Frage zu den Bezeichnungen auf den Sicherungen

Diskutiere Frage zu den Bezeichnungen auf den Sicherungen im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Guten Tag! Ich hab mal eine Frage was genau bedeut bei einem Einpoligen Sicherungsautomaten C13? Ich weis das C für das 10 fache steht also...
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kimifan101

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Guten Tag!
Ich hab mal eine Frage was genau bedeut bei einem Einpoligen Sicherungsautomaten C13?
Ich weis das C für das 10 fache steht also fliegt die Sicherung in diesem Fall bei 130 Ampere Kurzschlusstrom aber wiso schreibt man dann nicht gleich 130 Ampere drauf oder stet 13 (bei C13) noch für etwas anderes?
 
Hallo,

die Bezeichnungen der Sicherungen deuten in erster Linie auf die Auslösekennlinien. Das hat nichts mit 10- Fach oder 5- Fach zu tun.
Da es viele unterschiedliche Geräte gibt, die auf ein Netz aufgeschaltet werden, gibt es auch völlig unterschiedliche Charakteristiken für Sicherungen.
Welche Sicherung einzusetzen ist, hängt vom Einsatzfall ab. In Haushalten werden oft LS mit „B“ oder auch mal „C“ Charakteristik verwendet. Aber es gibt auch viele Anwendungen für andere Charakteristiken wie „K“ usw.

Gruß Fachmann.
 
Hi,

Sicherungsautomaten besitzen 2 Auslösemechanismen: Bimetall und Magnetische Schnellauslösung. Die magnetische Schnellauslösung löst bei einem Kurzschluss, bei dem ein Gewisser Strom erreicht wird (x * I nenn, in diesem Fall 130A), innerhalb einer sehr kurzen definierten Zeit aus.

Das bimetall hingegen schützt vor Überlast. Also wird z.b. über eine definierte Zeit 16A statt 13A gezogen, löst die Sicherung auch aus, aber halt erst später..

Insofern wäre es suboptimal, die Auslösebedingungen für nur einen der beiden Fehlerfälle auf den Automaten zu drucken..

Die Auslösekennlinien der einzelnen Charakteristiken sollten sich mit google finden lassen..

Mfg.
 
im Endeffekt ist die aufgedrucke Zahl der höchste Stromwert bei dem die Sicherung nicht auslöst.
Bei einem 16B-Automat löst die Sicherung innerhalb einer Stunde aus wenn der Wert mindestens 1,4x16A ist und innerhalb von 0,2 Sekunden wenn der Strom das 5fache des Aufdruchwertes (auch In genannt) übersteigt.
 
Warum sollte "130A" draufstehen? Der Nennstrom des Leitungsschutzschalters (LS) ist 13A. Die Charakteritik gibt Aufschluss über die Auslösebereiche von Überlastauslöser und Kurzschlußauslöser. Ein standard-C13 löst aus bei -

- Überlast: frühestens: 14,7A, spätestens: 18,85A, im Schnitt: 16,7A. Auslösezeit ansteigend von wenigen Sekunden bei extremer Überlast (knapp 5 * In) bis hin zu über einer stunde bei leichter Überlast.
- Kurzschluss: frühestens: 65A in >0,1s, spätestens: 130A in <0,1s. Bei extremen Kurzschlußströmen von 15-60 * In schaltet der LS innerhalb von 0,0015 - 0,005s ab

Allerdings haben einige Hersteller Modelle mit vom Standard abweichenden Werten. Die Kennlinien der LS verschiedener Hersteller unterscheiden sich immer etwas!

Weitere Beschriftungen:
- In einem langgezogenen Rechteck steht eine Zahl (in D 4500, 6000, 10000, 15000, 25000, 30000 oder 50000), in einem Kleinen Kästchen darunter eine einzelne Ziffer (in Deutschland 3, prinzipiell möglich sind 1, 2 oder 3). Die einzelne Ziffer ist die Selektivitätsklasse und gibt an, wieviel Strom ein LS bei Kurzschluß durchlässt. In der Praxis wichtiger ist die lange Zahl: Sie gibt an, wieviel Strom der LS bei Kurzschluß abschalten kann (Abschaltvermögen). Bei einpoligen LS ist in Deutschland das Mindestabschaltvermögen 6kA (6000A). Bessere LS haben 10kA (10000A). Besonders hochwertige haben 15kA (15000A). Dann gibt es spezielle Hochleistungsautomaten mit 25/30/50kA. SLS haben 25kA.

Empfehlenswert ist es, LS mit mindestens 10kA zu verwenden, da diese auch besser für die Verwendung in Verbindung mit Überspannungsschutz geeignet sind und einfach mehr Sicherheit bieten (natürlich nur hochwertige LS, Noname-Dinger oder Dü*wi sollte man tunlichst vermeiden!), denn im Netz können schon mal schnell mehrere tausend Ampere Kurzschlußstrom zustandekommen und der LS soll ja auch nach mehreren satten Kurzschlüssen noch sauber durchschalten und gute Kontaktwerte haben!

Außerdem ist auf LS die standard-Betriebsspannungsebene angegeben. Je nach Hersteller geht aber manchmal auch mehr!

MfG; Fenta
 
Mal etwas OffTopic Zum Thema "C/B13/16 bei Schuko-Steckdosen" (was hier im Forum ja öfter ein "heißes" Thema war):

Sämtliche Personen, die ich bisher zum dem Thema befragt habe (Meister, Gesellen), sind der Meinung, dass die Absicherung einer Steckdose mit B16 vertretbar ist. Ein oft genanntes Argument war, dass die Schuko-Steckdosen häufig mit größeren Reserven gebaut und geprüft werden, so dass im (unnormalen) Falle einer Überlast über relativ kurze Zeit (~1h), nichts passieren kann.

"Außerdem müsse man dann auch alle paar Jahre die Kontaktklammern der Schuko-Steckdosen nachdrücken, weil sie ihre Kraft verlieren".

Ich werde morgen in der Berufsschule mal einen Versuch anleieren: Handelsübliche FR-Schuko-Steckdosen und evtl. auch UP-Modelle über ca. 1 Stunde mit ~21A belasten. Mal schauen, wie die Resonanz auf diesen Vorschlag ist.

Mfg.
 
noch ne frage

Vielen Dank für euere Antworten!

Bitte lyncht mich jetzt nich aber ich hab noch ne Frage! Wenn ich einen 8,5 A nennstrom habe bei einer 1,5 mm² YM - J Leitung! Was würdet ihr für Sicherungsautomat nehmen bitte mit Begründung und wie bestimme ich eigentlich die größe des Sicherungsautomat! (ich mein das jetzt so: kann ich bei 8,5 Nennstrom eine C10 Sicherung nehmen oder schon eine C13!?) wie suche ich einen Sicherungsautomat generell aus KRTITERIEN?
 
Hallo,

am niedrigsten Wert orientiere!

Kann die Leitung nur 10A ab aber das Betriebsmittel 13A kannst du nur mit 10A absichern oder die Leitung austauschen!

Kann die Leitung 20A ab, das Betriebsmittel braucht nur 13A sicherst du mit 13A ab.

Du kannst ruhig ein paar Ampere "reserve" lassen. Es muss auf jeden fall gewährleistet sein das der Kurzschlussstrom auf jeden Fall erreicht wird!

MfG

Marcel
 
Max60 schrieb:
Mal etwas OffTopic Zum Thema "C/B13/16 bei Schuko-Steckdosen" (was hier im Forum ja öfter ein "heißes" Thema war):

Sämtliche Personen, die ich bisher zum dem Thema befragt habe (Meister, Gesellen), sind der Meinung, dass die Absicherung einer Steckdose mit B16 vertretbar ist. Ein oft genanntes Argument war, dass die Schuko-Steckdosen häufig mit größeren Reserven gebaut und geprüft werden, so dass im (unnormalen) Falle einer Überlast über relativ kurze Zeit (~1h), nichts passieren kann.
Eine Stunde ist keine relativ kurze Zeit! Man sollte zudem folgendes Bedenken:

- Viele Schukosteckdosen halten 23,1A schon im Neuzustand nicht aus. Selbst qualitativ hochwertige Steckdosen, die das u.U. schaffen können, verlieren an Federspannung - und Steckdosen bleiben meistens 20 Jahre oder mehr drin, hinzukommen Verschmutzung und evtl Oxidation.

- Man muss auch bedenken, dass der Stecker auch eine Rolle spielt. Und da gibt es eine Menge Stecker, die kaum 16A aushalten und bei über 18A sicher schlapp machen!

- Die VDE fordert zwar nicht, angeschlossene Mehrfachsteckdosen (0,75mm² oder 1mm² Zuleitung) zu schützen und letztendlich kann auch mit B/C13 in der Hinsicht noch was passieren, aber es ist doch deutlich mehr Sicherheit vorhanden.

- Es macht auch gar keinen Sinn, Schukosteckdosen mit mehr als 13A abzusichern. Mit Ausnahme des Trockners (der besser über CEE16-blau angeschlossen werden sollte) känne ich kein Gerät mit Schukostecker, das nicht auch mit B13/C13 funktionieren würde! Und da jeder Raum mindestens einen separaten Steckdosenkreis bekommen sollte (besser sind natürlich 2 oder 3), wird man von der Seite keine Performanzprobleme zu erwarten haben.
Und an den paar Euro mehr pro LS sollte man nun wirklich nicht sparen bei einer Installation, die mindestens 20-30 Jahre halten soll! Ebensowenig sollte man daran sparen, genügend FI einzubauen!
Ich persönlich sichere meine EDV-Steckdosen mit B6, C6, D6, B10 oder C10 und meine Last-Schukosteckdosen mit B13 oder C13 ab.

"Außerdem müsse man dann auch alle paar Jahre die Kontaktklammern der Schuko-Steckdosen nachdrücken, weil sie ihre Kraft verlieren".
So einfach geht das nicht, weil der abstand dazwischen sehr gering ist! Aber es stimmt, dass sie mit der Zeit an Kraft verlieren und das nicht zu knapp! Es sind eben keine richtigen Buchsen, sondern nur zwei Metallbleche!

MfG; Fenta
 
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