Fi-Schutzsch. Typ B -> Schweißinverter u. Induktionsherd

Diskutiere Fi-Schutzsch. Typ B -> Schweißinverter u. Induktionsherd im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo Forum, in einem anderen Faden wurde ich freundlicher Weise darauf hingeweisen, dass ich für den Betrieb eines Schweißinverters bei mir...
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Hallo Forum,

in einem anderen Faden wurde ich freundlicher Weise darauf hingeweisen, dass ich für den Betrieb eines Schweißinverters bei mir zuhause einen Fi-Schutzschalter Typ B installieren sollte. Denn ansonsten könnte es auf Grund von Oberwellen zum Blockieren des gegenwärtig verbauten Fi-Schutzschalter Typ A kommen.

Dazu hätte ich drei Fragen:

1. "Blockiert" der Fi Typ A nur während des Schweißvorgangs oder bereits durch den Geräteanschluß an das Stromnetz?

2. Besteht ein Bestandsschutz oder muß ich aufrüsten?

3. In einem anderen Forum hat jemand behauptet, dass das gleichfalls für Induktionsherde gilt. Diese sollen angeblich im Betrieb ebenfalls ein Auslösen der Fi-Schutzschalter des Typ A verhindern.

Da wir unseren Induktionsherd jeden Tag nutzen, würde ich in den sauren Apfel beißen und auf jeden Fall aufrüsten, da unser Herd jeden Tag in Betrieb ist. Im Gegensatz zum Schweißinverter, den ich ca. einmal jährlich bei kleineren Projekten rund ums Haus verwende.

Ich würde auch gleich einen Fi-Schutzschalter Typ B+ verbauen, da dieser einen erhöhten Brandschutz gewährleisten soll und nur ca. 10% mehr kostet. Das macht den Kohl dann auch nicht mehr fett.

Meine vierte Frage ist daher:

4. Ist es richtig, dass ein Fi-Schutzschalter Typ B+ in einem Privathaushalt verbaut einen erhöhten Brandschutz bietet? (Im Gegensatz zu Industrieanlagen z.B.)

(Für diese Arbeiten werde ich einen Meisterbetrieb beauftragen, da ich keine Freischaltmöglichkeit habe. Ich möchte mich dennoch gerne vorher informieren.)

Besten Dank schonmal für die Mühe und den Aufwand der Beantwortung meiner Fragen!

Beste Grüße

Electro
 
Re: Fi-Schutzsch. Typ B -> Schweißinverter u. Induktionsh

Electro schrieb:
Hallo Forum,

in einem anderen Faden wurde ich freundlicher Weise darauf hingeweisen, dass ich für den Betrieb eines Schweißinverters bei mir zuhause einen Fi-Schutzschalter Typ B installieren sollte. Denn ansonsten könnte es auf Grund von Oberwellen zum Blockieren des gegenwärtig verbauten Fi-Schutzschalter Typ A kommen.

Dazu hätte ich drei Fragen:

1. "Blockiert" der Fi Typ A nur während des Schweißvorgangs oder bereits durch den Geräteanschluß an das Stromnetz?

Der RCD wird nur blockiert, wenn das im Endstromkreis angeschlossene Geraet infolge eines Fehlers einen Gleichstromfehler produziert, der zur Saettigung der Ausloesespule des RCD fuehrt. Bei Geraeten, die mittels eines Trenntrafos mit dem Netz verbunden sind, ist solch ein Gleichstromfehler nicht zu erwarten.

Electro schrieb:
2. Besteht ein Bestandsschutz oder muß ich aufrüsten?

Es gibt keine Nachruestverpflichtung.

Electro schrieb:
3. In einem anderen Forum hat jemand behauptet, dass das gleichfalls für Induktionsherde gilt. Diese sollen angeblich im Betrieb ebenfalls ein Auslösen der Fi-Schutzschalter des Typ A verhindern.

Herde bzw. Induktionsherdplatten kann man an der passenden Herdanschlussdose fest anschliessen. Fuer festangeschlossene Geraete ist ein zusaetzlicher Schutz durch RCD normativ nicht gefordert.

Electro schrieb:
Da wir unseren Induktionsherd jeden Tag nutzen, würde ich in den sauren Apfel beißen und auf jeden Fall aufrüsten, da unser Herd jeden Tag in Betrieb ist. Im Gegensatz zum Schweißinverter, den ich ca. einmal jährlich bei kleineren Projekten rund ums Haus verwende.

Ich würde auch gleich einen Fi-Schutzschalter Typ B+ verbauen, da dieser einen erhöhten Brandschutz gewährleisten soll und nur ca. 10% mehr kostet. Das macht den Kohl dann auch nicht mehr fett.

Meine vierte Frage ist daher:

4. Ist es richtig, dass ein Fi-Schutzschalter Typ B+ in einem Privathaushalt verbaut einen erhöhten Brandschutz bietet? (Im Gegensatz zu Industrieanlagen z.B.)

Zumindest theoretisch ja, aber nur bei Fehlerstroemen zwischen Leiter und Erdpotential. Serielle Fehlerstroeme infolge hoher Kontaktwiderstaende, loser Klemmen... kann der RCD nicht erfassen. Dafuer waere dann ein Brandschutzschalter erforderlich.
 
Re: Fi-Schutzsch. Typ B -> Schweißinverter u. Induktionsh

Hallo karo28,

und vielen Dank, dass Du Dir die Zeit genommen hast, auf meine Fragen zu antworten!

karo28 schrieb:
Bei Geraeten, die mittels eines Trenntrafos mit dem Netz verbunden sind, ist solch ein Gleichstromfehler nicht zu erwarten.
Sind diese Trenntrafos grundsätzlich in Inverterschweißgeräten verbaut? Wenn nicht, wie kann ich das bei meinem Gerät feststellen?

karo28 schrieb:
Herde bzw. Induktionsherdplatten kann man an der passenden Herdanschlussdose fest anschliessen. Fuer festangeschlossene Geraete ist ein zusaetzlicher Schutz durch RCD normativ nicht gefordert.
Ein Blockieren des RCD durch Betrieb der Induktionsherdplatte (die fest per Herdanschlußdose angeschlossen ist) ist also nicht möglich?

Danke und Gruß!

Electro
 
Re: Fi-Schutzsch. Typ B -> Schweißinverter u. Induktionsh

Electro schrieb:
Hallo karo28,

und vielen Dank, dass Du Dir die Zeit genommen hast, auf meine Fragen zu antworten!

karo28 schrieb:
Bei Geraeten, die mittels eines Trenntrafos mit dem Netz verbunden sind, ist solch ein Gleichstromfehler nicht zu erwarten.
Sind diese Trenntrafos grundsätzlich in Inverterschweißgeräten verbaut? Wenn nicht, wie kann ich das bei meinem Gerät feststellen?

Entweder den Schaltplan des Geraetes beschaffen, oder den Hersteller fragen.

Electro schrieb:
karo28 schrieb:
Herde bzw. Induktionsherdplatten kann man an der passenden Herdanschlussdose fest anschliessen. Fuer festangeschlossene Geraete ist ein zusaetzlicher Schutz durch RCD normativ nicht gefordert.
Ein Blockieren des RCD durch Betrieb der Induktionsherdplatte (die fest per Herdanschlußdose angeschlossen ist) ist also nicht möglich?

Wenn der Endtsromkreis mit einem RCD geschuetzt ist und wenn der Induktionsherd auf Grund seines Elektrischen Aufbaus in der Lage waere, einen Gleichfehlerstrom zu produzieren, dann wuerde ein RCD Typ A moeglicherweise nicht funktionieren.
 
Angaben zum Verhalten und ggf. Auswirkungen und Forderungen zu Fehlerstromschutzeinrichtungen hat der Hersteller des Gerätes zu liefern.

Zur Sättigung einer Fehlerstromschutzeinrichtung kann es nur durch Verbraucher kommen, die hinter diesem betrieben werden, nicht parallel dazu.

Man beachte, dass die Anzahl Verbraucher, die einen Typ F oder B Fehlerstromschutz erfordern steigt - so manche Waschmaschine benötigt min. F, Wärmepumpen und auch schon Brennwert-Thermen benötigen mittlerweile mitunter B - Für diese Aussagen werde ich zwar immer noch von manch einem belächelt, aber der Typ A wird normativ aussterben in absehbarer Zeit, wie zuvor schon AC ...
 
Ein Blockieren des RCD durch Betrieb der Induktionsherdplatte (die fest per Herdanschlußdose angeschlossen ist) ist also nicht möglich?


Denke auch an TT Systeme, da ist der Fi immer nötig.

Sicher das die Induktionsherdplatte einen Typ B benötigt? Gibt es Gleichfehlerströme
 
T.Paul schrieb:
Man beachte, dass die Anzahl Verbraucher, die einen Typ F oder B Fehlerstromschutz erfordern steigt - so manche Waschmaschine benötigt min. F, Wärmepumpen und auch schon Brennwert-Thermen benötigen mittlerweile mitunter B - Für diese Aussagen werde ich zwar immer noch von manch einem belächelt, aber der Typ A wird normativ aussterben in absehbarer Zeit, wie zuvor schon AC ...

Welchen triftigen Grund gibt es denn, einer Waermepumpe oder Gasbrennwerttherme einen "zusaetzlichen Schutz" durch RCD zu spendieren? Welche besondere Personengefaehrdung geht von einer Brennwerttherme denn aus? Um bei solchen Geraeten ein im Fehlerfall spannungsfuehrendes Teil zu finden, muss man sich schon richtig Muehe geben.
 
Abschaltbedingungen im TT-System einhalten? Brandschutz-Anforderungen? Bock des Installateurs ... ?
 
@ karo28
Ich habe den Hersteller des Schweißgerätes angeschrieben. Ich nehme an, das gleiche gilt auch für das Induktionskochfeld? Den Hersteller anschreiben, meine ich. Es ist über einen RCD Typ A abgesichert.

@ T.Paul
Unsere Gasbrennwerttherme benötigt Typ B? Abgesehen von einem Zünder und der Steuerungsplatine inkl. Sensoren ist doch da nichts weiter an Elektrotechnik verbaut.

Die Therme ist übrigens durch einen eigenen RCD abgesichert.

@ s-p-s
Ich hab keine Ahnung, ob der benötigt wird, deshalb auch meine Nachfrage.

@ elo22
https://de.wikipedia.org/wiki/Nullung#Bestandsschutz

Beste Grüße

Electro
 
[/quote]Welchen triftigen Grund gibt es denn, einer Waermepumpe oder Gasbrennwerttherme einen "zusaetzlichen Schutz" durch RCD zu spendieren?
Weil sie vielleicht (wie unsere hier) per Schukostecker versorgt wird?

Und vor eine SteckdosE gehört ja nun mal ein FI, oder?

Ciao
Stefan
 
Electro schrieb:
@ T.Paul
Unsere Gasbrennwerttherme benötigt Typ B? Abgesehen von einem Zünder und der Steuerungsplatine inkl. Sensoren ist doch da nichts weiter an Elektrotechnik verbaut.

Die Therme ist übrigens durch einen eigenen RCD abgesichert.

Ich kann nicht wissen, ob DEINE das erfordert - Aber es gibt solche, hab bei meinem aktuellen Projekt z.B. eine solche vor der Nase ...
 
Alle 230V Geräte brauchen keinen Typ B und der Herd ist in dem Sinne auch ein 230V Gerät. Wenn der Inverter also einen Schukostecker hat ist es kein Problem. Selbst bei einem Inverter mit 400V Stecker würde nur ein Problem entstehen, wenn die Zwischenkreisspannung einen Erdschluss hätte. Sowas könnte man normalerweise Kontruktiv ausschließen. Das weis aber nur der Hersteller.
 
Das stimmt so nicht.
Das Auftreten glatter Gleichfehlerströme hat nichts mit Drehstrom oder Wechselstrom zu tun.
Dies kann bei allen Geräten auftreten die mit elektronischen Bauteilen zur Stromumwandlung/anpassung ausgestattet sind.
 
Schön das Bild.
Und wenn man da in Zeile 7 schaut: Siehe da, ein TYP B notwendig für Einphasenwechselstrom.
Und auch ein mit einer Wechselspannung überlagerter glatter Gleichfehlerstrom, auch wenn dieser so nicht durch den FI fließt.
 
Octavian1977 schrieb:
Schön das Bild.
Und wenn man da in Zeile 7 schaut: Siehe da, ein TYP B notwendig für Einphasenwechselstrom.
Und auch ein mit einer Wechselspannung überlagerter glatter Gleichfehlerstrom, auch wenn dieser so nicht durch den FI fließt.
Es gibt aber kein Gerät mit Einweggleichrichtung und Glättung.
 
Das sagst Du, weil Du jedes Gerät gesehen hast.

Gesteuerte Gleichrichter sind dabei in dem Bild gar nicht behandelt, da kann noch alles Mögliche herauskommen.
 
Glaub mir, ich hab schon alles mögliche gesehen. Und auch gesteuerte Gleichrichter gibt es nicht mit nachgeschaltetem Elko.
 
bigdie schrieb:
Octavian1977 schrieb:
Schön das Bild.
Und wenn man da in Zeile 7 schaut: Siehe da, ein TYP B notwendig für Einphasenwechselstrom.
Und auch ein mit einer Wechselspannung überlagerter glatter Gleichfehlerstrom, auch wenn dieser so nicht durch den FI fließt.
Es gibt aber kein Gerät mit Einweggleichrichtung und Glättung.

Aber du wirst wohl zugeben müssen,

dass man auch hinter eine Einweggleichrichtung einen Kondensator anschließen kann ...

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Thema: Fi-Schutzsch. Typ B -> Schweißinverter u. Induktionsherd
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