Garagen Installation

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bkay13

Guest
Hallo zusammen,
Ich bin nun seit fast 10 Jahren aus dem Beruf des Elektrikers raus und arbeite nun als Grafikdesigner.
Gestern kam mein Onkel auf mich zu und fragte mich, ob ich ihm seine Garage machen könnte. Damit ich nichts falsch mache, da ich schon einiges vergessen habe, würde ich euch gerne um Rat fragen! Folgende Situation:

Mein Onkel hat sich eine Eigentumswohnung gekauft! Von dieser Wohnung steht ca. 15 m entfernt eine große Garage/Halle die er dazu gekauft  hat. In dieser Garage möchte er gerne 3 Stellplätze für Motorräder haben die jeweils mit einer Leuchtstofflampe (einzeln geschaltet) und 2 Steckdosen Versehen werden sollen. Zusätzlich möchte er eine Hauptlampe haben die vom Eingang geschaltet wird. Desweiteren eine Doppelsteckdose an der freien Wand und einen Anschluss für ein Elektromotor für das Garagentor. Zusätzlich noch eine abschließbare Steckdose neben dem Tor und eine Aussenlampe mit Bewegungsmelder.

Es befindet sich bereits ein Anschluss in der Garage (Querschnitt und Sicherung erfahre ich erst morgen Abend ). Diese Zuleitung ist im Haus abgesichert. An dieser Zuleitung sind zur Zeit die Pumpe für einen Teich und die Beleuchtung eines Pferdestalls angeschlossen! 

Nun zu der Installation:
Damit mein Onkel nur seinem Strom zahlen muss, möchte er gerne 3 zwischenzähler anbringen sowie die oben genannte Elektrik neu haben!
Ich habe mir überlegt, das ich einen Kleinverteiler in die Garage montiere mit 6 Stromkreisen:
- 3x schrauberplatz
- 1x Aussensteckdose mit Aussenlampe
- 1x Hauptbeleuchtung mit 2fach-Steckdose 
- 1x Garagentor

Die Stromkreise für die Schrauberplätze und des Garagentores würde ich mit 2,5 verlegen. Den Rest mit 1,5.
Als Zwischenzähler würde ich Wechselstromzähler benutzen, da kein Drehstrom vorhanden. Den Pferdestall sowie die Pumpe würde ich direkt an die Zähler anschließen und den Kleinverteiler (für die Garage) an den dritten Zähler.

Jetzt bleibt mir nur die Frage, ob das von der Überlegung her so in Ordnung geht und wie ich die Stromkreise absichere! Da keine großen Maschinen außer einer Bohrmaschine angeschlossen werden habe ich an 16A LS-Schalter gedacht! Es kommt natürlich drauf an wie die Zuleitung abgesichert ist! Sollte diese nur mit 16A abgesichert sein, kann ich ja höchstens nur 6A nutzen. 

Habt ihr noch verbesserungsvorschläge oder Kritik an das Projekt? Oder könnt mit einfach Tips geben?

Gruß 
Martin 
 
1.) Die Steckdosen benötigen einen FI-Schutzschalter Delta I <= 30mA.

2.) Es ist, insbesondere, der Spannungsfall zu beachten bei der Auswahl der Querschnitte.

3.) Es müssen geeichte Zähler zum Einsatz kommen.

4.) Die Selektivität ist nicht nur anhand der Nennstromstärke, sondern auch der Charakteristik der Vorsicherung zu beurteilen.

5.) Je nach Bauart der Garage kann ein Vorschalten eines selektiven Leitungsschutzschalter vor der/des ankommenden Versorgungsleitung/-kabel erforderlich sein.

6.) Wenn ein Überspannungs-Schutz im Haupthaus existiert, kann ein Überspannungsschutzableiter in Kombination mit einem Erder oder einem entsprechend ausreichenden dimensionierter PE der Zuleitung erforderlich sein um das Schutzziel auch für die Garage zu erreichen.

7.) Sofern nicht sichergestellt ist, dass die vor dem Tor befindliche Leuchte die Position des Schalters für die Handgeschaltete Beleuchtung der "Hauptlampe" ausleuchtet, ist hier ein Schalter mit Leuchte (Glimmlampe, besser LED) zu empfehlen.

8.) Die Auswahl der Beleuchtung sollte nach energetisch sparsamen Belangen erfolgen - ineffiziente Beleuchtung stirbt aus, Leuchten für Glühlampen zu verkaufen macht keinen Sinn mehr.
 
Hallo T.Paul,

Danke für deine Antwort! Das hört sich schonmal gut an! Da mein Onkel zur Familie gehört, werde ich natürlich kein Geld für die Installation nehmen. Er hat mit halt oft geholfen und jetzt möchte ich ihm helfen! Deshalb auch meine Fragen.

Zu 1: Das mit dem RCD Schalter hatte ich noch vergessen! Dieser (wie von dir beschrieben) wird natürlich eingebaut!

Zu 3: Zähler werden wie von dir beschrieben geeichte gekauft.

Zu 4: dazu kann ich erst heute Abend sagen, da ich noch nicht genau weiß wie die Zuleitung abgesichert ist!

Zu 5: wie meinst du das mit der Bauart?

Zu 6: Einen Überspannungsschutz ist im Haupthaus nicht vorhanden.

Zu 7: das mit dem Schalter werde ich dann so machen! Daran hatte ich nicht gedacht.

Zu 8: Das mit den Leutstofflampen habe ich Ihm auch schon versucht auszureden, nur hat er diese noch im Keller und möchte natürlich diese dann auch verbauen anstatt neue zu kaufen!

Gruß
 
5.) Naja, so eine Holzgarage oder eine mit Reetdach o.ä. ist Feuergefährdet, hier dürfte eine ungeschützte Leitung nicht eingeführt werden (es sei denn du verzichtest auf den Versicherungsschutz ...).

8.) Gegen Leuchtstofflampen ist gar nichts zu sagen. Wenn es solche mit VVG sind, überzege ihn vom Einsatz elektronischer Starter und gut ist die Laube. Heutige LEDs sind kaum, teils gar nicht effizienter, und eine vernünftige Zündung vorrausgesetzt überleben manche Leuchtstofflampen im Privathaushalt auch so manchen Hausherr (nach 20.000 Betriebsstunden lässt allerdings die Leuchtkraft stark nach) ... achte nur drauf, dass die Lampen keine 15 jahre alten sind mit sonstwas für Lichteigenschaften. Lichtfarbe 840-865 ist für so etwas empfehlenswert.
 
Bei alten Leuchtstoffröhren kann man sich überlegen ein moderne EVG einzubauen und hat damit eine der effizientesten heute erwerbbaren Beleuchtungen.

LED hat aber einen entscheidenden Vorteil gerade wenn es um Beleuchtung in unbeheizten Räumen geht:
Sie bringt sofort 100% Leistung.
Eine Leuchtstofflampe benötigt eine Aufwärmzeit.
Bei 15-20°C ist alles in Ordnung aber bei Temperaturen unter 10°C erzeugt die Leuchte nach dem Einschalten kaum Licht. Erst nach Minuten ist dann was zu sehen.

Außerdem enthalten LEDs fast keine giftigen Stoffe im Gegensatz zu Leuchtstoffröhren.

Wenn hier schon nur Wechselstrom anliegt wird die Leitung sicher nicht sonderlich groß sein.

Für die geplante Installation würde ich bei den 15m 5x10mm² vorsehen vor allem, da hier in der Garage ja auch noch Leitungswege hinzukommen.
 
ich dachte da eher an die "Schrauberplätze"
Da sollte man schon mal ne CEE mit 3x C16A vorsehen.
zudem hängt da noch die unbekannte Last "Beleuchtung Pferdestall" und die "Gartenpumpe" dran.

Übrigens ist das Weiterverkaufen von Strom mittels Zwischenzähler eine Grauzone. Der Kunde hat das Recht den Stromanbieter frei zu wählen, was ihm so nicht möglich ist. Im Streitfall bleibst Du auf den Stromkosten sitzen.
 
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