt mit einem Selektiven FI 300mA abzusichern um im folgenden Typ A FIs 30mA zu verbauen.

Meiner Kenntnis nach muss dein Verteiler auch über eine 4polige Trennvorrichtung verfügen und das darf nach DIN VDE 0100-530 kein FI-Schutzschalter oder eine andere Schutzeinrichtung sein - empfehlen würde ich Dir Lasttrenner.
 
Das höre ich zum ersten Mal - bin selbst des Öfteren in der Veranstaltungstechnik tätig und steckbare Einspeisungen sind da der Standard. Und da sind selbst 32A noch Spielzeug, meistens trifft man mehrere 63er an, bei größeren Produktionen sind oft auch 125A oder gleich Powerlock Standard.

Das Grundproblem besteht natürlich weiter. Ich sehe hier eigentlich nur die Möglichkeit, direkt am Haus aufzuteilen. Also mehrere (CEE-)Kreise mit eigenen FIs, z.B. 1x Beschallung/Beleuchtung, 1x Catering, 1-2x Platzbeleuchtung, ...

Anders gewinnt man da keinen Blumentopf und aus genau dem Grund, aus dem dieser Thread hier entstanden ist, ist für mich Catering oder überhaupt auch alles "externe" auf dem Bühnenstrom in 99% der Fälle ein No-Go.


Gruß steboes
 
Das Problem ist nur Definitionsmäßig. Ist es ein Speisepunkt zur Versorgung von Fliegenden Bauten mit eigenem Verteiler, sind Selektive RCDs mit 300mA einsetzbar. Ist es eine Laienbedienbare Steckdose, wird ein Schutz mit <= 30mA fällig.

Damit es ein Speisepunkt ist, können versch. Vorkehrungen getroffen werden, die verhindern, dass dieser Anschluß für andere zwecke genutzt wird. Das kann bei Marktplätzen z.B. ausreichen, dass eine euP den Anschluss an die ansonsten unter Verschluß liegenden Anschlüsse überwacht. das ist auf Wochenmärkten eine übliche (und laaaaaang ausgedenht ausgelegte) Variante.

Man könnte also über abschließbare Steckdosen nachdenken, Warnhinweise, oder Unterbringung in einem Anschlussraum oder eben auf theoretisch Laienbedienbare Elemente verzichten und einen Festanschluss an einen Anschlusskasten vorsehen. In jedem Fall muss es ein definierter Speisepunkt für Fliegende Bauten sein und darf, kann und sollte dann mit einem Selektiven FI-Schutzschalter, unabhängig von der restlichen Installation, ausgerüstet sein.
 
Ach so hattest Du das gemeint - es ging nicht darum, dass die vorliegende Konstellation generell nicht zulässig sei, sondern darum, ob man diese CEE als einen solchen Speisepunkt definieren kann, um einen selektiven FI zu verbauen. Hatte das etwas missverstanden.

In dem Fall wäre natürlich ein Festanschluss das Mittel der Wahl.
 
Es ist doch Wurstegal wie man die Steckdose nun definiert:

Mit einem selektivem 300mA FI davor erschlägt man doch alle anforderungen!
 
Die Steckdose ist laienbedienbar da im privaten Wohnhaus und an Ihr werden übelicherweise Geräte für den Außenbereich angeschlossen.
Fazit 30mA nach DIN VDE 0100-410 vorgeschrieben.

Das Problem könnte man mit einem zweiten Anschluß mit separatem FI lösen, natürlich benötigt man dann auch einen separaten Verteiler mit Zuleitung.
 
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