Gefahr Blitzschlag für HDMI Kabel über Außenwand bzw.Dach

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tim2000

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Hallo zusammen,

ich habe folgendes Problem. Und zwar möchte ich zwei Geräte per HDMI Kabel verbinden, die in unterschiedlichen Räumen stehen. Bisher habe ich weder Kabelkanäle bzw. Leerrohr gefunden noch möchte ich in zwei Wände des Mietobjekts dicke Löcher für die HDMI Stecker bohren.

Eine relativ einfache Möglichkeit wäre es, ein 10m Kabel über die Außenfenster zu verlegen. Es handelt sich dabei um Dachfenster in Räumen unter dem Dachboden. Jetzt frage ich mich, ob Blitzschlag ein Problem sein könnte bzw. von dem Vorhaben dringenst abzuraten ist? Wie gesagt, das Verlegen innerhalb wäre sehr aufwändig und mit Mehrkosten verbunden.

Liebe Grüße
der Tim
 
Hallo,
dem Blitz ist das ziehmlich egal, ob die Leitung auf der Dachfläche oder darunter liegt.

Ich gebe aber andere Punkte zu bedenken: Ist die Leitung wassergeeignet und UV-beständig?
Was ist mit den Öffnungen? Regenwasser kann großen Schaden anrichten, für den du haftbar wärest.
 
werner_1 schrieb:
Hallo,
dem Blitz ist das ziehmlich egal, ob die Leitung auf der Dachfläche oder darunter liegt.

Ich gebe aber andere Punkte zu bedenken: Ist die Leitung wassergeeignet und UV-beständig?
Was ist mit den Öffnungen? Regenwasser kann großen Schaden anrichten, für den du haftbar wärest.
Hallo Werner, danke schon mal für deine Antwort. Bzgl. der Blitzgefahr verstehe ich deine Antwort leider noch nicht ganz. Neben der Außenbefestigung über die Fenster, wäre die Alternative ja eine Montage komplett im Innenraum.

Wetterbeständig wird das Kabel nicht sein, aber bei einem Preis von unter 20€, wird man einen regelmäßigen Austausch wohl verkraften.

Das mit der Wasserdichtigkeit ist ein guter Punkt. Ich würde das erst mal mit einem Flachkabel versuchen und gucken, ob die Fensterdichtungen ausreichen. Da diese ohnehin selten genutzt werden, hält sich die mechanische Belastung auch im Rahmen.
 
Über den Blitzschlag solltest Du Dir erst Gedanken machen wenn das Gebäude über einen äußeren Blitzschutz (Ableiter + Fangeinrichtung,...) verfügt. Dann sind nämlich zwingend Abstände zu der Blitzschutzanlage einzuhalten, um den eingefangenen Blitz nicht auf die Leitung zu übertragen und so in das Gebäude innere zu führen.

Wenn kein äußerer Blitzschutz vorhanden ist, hast Du bei Einschlag in das Gebäude wichtigere Probleme als die olle HDMI Leitung.

Löcher durch Wände bekommt man gut wieder geschlossen wenn diese mal nicht mehr verwendet werden. Über die Fenster wirst Du kaum eine Leitung so verlegen können, daß keine Schäden an Dichtungen oder Scharnieren der Fenster entstehen. Durch die Durchführung wird das Fenster undicht was zu Schimmelbildung führt.
 
Re: Gefahr Blitzschlag für HDMI Kabel über Außenwand bzw.Dac

tim2000 schrieb:
Hallo zusammen,

ich habe folgendes Problem. Und zwar möchte ich zwei Geräte per HDMI Kabel verbinden, die in unterschiedlichen Räumen stehen. Bisher habe ich weder Kabelkanäle bzw. Leerrohr gefunden noch möchte ich in zwei Wände des Mietobjekts dicke Löcher für die HDMI Stecker bohren.

Es gibt auch duenne HDMI(+Cat) Verlegekabel ohne Stecker. Warscheinlich gibt es auch noch weitere technische Loesungen, die man aber mangels genauer Angabe der Problemstellung nicht erraten kann.

[quote="tim2000"
Eine relativ einfache Möglichkeit wäre es, ein 10m Kabel über die Außenfenster zu verlegen. Es handelt sich dabei um Dachfenster in Räumen unter dem Dachboden. Jetzt frage ich mich, ob Blitzschlag ein Problem sein könnte bzw. von dem Vorhaben dringenst abzuraten ist? Wie gesagt, das Verlegen innerhalb wäre sehr aufwändig und mit Mehrkosten verbunden. [/quote]

Ja, Blitzeinschlag irgendwo in der Naehe kann ein Problem werden, genau wie die schon beschriebenen Einfluesse (Witterung, Schnee, Eis, beschaedigte Dachfensterdichtungen, beschaedigte Dachsteine, Windgeraeusche usw.) Es gibt sicher gute Gruende,das die Verlegeart "frei ueber Dach" es nicht in die Normen geschafft hat.
 
tim2000 schrieb:
Bzgl. der Blitzgefahr verstehe ich deine Antwort leider noch nicht ganz.
Die Einschlaggefahr für eine auf dem Dach verlegte Leitung ist nicht sehr viel größer, als für eine unter dem Dach verlegte Leitung, da ein Dach (ohne äußeren Blitzschutz) keinen Blitzschutz bietet.
 
werner_1 schrieb:
Die Einschlaggefahr für eine auf dem Dach verlegte Leitung ist nicht sehr viel größer, als für eine unter dem Dach verlegte Leitung, da ein Dach (ohne äußeren Blitzschutz) keinen Blitzschutz bietet.
Wenn das physikalisch belegt wäre, müsste man in der für Antennensicherheit maßgeblichen DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1) den als sicher bezeichneten Fassadenbereich mit min. 2 m Distanz unterhalb der Dachrinne bzw. Dachkante und max. 1,5 m Wandabstand umgehend streichen und für Antennen an der Fassade und unter Dach ausnahmslos blitzstromtragfähige Erdungen verlangen.

Blitzkugel- und Schutzwinkel-Verfahren sind in Hochspannungslaboren vielfach untersucht. Innerhalb welcher Dimensionen eine Fassade wirklich sicher ist, wurde nach meiner Kenntnis noch nie richtig untersucht. In der VDE 0855 Teil 1 von 1959 war die Zone noch mit 3 m Dach- und 2 m Wandabstand definiert.

Blitze schlagen bevorzugt an Stellen hoher Feldlinienkonzentration wie insbesondere Hausecken und Hauskanten ein. Die Behauptung, dass die Einschlaggefahr für eine Leitung auf dem Dach "nicht sehr viel größer" sei, ist bei aller Skepsis gegenüber der Definition sicherer Fassadenbereiche blitzschutztechnisch unhaltbar.
 
Die Normen sind mir schon bewusst und ich verstehe deine Argumentation.
Ich weiß auch nicht, wo seine Unter-Dach-Leitung liegen würde.
Aber wo bitte ist der Unterschied, ob eine Leitung nun auf den Dachziegeln liegt oder 10 cm darunter. Sollen hier die lose aufeinander liegenden Ziegel einen Schutz bieten? Ein Mauerwerk (Giebel, Hauswand) mag ja noch einen gewissen Schutz bieten. Aber lose liegende Dachziegel ? :(

Es sei denn, der TE hat ein Wellblechdach. Dann ist meine Aussage selbstverständlich hinfällig. :wink:
 
Wobei dann der Trennungsabstand bei nur 10cm bis zum Ableiter (Wellblechdach) sicher nicht als eingehalten gelten kann.
 
Ich hoffe, du achtest darauf, wenn du Leitungen unter einem Metalldach verlegst. :wink:
 
werner_1 schrieb:
Aber wo bitte ist der Unterschied, ob eine Leitung nun auf den Dachziegeln liegt oder 10 cm darunter.
Antwort streng nach Blitzschutznorm: Über den Dachplatten befinden sich Leitungen und Kabel in Blitzschutzzone LPZ 0A, darunter in LPZ 1.

werner_1 schrieb:
Sollen hier die lose aufeinander liegenden Ziegel einen Schutz bieten? Ein Mauerwerk (Giebel, Hauswand) mag ja noch einen gewissen Schutz bieten. Aber lose liegende Dachziegel ? :(
Die Blitzschutznorm macht bei der Definition der Materialkoeffizienten mit km = 1,0 für Luft und km = 0,5 für feste Stoffe keinen Unterschied zwischen lose aufgelegten Dachziegeln und Mauerwerk. Als Anlagenplaner vermeide ich trotzdem direkt unter den Dachplatten verlegte Antennenleitungen und versuche größere Trennungsabstände einzuhalten.

Die alte ABB-Formel, wonach die Dicke von Mauerwerk den Trennungsabstand vergrößert, ist schon lange Geschichte und gehört zu den physikalischen Altnorm-Irrtümern.

werner_1 schrieb:
Es sei denn, der TE hat ein Wellblechdach. Dann ist meine Aussage selbstverständlich hinfällig. :wink:
Auch da gilt: Blitzschutz ist Brandschutz. Egal ob das Blechdach in eine Blitzschutzanlage integriert ist oder nicht, nur mit ausreichend isolierenden Trennungsabständen sind keine Lichtbögen zu erwarten.

Daher pädiere ich dafür, nicht nur gegen Blitzschutzanlagen sondern auch gegen ungeerdete einschlaggefährdete metallische Hausteile wie speziell Dachrinnen, Fallrohre oder Balkongeländer Abstand einzuhalten, auch wenn das in keiner Norm verlangt wird.
 
Ich glaube, dann sind wir uns im Großen und Ganzen ja einig - wenn auch nicht "nach Norm" :wink:
 
Octavian1977 schrieb:
Wobei dann der Trennungsabstand bei nur 10cm bis zum Ableiter (Wellblechdach) sicher nicht als eingehalten gelten kann.
Standardspruch: Normen sind nicht durchgängig konsequent und bieten auch nicht für alles ein Rezept.

Dass die TA-Formel der IEC 62305-3 nur für Gebäude mit Blitzschutzanlage gilt ändert nichts am Fakt, dass auch bei Gebäuden ohne Blitzschutzanlage Lichtbogenüberschläge zwischen Metallen oder der elektrischen Anlage auftreten können.
 
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Thema: Gefahr Blitzschlag für HDMI Kabel über Außenwand bzw.Dach
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