Gartenhaus mit 7x2,5 mm² anschließen

[bonsai2117]

Also ich danke euch allen für die Infos. Ich werde einen RCD und den 3 Poligen Automaten einbauen.

Eine Frage hätte ich noch. Ich überlege mir ein Balkonkraftwerk / Stecker-PV mit 2 Photovoltaikmodulen und einem Wechselrichter 600W zu holen. Ich möchte meine Stromkosten etwas senken und gleichzeitig etwas für die Umwelt tun. Würde es da Probleme geben, wenn ich das im Gartenhaus auf einer Phase einspeise? Anschluss von der PV ist ein Leiter, N und PE. Bin mir da jetzt unsicher wegen der Belastung des N.

 

[werner_1]

Im Extremfall könntest du an dem Außenleiter, an dem das BKW hängt dann theoretisch 16A plus die 600W des BKW ziehen, also ca 4200W. Dann tritt irgendwo eine Überlastung auf. Der N ist nicht das Problem.
In dem Fall solltest du einen Außenleiter nur für das BKW nehmen und mit 13A absichern. Dann kommst du in Summe auf max 16A.

 

[bonsai2117]

Ich habe ja nur einen 3 Poligen Automaten mit 16A. Dann müsste ich einen 3 Pol. Automaten mit 13A nehmen und hätte auf allen 3 Außenleitern nur 13A.
Würde es nicht reichen, wenn ich auf einer Phase die 600 W einspeise und sonst keine Verbraucher an dieser Phase anschließe und nur die 2 anderen Phasen für Steckdosen und Licht nutze?

 

[werner_1]

Ja, das geht auch. Es kann nur niemand sicherstellen, dass nicht xy doch was anderes dort einsteckt.

 

[EBC41]

Parallelschalten von Adern ist keine Lösung und nur in wenigen gut begründeten Ausnahmen überhaupt zulässig.

Das Parallelschalten von drei Adern als N ist hier durchaus sinnvoll und nicht verboten. Wir haben hier eine Vorsicherung von 16A. Das kann eine einzige Ader von 2,5mm² tragen. Mit drei parallel kann der Netzinnenwiderstand nur besser werden, was sehr zu begrüßen ist.

Also, bevor die zwei Adern ungenutzt liegen, dem N parallel schalten!



Das mit dem zweiten Stromkreis an den übrigen Adern in gemeinsamer Umhüllung sehe ich auch sehr kritisch. Bei Beschädigung des Kabels könnten Gefahren entstehen, wenn man meint, den einen Drehstromkreis ausgeschaltet zu haben (durch den 3 poligen LSS) und der zusätzliche Kreis liegt am Netz.

 

[eFuchsi]

Im Extremfall könntest du an dem Außenleiter, an dem das BKW hängt dann theoretisch 16A plus die 600W des BKW ziehen, also ca 4200W.

Wie soll das gehen?

 

[ego1]

Wie das gehen soll?
Stell dir im Gartenhaus eine Abzweigdose vor, auf die die zuleitung 3,6kW einspeist, und die PV nochmal 0,6kW.
Die abgehende Leitung zu Steckdose kann nun mit 4,2kW belastet werden, ohne das was passiert.

In diesem Fall wäre es sinnvoller bei den 16A zu bleiben, und im Gartenhaus einen Verteiler mit LS-Schaltern zu setzen, selbst wenn das nicht selektiv ist!

 

[eFuchsi]

Ach die Leitung zur Schuko habe ich übersehen, an die man ja theoretisch mehr als 3.6kW anstecken könnte.

Wenn bei Deinem Balkonkraftwerk jedes Modul einen eigenen Wechselrichter hat, könntest Du die 2 Paneele auf 2 Außen Leiter aufteilen, oder den Außenleiter des BKW eben für nichts anderes verwenden.

 

[werner_1]

...oder den Außenleiter des BKW eben für nichts anderes verwenden.

Soweit waren wir in #23 auch schon.

 

[EBC41]

In diesem Fall wäre es sinnvoller bei den 16A zu bleiben, und im Gartenhaus einen Verteiler mit LS-Schaltern zu setzen, selbst wenn das nicht selektiv ist!

Ja, das ist die richtige Methode. Installiere ich in solchen Fällen auch immer. Treffe öfter auf mit 32A Drehstromkreise, wo der PV-Anlagenersteller einfach eine Eigenverbrauchanlage drauf gehängt hat, bis zu 20 kWpp. Maßnahmen gegen Überlastung daran hängender CEE32A Steckdosen wurden einfach "vergessen".

Ich setze dann in Abgängen wieder C32A LSS obwohl der Anfang dieser "Stammleitung" auch mit C32A abgesichert ist.

Genau so hier beim TE, sollte man zwei mal 16A LSS setzen. Dann könnte man sogar mehr als 600W pro Phase an PV anschließen.

 

[bonsai2117]

Ich habe im Hausverteiler einen RCD 30mA und den 3 Pol. Automaten B16. Alle 3 Adern gehen ins Gartenhaus. Dort würde ich eine Ader fest mit dem Balkonkraftwerk verdrahten. Daran kommt nichts weiter dran. Die beiden anderen Adern würde ich für Steckdosen und Licht nutzen. Dann brauche ich doch keinen weitern LS im Gartenhaus, oder welchen Vorteil hätte dieser?

Das Parallelschalten von drei Adern als N ist hier durchaus sinnvoll und nicht verboten. Wir haben hier eine Vorsicherung von 16A. Das kann eine einzige Ader von 2,5mm² tragen. Mit drei parallel kann der Netzinnenwiderstand nur besser werden, was sehr zu begrüßen ist.

Also, bevor die zwei Adern ungenutzt liegen, dem N parallel schalten!

Also macht es doch Sinn und ist zulässig alle 3 Adern zusammen parallel als N zu nutzen!?

 

[EBC41]

Also macht es doch Sinn und ist zulässig alle 3 Adern zusammen parallel als N zu nutzen

Ja, in diesem Fall ist es zulässig und sinnvoll, die 3 Adern zu einem N parallel zu schalten.

 

[Octavian1977]

ein weiterer LSS im Gartenhaus wäre vollkommen unsinnig.

 

[bonsai2117]

Ja, in diesem Fall ist es zulässig und sinnvoll, die 3 Adern zu einem N parallel zu schalten.

Ich haben dann jetzt 3 Außenleiter und theoretisch 3 Neutralleiter (und einen PE). Sollte ich in dem Gartenhaus dann jedem Außenleiter einen separaten Neutralleiter zuordnen, die dann separat bis zum Hausverteiler FI gehen, oder einfach alle 3 Neutralleiter mit einer Klemme zusammenschalten? Wie würden sich dann die Ströme aufteilen?

 

[eFuchsi]

Wer kommt auf die blöde Idee der 3 Neutralleiter.

Du hast im Gartenhaus einen auf 3 Wechselstromkreise aufgeteilten Drehstromkreis. Der benötigt genau einen N mit dem gleichen Querschnitt der Außenleiter. Punkt Amen und Fertig.

 

[bonsai2117]

Alles klar, also ein Neutralleiter und fertig.

 

[Murdoc]

Ich finde das gar keine so blöde Idee wenn man noch 2 freie Adern hat diese dem Neutralleiter parallel zu schalten.
Der Aufbau mit dem 7x2,5 ist ja sowieso schon ungewöhnlich und sollte irgendwie sinnvoll dokumentiert werden.
Und wenn man sowieso schon dokumentiert sind die dann 3 parallelgeschalteten Neutralleiter ja kein Ding.
Schließlich erzielt man damit deutliche Verbesserungen beim Spannungsfall wenn nur Wechselstrom genutzt wird. Und Wechselstrom wird ja die Regel sein.

 

[Octavian1977]

Und eine deutliche Verschlechterung bei der Übersicht der Anlage.
Dokumentation ist ja im Gewerbeumfeld schon oftmals für ältere Anlagen nicht mehr zu finden, und Du meinst nun im privaten Umfeld wäre das irgendwie besser.

 

[eFuchsi]

Wenn man bezüglich Spannungsfall den N-Leiter parallel führen muss, hat man sowieso schon einen Fehler in der Dimensionierung gemacht.

Die 2 freien Adern kann man sicherlich irgendwann mal nutzen, und nur ob man z.B.: im Haus sehen will, dass man in der Gartenhütte das Licht hat brennen lassen.

 

[PeterVDK]

Interessanter Thread, muss ich schon sagen...
Auch auf die Gefahr hin mich dem Hohn und Spott auszuliefern, aber wie werden da Assotionsketten gebildet?

Ok, wenn ich eine 7adrige Leitung habe, und diese mit 3 Wechselstromkreisen belege, also 3x Aussenleiter und 3x Neutralleiter, würde ich ja noch mitgehen. Lassen wir das Thema PE mal aussen vor.

Ok, wenn man einen Drehstromkreis (zb. Lastkreis) und einen Wechselstromkreis (zb. Steuerkreis) darüber laufen lassen....naja, naja, ein Auge zugekniffen und durch.

Aber ein Drehstromkreis (unabhängig ob aufgeteilt oder nicht) und die übrig geblieben Adern als Neutralleiter? Mit der Begründung einer "besseren" Netzimpendanz bzw eines "besseren" Spannungsfall? Ernsthaft? Ne, also das ist meiner Meinung nach vollkommen sinnbefreit.