trekmann schrieb:
Zum Thema RCD. @413xx also irgendwie steh ich grade tierisch aufm Schlauch aber was hat die Leitung mit dem RCD zu tun??
Sorry, aber so war das ja auch gar nicht gemeint.
Da fehlte eine Textzeile und danach eine Leerzeile für ne klare Trennung.
Wollte bloß anmerken, dass ohne den PE TT-Netz und damit FI vor Ort erst recht angesagt.
Ich war wohl auch noch nicht ganz fit... ;-)
Aber die Leitung hat auf andere Weise doch noch was mit dem FI zu tun... das kommt gleich unten.
trekmann schrieb:
[...] Aber damit von L1 oder N etwas wegfließt muss auch ein geschlossener Stromkreis vorhanden sein dessen Widerstand klein genug ist mehr als 30mA fließen zu lassen. Was wenn jetzt aber die Erder nicht richtig sind oder zu hohe Erdungswiderstände haben ?? Dann ist ein Stromkreis zwar auch geschlossen aber es können über dieses nur ca 10mA (BSP) über die Felerstelle (z.b. Verbindung L --> PE) abfließen. In dem Fall würde der RCD NIE auslösen.
Das ist das eine. Das meinte ich mit meinem Hinweis auf den Erdwiderstand. Da habe ich mich allerdings etwas chaotisch ausgedrückt, das war mißverständlich.
Wenn die Erdung an den Gartenhäusern nicht ausreichend ist, schaltet der FI entweder viel zu spät oder gar nicht ab.
Das ist dann lebensgefährlich, weil die Abschaltung schneller als 0,7s erfolgen muss, sonst ist Herzkammerflimmern oder Herzstillstand auch schon bei 10mA so gut wie sicher.
Es ist ja nicht nur der Auslösestrom, sondern vor allem auch die Abschaltgeschwindigkeit, durch die der FI Leben retten kann!
Dazu kommt aber noch etwas, über das ich mich (s.o.) schon gewundert habe:
Wenn ich nicht heute absolut bestreuselt unterwegs bin, haben diese Leitungslängen auch einen gepflegten Eigenverbrauch = Verlust. Je größer der Strom, umso mehr.
Und es ist eindeutig
nicht so, dass all diese Verluste z.B. der Außenleiter sich alle brav und summenrichtig auf dem N versammeln und zurück durch den FI fließen. Ein Teil des Verlusts besteht aus Wärme, die über die Leitungslänge verteilt zwangsläufig dem elektrischen System abgeht.
Das bedeutet doch, dass ab einer gewissen Leistungsentnahme der Auslösestrom des FI (es fehlt in der Summe ja etwas) sowieso überschritten werden muss, auch wenn keine weitere Abschaltbedingung auf Verbraucherseite vorliegt - oder?
Diese Grenze müsste eigentlich schon unter 1kW überschritten sein.
Und deshalb wundert es mich, dass der FI beim Zigfachen dessen nicht reagiert.
Falls ich da wirklich irre, freu ich mich über Aufklärung, warum.
@kobi:
Zur möglichen Strombelastung der Leitung:
Es ist richtig, dass die Strombelastbarkeit grundsätzlich nicht von der Länge beinflusst wird, da die Stromdichte/mm² ja über die gesamte Länge gleichbleibend ist.
Deine aus anderen Größen abgeleitete "Faustrechnung" stimmt jedoch nicht, weil die Belastbarkeit einer Ader nicht direkt proportional zum Querschnitt ist.
Ich kam für die 4x16mm² per Tabelle zunächst auf einen maximal zulässigen Strom von 65A bzw. Nennstrom von 63A.
Du hattest Erde mit Beton gleichgesetzt.
Das sehe ich anders, denn an trockenen Tagen im Sommer kann Erde wie Wärmedämmung sein und von der Sonne aufgeheizt. Bei starkem Regen und kalten Tagen ist es wiederum besser als Beton.
Da ich immer die Eigenschaften für den
ungünstigsten Moment annehmen muss, habe ich nach den Tabellen Sicherheitsabschläge vorgenommen für "Verlegung in Wärmedämmung" und für "Umgebung 40°", insges. 28%, also alles "x0,72"
Daraus ergibt sich: zulässig 47A bzw. Nennstrom 45A.
Ist schon nicht mehr so viel übrig...
Die Absicherung muss diese Grenze sicherstellen. Da 50A schon zu viel ist, bleibt bei Leitungsschutzschaltern B oder C nur die nächstkleinere Größe 40A.
Fein, nun haben wir die Leitung theoretisch erst einmal mit 40A auzsgerechnet...
... und rechnen weiter.
Was war denn nun mit dem Spannungsabfall? Den haben wir bis jetzt noch nicht!
Dürfen wir denn überhaupt diese 40A über die Leitung schicken???
Also ran:
Zulässig sind 3% vom Nominalwert zwischen Zähler und den letzten Steckdosen. Das sind bei 230V dann
6,9V.
Die Länge bis zu Dir sind 100m mit 16mm² Aderquerschnitt.
Der Widerstandswert einer Ader für eine Richtung ist 100x0,0179/16 = 0,112[Ohm]
Da wir ja wegen dem dusseligen N auch noch eine Rückleitung mit einem ebenso großen Widerstand haben, sind es also 0,224 Ohm insgesamt.
Rechnen wir mal einfach U/R=I, also 6,9V/0,224 Ohm = 30,8A
Das heißt: nicht wegen der Belastbarkeit (die wäre bei 40A festzulegen), sondern wegen des zulässigen Spannungsabfalls wäre bis zu Deinem Gartenhaus alleine die Grenzbelastung der Leitung mit rechnerisch maximal 30,8A zu wählen.
Wenn ich jetzt hingehe und die 2x20m in 10mm² bis zu Deinen Nachbarn mit für den maximalen Spannungsabfall von 6,9V berücksichtige,...
2x(100x0,0179/16)= 0,224 [Ohm] bis zu Dir
2x(40x0,0179/10) = 0,143[Ohm] bis zu den Nachbarn
und daher 6,9V/(0,224+0,143[Ohm]) = 18,8A !!! für die gesamte Strecke.
Dann weißt Du jetzt, warum ich heute morgen vor dem Frühstück überschlägig auf einen maximal zulässigen Strom von etwa 20A kam!
Alle Klarheiten beseitigt?
:idea: Bei einem maximalen Strom von 20A überschreitest Du theoretisch schon knapp den zulässigen Spannungsabfall, der Deine Nachbarn vor zu großen Einbrüchen der Versorgungsspannung schützt.
Roman-Ende!