Frage zum Lügenstift

Diskutiere Frage zum Lügenstift im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo miteinander! Ja,ja, der Lügenstift... Der ist problematisch, wie man hier ausreichend oft nachlesen kann. Richtig sicher messen kann man...
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DrScott

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Hallo miteinander!

Ja,ja, der Lügenstift... Der ist problematisch, wie man hier ausreichend oft nachlesen kann. Richtig sicher messen kann man nur mit einem Duspol. Richtig sicher?

Wenn da irgendwo, irgendwelche Drähte aus der Wand kommen, dann könnten es ja z.b. auch zwei Phasen sein. Jetzt wäre ja der Duspol der 'Lügner'.

Was ist denn nun der wirklich richtige Weg? Was tut ein Elektriker, wenn er zwei Drähte aus der Wand kommen sieht? Ist nur die Kombi aus Phasenprüfer und Duspol richtig?

Ich habe schon mehrfach 'Scheinspannungen' in meinem Haus gemessen, was mich letzlich dazu bewogen hat, so einen Duspol anzuschaffen. Sind solche Phantomspannungen normal, oder ist es ein Hinweis auf eine schlechte Verkabelung?

Ein Beispiel: Eine Reservesicherung im Sicherungskasten. Nur die Phase-Zuleitung ist angeschlossen. Der andere Kontakt ist unbelegt. Bei gefallender Sicherung zeigt der Phasenprüfer an diesem Kontakt trotzdem eine Spannung an (im Vergleich zur 'echten' Phase aber deutlich schwächer). Im größeren Umkreis sind keine Elektrogeräte wie Fernseher, Leuchtstoffröhren usw. Ist das trotzdem normal?
 
Welche Spannung misst du denn zwischen 2 Phasen :?:
 
Hallo DrSkott,

ja, es ist normal, wenn ein „Lügenstift“ irgendetwas geisterhaftes anzeigt. Er zeigt ja auch eine Spannung an, die ist ja auch vorhanden, oft ist es eine induzierte Spannung.

Das Praxisproblem bei diesen „Lügenstiften“, genau wie bei einem digitalen Mutimessgerät ist, dass der Innenwiederstand der Geräte so hoch ist, das auch eine „statische“ Spannung angezeigt wird. Diese Spannung ist ja vorhanden, sie spielt aber in der normalen Hauselektrik keine Rolle, weil sie völlig ohne Leistung dasteht und bei der geringsten Belastung sofort zusammenbricht.

Für einen Fachmann kann eine Messung einen Sinn machen, man muss sie aber auch bewerten können. Hier sieht man aber sehr oft Aussagen wie: ich habe 95V gemessen, ist das gefährlich?

Daher sind hier viele auf diese Geräte nicht gut zu sprechen, sie zeigen einem Laien irgendetwas an und der kann nicht beurteilen, was los ist.

Wenn du wirklich mal einen Fall hast, wo nur !! ein Außenleiter (nicht 2 Außenleiter mit unterschiedlicher Phasenlage) !! über 2 Drahtenden aus der Wand kommt und du wirklich einen Duspol hast, der kein Glimmlämpchen integriert hat, könntest du wirklich unter umständen ein Problem bekommen. Vorausgesetzt, der Strom kann dann überhaupt irgendwo abfließen. Aber daher sollte bei Strom auch äußerste Vorsicht oberstes Gebot sein und eigentlich ist es ja auch nichts für Laien. Dafür gibt es ja nun mal Elektriker und die sollten wissen wie man damit umgeht, dafür haben die lange genug gelernt.

Gruß Fachmann
 
@Fachmann: Danke für Deine Antwort. Habe ich Dich richtig verstanden? Es macht Sinn, einen Phasenprüfer als Zusatz zum Duspol zu verwenden, wenn man nicht sicher weiß, ob überhaupt ein (funktionierender) Nullleiter 'im Spiel' ist. Allerdings sollte man davon - zur Sicherheit - doch eigentlich immer ausgehen? Oder macht dies ein 'Fachmann' (hehe) in so einer Situation ganz anders?
 
Bitte helft mir, meine Denksperre zu überwinden ;-)
Im obigen Beispiel würde der 2polige Duspol doch eben keine Spannung anzeigen. Also, welche Alternative gibt's zum Phasenprüfer?

Mir fällt derzeit nur ein, einen _funktionierenden_ Nullleiter selbst (per Verlängerungskabel) bereitzustellen...
 
Hallo,

wie bereits erwähnt: Entweder du hast einen Duspol der eine Phase mit einer einpoligen Messung anzeigen kann oder du nimmst tatsächlich einfach ein Verlängerungskabel, dann kannst du den PE mit zur Messung nehmen.

MfG
Anger
 
Ok, so hatte ich das oben nicht verstanden...

anger schrieb:
...einen Duspol der eine Phase mit einer einpoligen Messung anzeigen kann...

Ist das dann einfach ein Duspol mit integriertem Phasenprüfer, oder gibt's da noch Unterschiede?

Bitte entschuldigt meine Hartnäckigkeit, aber ich will's einfach verstehen... ;-)
 
Hallo,

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Duspol Link
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einpolige Phasenprüfung, meist per "R" angezeigt.


Eigentlich solltest du aber immer einen Pe haben, so dass du Pe gegen Aussenleiter messen kannst, wenn kein Neutralleiter vorhanden sein sollte.

Zwischen 2 phasenverschiedenen Aussenleitern solltest du 400 V messen können.

Übrigens gehe ich davon aus, dass du mit Nulleiter den Neutralleiter meinst, Nulleiter ist ein kombinierter Leiter aus Pe und N (PEN) und darf in Neuanlagen nicht unter 10mm² Kupfer verlegt werden.
 
Mal ´ne blöde Frage. Gibt es denn überhaupt einen Duspol, ohne die Möglichkeit der einpoligen Phasenprüfung? Ich hab noch keinen gesehen. Ich gehe immer zuerst einpolig mit dem Duspol an eine Leitung und schaue, ob Spannung da ist. Dann prüfe ich den Leiter zweipolig gegen anderes Potenzial (N, PE, Erde).

MfG
 
Hemapri schrieb:
Mal ´ne blöde Frage. Gibt es denn überhaupt einen Duspol, ohne die Möglichkeit der einpoligen Phasenprüfung?

Duspol Compact, steht zumindest auf der von mir gelinkten Seite, sehe da auch kein R oder ähnliches ;)
 
Mit dem Duspol Compact und Combi ist es nicht möglich, mit allen Anderen geht es.

MfG
Anger
 
Tja, und genau diesen 'Compact' habe ich eben ;-)

Da bleibt für mich dann eben nur, immer mit Lügenstift und Duspol zu prüfen...

Nur zur Vollständigkeit: Lügt denn die einpolige Phasenmessung mit einem Duspol genauso wie ein normaler Phasenprüfer?
 
Heimwerker schrieb:
Duspol Compact, steht zumindest auf der von mir gelinkten Seite, sehe da auch kein R oder ähnliches ;)

Dann will ich den nicht haben :!: :oops:

MfG

PS: Heimwerker, kann es sein, dass du dein Avatar geändert hast???
 
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