FI und Verteilungs Grundlagenfrage

Diskutiere FI und Verteilungs Grundlagenfrage im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Ich habe ein neues Haus gekauft (Bj 2013). Alles gut, so dachte ich. Bis ich mal die Doku vom Verteilerkasten gelesen habe, es nicht glauben...
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hugodere

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Ich habe ein neues Haus gekauft (Bj 2013). Alles gut, so dachte ich. Bis ich mal die Doku vom Verteilerkasten gelesen habe, es nicht glauben wollte, und mal alle 3 (Korrektur: 4) Fis getestet habe (Stockwerksweise gesichert).
Heizung, Herd, Spül- und Waschmaschine sowie Trockner sind ohne FI, haben aber normale Schukos. Nach meinem Verständnis sollte jede Schuko abgesichert sein. Oder?

Als interessierter Laie habe ich mal das ganze weiter betrachtet. Meine FI abgesicherten Stromkreise sind mit je 16A gesichert. Die FIs haben einen Bemessungsstrom von 25A (30mA FI). Beispiel: Küche (ohne Spülmaschine und Herd), Wohnzimmer, Flur incl Gäste WC, Kinderzimmer (Korrektur: KiZi hängt doch nicht dran) = 4 (Korrektur: 3)x16A LS hängen an einem 25A FI? Für mich als Laien sollte der FI Bemessungsströme >= der Summe der durch ihn abesicherten Stromkreise aushalten. Oder was passiert, wenn ich den Bemessungsstrom überschreite?

Nachdem ich die Preise von 10mA FIs gesehen habe, werde ich wohl kritische Stromkreise (Kinderzimmer, Bäder, Wohnzimmer -> Wasser oder krabelnde Kinder) sinnvoll mit 10mA FIs (ggf. als FI/LS Kombi) absichern lassen. Zu meinem Verständnis: ein Typ B FI ist eigentlich unnötig, da ein Gleichstrom eigentlich nicht entsteht. Aber schädlich ist er auch nicht?
 
fest angeschlossene geräte unterliegen keiner fi-pflicht. wobei ich bei sachen wie waschmaschine, spülmaschine und trockner vorsichtig wäre da mir nie einer garantieren könnte was er tatsächlich anschliesst. aber herd (geräteanschlussdose) oder z.b. durchlauferhitzer unterliegen keinem fi-zwang.
 
Erstens würde ich alle Geräte über einen FI laufen lassen und 2. kenne ich keine (Haushalts-)Waschmaschine, Spülmaschine und Trockner, die nicht über Stecker angeschlossen werden.

Dass hinter einem 25A-FI (1pol. oder 3-pol.?) 4x16A LS hängen, ist zwar nicht in Ordnung, wenn nicht eine 25A-Vorsicherung existiert, aber passieren wird erst mal nichts. Denn:
1. fließt nicht über alle LSS dauernd der Nennstrom
2. solange ich den FI nicht 10x am Tage betätige, macht er das schon eine zeitlang mit.
 
Trotzdem sollte ess so eine Krückenlösung in einer Anlage von 2013 nicht geben.

Erstell mal ein Foto vom geschloßenen und wenn du dir das zutraust geöffneten Sicherungskasten.
 
Wer baut denn überhaupt noch 25A FIs ein, die 40er sind in der Regel billiger. Sind das 4polige oder etwa 2polig?
 
da das haus BJ 2013 ist ist das auch die Elektrische Anlage.
Hier ist noch die Gewährleistung gültig, bzw. ist aufgrund der nicht Fachgerechten Ausführung der Ersteller sowieso haftbar.

Die Fachfirma anschreiben und ein unverzügliches Beseitigen der Mängel fordern.
1. FI für alle Steckdosen
2. Sicherstellen, daß die FIs nicht überlastet werden können, vorzugsweise durch passende Vorsicherungen.

Im Zweifel ob da vielleicht noch mehr Mängel eingebaut sind, würde ich mal einen Gutachter für das Ganze Haus beauftragen. Das kostet zwar eine Kleinigkeit, aber die Auswirkungen nicht behobener Mängel sind deutlich teuerer und treten meist erst nach einigen Jahren auf.
 
Der Aufbau ist auch nicht sonderlich Vorteilhaft.

Sinnvollerweise hätten hier 3 Drehstrom FIs 40/0,03A
verbaut werden müssen.
diese in drei Reihen untereinandern und gleich nebendran die dazugehärigen Sicherungen.
Auch wenn die VDE (leider) nur für Steckdosen einen FI verlangt, halte ich es für laienhaft in Wohngebäuden Endstromkreise ohne FI auszustatten.
 
EFH-Bau im Glanz des ... egal. Wenn der Einbrecher den FI2 an der Terrasse auslöst stolpert der Hausherr wenigstens vom dunklen Schlafzimmer auch die dunkle Treppe hinunter und erschlägt den Einbrecher purzelnd.

Der Sperr-Riegel am Hauptschalter war hoffentlich Auflage vom Netzbetreiber - für dessen Mehrkosten wären die richtigen FIs drin gewesen ;)

Wie sieht denn das Übergabe- und Messprotokoll zu der Anlage aus?

Auch ein Eindruck von "Ich hab das billigste oder was grad da war genommen": Eaton SLS, ABB HS, Schneider FIs und dann wieder Eaton LSS ... Schrank von ABN?
 
ok, das heist meine Argumentation ist:

- nicht Stand der Technik, das Geräte wie Trockner, Waschmaschine, Spülmaschine nicht abgesichert sind
- es muss sichergestellt werden, das die FIs nicht überlastet werden können

Bei der Gelegenheit: ich dachte immer, es müsste der Hausanschluss eine 63A Gesamtabsicherung haben. Oder macht das der Zähler neuerdings? Oder braucht man das gar nicht?

Und ist der Typ B RCD für Privatinstallationen irgendwie sinnvoll?
 
Den Gesamtschutz der Anlage stellt der SLS 35A vorm Zähler - was im HAK ist bleibt verborgen - vermutlich 50/63A NHs.

Typ B ist i.d.R. in Privathaushalten noch entbehrlich - Wenn man ne eigene Werkstatt betreibt kann man mal in die Nötigung kommen entsprechende Geräte zu unterhalten - Oder ein Elektromobil, dann gibts aber meist ne Ladestation dazu, die keinen benötigt oder einen Typ B integriert hat und dann Anschluss ohne weiteren (Typ AC, A, S, F, HI, G) RCD erfordert - Typ F könnte eher interessant werden, gefordert ist aber bislang Typ A.
 
T.Paul schrieb:
EFH-Bau im Glanz des ... egal. Wenn der Einbrecher den FI2 an der Terrasse auslöst stolpert der Hausherr wenigstens vom dunklen Schlafzimmer auch die dunkle Treppe hinunter und erschlägt den Einbrecher purzelnd.
Ne, der kommt durch Fenster rein, die genau EIN Pilzkopf-Schließstück hatten. Da hab ich schon nachgerüstet :-/

T.Paul schrieb:
Der Sperr-Riegel am Hauptschalter war hoffentlich Auflage vom Netzbetreiber - für dessen Mehrkosten wären die richtigen FIs drin gewesen ;)
Ich frag mal meine Frau. Die arbeitet bei den Stadtwerken :)

T.Paul schrieb:
Wie sieht denn das Übergabe- und Messprotokoll zu der Anlage aus?
Soetwas gibt es nicht.

T.Paul schrieb:
Auch ein Eindruck von "Ich hab das billigste oder was grad da war genommen": Eaton SLS, ABB HS, Schneider FIs und dann wieder Eaton LSS ... Schrank von ABN?
Der Schrank ist auch von Eaton. Nummer anbei

Klasse Forum :)
http://s11.postimg.org/a0cf1k9db/IMG_1982.jpg
 
Unter dem Zähler sitzt der SLS 35A wenn ich es richtig erkennen kann, das ist praktisch deine Hauptsicherung.
Du kannst also ohne probleme 40A FIs einbauen. Und 2 pol. sind total daneben. ein 4pol 40/0,03A kostet 4€ mehr, als ein 2pol 25A
 
Es hätte von Eaton & ABB als auch Hager auch alles gegeben - bei Schneider weiss ich grad nicht wegen Zählerschränken, aber vermutlich auch ... wie gesagt, macht irgendwie so einen geschusterten Eindruck ...

Frag doch mal nach dem "Prüfbericht über die Erstprüfung nach DIN VDE 0100-600" - Man möge Dir zum Zwecke der notwendigen Revisionsmöglichkeit der Anlage eine Ausführung zukommen lassen ... Auf die Unterschrift des Prüfers unter dem Befund bin ich gespannt :roll:
 
ok, werde ich glatt tun :)

Der Bauleiter kommt die Tage wegen dieser (und anderer) Themen vorbei. Wenn ich meine FIs und ne vernünftige Absicherung nicht bekomme, gibt`s die Frage nach der Erstprüfung :)
 
Die Person oder die Personen, die für die Sicherheit, Errichtung und Prüfung der Anlage verantwortlich sind, müssen dem Auftraggeber den Prüfbericht, aus dem die jeweilige Verantwortlichkeit hervorgeht, mit den in 61.4.3 geforderten Aufzeichnungen übergeben.

Quelle: DIN VDE 0100-600 (VDE 0100-600):2008-06 61.4.4
 
Ich kann Dir nur nochmal ans Herz legen einen Gutachter für den Gesamtbau zu beauftragen.
Dieser wird auch sicher noch etliche weitere Mängel aufdecken.
Egal ob diese groß oder klein sind, diese muß der Auftragnehmer beseitigen. kleine Mängel haben über die Jahre oft große Auswirkungen.
In der Komplexität eines heutigen Hauses ist es sehr wichtig entsprechende Richtlinien einzuhalten, ansonsten kann es zu großen Folgeschäden kommen.
 
Für meinen Bauträger und den Eli habe ich momentan folgende erste Liste für Nachbesserungen. Weiteres folgt, wenn der Gutachter noch was findet.

(1) Austausch der RCD 25A gegen 40A
(2) Legung eines Kommunikationskabels gemäß TAB zum Hausanschluss Telekom (fehlt auch)
(3) Nachweis der Erdung der SAT Halterung (ich finde nix, was zur Haupterdungsschiene geht und die SAT Halterung ist ca. 2m unter dem Dachfirst auf dem Dach montiert)
(4) Einsatz eines RCD 40A für drei Phasen für die bisher ungesichterten Kreise (wegen Laienbedienbarkeit)

Frage:
- nach TAB habe ich keine Notwendigkeit für den Hauptschalter gefunden. Für mein Verständnis: Der ist doch eigentlich überflüssig, da ich über den SLS abschalten kann, oder?
- lohnt ein 40A oder 63A selektiver RCD als "Backup" oder als Alternative für oben (4)?
- lohnen seperate RCD/LS Kombis für die Bäder mit 10mA?

Hintergrund: ich bin schon ein wenig stinkig und würde eine Kompensation nicht ausschlagen.
 
hugodere schrieb:
(3) Nachweis der Erdung der SAT Halterung (ich finde nix, was zur Haupterdungsschiene geht und die SAT Halterung ist ca. 2m unter dem Dachfirst auf dem Dach montiert)

Das wäre ja auch Quatsch - Wo ist die Anschlussfahne von der Erdungsanlage für eine Direkterdung oder, besser, eine Fangstange?
 
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